Beiträge von DerRobert

    Ich muss zugeben, dass das Aussehen für mich schon vorerst recht wichtig ist und ich wohl erstmal sehe, ob mir ein Hund einer Rasse, die ich noch nicht gut kenne, optisch gefällt. Also nur für die Vorauswahl oder, wie bereits genannt, das Beuteschema sozusagen. Dann belese ich mich natürlich gleich über die charakterlichen und Wesenseigenschaften. Ich finde Border Collies und Huskies auch wunderschön, würde mir so einen arbeitswütigen bzw. extrem lauffreudigen Hund zur Zeit aber ebenso nicht zutrauen, wie viele andere hier. Den Gedanken kann man dann im Hinterkopf behalten, sich denken, dass man im Leben noch genug Zeit hat, einige Hunderassen zu halten und dass es vielleicht auch bei diesen irgendwann besser passen könnte.

    Ich wollte früher immer einen Labrador, bis ich letztes Jahr im Spätsommer hier im Forum die Fotos von einem weißen schweizer Schäferhund sah. Ich war aufgrund seiner Schönheit sofort verliebt in diese mir noch unbekannte Rasse, wusste aber vom Wesen noch nichts. Eine Stunde später war ein Buch bestellt und ich las alle Rassebeschreibungen und Erfahrungsberichte, die ich finden konnte. Nach wenigen Tagen war ich mir sicher, dass nicht nur das Aussehen passen würde, was ja in wenigen Sekunden entschieden war, sondern noch viel mehr auch das Wesen, das mir auch mehr zusagte, als das der Retriever. Jetzt habe ich im Dezenber meinen Traumhund gefunden und bin überglücklich mit meiner Entscheidung, ihn zu mir geholt zu haben :)

    Nun bin ich mir auch eigentlich schon sicher, dass in den nächsten Jahren noch ein zweiter Hund dazu kommen wird und auch da werde ich wieder bei der Rasseauswahl erst meine Augen und mein Herz entscheiden lassen, dann meinen Kopf und dann beim ersten Treffen alles zusammen. Es ist meine Idealvorstellung von der Hundehaltung, zwei Hunde zu halten, die jeden Tag miteinander interagieren, spielen und herumtoben können. Wenn ich Fynn mit anderen Hunden sehe, sieht er so verdammt glücklich aus. Das ist etwas, dass ich ihm wohl nie geben können werde, da er auch sein erstes halbes Jahr im Rudel mit 4 Hunden gelebt hat.

    Niemals würde ich mich aber vom Aussehen blenden lassen, nur weil dass eben das erste ist, das mich interessiert. Andererseits habe ich auch schon so viele unwiderstehlich Mischlinge getroffen, bei denen mir Rasse oder Herkunft egal gewesen wären und bei näheren kennenlernen, etwa im Tierheim, auch manchmal das Aussehen. Ich kann mir also auch gut vorstellen, mal etwas völlig anderes zu finden, als ich suche.

    Letztes Jahr ist mein Wunsch nach einem Hund, der schon immer da war, so groß geworden, dass ich dachte, es ohne nicht mehr auszuhalten. Ich war auch gerade in einer sehr schwierigen Lebenslage - viele Veränderungen, auch das Alleinesein. Seit Fynn hier ist, sind diese Sorgen alle vergessen. Ich habe große Klötze, die an mir hingen und mich ständig nach unten zogen, von mir getrennt und einfach einen kleinen Neuanfang gewagt.
    Jetzt geht es mir so gut, wie seit Jahren nicht. Es ist großartig und ohne Fynn hätte ich das nicht geschafft. Es war für mich auch Schicksal, dass wir uns gefunden haben. Manche Dinge sind zu unwahrscheinlich, um als Zufälle durchzugehen und er hat mir soviel Kraft gegeben und tut das auch noch tagtäglich.

    Als nächstes kommt auf jedenfall in den nächsten Jahren noch ein zweiter Hund, da bin ich mir ganz sicher. Ich bin auch bereit, Job, Wohnort, Lebensstandard so anzupassen, dass immer Platz für zwei Hunde sein wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich meine Einstellung dazu in den nächsten 20-30 Jahren ändern wird. Dazu geben mir Hunde einfach zu viel Gutes.

    Ich habe sein Buch "Tipps vom Hundeflüster" geschenkt bekommen und gelesen und halte von seinen Erziehungsmethoden nicht besonders viel, wobei mir doch grundlegende Teilaspekte seiner Sicht der Hunde und Hundeerziehung gefallen haben.
    Die Videos, die ich von ihm bis gerade gesehen habe, zeigten sowas nicht, aber ich hab doch nochmal seinen Namen bei Youtube eingegeben und es stimmt leider - furchtbar.

    Birgit
    Das wusste ich nicht. Kein Problem. Dann werde ich das in Zukunft nirgends mehr erwähnen. Ich dachte, dass sagt heutzutage keiner mehr ^^

    Das ist mir auch nicht so oft passiert, das Kinder sich derart respektlos verhalten, aber da hat sich nach meinem Eindruck in den letzten 10 Jahren einiges verändert. Nicht, dass ich irgendwie besser gewesen wäre, als die Kinder heute. Aber niemand von meinen Freunden oder Klassenkameraden hätte sich je getraut, jemanden, der älter ist, anzurempeln oder dumm anzumachen. Als ich mein Abitur gemacht habe, ist das ständig passiert. Die Kinder haben sich auf dem Schulhof, in der Stadt und überall oftmals einfach total respektlos verhalten, wie ich es nicht kannte.

    Birgit
    Also wirklich! Das habe ich nur geschrieben, um zu verdeutlichen, was ich meine. Ich wollte lediglich untermauern, dass heute weitaus weniger Kinder auf dem Dorf aufwachsen und dass das Bildungsniveau gesunken ist. Wenn mich 8 jährige auf der Straße Arschloch nennen und mir hinterherrufen "Fick dich Alter", dann glaube ich nicht, dass denen die Eltern erklärt haben, woher das Fleisch kommt.

    Ja, ich hab auch mit 8 gesehen, wie Tauben der Kopf abgehackt wurde und der Rest von den Viechern beim Rupfen noch kopflos versucht hat, wegzufliegen, eines ist auf dem Scheunendach gelandet. Die Augen an den abgehackten Köpfen haben noch gezwinkert. Ich fand das auch nicht schlimm, weil ich mich, trotz meiner erst 25 Jahre, auch noch zu dem "Alten Schlag" zählen würde, zumindest bin ich vom Dorf und mit sowas aufgewachsen.

    Ich denke nur, dass das heute nicht mehr allen Großstadtkindern, die denken, Kühe wären lila, zuzumuten ist, unabhängig vom Versagen der Eltern in Sachen Erziehung und Weitergabe von Wissen. Vielleicht irre ich mich da ja auch.

    Kiki1
    Genau das habe ich doch gerade geschrieben. Deine Kinder kennen das von klein auf. Das ist aber heute bei den wenigsten der Fall. Ich finde nicht, dass ein sterbendes Rind oder ein Schwein etwas anderes ist, als ein Kaninchen. Ich finde auch alle Tiere, die ich esse, in lebendiger Form echt süß und schön. Da ich ein Mensch bin und Menschen vom Anbeginn an Fleisch aßen, tue ich das auch, weil es natürlich ist und mir schmeckt auch das Schweineschnitzel, obwohl ich weiß, dass es für mich und andere Menschen gestorben ist. Wie viel wir Menschen durchschnittlich davon heute in uns rein stopfen ist allerdings alles andere als natürlich.

    Aber muss denn das Schlachten ein 10-jähriges Kind mit ansehen? Der Besuch einer Mastanlage wäre nätürlich nicht besser.

    Ja, ich muss auch zugeben, dass ich da echt böse bin. Ich kaufe auch das zweitbillgste Hackfleisch vom Rind und Hähnchenbrustfilet im Angebot. Sonst ab und zu etwas Wurst und auch die bösartigen Geflügelwiener, weil sie einfach super schmecken. Allerdings sind das bei mir im Schnitt weit unter 50 g pro Tag.

    Weil ich also ebenso ein von Grund auf böser Mensch bin und Massentierhaltung offensichtlich unterstütze, habe ich auch den Tierschutzaspekt nicht angesprochen. Ja, nennt es Doppelmoral, nennt mich inkonsequent. Ich habe etwas gegen Massentierhaltung und kaufe das Zeug trotzdem manchmal (kaufe aber nur Freilandeier ^^). Nicht alle Menschen sind so willensstark, auf sowas zu verzichten. Trotzdem sind nicht alle schwachen zu verurteilen.

    Es geht mir hier in erster Linie nicht um Tierschutz, sondern um die emotionale Belastung der Kinder, die heute i.d.R. nicht mehr langsam an sowas rangeführt werden, wie manche hier, die auf einem Bauernhof aufgewachsen sind oder dort öfters waren. Viele Kinder verbringen heute einen Großteil ihrer Zeit in einer künstlichen Welt vor dem Bildschirm und spielen nicht mehr draußen im Wald, wie das bei mir noch üblich war, als ich in den frühen Neunzigern auf dem Dorf gelebt habe. Ich kann mir vorstellen, dass soviel Realität auf einmal etwas viel für manche ist, deswegen sehe ich diesen Vorfall sehr kritisch. Wo soll da bitte der didaktische Wert sein, wenn die Kinder heulend nach Hause gehen und vielleicht ihre fleischessenden Eltern verurteilen, die dann gar nicht wissen, was los ist.
    Ich finde, man sollte Kindern auch in diesem Alter nahebringen, was es bedeutet, Fleisch zu essen und dass dafür Tiere sterben müssen, aber doch bitte nicht, indem auf dem Schulhof ein Tier geschlachtet wird. Man muss Kinder langsam an sowas heranführen und ihnen nicht zeigen, wie man ein Kaninchen eins mit dem Hammer überzieht, damit es ohnmächtig wird.

    Also ich habe noch im Alter von 19 Jahren ein schweres Trauma davon getragen, nachdem ich ein PETA-Video bei Youtube gesehen habe. Ich hatte ständig Flashbacks, war unkonzentriert, es verging in den ersten Monaten niemals eine volle Stunde, in der ich nicht mit einem grauenhaften Gefühl und fast Tränen in den Augen daran gedacht habe. Das hat erst nach 2-3 Jahren ganz aufgehört. Man kann dieses PETA-Video nicht mit der dagegen relativ harmlosen Schlachtung eines Kaninchens vergleichen, aber 10 und 11 jährige sind doch noch viel empfindlicher, was sowas betrifft und live ist nochmal was anderes als ein Video. Ich würde mich im Übrigen nicht als empfindlich bezeichnen, was die Darstellung von Gewalt in Filmen angeht, aber wenn es kein Film ist und wirklich passiert oder passiert ist und man als Zuschauer davon weiß, ist das eben was ganz anderes.

    Hätte ich Kinder und die hätten mir erzählt, dass sie sowas in der Schule mit ansehen mussten, hätten die Verantwortlichen ein echtes Problem gehabt! Die Eltern sind nunmal die Erziehungsberechtigten und haben gemeinsam mit ihren Kindern zu entscheiden, ob den Kindern solche emotionalen Extrembelastungen zuzumuten sind - für manche Kinder ist das definitiv extrem - nicht irgendwelche Lehrer, die vielleicht keine Kinder haben, in irgendeiner scheiß Abstimmung.

    Ich frage mich, was diese Lehrer den Kindern im Geschichtsunterricht zeigen, wenn sie beim 3. Reich angekommen sind und es um eine anschauliche Darstellung geht. Meine Gedankengänge bleiben jetzt mal solche...