Beiträge von Alex Cane

    Hallo zusammen,


    vielleicht kennt es jemand von euch. Nachdem ich die ewige Mäkelei meiner Hündin jetzt wieder halbwegs über'n Damm ist, rückt mittlerweile ein anderes Problem in meinen Fokus, nämlich das ewige Zögern was die Grundkommandos angeht. Meine Hündin lässt sich nämlich wahnsinnig gerne bitten (nicht nur beim Essen ;) ). Draußen - in belebteren Parks etc. - verkommt jede Grunderziehung zum echten Geduldsspiel. Die Dame befolgt nämlich Kommandos wie Sitz und Platz draußen grundsätzlich erst nach mehrmaliger - teils energischer Aufforderung - oder wenn sie sich auch wirklich ausgiebig umgeschaut hat. Wenn sie dann noch etwas Interessantes, wie etwa einen anderen Hund, entdeckt, setzt/legt sie sich dann meistens auch so hin, dass sie das Objekt ihrer Begierde auch wirklich im Blick hat (oft mit dem Rücken zu mir).


    Ich habe für mich lange überlegt, woran das liegen könnte - das klassische Grenzen austesten schließe ich allerdings mittlerweile schon aus. Ich glaube zwar ehrlich gesagt nicht, dass sie wirklich weiß, dass ich Chef bin (Stichwort Leinenaggression), aber sie ist und war nie ein Hund, der das offen austragen würde. Dazu ist sie viel zu sensibel (beschwichtigt gerne 'mal). Ich bin mir nicht sicher, aber ich tendiere in der Hinsicht eher zu Beschützerinstinkt bzw. Angst vor Kontrollverlust. Es kommt mir nämlich nicht nur in der Situation vor, als würde sie versuchen, mich zu verteidigen oder absichern wollen. Leinenaggression ist ja bei ihr auch noch ein Thema. Hinzu kommt, dass ich sie des Öfteren dabei beobachten konnte, wie sie (freilaufend) regelmäßig nach anderen Hunden schnappt, die sich intensiv mit mir beschäftigen.


    Wie auch immer... vielleicht hat ja jemand von euch 'nen Tipp oder auch nur 'ne andere Sichtweise der Dinge. Würde mich über entsprechendes Feedback freuen.

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    für mich klingt es, dass du auf einem guten Weg bist, es nur noch etwas Zeit braucht.
    Ich persönlich halte viel davon, bestimmte Sachen stoisch und ruhig zu wiederholen. In irgendwelchen Lehrbüchern steht, dass es durchaus 500 Wiederholungen dauern kann, bis ein Verhalten sitzt bzw eines umgelernt ist.


    Dass ich auf dem richtigen Weg bin, spüre ich jeden Tag. Allerdings nicht, was den Grundgehorsam angeht. Es ist vielmehr ein ständiges Arrangieren und auch ein Stück weit neu Kennenlernen. Das äußert sich meist in total unterschiedlichen Situationen, die Außenstehende gar nicht so wahrnehmen. Etwa wenn die Dame 'mal wieder bufft, weil die Balkontüre offensteht und draußen Hunde bellen. Früher musste ich an der Stelle noch selbst laut werden, bis endlich Ruhe eingekehrt ist - heute reicht ein Blick und dann geh' ich meist selbst auf den Balkon, schau' mir an was Sache ist und geh' kommentarlos wieder rein. Und die Dame merkt sofort - aha, ich hab ihn drauf aufmerksam gemacht, er hat's gesehen - Fall erledigt. Oder eben was die ständige Leinenpöbelei angeht: ich mein', ich will hier nichts beschönigen - die Dame pöbelt immer noch, allerdings häufig gar nicht mehr 'mal lautstark. Einfach weil ich gelernt hab, die Sache selbst ruhiger anzugehen.


    Das Mäkeln ist eben für mich nur aktuell Kernthema, weil mir spontan tausend Dinge im Alltag einfallen, wo der Ansatz schon da ist, aber eben die entsprechende Belohnung fehlt. Und außer Leckerlies bietet sich da in meinen Augen nichts wirklich an, weil - Spiel - eben für sie zu trieblastig ist.


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    Das Sich-mit-dem-Rücken zu dir setzen kann auch eine Stressblockade sein - ? (Also wie die drei Affen: Nichts hören-sehen-sagen als Taktik/Ausweg aus einer für sie schwierigen/unverständlichen Situation)
    Dann warst du vielleicht zu präsent?
    Versuch, das Kommando durchzusetzen, ohne sie dabei zu verschrecken - also ggf deine Präsenz noch was feinausloten.


    Glaube ich ehrlich nicht, weil sie dabei eben das Objekt ihrer Begierde fixiert.


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    Dass sie erst in die Runde schaut, bevor sie dein Kommando ausführt, klingt für mich nach einer Fehlkonditionierung: Er ruft - also muss da was sein -> wo ist es?


    Dachte ich zuerst auch nicht, hab ich dementsprechend beim Training auch berücksichtigt. Mittlerweile glaub ich aber ehrlich gesagt, es ist eher die Kontrollverlust-Schiene. Sie gibt ja in dem Augenblick, wo sie sich mir zuwendet, ein Stück weit die Kontrolle ab, hat einfach nicht mehr alles im Blick und will sich dementsprechend versichern, dass in unmittelbarer Nähe alles in Ordnung ist. Und wenn etwas eben nicht stimmt, dann setzt sie sich eben gerade so, dass Herrchen nicht meckern kann, aber sie trotzdem noch den vollen Überblick hat. Das würde auch in das restliche Bild passen, da sie ja draußen generell sehr reizanfällig ist und sich auf großen Plätzen gerne 'mal überfordert fühlt, weil sie glaubt alles und jeden fixieren zu müssen.

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    Klingt nach einem Timingfehler bzw. danach, dass du den Hund mit dem Leckerlie lockst, statt sie damit zu belohnen.
    Wedele nicht vorher mit dem Leckerlie, gibt/zeig es erst nachdem sie das Kommando korrekt ausgeführt hat.
    Und auch nicht jedes Mal ein Leckerlie geben, sondern auch mal nur verbal loben, mal spielen usw - erhöht die Aufmerksamkeit des Hundes sehr, wenn er nicht weiß, ob/wie er belohnt wird (Stichwort: "Intermittierende Verstärkerpläne" beim Konditionieren.


    Das ist ein guter Punkt. Allerdings zeigt sie - ohne Lockmittel - das entsprechende Verhalten nicht. Das fängt schon beim Sitz an und hört beim Fuß auf. Um draußen überhaupt Beachtung zu finden, muss ich a) 'ne greifbare Belohnung haben (Spielzeug funktioniert, allerdings nicht was Kommandos angeht) oder b) 'nen schärferen Ton anschlagen, so dass sie dann zwar macht was ich sage, aber eben total verunsichert ist.


    Ich versuch' immer schon in das tägliche Spiel Kommandos einzubauen, aber sie schaltet dabei extrem schlecht (Trieb - Gehorsam) und somit fällt Spielzeug für mich als Belohnung einfach flach. Es ist generell immer ein Spektakel, wenn ich ihr Kommandos gebe, denn selbst, wenn wir allein auf weiter Flur sind, prüft sie zunächst immer erst die Umgebung und führt dann eben 1-2 Minuten später das Kommando aus, wenn es ihr eben passt. Und falls sie dabei noch was Interessantes entdeckt, setzt/legt sie sich entweder so ab, dass sie volle Sicht hat (auch gerne mit Rücken zu mir) oder vergisst es eben komplett.


    Ich hab mir in dem Zusammenhang schon abgewöhnt, ständig stupide "Nein" zu leiern und stattdessen körperlich präsent zu sein (und ich meine dabei wirklich nur "präsent" - ohne körperliche Einwirkung). Etwa, wenn ich sie rufe, und sie aber vor lauter Schnüffeln überhaupt nicht dran denkt, herzukommen. Dann renn' ich schon immer spontan auf sie zu, so dass sie eben merkt, was Sache ist und sobald sie dann ablässt, lauf' ich kommentarlos weiter als wäre nichts gewesen. Das klappt auch ganz gut, allerdings nur in der Situation/Konstellation.



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    Das würde ich dennoch durchziehen.
    Überlege, was du füttern willst und gib das, nur das.
    Wenn sie keine Alternative hat (also auch kein Müll), wird sie das fressen (müssen).
    Bis sie das normale Fressen frisst, würde ich auf jedes andere Leckerlie verzichten.


    Ja, das wird wohl das Beste sein.

    Gemeldet zwar, aber da mein Hund quasi frisch aus dem Tierschutz stammt, bin ich die ersten zwei Jahre freigestellt. Ist interessant, wie willkürlich das teilweise von den Kommunen geregelt wird, denn schon ein paar Kilometer weiter zahlt man sich dumm und dämlich.

    Und was die Fütterung angeht - ich füttere seit über einer Woche gar nicht mehr aus dem Napf, sondern nur noch aus der Hand. Und selbst da verweigert sie ihr Futter regelmäßig, etwa wenn ich sie für's Apportieren belohnen will oder wenn ich mit ihr Clickern möchte. Interessant wird's erst, wenn ich das Futter mit 'nem Trieb verbinde, etwa beim Zuwerfen - da fängt sie's eigentlich immer, spuckts aber dann auch schon 'mal wieder aus. Mein Eindruck ist einfach, es ist so 'ne Mischung aus "Haste nicht was Besseres?" und "Lass 'mal, mir ist gerade alles andere wichtiger".

    Markus Mühle u. den letzten Rest Fenrier.


    Und ehrlich gesagt, halte ich nicht viel davon, das Fressverhalten des Hundes auf den Menschen zu übertragen. Das Problem, das ich speziell bei meinem Hund dabei sehe, besteht nun 'mal im Mäkeln. Sobald ich Fleisch, Pansen und Co. füttere, wird nur noch das gefressen und auf dem Rest bleibe ich eben sitzen. Ich hab vor vier Wochen ein paar Knochen im XXL-Format bestellt, durch die sie sich bis dato, wenn ich 'mal wieder den halben Tag in der Berufsschule war, komplett durchgekaut hat. Seit zwei Wochen leckt sie nur noch 'mal kurz dran und lässt sie dann liegen. Parallel dazu gab's hin und wieder 'nen Ochsenziemen - die werden hingegen bis heute verschlungen. Und ich hab dann eben knapp 30 Euro ausgegeben, in dem Glauben, meinem Hund was Gutes zutun und letzten Endes kann ich die Dinger meinem Kollegen und seinem verfressenen Labrador schenken. Das da Frust aufkommt, wird man wohl nachvollziehen können.

    Ohne jetzt alle Kommentare zuvor gelesen zu haben, an der Stelle 'mal ein kurzer Einwurf (man verzeihe mir, falls darauf schon hingewiesen wurde):


    Du schreibst, du möchtest einen Rottweiler als Ersthund. Wie sieht's aus, möchtest du später 'mal - zeitgleich - einen weiteren Hund halten? Wenn ja, bitte bedenke, dass du in manchen Bundesländern per se nur mit einen Listenhund unterwegs sein darfst, sprich: Gassi gehen mit zwei Hunden wäre dann einfach nicht drin. Das ist mit ein Punkt, warum ich mir bei der aktuellen Gesetzeslage keinen Listenhund zulegen würde, weil ich eben genau weiß, dass es auf lange Sicht nicht bei einem bleiben wird.

    Abend zusammen,


    nach dem mein letzter Thread schon ein paar Wochen alt ist, möchte ich mich an dieser Stelle 'mal an einem kurzen Rückblick versuchen.


    Nachdem meine Hündin (Schäferhund-Mischling) Anfang des Monats an ziemlich starken Durchfall erkrankte, ließ ich kurzerhand ein großes Differential-Blutbild machen. Da ich darüber hinaus schon seit längerem eine Hypothyreose vermutete, ließ ich T4 gleich mitmessen - Ergebnis: 1,2. Der Durchfall stellte sich nach ein paar Tagen jedenfalls wieder ein, die restlichen Schilddrüsenwerte ließ ich dennoch nehmen: fT3 - 3.1, fT4 - 0,7, TSH - 0,33. Da die Werte alle im Referenzbereich lagen, sah mein Tierarzt von einer Behandlung ab. Ich schaltete einen zweiten Tierarzt ein, der ebenfalls ablehnte. Daraufhin besorgte ich mir kurzerhand selbst Fachliteratur zu dem Thema (versch. Dissertationen auf dem Gebiet der Veterinärmedizin), welche zwar alle von unterschiedlichen Grenzwerten ausgingen, die allerdings nie über 1,0 (T4) anfingen. Die klinischen Symptome, die in den Werken beschrieben wurden, passten ebenfalls nur bedingt (Trägheit u. Übergewicht konnte ich bei meinem Hund beispielsweise nie feststellen). Angesichts der Umstände gab ich mich damit zufrieden.


    Die letzten Wochen verbrachte mein Hund gezwungenermaßen im Tierheim, da ich beruflich unterwegs war und sie dorthin nicht mitnehmen konnte. Dementsprechend hielt sich meine Forenaktivität auch in Grenzen. Wieder zuhause angekommen, begann ich wieder mit dem Training (das Tierheim bekam ihr eigentlich ganz gut, löste aber nun 'mal nicht alle Probleme - wie könnte es auch?). Leinenaggression, permanente Unaufmerksamkeit draußen und neuerdings auch einen ausgeprägter Jagdtrieb galt es Grenzen zu setzen. Da ich meinen Hund irgendwann auch 'mal frei laufen lassen will, ohne dass ich sie beim nächsten Hund oder Hasen wieder einfangen darf, beschloss ich einen neuen Weg einzuschlagen. Sämtliche positive Erfahrungen, die sie nicht unmittelbar mit mir erfuhr, sollten weitestgehend gestrichen werden. Orientierung am Herrchen musste her. Um ihren Jagdtrieb gerecht zu werden, griff ich auf Dummies u. Ersatzjagd zurück. Die ersten Fortschritte ließen nicht lange auf sich warten - Spielen ist schließlich toll. Alles was mit Erziehung zutun hat, hingegen nicht. Ohne besondere Motivation (Pansen, Wurst, Käse, etc.) ist ein Sitz aus freien Stücken nicht möglich. Bei Fuß laufen geht auch nur mit solchen Hilfsmitteln, während das normale Trockenfutter (versch. Sorten), ja sogar der Reis im Napf immer weniger angerührt wurden. Daraufhin beschloss ich erst einmal auf den Napf zu verzichten und mit dem normalen Trockenfutter als Belohnung zu arbeiten - der Hunger sollte sein Übriges tun. Mitnichten. Zwei Tage lang gab es bis auf ein paar Brocken praktisch nichts, weder in der Wohnung noch draußen wurde Futter regelmäßig angenommen. Die Kilos fingen wieder an zu purzeln (sie neigt zu Übergewicht) und nachdem sie auf der Arbeit sogar den Mülleimer ausleerte, fingt ich wieder mit dem Napf an. Sonderlich begeistert war sie von ihrem Futter allerdings immer noch nicht. Häufig stellte ich 3/4 des Napfs nach 10 Minuten wieder weg.


    So... und wer nicht den kompletten Roman lesen möchte, hier die eigentliche Frage:


    Was kann ich tun, was dieses ewige Mäkeln angeht? Ich kann's mir finanziell nicht leisten, ständig Pansen und Co. zu füttern, damit mein Hund halbwegs auf mich hört... und tagelang hungern soll die Dame eben auch nicht, zumal sie dann anfängt, auf eigene Faust nach etwas Essbarem zu suchen - und dass das meinem Mobiliar nicht allzu gut tut, kann man sich ja denken.

    Ihren Vermieter erreicht sie momentan nicht und die Infos vom Mieterbund sind auch sehr schwamming (Besuch ja - aber eben nicht regelmäßig). Und was ihren Mietvertrag, weiß ich nicht, was sie unterschrieben hat. Jedenfalls hält sie sich noch ein paar Ratten, was allerdings nichts heißt - Zierfische, Hamster, etc. sind ja ohnehin keine meldepflichtigen Tiere.