Wird ganz sicher keine Frisbee oder sonstwas Diskussion, aber ich möchte mich gerade nach den letzten Postings nochmal melden.
Erstaunlich finde ich die Entwicklung, daß man, sofern man die Meinung vertritt ein Border bräuchte nichts anderes als seine Arbeit am Vieh inzwischen in Deckung gehen muss. Es wird einem da ganz schnell das Wort verdreht. Und auf einmal ist man als "Nur-Hüter" der Exot oder gar Aussenseiter. Seltsam, seltsam...die Gesellschaft treibt Stilblüten!
Also, mir ist es piepegal, ob jemand seinem Border Scheiben wirft, ihn über Stangen springen lässt oder Wäschezusammenlegen beibringt. Jeder soll bitteschön mit seinem Hund machen, was er möchte. Sofern er den Hund ansonsten so anständig seiner Arbeit zuführt, daß er nicht durchknallt und zum Problemhund wird. Daß es davon Tausende gibt ist keine Mär und hinreichend bekannt. Steht auch nicht zur Diskussion, wissen wir alle.
Persönlich ist mir ein hütender Border in der Zeitung abgedruckt lieber als ein scheibenfangender oder springender Border. Das ist mein innerstes Empfinden. Davon bringt mich niemand ab und diese Meinung möchte ich hier von niemanden analysiert haben.
Ich urteile auch nicht über Jagdhunde bei nicht-Jägern, was sie brauchen oder nicht. Nur mal so als Beispiel.
Natürlich weiß ich und ein paar andere Leute im Forum, daß Alex klug genug war sich Schafe anzuschaffen, als sie merkte, daß ihren Hunden die Arbeit am Vieh fehlte. Riesen Engagement, finde ich persönlich grandios und für alle Borderhalter ohne Vieh in jedem Fall nachahmenswert. Leider, leider gehen aber nicht viele Leute diesen Weg und schieben den Border in die Nothilfe oder TH ab, sobald er anfängt durchzuknallen. Und genau hier liegt die Gefahr, die von dem Foto eines frisbeespielenden Borders ausgehen könnte:
Die Leser der Lippischen Zeitung sehen da also Indi mit mächtig Spaß in den Backen und schon mag der potentielle aber unerfahrene Hundemensch denken: prächtig, der Border ist also doch der Hund der Wahl für allerlei Sport am Sonntag mittag...
Daß das kein Hirngespinst ist, wissen wir auch wieder alle: dank "Wetten Daß.." und "Ein Schweinchen Namens Babe" ist uns die Sucht nach einem hübschen, klugen Hund nur zu gut bekannt. Die Folgen kennen wir.
Und wenn auch nur einer derjenigen, der das Frisbee-Foto in der Zeitung sieht weitererzählt, daß Border tolle Frisbee Spieler sind, könnte es für einen Borderwelpen mehr in Deutschland der Weg in die Nothilfe sein. So etwa in 2 Jahren....
Wisst Ihr, was ich meine?
Schätze mal, Alex wurde nicht interviewt, wo sie Indis eigentliche Mission hätte erklären dürfen...
Und deshalb finde ich die Zeitungssache nicht erfreulich.
Weiterhin hatte ich so anflugweise den Eindruck, daß einige Leute denken, der klassische "Nur-Hütehund" ist ja ein armer Tropf... der hat ja selbstverständlich nie Spaß, weil er ja immer arbeiten muss. Das will ich aber hier nicht weiter ausführen, dazu ist dann jeder der´s wissen will, herzlich eingeladen ein paar Tage hier mit meinen Hunden und mir zu verbringen. Danach kann man sich dann ein Bild davon machen, wieviel Spaß ein Arbeitshund hat.
In diesem Sinne, frohes Schaffen, von mir aus auf dem Agility-Platz.
Mein Hund "muss" aber jetzt zum Vieh...
LG Sanny