Hallo Leute.
Wir haben von Mittwoch auf Donnerstag sehr schlimme Erfahrungen gemacht. Ich würde gerne wissen ob jemand ähnliche Erfahrung gemacht hat und ob das Verhalten der um Hilfe gefragten wirklich korrekt war.
Zugetragen hat sich folgendes:
Wir hatten eine 14 Jahre mittelgroße 30kg schwere Mischlinghündin.
Diese hatte schon ein paar Jahre Arthrose und letztes Jahr einen sogenannten Schlaganfall. Seit dem bekam sie täglich morgens und abends je 1 Tablette Karsivan 100 und ca. alle drei Monate eine Spritze.
Seit einiger Zeit hatte sie dann auch einen sogenannten "Mamatumor". Anfangs wurde er nur sehr langsam größer und er hat sie überhaupt nicht gestört oder beeinträchtigt. Aufgrund dessen bekam sie auch einmal im Monat eine Schmerztablettenkur für fünf Tage. Unser Tierarzt sagte das behindert das Wachstum des Mamatumors und die Schmerztabletten tuen ihr natürlich gut wegen ihrer Arthrose.
Soweit war auch alles gut und sie war mit ihren 14 Jahren immernoch so spielfreudig und "bekloppt" wie früher.
Die letzten drei Monate wurde er allerdings schneller größer, bis er zum Schluss ca. die größe eines Tennisballs erreicht hatte.
Der Tierarzt sagte das wir das jetzt auf jeden Fall operieren müßen, da er sonst platzen könnte. Aufgrund ihres Alters klärte er uns natürlich auch darüber auf das die Narkose bei ihr nicht ganz ungefährlich sei, er diese aber so kurz wie möglich halten und sie wieder wachspritzen würde.
Letzten Donnerstag war es dann soweit. Nach zwei Stunden bangen kam er mit ihr raus und sie lief auch schon, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Er sagte zwar das es schwieriger war als gedacht, weil die Blutgefäße brüchig waren, es aber trotzdem sehr gut gelaufen ist.
Wir sind dann mit ihr nach Hause und haben ihr dann Freitag, Samstag und Sonntag die Schmerztabletten gegeben die er uns noch mitgegeben hatte.
Da es aber an einer kleinen Stelle der Naht nicht aufhörte ab und zu nachzutropfen, rief ich ihn am Montag an und er sagte wir sollen vorbeikommen damit er es sich ansehen kann. Es hatte sich an dieser Stelle ein klein wenig entzündet. Sie wollte erst gar nicht ins Behandlungszimmer, ich musste sie "reinschleppen" so hat sie versucht sich zu weigern.
Aufgrund der kleinen Entzündung spritze er ihr dann Antibiotika.
Als wir dann nach Hause fuhren begann der Anfang vom Ende.
Ihr wurde schlecht, wir hielten an und sie musste sich übergeben. Auf der weiterfahrt übergab sie sich noch einmal im Auto. Als wir zu Hause ankame übergab sie sich noch einmal direkt nach dem austeigen.
Dies geschah alles im Zeitraum von 45Minuten. Sie legte sich dann erst einmal in ihr Körbchen und schlief.
Ich rief natürlich beim Tierarzt an und fragte ob es vom Antibiotika kommen könne. Er verneinte das und sagte das er sich das nicht vorstellen könne, eher das es wegen dem heftigen Stress ist.
Dienstag lies sie zum ersten mal in ihren 14 Jahren ihr Fressen stehen und ich wußte sofort, da muss was schlimmes sein. Als ich mit ihr rausging übergab sie sich erneut. Bis Mittags hatte sie immer noch nichts gefressen übergab sich aber wieder. Ich rief den Tierarzt an, erzählte ihm das und er sagte wir sollen in die Apotheke gehen und Riopan gegen Sodbrennen kaufen, dann müßte sich das bessern.
Gesagt, getan, sie hat nur eine Riopan genommen, sich dann auch nicht mehr übergeben, aber immernoch nichts gefressen.
Da bekam ich schon Panik das sie sterben würde, da ich sie noch nie so gesehen hatte. Sie lag in ihrem Körbchen und schlief, hatte zu nichts Lust, man konnte sie mit nichts locken, was für sie total untypisch war. Ich konnte sie dann auch nur noch zu einem mal gassi gehen am Abend überreden, wo sie aber nur kurz gepinkelt hat und dann wieder rein wollte.
Am Mittwoch morgen begann dann der Alptraum. Wie immer wollte ich morgens mit ihr Gassi gehen. Als sie aufstand und aus ihrem Körbchen wollte, fiel sie vor dem Körbchen um, war ganz steif und sie guckte ganz komisch. Ich rief sofort meine Freundin an die schon auf der Arbeit war, aber sie konnte nicht weg, als sie gefragt hatte ist ihr Chef da wohl ausgeflippt. Ich versuchte sofort jemand anderes zu bekommen der mit mir zum Tierarzt fährt, aber alle waren arbeiten. Ich rief beim Tierarzt an ob er vorbeikommen könne, aber die Hilfe sagte mir das er jetzt nicht weg könne.
Nach ein par Minuten stand unsere Hündin aber wieder auf und konnte auch laufen. Ausser das sie noch komisch geguckt hat war wieder alles in Ordnung.
Sie wollte aber immer noch nicht fressen, getrunken hat sie aber.
Das blöde war auch, das unser Tierarzt Mittwochs nachmittags um 13.00Uhr schliesst. So konnten wir auch Nachmittags als meine Freundin von der Arbeit kam nicht zu ihm hinfahren.
Abends so ca. 20.00Uhr geschah dann das unglaubliche. Sie fiel wieder um und war ganz steif und diesmal auch mit genz viel schaumigem Sabber um die Schnauze und sie atmete sehr schnell, so als wäre es ihr zu warm. Dies hielt aber nur sehr kurz an. Dann ging es wieder und sie konnte, wenn auch diesmal nur mit meiner Unterstützung, wieder aufstehen. Jetzt war auch noch das Problem das wir gerade umgezogen waren und die OP unser letztes gespartes gefressen hatte. Wir hatten also erst mal kein Geld mehr bis zum Ende des Monats. Ich rief dann in Düsseldorf in der Tierklinik an, schilderte die Vorfälle, die sagten wir sollen so schnell wie nur möglich vorbei kommen. Als ich fragte ob es denn möglich wäre dieses auf Rechnung zu machen, weil wir aus oben genannten Gründen kein Geld da hatten, sagten die, das tut uns leid aber wenn Sie nicht bar zahlen können, können wir ihnen nicht helfen. Ich war geschockt und bin es immernoch.
Dann sagte meine Freundin, hier um die Ecke stand eben ein VET-Van. Der sieht aus wie ein Krankenwagen, ist aber für Tiere.
Sie lief dann dorthin und der VET-Van stand noch da. Sie erklärte den Leuten was passiert war, aber man glaubt es nicht, auch die sagten wenn wir nicht sofort bezahlen können können die nichts machen. Meine Freundin fragte was denn ist wenn der Hund jetzt stirbt, bekam als Antwort dann, das sich der VET-Van so finanzirt und sie deshalb nur gegen sofortige Barzahlung was machen.
Tja, somit hatte wir und vor allem unser armer Hund die A.karte.
Die Nacht war die Hölle. Es war die schlimmste in meinem Leben. Unsere Hündein konnte mit der Zeit gar nicht mehr aufstehen, sie war steif wie eine Statue. Sie versuchte es aber trotzdem. Ich hab sie dann immer hingestellt, ihre Pfoten waren aber zu Fäusten verkrampft, so dass ich ihr erst einmal ein par Minuten die Pfoten massierte, bis sie wieder normal darauf stehen konnte. Laufen konnte sie nur noch mit meiner Unterstützung, habe mich hinten über sie gestellt und meine Arme um sie gechlunge, so gings dann einigermaßen. Sie wollte immer zum Wassernapf, immer saufen, aber mit der Zeit sah es so aus als ginge dies nicht. Sie bekam die Zunge nur ein kleines Stück heraus und schreckte manchmal erst mal zurück wenn ihre Schnauze das Wasser berührte. So ging es die ganze Nacht, immer und immer wieder. Zwischendurch hat sie es immer wieder geschafft etwas zu saufen. Zum Schluss gegen frühem morgen, konnte sie sich aber noch nicht einmal wieder alleine hinlegen, das machte ich dann, sie war dann total steif, auch ihre Kopfhaut war etwas zurückgezogen, die Ohren auch und ganz hart/steif, was wie ein irrer Blick aussah. Oh man, sie tat mir so leid, das hat so weh getan sie so zu sehen. Zum Schluss musste ich sie immer zum Wassernapf tragen, und schlussendlich als es dann Zeit war das wir dann endlich zu unserem Tierarzt fahren konnten, ging es erneut los, sie fing wieder schnell an zu atmen, krampfte und guckte immernoch so komisch. Ich konnte sie dann auch nicht mehr beruhigen, das schnelle atmen hörte nicht auf. Als wir beim Tierarzt ankamen, war er geschockt. Damit hat er nicht gerechnet. Wir haben sie dann rein getragen und er hat ihr sofort etwas entkrampfendes gespritzt. Sie hatte aber auch schon keinen Pupillenreflex mehr. Er hat ihr auch was zur Kreislaufstabilisierung gespritzt, aber auch das half nicht. Letztendlich blieb uns nichts anderes mehr übrig als sie zu erlösen.
Als ich ihm sagte das sie am Tag davor nicht behandelt wurde weil wir nicht bar zahlen konnte, guckte er mich erschrocken an und fragte: "Ne, oder?"
Ich sagte doch, er schüttelte nur mit dem Kopf und drehte sich um.
Jetzt frag ich mich die ganze Zeit, dürfen die wirklich ein Tier sterben lassen wenn der Besitzer nicht sofort zahlen kann? Ich finde es unfassbar. Das dürfte es doch eigentlich gar nicht geben, oder? Hat jemand schonmal so oder so ähnliche Erfahrung machen müßen?
Gruß
Stephan
P.S.: Sorry für soviel Text