Ich muss zugeben, dass das Aussehen für mich schon vorerst recht wichtig ist und ich wohl erstmal sehe, ob mir ein Hund einer Rasse, die ich noch nicht gut kenne, optisch gefällt. Also nur für die Vorauswahl oder, wie bereits genannt, das Beuteschema sozusagen. Dann belese ich mich natürlich gleich über die charakterlichen und Wesenseigenschaften. Ich finde Border Collies und Huskies auch wunderschön, würde mir so einen arbeitswütigen bzw. extrem lauffreudigen Hund zur Zeit aber ebenso nicht zutrauen, wie viele andere hier. Den Gedanken kann man dann im Hinterkopf behalten, sich denken, dass man im Leben noch genug Zeit hat, einige Hunderassen zu halten und dass es vielleicht auch bei diesen irgendwann besser passen könnte.
Ich wollte früher immer einen Labrador, bis ich letztes Jahr im Spätsommer hier im Forum die Fotos von einem weißen schweizer Schäferhund sah. Ich war aufgrund seiner Schönheit sofort verliebt in diese mir noch unbekannte Rasse, wusste aber vom Wesen noch nichts. Eine Stunde später war ein Buch bestellt und ich las alle Rassebeschreibungen und Erfahrungsberichte, die ich finden konnte. Nach wenigen Tagen war ich mir sicher, dass nicht nur das Aussehen passen würde, was ja in wenigen Sekunden entschieden war, sondern noch viel mehr auch das Wesen, das mir auch mehr zusagte, als das der Retriever. Jetzt habe ich im Dezenber meinen Traumhund gefunden und bin überglücklich mit meiner Entscheidung, ihn zu mir geholt zu haben :)
Nun bin ich mir auch eigentlich schon sicher, dass in den nächsten Jahren noch ein zweiter Hund dazu kommen wird und auch da werde ich wieder bei der Rasseauswahl erst meine Augen und mein Herz entscheiden lassen, dann meinen Kopf und dann beim ersten Treffen alles zusammen. Es ist meine Idealvorstellung von der Hundehaltung, zwei Hunde zu halten, die jeden Tag miteinander interagieren, spielen und herumtoben können. Wenn ich Fynn mit anderen Hunden sehe, sieht er so verdammt glücklich aus. Das ist etwas, dass ich ihm wohl nie geben können werde, da er auch sein erstes halbes Jahr im Rudel mit 4 Hunden gelebt hat.
Niemals würde ich mich aber vom Aussehen blenden lassen, nur weil dass eben das erste ist, das mich interessiert. Andererseits habe ich auch schon so viele unwiderstehlich Mischlinge getroffen, bei denen mir Rasse oder Herkunft egal gewesen wären und bei näheren kennenlernen, etwa im Tierheim, auch manchmal das Aussehen. Ich kann mir also auch gut vorstellen, mal etwas völlig anderes zu finden, als ich suche.