Beiträge von Chinza

    Hallo zusammen,

    Sunny ist ein 1 1/2 jähriger Mischlingsrüde aus dem rumänischen Tierschutz, vermittelt über unser lokales Tierheim. Der kleine Drops ist echt perfekt - bis auf die Sache mit dem Autofahren.
    Schon beim Abholen aus dem Tierheim hat er sich auf der knapp 20-minütigen Heimfahrt 2 x übergeben müssen und seitdem wird es ehr schlechter als besser. Trauriger Höhepunkt gestern. Tierarzttermin zum Impfen. Auf der 40-minütigen Hinfahrt hat der arme Drops sich 6 - 7 x übergeben müssen. Für die Heimfahrt hat er eine Spritze bekommen gegen die Übelkeit. Gebrochen hat er dann zwar nicht mehr, aber das Fahren macht ihm fürchterlichen Streß, Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie der kleine Kerl die Fahrt von Rumänien gepackt hat.

    Ich denke wir befinden uns gerade in einem Teufelskreis. Sunny steigt (ungern) ins Auto und hat wohl schon gleich die Erwartungshaltung, dass es gleich wieder schlecht wird. Wir schaffen noch nicht mal mehr kleinste Strecken von 5 Minuten.
    Wir haben schon verschiedene Plätze im Auto ausprobiert. Uns ins stehende Auto gesetzt. Sobald sich das Auto in Bewegung setzt fängt er stark das Speicheln an und recht schnell muss er sich übergeben.
    Von der Tierärztin haben wir Cerenia bekommen, aber die sollen wir nicht häufig geben.

    Habt ihr Tipps, Ideen und Anregungen für uns?

    Gibt es eine erworbene Wesensschwäche?


    Caillou hatte z.B. überhaupt keine Probleme mit Gewitter. Hat die einfach verpennt. Seit vielleicht 2 Jahren ist das ein riesen Problem. Fürchterlicher Stress - Hund weiß überhaupt nicht wo hin mit sich. Mittlerweile auch nicht mehr/kaum um/ablenkbar.

    Du sagtest, er hat die Empfindlichkeit auf Geräusche allgemein erst die letzten Jahre entwickelt? Das kann auf eine Schilddrüsenproblematik hinweisen. Muss nicht, aber kann sein.

    Eigentlich erst im letzten Jahr.

    Wir hatten Probleme mit unseren Rauchmeldern. Ein Signalpiepser wurde plötzlich zu einem riesen Problem. Piepstöne im allgemeinen. Z.B. Fernsehen, Fernsehbericht aus dem Krankenhaus, Piepston der Geräte im Hintergrund und Caillou ist schreiend aus seinem Körbchen aufgesprungen. Das hat aber an Bauchschmerzen gelegen. Wir hatten dann Anfang des Jahres eine Magenspiegelung gemacht und mit entsprechender Behandlung des Magenproblems hat das mit den Piespstönen nachgelassen bzw. ist verschwunden.

    Interessanterweise hat es ihm keine Probleme bereitet, wenn der Rauchmelder richtig losgegangen ist. Nur der Signalpiepser, der sich wie ein kurzer Pfiff angehört hat (Fußball und Handball im Fernsehen schauen, ging in der akut Phase auch nicht).

    Der Hund ist schon echt speziell.

    Wir wohnen im 2. Stock, meine Eltern im 1. Stock. Die Treppe vom 1. Stock ins Erdgeschoss nach unten ist kein Problem. Die Treppe vom 2. Stock in den 1. Stock geht er nicht mehr runter. Die ist komplett identisch - nix zu machen. Nach oben ist kein Problem.

    Gibt es eine erworbene Wesensschwäche?


    Caillou hatte z.B. überhaupt keine Probleme mit Gewitter. Hat die einfach verpennt. Seit vielleicht 2 Jahren ist das ein riesen Problem. Fürchterlicher Stress - Hund weiß überhaupt nicht wo hin mit sich. Mittlerweile auch nicht mehr/kaum um/ablenkbar.

    Caillou ist ja vom Wesen her auch ein total lieber. In der Familie einfach nur total unkompliziert.

    Aber halt wirklich mit vielem einfach nur komplett überfordert. Tierarzttermine sind ein Albtraum. Der arme Kerl steigert sich dermaßen rein, dass es ihm dann auch körperliche Probleme verursacht. Magenschmerzen durch den ganzen Stress, den er sich ja im Prinzip selber macht, und wenn dann der Magen so aua macht, kann Herr Hund dann auch mal gerne keinen Urin absetzten. Also, dass hatten wir auch schon, dass wir einen Termin beim Tierarzt hatten und am nächsten Tag wieder aufgeschlagen sind, weil er keinen Urin absetzten konnte. Gefunden wurde nie was, also keine Blasenentzündung, Blasenstein, Nierensteine, nada.

    Es ist schon wirklich extrem bei ihm - er wurde in der Tierklink Hofheim wegen der Cauda Geschichte operiert und die haben uns den direkt nach der OP wieder mit nach Hause gegeben. Normalerweise bleiben die nach so einer OP mindestens über Nacht, aber das wäre mit ihm nicht möglich gewesen. Farblich passen sich meine Haare nach den ganzen Aktionen langsam an den Hund an ......


    Und das ist halt auch eine Sache, die viele nicht verstehen (wollen). Ich kann einiges nicht mir ihm trainieren. Wie will ich entspannte Tierarztbesuche trainieren, wenn er da so körperlich drauf reagiert? Oder Hunde/Menschenbegegnungen an schlechten Tagen?

    Wir wohnen sehr ruhig und ländlich, wenig Besuch. Viel Routine und wenig Stress. Es hat bei mir gedauert, zu akzeptieren, dass er ist, wie er nun eben ist, bzw. wie sich die Dinge halt durch die ganzen Umstände entwickelt haben.

    Ich würde mir nur manchmal durchaus etwas Verständnis - gerade von anderen Hundehaltern - wünschen.

    @ Wurli

    Das beschreibt so ziemlich zu 99% meinen Caillou.

    Ziemlich früh schon Probleme mit Magen/Darm, Allergie/Atopische Dermatitis, Pododermatitis, mit 5 Jahren OP dorsale Laminektomie wegen Bandscheibenvorwölbung im Cauda Equina Bereich.

    Im Prinzip ist immer was. Vieles verdeckt er, aber wie du beschreibst ist er, je nach dem wie der Tag ist, mal ehr entspannt oder kurz vorm austickern. Mal kann ich mich auf einem Spaziergang mit Abstand mit anderen Menschen unterhalten, an schlechten Tag ist an sowas nicht mal im Ansatz zu denken. Es gibt Tage, da fährt außerplanmäßig ein Auto an unserer Gassistrecke vorbei und schon ist es gelaufen.

    Vieles im Verhalten hat sich weiter gesteigert (er ist mittlerweile 10), manches ist neu dazugekommen, wie eine extreme Geräuschempfindlichkeit bei (wahrscheinlich) Magenschmerzen.

    Allerdings ritualisiert er viel und schnell und hat am liebsten einen immer komplett gleichen Tagesablauf. Kleine Abweichungen können schon durchaus dazu führen, dass Herr Hund komplett durch den Wind ist.

    Irgendwie hat der Hund ein "lustiges" Päckchen geschnürt. Vom Charakter her, als Welpe, durchaus ein Hippler, recht reizoffen, nicht unbedingt Prinz Eisenherz und mit der Krankenakte.......irgendwie kommt da halt eines zum anderen.


    Für die meisten Menschen in meiner Umgebung bin ich allerdings einfach nur zu doof einen Hund zu erziehen. Damit kann ich mittlerweile gut leben.

    Den ultimativen Tip kann ich dir leider nicht geben..... ich suche bei Caillou auch immer noch nach dem Ausschaltknopf.

    Bei Caillou funktioniert noch am Besten, wenn er sein Spieli haben kann und er es im Maul halten kann.


    Vakuole hat das schön beschrieben.


    Und wirklich selber ruhig bleiben.....die Weißen sind echt extrem empfänglich für die Reize am anderen Ende der Leine.

    Habt ihr bei euren Hunden vermehrtes Kratzen und spontanes Wasserlassen bemerkt?

    Wir haben ehr das gegenteilige Problem, dass Caillou keinen bzw. schlecht Urin absetzten konnte und manchmal noch kann.


    Ob das bei ihm allerdings immer mit dem Rücken zusammenhängt, weiß ich nicht. Wir hatten auch schon 2-3x dass er am nächsten Tag nach einem Tierarztbesuch keinen Urin absetzten konnte (Streß?) und wir dann wieder zum Tierarzt mussten, er einen Katheder bekam und es dann wieder ging. Oder gestern am späten nachmittag ging es auch sehr schlecht, nur tröfchenweise und heute nacht bekam er seit langem mal wieder Durchfall und seitdem klappt es wieder mit dem pieseln.
    Entzündete Prostata hatte er auch schon - vergangenes Jahr, wo es auch überhaupt nicht mehr ging, nichtmal tröpfchenweis und er sichtlich Schmerzen hatte - schließe ich aber diesmal aus, da er da einen Kastrationschip bekommen hat, der noch wirkt, sprich die Hoden sind noch klein.
    Irgendwas hat der Hund irgendwie immer :ka: Aber nur quatsch im Kopf und Appetit für 2 :headbash:
    ......und anscheinend lebe ich mit meinem Hund in einer Symbiose, ich habe heute auch :kotz: und eine intensive Beziehung zum stillen Örtchen :???:

    Caillou wurde vergangenes Jahr in der TK Hofheim operiert - es wurde ein dorsale Laminektomie durchgeführt.
    Befundung: lumbosakral Banscheibenprotrusion welche zu einer deutlichen Einengung der Cauda führt.


    Bei Caillou fingen erstmals Probleme an, nachdem ihm ein großer schwerer Hund in der Rücken gesprungen ist. Aufjanken wenn er vom Platz ins Steh gegangen ist, hängende Rute, Lahmheit mal hinten rechts, mal hinten links.
    Schonung und mal Schmerzmittel halfen meist schnell. Und zwischendurch immer lange Phasen wo nichts zu merken war.
    Bis dann im April letztes Jahr gar nichts mehr ging. Caillou verlagerte sein Gewicht immer mehr nach vorne, wurde immer instabiler hinten und hatte zum Schluss sehr starke Schmerzen. Konservativ war diesesmal nichts zu machen.
    Unser TA schickte uns dann nach Hofheim. Dort wurde ein CT gemacht. Die Kompression auf die Caudafasern war sehr stark ausgeprägt und der Tierarzt wunderte sich, dass Caillou überhaupt noch laufen konnten und riet schnellstmöglich zu einer OP.
    Diese wurde dann auch eine Woche später durchgeführt.
    Da schon bei der Vorstellung feststand, dass Caillou nicht stationär aufgenommen werden konnte (der wäre im wahrsten Sinne des Wortes durchgedreht) wurde vereinbart, dass wir ihn nach der OP wieder mit heimbekommen. Eigentlich irre nach so einer OP, aber es ging nicht anders.
    Caillou konnte auch nach der OP mit leichter Unterstützung eigenständig zum Auto laufen.
    Er hat die OP gut weggesteckt, bekam nach 2 Wochen allerdings Probleme mit einem Bluterguss an der operierten Stelle, der auf die Nerven drückte und eine heftige Gastritis von den ganzen Schmerzmitteln (er hatte ja auch schon vor der OP einiges bekommen).
    Die Ärztin, die ihn operierte, meinte schon nach der OP dass er mehr als gewöhnlich geblutet hat, da durch die Kompression schon hinten einiges gestaut wurde und es noch zu einem Bluterguss kommen kann.
    Insgesamt hat er sich schnell erholt und es hat ihm schnell die heftigen Schmerzen genommen.


    Natürlich ist Caillou nicht so belastbar wie ein gesunder Hund. Man sieht schon, dass er hinten schon eine gewisse Instabilität hat und natürlich sind Ballspiele etc. ein No go.
    Ganz ohne Tabletten sind wir auch nicht - er bekommt 2x täglich 100mg Gabapentin und bei Bedarf Novalgin. Im Moment hat er mal wieder etwas "Anlaufschwierigkeiten" - er braucht vor allem abends ein paar Schritte zum einlaufen - liegt vielleicht an dem nasskalten Wetter, dass wir zur Zeit haben.
    Aber! er zeigt für mich keine Schmerzen, geht gerne spazieren, bewegt sich frei, hat jede Menge Unfung im Kopf, ist verfressen und das Fell glänzt.


    Physio ging bei uns leider nicht, da Caillou sich nicht von Fremden anfassen lässt. Ich hatte allerdings eine bekannte Physiotherapeutin bei mir vor Ort um durchzusprechen, welche Übungen ich mit ihm machen kann, was ihm gut tut und wie ich ihn insgesamt unterstützen kann.
    Auch einen Tierheilpraktiker hatte ich alter Skeptiker hier und muss sagen, auch das hat ihm gut getan.


    Ich habe keine Ahnung wie die Langzeitprognose für ihn ist - aber in unserem Fall ist es nach der OP deutlich besser als vorher.
    Die vielen negativen Berichte im Netz zum Thema Cauda Equina OP haben mich sehr verunsichert, eine Erfolgsgeschichte habe ich leider nicht gefunden. Allerdings meinte mal mein Kinderarzt zu einem anderen Thema: "Die Leute schreiben immer nur, wenn etwas schief gelaufen ist, bei denen, wo alles gut gelaufen ist, die schreiben nix"........mag sein.......