Beiträge von Capitano

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    Hmmm... ich glaube wir haben eine andere Grundeinstellung...


    Ich glaube nicht ;)

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    Ich bin der Meinung, dass Menschen einfach normal zusammenleben können müssten (vll. zu idealistisch).


    Siehste, wir sind einer Meinung. :smile:

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    Aber wenn ich mich normal verhalte, will ich auf kein Goodwill angewiesen sein und zig Leute in meine Überlegungen einbeziehen. Klar, sozial heisst interagieren, aber bei mir beginnt die Interaktion, die den anderen zu interessieren hat, erst mit einem gewissen Einfluss. Bspw. nur weil ich mit dem Hund Gassi laufe und jemand keine Hunde mag, ist das wirklich sein Bier. Wenn er Angst hat und es mir erklärt, ist es was anderes. Das Goodwill ist erfreulich, aber ich bin nicht darauf angewiesen, weil ich in meiner "Sphäre" bin. (besseres Wort für Sphäre finde ich gerade nicht... "Raum in dem ich frei in meinen Entscheidungen bin" oder sowas)


    Rücksichtnahme soll keine Einbahnstraße sein, ich denke darauf können wir uns einigen. Schön ist es immer (und gar nicht mal so selten), wenn beide Seiten einen Schritt aufeinander zugehen können. Aber einer muss nunmal den ersten Schritt machen, auch auf die Gefahr hin erst mal damit ins Leere zu laufen. Dazu sollten wir öfter bereit sein. Nur weil ich Emma anleine wird die ängstliche Oma nebenan nicht sofort mit Leckerli's um sich werfen. Aber 3 Wochen später kommt plötzlich eine Frage wie sie heiße und wie alt sie sei... Strike!

    Beste Grüße!

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    Ich z.B. fuehre SoKarassen, auch noch gestromt......egal wie gut sich meine Hunde benehmen, es wird sich immer irgendein Passant beschweren weil eben der blose Anblick schon das persoenliche Bild stoert.


    An diesem Punkt hört auch meine Rücksichtnahme auf. Das pauschale Verschieben bestimmter Rassen in Schubladen ist dümmlich. Und Dummheit muss man nicht auch noch fördern. Man kann es nicht allen recht machen, völlig klar.

    Grüße!

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    Müssen Menschen ihre Ängste vor Hunden ausstehen, weil wir finden, dass Hunde nunmal überall mit uns gehen dürfen?
    In gewisser Weise ja. Es gibt auch andere Ängste, die den Alltag betreffen. Damit sollte man sich auseinandersetzen. Einen gut erzogenen, angeleinten Hund in Geschäften, der sich nur mit seinem Halter beschäftigt und nicht mit dem Betroffenen, muss man schon "ertragen" können. Weil es in unserer Gesellschaft eben nun mal so ist. Einen aufdringlichen Hund etc. wie gesagt nicht.
    Hunde dürfen mit und deswegen muss man damit umgehen wie mit allem was eben erlaubt ist und wo man nichts machen kann/ darf, egal was man davon hält. Und eine nette Bitte, weil man Angst hat, den Hund an die Seite zu nehmen oder sonst was, finde ich völlig in Ordnung, aber auch nicht zu viel verlangt.

    Oder müssen die anderen auch mal aushalten, dass Hunde nunmal überall sind?
    Wie gesagt, eigentlich schon, ja.
    Der Hund ist ein Rudeltier. Ich finde es für gewisse Hunde in gewissen Situationen einfach nicht umsetzbar, dass sie überall verboten werden. Dann müsste ich die Hundehaltung komplett überdenken.

    Ich gehe aber eben von dem unauffälligen, unaufdringlichen Hund aus, der natürlich nicht wie eine Maschine funktioniert, aber bei Fehlern der Hundehalter Verantwortung zeigt, sich entschuldigt etc. und prinzipiell eben für einen möglichst angenehmen Umgang sorgt.


    Diese Annahme ist sympathisch, trifft aber zu selten zu. Wären die große Mehrzahl der Halter&Hund-Teams so, gäbe es diesen Thread gar nicht. Es gäbe auch die unbestreitbar zunehmende Abneigung und Angst der Allgemeinheit gegenüber Hunden nicht.

    Ob uns das gefällt oder nicht: Als verantwortungsbewusste Hundehalter leiden wir unter der Mehrzahl der Halter, die ihre Hunde eben nicht ausreichend unter Kontrolle haben und die sorglos immer wieder Konfrontationen in Kauf nehmen. Das Resultat im Gesamten ist eine weitere Verhärtung der Fronten. Und die Betroffenen tun uns nicht den Gefallen zu differenzieren in die Guten und die Bösen. Wie könnten sie auch...?

    Beste Grüße!

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    Aber wieso sollte ich mir die Fehler anderer zueigen machen?


    DAS hoffentlich nicht ;)

    Die Frage ist doch: Wie gelingt mir die Integration des Hundes auf harmonische Weise in mein Umfeld? Diese Frage sollte mir ein Anliegen sein, denn die Alternative kann zu Verschärfungen führen, die weder in meinem noch im Interesse des Hundes sind. Im schlimmsten Fall wird gegen meinen Hund Politik gemacht und ich muss wegziehen? Wer kann das wollen? Wer kann eine Eskalation oder Verschärfung wollen?

    Der Hinweis auf das Verhalten anderer hilft hier nicht. Der Ball liegt jetzt ganz konkret bei MIR. Und ICH muss jetzt eine optimale Lösung finden. Ich bin auf das Goodwill meiner Nachbarn angewiesen, sie hingegen in diesem Punkt nicht auf meines.

    Und ich kann aus Erfahrung sagen: Es lohnt sich oft Rücksicht zu nehmen. Man bekommt viel Dankbarkeit zurück. Gelegentlich kommen jetzt sogar Menschen auf mich und meinen Hund zu und wollen Emma explizit kennen lernen, die vorher einen großen Bogen um uns gemacht haben. Und je mehr Leute Emma kennen lernen, desto entspannter ist der Umgang.

    Beste Grüße!

    banane92: Volle Zustimmung. So sehe ich das auch. Es gibt zu viele Menschen mit schlechten Hundeerfahrungen. Und wie kommt es zu diesen Erfahrungen? Oft durch Halter die dachten sie hätten alles unter Kontrolle...

    Wer wert legt auf ein gütiges Miteinander, der muss versuchen Rücksicht zu nehmen auf die Ängste in seinem Umfeld. Das gilt für den Hund wie auch für vieles andere...

    Grüße!

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    Das ist der Punkt.
    Es ist nicht unrealistisch, dass dem Hund irgendwann etwas zustößt. Oder ein riesiger Schaden in der Wohnung entsteht.
    Und da würde ich vorübergehend eine Box benutzen, um den Hund und auch mein Eigentum zu schützen!
    Denn ich finde es ebenso nicht-tiergerecht einen Hund einen solchen Stress aushalten zu lassen.


    Die Beurteilung des konkreten Falls will ich mir nicht anmaßen. Ich unterstelle erst mal ein ausreichendes Verantwortungsbewusstsein. Die Schilderung alleine lässt mich daran nicht sofort zweifeln. Aber ich verstehe Deine Sorge durchaus.

    Grüße!

    An jene die jetzt den moralischen oder erzieherischen Zeigefinger schwingen:

    Nicht so schnell. Nur weil die Dinge passieren sind sie per se kein Ausdruck von mangelnder Erziehung. Und das notwendige Maß an Erziehung ist ein streitbarer Punkt. Manch einer hat gerne einen Hund der funktioniert wie eine Maschine - ok. Aber es gibt auch andere Modelle - auch ok. So lange Niemand dabei zu Schaden kommt ist doch alles gut.

    Also entspannen wir uns und nehmen die Geschichten als das was sie sind - herrliche Anekdoten :lachtot:

    Grüße!

    Herrlicher Thread - hab viel gelacht!

    Da ist Emma's Attacke auf das Vorratsregal eher Kleinkram. Sie hat ne ganze Packung Nudeln gefuttert, Mehl in der Wohnung verteilt, sogar chinesische Soße angeschlabbert. Ein Festmahl. Was war die Konsequenz? Ich konnte mitten in der Nacht die Wohnung aufräumen, und dann alle 2 Stunden mit ihr runter gehen weil sie sich die Seele aus dem Leib geschissen hat. Die Umgebung war nachhaltig vermint mit Dünnpfiff!

    Und haben wir was daraus gelernt? Nö. 2 Tage später das Gleiche mit ner Packung Reis. Jetzt ist die Küchentür zu und Ende dieser Episode.

    Grüße!