Beiträge von Lucy_Lou

    1.In welchen Hundealter sind bei Euch die Hunde eingezogen?

    Lucy: 7 Wochen

    Grisu: 8 Wochen

    2.Sind Eure Hunde im Freigang abrufbar?

    Lucy: Ja, eigentlich von Welpe an. Das liegt daran, dass sie andere Hunde nie wirklich interessant fand, recht sensibel ist und wir auch Jagdtrieb und Begrüßung fremder Menschen recht schnell im Griff hatten. Sie hatte auch nie eine Rüpelphase (Pubertät mit "Austesten") und findet das meiste in der Umwelt um sie herum schlicht uninteressant.

    Grisu: da hatte ich zu kämpfen. Sehr interessiert an seiner Umwelt, sehr gewillt, alles zu erkunden und als Junghund auch wild auf jeden fremden Hund... Mit 11 Monaten war der Herr an der Schleppleine... Heute ist er gut abrufbar, wir haben es Gott sei Dank ausgestanden :smile:. Ich denke, ab etwa 1,5 Jahren konnte man bei ihm von halbwegs zuverlässig reden. Jetzt ist er knapp 2,5 Jahre alt und wirklich verlässlich

    3.Welche Hunderasse habt ihr?

    Lucy: Berner Sennen - Colie - ? - Mix

    Grisu: Australian Shepherd

    4.Wie alt ist Euer Hund jetzt?

    Lucy: fast 4 Jahre

    Grisu: fast 2,5 Jahre

    An dem geringen Altersabstand sieht man auch, das Lucy sehr früh "fertig" war. Zu Grisu hätte ich in dem Alter noch keinen zweiten Hund dazu genommen... Lucy war bereits mit etwa 10 Monaten sehr reif und gehorsam. Was später noch kam, war vor allem mehr Selbstbewusstsein und zunehmende Unverträglichkeit mit fremden Hunden

    Ich bin nur gespannt ob es am Alter, Erziehung oder sogar an der Hunderasse liegt.

    Das mit dem Alter kann ich nicht beurteilen, ich hatte bisher jeden Hund von Welpe an. Erziehung spielt sicherlich rein. Aber so unterschiedlich habe ich Lucy und Grisu sicher nicht erzogen, da ist auch sehr viel Veranlagung bei ;)

    Die genannten Rassen sind ja sehr unterschiedlich...

    Zum Aussie: der Artikel ist gut: http://hundeschule-gaden.de/ dort auf "Aussie" clicken. Das Problem ist weniger die Auslastung. Ein Aussie hat eine niedrige Reizschwelle, einen großen Willen Aufgaben zu übernehmen und braucht einen Menschen, der ihn souverän führt, sonst übernimmt er selbst das Ruder. Nicht aus "Dominanz-Gründen", sondern weil er sich gerne kümmert und Entscheidungen trifft. Das kann vor allem schwierig werden, da Aussies in der Regel gut Wachtrieb haben, z.T. auch Schutztrieb. Aussies sind sehr sensibel und reagieren auf kleinste Zeichen ihres Menschen. Auch auf Unsicherheit, Gereiztheit... Und Aussies sind in der Regel reserviert Fremden gegenüber. Der Jagdtrieb ist dann gut in den Griff zu bekommen, wenn der Aussie entsprechend erzogen ist und gelernt hat, seinem Menschen gewisse Entscheidungen zu überlassen. Du musst auch auf das richtige Maß an Ruhe achten, damit der Aussie nicht überdreht.

    Dalmatiner kenne ich nicht näher. Aber hier: https://www.dogforum.de/ftopic91056.html hat Las Patitas sehr viel über das Wesen des Dalmatiners geschrieben

    Dackel sind ja schon für eine gewisse Eigenständigkeit und Jagdtrieb bekannt. Dürften deutlicher weniger Ambitionen haben, eng mit ihrem Menschen zusammen zu arbeiten, als z.B. der Aussie. Aber mit Dackeln kenne ich mich auch nicht näher aus...

    Shiba Inus sind sehr selbständig. Manche sagen, ein wenig wie Katzen. Wenn dein Shiba also starken Jagdtrieb hat, ist es schwer, ihn davon zu überzeugen, nicht zu jagen. Wenn dein Shiba Fremden gegenüber sehr reserviert ist, dann ist er das. Viel mit an- und abtrainieren dürfte bei einem typischen Shiba eher nicht sein...

    Was genau reizt dich denn an den von dir genannten Rassen? Ich finde sie extrem unterschiedlich vom Wesen her...
    Wenn du in der Stadt wohnst, studierst, würde ich nach einer Rasse schauen, die eine eher hohe Reizschwelle hat und wenig Wachtrieb. Letzteres könnte z.B. in einer Mietswohnung leicht mal zu Lärmbelästigung führen. Auch ist es unschön, wenn der Hund bei Dunkelheit bei jedem Passanten einen Aufstand macht. Zu Lärm in der Mietwohnung fällt mir ein: Aussies sind allgemein recht "mitteilsam" ;)
    Jagdtrieb ist für dich vielleicht weniger ein Kriterium? Hast du vor, mit deinem Hund zur Auslastung auf eine Hundewiese zu gehen? Da kann ich jetzt auch nur von Aussies sprechen: die sind als erwachsene Hunde oft nicht mehr an Spiel mit fremden Hunden interessiert. Zu ernsthaft, zu Besitzer-fixiert und bei fremden Hunden werden auch die Nachteile gesehen.
    Was möchtest du mit dem Hund denn machen? Irgendwas an Hundesport? Tricks üben, Nasenarbeit, apportieren, Radtouren...?

    Ich würde noch ein wenig überlegen, was ihr genau an Charaktereigenschaften wollt. Einen sehr selbständigen Hund oder lieber einen, der sich in allem stark am Besitzer orientiert? Wollt ihr "will to please"? Wollt ihr eher einen sensiblen Hund oder einen "harten"? Stört euch starker Jagdtrieb? Wollt ihr Wachtrieb? Wie soll das Verhalten Fremden gegenüber sein? Was außer Zugsport würdet ihre gerne machen? Hohe Reizschwelle oder niedrige? Gerade zwischen Hovawart und Husky liegen ja Welten...

    Zitat


    Ich sehe schon, ich bin das falsch angegangen. Ich hätte einfach fragen sollen wie eine gute Haltung für euch aussieht, ohne zu erwähnen wie hier vor 40 Jahren ein Hund gehalten wurde. Bestimmt habt ihr alle Recht und sein freundliches Wesen und die Verbundenheit mit seinen Haltern waren nur Fassade und er war so ungücklich, weil er sich völlig frei bewegen durfte und auch schonmal den halben Tag lang Streifzüge machte...

    Es ist aber so kaum noch möglich, Hunde zu halten. Viele Menschen haben Angst vor großen Hunden, das Idealbild, Hunde gehen alleine auf Streifzug, treffen sich dabei mit Nachbars Lumpi und spielen am Bach mit den Nachbarskindern, sieht heute eher so aus: Hund wird von der Polizei ins nächste TH gebracht, weil er Kinder belästigt, du hast Krach mit den Nachbarn, weil er dort im Vorgarten auf die läufige Hündin wartet oder er wird vom Jäger erschossen oder vom Auto überfahren...
    Mit anderen Worten: du brauchst ein sicher eingezäuntes Grundstück. Und was glaubst du, spielt dein Hund da? Mein sehr aktiver, spielfreudiger Australian Shepherd buddelt ab und zu mal oder versucht unseren zweiten Hund zum spielen zu animieren. Sonst liegt er im Garten da und döst. Exakt das, was er auch im Haus tut (nun, bis auf das buddeln :p ). Ein Garten ist für einen Hund nach kurzer Zeit extrem langweilig, er kennt jeden Stein, jeden Geruch. Und die allerwenigsten Hunde tollen alleine durch die Gegend oder spielen mit sich selbst. ein Hund wird im Garten das tun, was er auch in der Wohnung täte: darauf warten, das was passiert, bzw. ruhen. Ein Unterschied ist: im Haus hat er Gesellschaft, Ansprache, draußen nicht. Dafür könnte ein Hund mit Wachtrieb draußen die Aufgabe des Meldens und Verbellens übernehmen (er hätte also somit doch etwas zu tun, wenn einigermaßen oft jemand an euerm Grundstück vorbei läuft).
    Wenn du genügend mit deinem Hund draußen unterwegs bist, brauchst du dir auch keine Sorgen über Abhärtung zu machen. Meine Hunde leben im Haus und frieren draußen auch bei -20 Grad nicht.

    Ich war mit meinen als Welpe das erste mal in der Stadt zum üben. Bei Lucy erinnere ich mich dunkel, dass sie in erster Linie Interesse an weggeworfenen Bonbons, Kaugummies... hatte. Sie wollte nicht laufen, sondern bloß den Boden abschnüffeln.
    Grisu war die ersten Wochen ein absoluter Schisser. Unser erster Ausflug auf den Parkplatz eines Supermarktes endete mit einem zitternden Grisu, der sich unter unserem Auto verkrochen hatte :roll: . In der Innenstadt waren die ersten Ausflüge immer auf etwa 20 Meter Strecke begrenzt, weil der Herr bloß mit riesigen Augen staunend da saß und nicht wusste, wo er zuerst hingucken sollte oder ob ihn gleich irgendwas auffrisst...
    Heute ist er Gott sei Dank ganz entspannt in der Stadt. Lucy allerdings hat die Nase immer noch auf dem Boden :roll:

    Hunde sind definitiv keine Einzelgänger, aber sehr anpassungsfähig. Artgerecht ist Einzelhaltung dennoch nicht.

    Was genau willst du denn mit dem Hund machen? Wie sieht es mit Jagdtrieb aus, Wachtrieb, will to please...? Eher ernsthaft, eher Clown? Warum möchtest du einen Hund? Was erhoffst du dir von ihm?

    Ich würde sagen, der Hund kennt in dem Punkt schlicht keine Grenzen. Ein junger Hund muss lernen, wie stark er seine Zähne im Spiel einsetzen darf. Das kann er nur durch entsprechendes Feedback. Im Normalfall lernt der Hund dies als Welpe und sollte das mit 3-4 Monaten soweit verinnerlicht haben...
    Wie reagierst du denn, wenn dein Hund zu heftig wird im Spiel?
    Und Cassy34's Fragen würden mich auch interessieren. Es muss nicht "aus Versehen" passiert sein.