Beiträge von Katariina

    Hm, ich hatte bisher eigentlich nicht den Eindruck, dass ich ihn ueberfordere... ich meine, vielleicht ist das ja wirklich so, aber im Grunde sind die allermeisten Kommandos eben die, die ich im Alltag ohnehin staendig brauche und die er meiner Meinung nach einfach koennen muss ("komm", "sitz" und "bleib" auf jeden Fall, aber auch auf "nein"/"aus" sollte er schon hoeren). Ich habe ihn ja immerhin schon fuenfeinhalb Wochen und vieles brauchen wir eben einfach im Alltag. Die Spasskommandos sind eigentlich nicht wirklich antrainiert, sondern haben sich eben aus Zufall ergeben - er macht was, ich gebe ihm einen Namen dafuer und irgendwann macht er's halt auf das Kommando hin. Ich mache auch keine elend langen Trainingseinheiten mit ihm - ganz im Gegenteil habe ich mich schon haeufig gefragt, ob ich da nicht zu wenig mache. Das meiste wird nebenbei im Alltag trainiert - eben immer dann, wenn es gebraucht wird: "komm" sollte er sowieso befolgen, weil es schon seinen Grund hat, wenn er mit mir mitgehen soll; "sitz" muss er machen, wenn ich seine Aufmerksamkeit will, wenn ich ihn untersuchen will, bevor es Futter gibt, bevor wir eine Strasse ueberqueren usw., "bleib" ist immer mal wieder praktisch, wenn man verhindern will, dass er einem aufs Klo oder in den Keller folgt, ausserdem vor einem Laden oder wenn ich Holz hacke, weil das einfach mal gefaehrlich werden kann, wenn er dazwischen rumspringt; "Platz" ist in sich bewegenden Fahrzeugen am sichersten fuer ihn und andere und ausserdem eine Ruheposition, in die ich ihn befehle, wenn er frueh am Morgen Krach machen will, waehrend noch alles schlaeft. Naja, und dass er nicht nach den Kindern schnappen soll, auch wenn das nicht boese gemeint ist, das ist einfach mal ein Muss - "aus" heisst dann auch "aus". Ansonsten lasse ich ihm ja trotzdem vieles "durchgehen", eben weil er ja selbst noch ein Kind ist.

    Eigentlich ist er ein ruhiger, aber neugieriger kleiner Kerl. Er draengt sich ja nur auf, wenn er meint, ich koenne noch was von ihm wollen (und selbst dann macht es eher den Eindruck, als interessiere er sich hauptsaechlich fuer die Leckerlis, die ich evtl. noch habe). Das mit der Ritualisierung und den leeren Haenden zeigen ist aber ein guter Tipp, Yni. Dankeschoen :-)

    Ich fuerchte, ich verstehe nicht ganz, was mit dem "will to please" gemeint ist... also uebersetzen kann ich es mir schon, ich weiss nur nicht, was das bezogen auf das Hundetraining genau bedeuten soll (also wie sich das aeussert, wie man das an-/wegerzieht, Vor-/Nachteile usw.)

    Hat sonst noch jemand Tipps/Hinweise? Bin fuer alles dankbar!

    Hallo,

    ich habe meinen kleinen Schaeferhund-Husky-Boxer-Ridgeback-Mix (3 Monate) bisher mit grossem Erfolg allein erzogen. Ich waere zwar gerne auch regelmaessig mit ihm auf einen Hundeplatz gegangen, aber aus verschiedenen Gruenden war das bisher nicht machbar und ich sehe gerade auch keine Moeglichkeit dazu. Trotzdem denke ich, dass mir die Erziehung bisher gut gelungen ist - eine Hundetrainerin hat ihm und mir zumindest mal ein grosses Lob ausgesprochen, ausserdem gibt der Erfolg uns recht: Jaska konnte schon mit elf Wochen "komm", "Sitz", "Platz" und "bleib" (mit und ohne Ablenkung). Inzwischen sind wir auch zu einigen Spass-Befehlen uebergegangen, die ihm einfach gefallen, sowas wie "voice" (gib Laut) und "Rolle". Ausserdem reagiert er natuerlich auf "Nein", "aus" und "pfui", die jeweils auch verschiedene Stimmlagen haben koennen, je nach Situation.

    Nun gibt es allerdings ein paar Kommandos, die ich als wichtig erachte, von denen ich aber nicht weiss, wie ich sie sicher trainieren soll. Ich hoffe, ihr koennt mir da ein paar Tipps geben.

    1. Zunaechst moechte ich ihm irgendwie beibringen, dass er bei "ab" nicht einfach nur seine Taetigkeit unterbrechen, sondern tatsaechlich auch weggehen soll. Das ist z.B. noetig, wenn man den Kindern gerade Jacken und Schuhe anzieht und dazwischen keine Hundenase haben moechte. Oder eben, wenn man einfach will, dass er sich entfernt. Ich sage dann immer "ab" und stosse ihn sanft beiseite (je nachdem wie stuermisch er ist, auch mal etwas heftiger), aber irgendwie scheint das keinen Effekt zu haben, weil er das Wort nicht damit verbindet, dass er gehen soll.

    2. Das naechste ist ein Ruhebefehl. Seine Begeisterung Kommandos auszufuehren in Ehren, aber manchmal ist er so versessen darauf, mir zu zeigen, was er alles kann, dass er Dinge ausfuehrt, die ich ihm gar nicht befohlen habe. Da macht er eine Rolle oder geht in den Platz, wenn ich "sitz" sage oder macht begeistert Sitz, wenn ich ihn eigentlich gerade fuer den Platz loben wollte... Wenn er so aufgedreht ist, kommt es mir so vor als ob er mir gar nicht mehr richtig zuhoert; meistens lasse ich ihn dann Platz machen und lasse ihn eine Weile so. Ich stehe dann ruhig neben ihm und schaue ihn ruhig an. Oder aber, ich gebe ihm "bleib" und entferne mich, komme wieder, ignoriere ihn ein bisschen und lobe ihn dann, damit er sich wieder voll auf mich konzentriert. Das scheint zumindest zu helfen, aber ich habe mich gefragt, ob nicht einer von euch einen guten Tipp fuer ein Signal hat, das man ihm geben koennte, um ihm zu sagen, dass er Ruhe bewahren und mir zuhoeren soll.

    3. Wie mache ich dem Hund klar, dass er etwas gut gemacht hat und damit entlassen ist? Nach einer laengeren Traningseinheit spiele ich halt ein bisschen mit ihm, aber manchmal fuehrt er ja ein Kommando auch nebenbei sehr gut aus. Dann lobe ich ihn und moechte ihm gerne irgendwie sagen, dass er jetzt wieder machen kann, was er moechte (spielen, an seinem Stock knabbern, ruhen, was auch immer...), doch er haengt mir dann an den Fersen, macht Sitz, wenn ich stehen bleibe oder mich setze, als erwarte er einen neuen Befehl. Einfach ignorieren geht manchmal nicht, weil er direkt vor mir sitz und sich mir fast aufdraengt. Ich will ihn dann auch nicht wegschicken, weil ich ja eigentlich zufrieden mit ihm bin. Doch bin ich manchmal nicht sicher, ob er einfach bei mir sein moechte, oder tatsaechlich denkt, ich koennte noch was von ihm wollen?!

    Tja, vielleicht hat der eine oder andere ja einen Vorschlag, was ich mal probieren koennte. Ich wuerde mich freuen :-)

    Ich sehe das wie redbumper: dein Hund ist noch nicht stubenrein. Fang wirklich noch mal ganz von vorn an, behalte sie drinnen und draussen staendig im Auge und geh ungefaehr 736 Mal am Tag mit ihr raus. Wenn sie dann draussen ihr Geschaeft erledigt, lobe sie ueber alle Massen, gib ihr ein Leckerli und zeig ihr, dass sie der tollste Hund der Welt ist. Wenn du immer dann, wenn sie gerade macht, auch noch einen Befehl dazu gibst (immer ganz genau in diesem Moment!!!), dann kannst du diesen spaeter auch verwenden, um ihr zu sagen, dass sie machen soll/darf. Bei Jaska habe ich damit vor kurzem angefangen (ich habe einfach ein "mach" in einem bestimmten Tonfall genommen) und inzwischen klappt das schon ganz gut, dass ich mit ihm rausgehe, "mach" sage und dann sucht er sich ein Plaetzchen zum pinkeln oder auch Haeufchen setzen. Trotzdem passiert es auch noch manchmal in der Wohnung (zum Glueck nur klein) - gerade gestern habe ich ihn auf frischer Tat ertappt (ich kann auch nicht gleichzeitig kochen, Tisch decken, zwei Kindern und einem Hund hinterher laufen, und bin da halt manchmal nicht schnell genug) und habe ihm - mehr aus dem Affekt - ein gewaltiges "NEIN" an den Kopf geworfen (danach war's aber auch wieder gut). Das scheint er sich zumindest auch gemerkt zu haben.

    Viel Erfolg!

    EDIT: Ach ja, und ansonsten halt das uebliche: Wenn sie draussen gemacht hat, loben und sofort wieder mit ihr reingehen, damit sie merkt, dass das der Sinn und Zweck des Rausgehens war. Wenn du drinnen merkst, dass sie muss (meistens schnueffeln sie dann vermehrt herum, weil sie ein gutes Plaetzchen suchen), klemm sie dir sofort unter den Arm und trag sie raus (auf deinem Arm wird sie nichts machen).

    Das mit dem auf die Leine stellen, kenne ich nur, wenn man den Hund im Platz halten will... also wenn er schon im Platz ist und nicht einfach wieder aufstehen soll.

    Bei meinem hat es sehr gut mit der Leckerli-im-Handteller-Methode geklappt (das gute ist, dass das gleichzeitig auch das Sichtsignal ist, nur halt tiefer). Platz hat er schon mit 11 Wochen ohne Probleme beherrscht, das Problem ist aber immer noch, dass er nach dem Lob (mit oder ohne Leckerli) haeufig einfach wieder aufsteht... heute hat's allerdings einmal super in Verbindung mit Bleib geklappt, dass er tatsaechlich im Platz geblieben ist, obwohl ich weggegangen bin (und obwohl er eigentlich etwas Angst hatte, weil's in einem fremden Revier war) :-)