Beiträge von TabsyKerstin

    Danke für eure Antworten. Es motiviert schon, wenn man weiß das man mit dem Problem nicht alleine ist, auch wenn's natürlich für keinen von uns so toll ist, einen Leinenpöbler zu haben.


    Versuche ich sie frontal vor mich zu setzen, schafft sie es immer wieder, rechts oder links an mir vorbei zu gucken, da sie ja schon anfängt zu pöbeln, wenn der Hund am Horizont auftaucht. Bei Hundebegegnungen nehme ich sie sowieso kürzer und wenn ich sie auf die Höhe nehme das sie fast hinter mir läuft, versucht sie sich an mir vorbeizudrängen, da ist es ihr auch egal wenn sie ihren Kopf an meine Beine quetschen muss, weil sie nicht mehr Spielraum an der Leine hat. Und ich weiß auch, dass ich viel ruhiger bleiben muss, das sagt mir auch mein Hundetrainer aber das ist leichter gesagt als getan. Und zu dem abwehren, ich würde es ja gerne können, aber es gibt Situationen, da ist es mir persönlich unmöglich so schnell zu reagieren. Kann ich das Gebiet zb wegen einer Kurve nicht einsehen, läuft sie sowieso bei Fuß, damit ich schneller eingreifen kann, kommt der Hund aber Grade um die Ecke, bin ich zu langsam um zu reagieren. Oder erst gestern passiert, wir passieren den Hund mit 20m Sicherheitsabstand, Hund läuft frei macht aber keine Anstalten zu uns zu laufen, da sind wir Grade 3m weiter und der Hund kommt von hinten angeschossen.


    Achso, ablenken geht nur, wenn der Hund hinterm Zaun ist und das auch nur, mit irgendwas richtig leckerem. Spielzeug nimmt sie in diesen Situationen gar nicht wahr.

    Hallo,


    bislang habe ich immer nur still mitgelesen, da ich aber mittlerweile nicht mehr weiter weiß, würde ich mich über eure Einschätzung freuen.


    Vor gut 3 Jahren ist Hexe (Dt. Schäferhund- Dackelmischling, Hündin, kastriert) mit 7 Monaten bei mir eingezogen, Hexe hatte davor 3 Vorbesitzer und wurde von den Vorbesitzern abgegeben, da sie mit vier Hunden und drei Kleinkindern überfordert waren. Hexe ist ein sehr lernwilliger Hund, hat seit sie hier ist auch schon viel gelernt, aber ich schaffe es nicht, die Leinenpöbelei in den Griff zu kriegen, die sie schon zeigte, als ich mit dem Ersthund das erste mal bei ihr war.


    Treffen wir auf einen Hund, fängt sie schon an zu kläffen, wenn der Hund noch geschätzte 200m weit weg ist. Dieses Verhalten zeigt sie auch an der 15m Schleppleine. Der einzige Unterschied ist, das sie da nicht drauf gehen würde, sondern kläffend entweder hinter mir Schutz sucht wenn der Hund schon zu nah ist, oder mit 1-2m Sicherheitsabstand vor ihm "rumtänzelt". Ist sie an der kurzen Leine und der andere Hund kommt dank Flexi oder weil er nicht angeleint ist zu nah und ich es nicht schaffe ihn abzuwehren, da ich schon Schwierigkeiten habe, den tobenden Hund an der Leine zu bändigen, geht sie auch drauf. Bislang eher schein als sein, da sie nach 5 sec lautem Getöse ohne Probleme zu trennen sind. Bevor der Eindruck entsteht, es würde öfter Vorkommen, in den 3 Jahren ist es zweimal passiert, das ich es nicht rechtzeitig geschafft habe, den entgegenkommenden Hund abzuwehren. Geht man ca. 5 Minuten mit Sicherheitsabstand nebeneinander her, beruhigt sie sich und sie geraten im Freilauf dann auch nicht aneinander. Aufgrund dessen, hat sie auch nicht viele Sozialkontakte. Nur den Ersthund, ab und zu den Schäferhund der Schwiegereltern und bis vor einiger Zeit, den Hund einer Bekannten. Bis vor einiger Zeit habe ich noch versucht andere Hundebesitzer anzusprechen, damit sie mehr Sozialkontakte hat, aber die meisten winkend dankend ab (was ich verstehen kann, wenn die "Bestie" an der Leine loslegt, würde ich wahrscheinlich auch nein sagen) und mittlerweile bin ich so "verzweifelt" und habe auch den Eindruck das Hexe nicht unbedingt andere Hunde braucht um glücklich zu sein, probiere ich es gar nicht mehr, da es auch sehr unangenehm ist, wenn alle dankend ablehnen.


    Da mir relativ schnell klar wurde, das ich es nicht alleine schaffe, hatte ich bislang zwei Hundetrainer. Mit der ersten Trainerin hatte ich drei Einzelstunden, ihre Theorie war, das Hexe aus Unsicherheit pöbelt, nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Bei Hundebegegnungen sollte ich, wenn Hexe pöbelt steif auf sie zugehen und mit einem lauten "Nein" und meiner Körpersprache signalisieren, das dieses Verhalten nicht erwünscht ist. Ehrlich gesagt habe ich das nicht lange durchgezogen, da sie dann zwar kurz zurück gezuckt ist, aber sofort weiter gepöbelt hat. Da die Trainerin auch nicht ganz zu mir passte, habe ich es danach mit Zeigen und Benennen probiert, da es zb bei Menschen mit Hut oder Stock, Kühen und Pferden auch funktioniert hat, allerdings hat sie sich da nie so extrem reingesteigert. Zeigen und Benennen habe ich bestimmt ein Jahr durchgezogen, es zeigte auch Fortschritte, wenn auch sehr kleine, zb das sie sich wenn die Entfernung groß genug, zu mir umdrehen konnte und den Hund nicht mehr permanent fixierte. Da dieser Fortschritt aber so minimal war und die Hunde, die ständig ohne Leine angerannt kommen alles zunichte machen, habe ich auch das nur noch halbherzig gemacht. Zwischendurch habe ich auch ehrlich gesagt zeitweise kapituliert und mich mit dem Verhalten abgefunden, da ich so frustriert war. Hier auf dem Land komme ich gut damit klar, da man kaum Hunde trifft, wenn man es nicht möchte. Als Alternativverhalten habe ich es mit Sitz und dem Dummy probiert, aber keine Chance, da sie sich so reinsteigert, das sie nicht mehr auf mich reagieren kann. Aktuell bin ich bei einem Hundetrainer, der mir sagte ich solle bei Hundebegegnungen gar nicht reagieren und einfach an der kurzen Leine weitergehen, haben wir den Hund passiert, soll ich umdrehen und 3m hinter dem anderen Hund hergehen und mich dann wieder umdrehen und normal weiter gehe. Zudem arbeitet er mit Aufmerksamkeitsübungen, z.B. plötzlich umdrehen oder nach 10...8...6...4 usw Schritten ein Sitz einfordern. Ohne andere Hunde klappt das wunderbar, kommt aber ein anderer Hund, ist sie nicht mehr ansprechbar und die Leinenführigkeit ist auch vergessen. Das machen wir jetzt seit gut 3 Monaten, aber bislang sehe ich noch so gar keinen Fortschritt, nicht den kleinsten, außer das sie vllt sonst etwas aufmerksamer ist und mehr auf mich achtet.


    Mit großer Wahrscheinlichkeit bin ich das Problem und schaffe es einfach nicht ihr klar zu machen, was ich von ihr möchte. Sollte ich bei dem langen Text irgendetwas vergessen haben, einfach Nachfragen.


    Danke fürs lesen.


    Liebe Grüße,


    Kerstin