Das Problem kenne ich und beschäftigt mich derzeit auch am sehr. Ich wohne auch in einer Großstadt und in meiner unmittelbaren Nähe sind nur Stassen. Die ersten Grünflächen sind meist schon zu weit für meinen Kleinen (11 Wochen junger Labrador) und selbst wenn wir hinkommen ist dort das Ordnungsamt in Sachen Leinenpflicht sehr fleissig.
Ich versuche daher mein bestes ihn an die Grossstadt, die Menschen und die anderen Hunde zu gewöhnen und leider auch den Gang an der Leine.
Sobald es zum Nachmittag voller auf den Strassen wird ist der tägliche Gang auch immer schwieriger. Nach 20-30 Metern bleibt er zunächst sitzen und will nicht weiter. Sieht er in der Nähe einen anderen Hund zieht er dort hin und will spielen. Ich will ihn dann auch lassen, aber so ausgelassen wie ich/er es gerne hätte geht es mit Leine leider nicht. Ihn loszumachen traue ich mich nicht weil ich Angst hab das er doch mal über die Strasse rennt oder einfach nicht mehr mitkommt wenn ich weitergehen möchte.
Wir kommen gerade von draussen und hier eine typische Situation:
Im Innenhof ohne Leine ist er ruhig, anhänglich und ausgeglichen. Auf der Strasse mache ich ihm dann die Leine an und wir müssen an einem Cafe vorbei. Soweit so gut, aber der Hund des Besitzers ist immer Draussen und die Beiden wollen Spielen. Ich lasse das ganze dann auch zu aber leider komme ich dann nur weiter wenn ich meinen Kleinen auf den Arm nehme und erstmal aus der "Spielzone" trage. Der andere Hund rennt dabei neben mir her und spring an mir hoch. Ich möchte nicht der Spielverderber sein, aber würde ich die Beiden machen lassen würde ich dort stundenlang stehen und die Stubenreinheit wird dann auch vergessen. Sobald ich dann weiter gehen kann bleibt er ständig sitzen, überall stehen oder versucht hinter jedem Passanten her zu rennen (ein weiterer Grund warum ich die Leine nicht abmachen möchte).
Wie würdet ihr mit diesen Situationen umgehen? An der Leine ziehend die Richtung zu bestimmen will ich nicht, die Leine soll nicht zu seinem Feind werden. Leine fallen lassen und weiter gehen hilft auch, aber sobald ich die Leine wieder greife ist wieder Hinsetzen angesagt. Auf vollen Strassen würde ich dann auch die Kontrolle verlieren.
Ist es noch zu früh mir um sowas Gedanken zu machen? Wird das mit größerer Bindung besser (er ist erst seit einer Woche bei uns), oder sollte ich konsequenter den Gang an der Leine üben? Nur wie, wenn ich dabei nicht die Leine als Führung verwenden will? Alle zwei Meter zu mir locken und Belohnen kann doch nicht die Lösung sein?! Und wann merke ich das es Zeit ist die Leihe abzumachen und trotzdem in solchen Situationen Herr der Lage zu sein?
Eine Schleppleine für mehr Freiheit überlege ich auch gerade, aber es ist jetzt schon so das ich in Oben beschriebenen Situationen die Leine ständig entknoten muss, ich möchte mir gar nicht vorstellen wie es ist wenn Er aufgeregt um sich selbst rennt und plötzlich völlig eingeschnürt auf dem Boden liegt (im schlimmsten Fall mit dem gerade vorbei gehenden Hund). Ich hab jetzt erstmal ein Geschirr gekauft, wenn er jetzt mal wild nach vorne geht bricht es mir wenigstens nicht das Herz wenn die Leine kurz mal Stramm wird.