Beiträge von Jojo81

    Das im Stern werfen haben wir einige Wochen gemacht. Das funktioniert sehr gut.

    Dann steigere da den Schwierigkeitsgrad, verlängere die Konzentrationsphase auf deine Hand usw.

    Mein Training daheim besteht zu 90% nur aus solchen Basics. Entfernungen von 50m hat ab und an mal meine Chessie-Hündin, die nächstes Jahr in der F startet - weiter arbeite ich selten, einfach weil dann die Korrekturmöglichkeiten auch beschränkt sind und ich die Strecke ja auch bei jedem überhörten Pfiff zurücklegen muss ;-)

    Ich habe früher auch lange gedacht "mach das dem Hund interessant" - "WOW mein Hund geht 200m voran" - dafür hat sie nicht sauber gebracht, Fußarbeit war grottig oder sie hat angefangen zwischendrin quatsch zu machen (jagen, schwimmen usw.)

    Dann wurde ich auf den Hosenboden gesetzt und habe mit meiner damals 1,5 Jahre alten Chessie-Hündin angefangen alle Basics ganz neu aufzubauen in kleinen Schritten. Es hat sich gelohnt - aus ihr ist eine wirkliche Verlasshündin geworden, die sehr sehr zuverlässig hört und sich trotz ihres fehlenden Styles und ihren Unsicherheiten in der Workingtestwelt behauptet und mit mir zusammen ein super Team bildet.

    Ich würde gerne euren Rat haben.. ich würde mit meinem Hund gerne auch mit dem Dummy arbeiten, aber das hat sich bisher als schwierig erwiesen..
    Ich habe letztens einen Dummy gekauft, Mavy 1 1/2 Tage nicht gefüttert und den Dummy mit normalem Futter und Leckerlies gefüllt. Ich habe ihn auch mit Leberwurstpaste bestrichen. Nun hab ich ihn ihr gezeigt, ihr gezeigt was drin ist und geworfen.. Sie ist dann auch begeistert hinterher aber hat sich nicht getraut, ihn ins Maul zu nehmen. Sie hat nur dran geleckt. Dazu muss ich sagen, dass sie Spielzeug im allgemeinen gar nicht kennt.
    Ich habe auch jede Berührung mit dem Dummy und jede Interaktion geklickert, aber dass er ins Maul soll hat sie nicht verstanden.
    Was kann ich machen, damit sie ihn doch ins Maul nimmt und wir so üben können?

    Warum hast du den Dummy bestrichen? Auch hier - ich würde da gar nicht mit so großen Sachen anfangen. Mach das Dummy erstmal interessant - also spiele am Bein damit und lass den Hund reinbeißen - dann Klick und Keks oder du gibst dem Hund direkt was aus dem Beutel. Dann irgendwann los lassen und sie ne sekunde tragen lassen. SIe ist ja kein Retriever (wenn ich das richtig sehe) also hat sie tragen nicht unbedingt angewölft. Somit musst du ihr erstmal beibringen, was sie soll. Dafür den Hund hungern lassen, finde ich etwas übertrieben - oder musst du aus anderen Gründen auf Handfütterung umstellen (allgemeiner Gehorsam, Jagdtrieb, mangelnde Kommunikationsbereitschaft mit dem Menschen)?

    Wie reagiert ihr wenn der Hund mal Quatsch macht?

    Training strukturiert aufbauen, fokussieren auf eine Baustelle, Basics arbeiten.

    Die Aufgaben waren viel zu schwer - da lernt kein Hund etwas - außer vor Überforderung den Spaß an der Sache zu verlieren. Verleitungen, Entfernungen dieser Art, Stoppen, Einweisen - das kann man in der Kombination erst machen, wenn die Basics super funktionieren.

    Ich würde mit ihm erstmal das Voran und das drehen am Bein üben - also Hund ans Bein - Dummy auf 12 Uhr (maximal 1,5m entfernt) - drehen, Dummy auf 3 Uhr, danach 6 und 9 - und das alles mit Leine - Hund auf einen Punkt fokussieren, bis er das Dummy zu 100% im Fokus hat und dann den Hund "rauspfeffern". Mach das mit allen 4 Dummies - fertig für den Tag. Du kannst dann die Abstände der Dummies irgendwann verkleinern (NICHT die Entfernung). Und wenn er das wirklich sicher und super sauber macht und alle Dummies sauber bringt, dann kannst du mal anfangen, eine Verleitmarkierung zu werfen (vielleich 5m entfernt) und dann aber erst ein Dummy aus der Uhr, dann die Markierung.

    Bei einem so jungem und rohen Hund, würde ich erstmal die Basics festigen - Fußarbeit, bringen, Vertrauen in die Hand, Suchenpfiff.

    Und zum Thema überlaufen - wenn der Hund Rückenwind hat, MUSS er das Dummy überlaufen. Sonst bekommt er ja keinen Wind. Du solltest dann aber immer darauf achten, dass du den Suchenpfiff nur gibst, wenn der Hund auch im Wind ist - gerade im Aufbau ist das enorm wichtig, damit der Hund das richtig verknüpft.

    Leider wohnen wir beide im falschen Gebiet für Curlies - einer der Gründe, warum Amelie auch abgegeben wurde und es schwer war, sie hier zu vermitteln. Niederwild haben wir kaum bzw. gar nicht. Es wird hauptsächlich Schwarzwild gejagt, ein bisschen Rehwild und ab und an mal nen Fuchs.

    Die Curlies sind für unsere Ecke zu groß und zu wenig wendig - auch fehlt den meisten die benötigte Wildschärfe. Es hat schon seinen Grund, warum man die meisten Curlies im Norden findet und warum der Chessie hier so beliebt ist bei den Jägern. Die Labradore, die ich kenne, werden auch fast alle auf Schweiß geführt, aber in der Regel reine Riemenarbeit und es ist dann in der Regel nen anderer Hund dabei zum Schnallen.

    Sicht- und Spurlaut sind die meisten Curlies und Chessies übrigens - meine Chessiehündin ist eine der ganz wenigen "stillen" Hunde - für Dummyarbeit klasse, jagdlich leider totaler Mist.

    Was machen eure Welpen / Junghunde denn in der Wohnung, wenn sie nicht gerade dabei sind Möbel anzuknabbern oder sonstige "verbotene" Sachen zu unternehmen?

    Schlafen ... ca. 20 bis 21 Stunden am Tag. Hier schlafen alle drei, wenn ich sie nicht "brauche" - das haben sie von klein auf gelernt und auch unser Neuzugang hat das nach nem Monat komplett begriffen (die war 13 Monate als sie zu uns kam und hat wohl beim Vorbesitzer nie geruht tagsüber).

    @Jojo81
    Du schriebst Amelie hat momentan so viel "bunte Knete" im Kopf. Das könnte ein Anzeichen sein, daß sie allmählich in das Alter kommt in dem sich ernsthafte Arbeit braucht und ihr beispielsweise Apportieren gut tun würde. Die "bunte Knete" also ein Ausdruck von Unterforderung ist. Ob das bei Amelie der Fall ist kann ich natürlich nicht einschätzen, ich kenne euch ja nicht. Aber ich wollte dir das, ganz Wertfrei, einfach einmal als Gedankenanstoß mitgeben.

    Sie wird gearbeitet :-D Wir arbeiten täglich an den Basics - dieser Hund ist erst seit Ende Februar bei mir und lernt alles gerade Schritt für Schritt, bis die Puzzleteile zu einem Apport zusammengefügt werden können, dauert es aber sicher noch 1 oder 2 Monate. Bis dahin lernt sie eben alles einzelnd - Einweisen auf Futterschüsseln, Halten, Tragen, Abgabe, Fuß laufen usw. Und sie lernt sich zu konzentrieren, zu warten und so weiter. Das Konzentrieren ist ihre größte Baustelle - da sie eben als Junghund nie gelernt hat zu lernen.

    Anja, und wenn du das Voran mit Futterschüsseln machst? Amelie bringt zwar, aber neigt zum rumkaspern mit dem Dummy - ich trenne das deshalb - Dummy gibt es nur im 1m Bereich um mich rum, alle anderen Basics über ich ohne Dummy sondern mit Ball/Futter usw.

    Aber um mal aufs Thema zurück zu kommen:

    Von diesem Konkurrenzdenken muss man sich los machen - da spielen so viele Dinge rein - Erfahrung, Trainingsmöglichkeiten, Hundeführertalent, Anlagen des Hundes usw.

    Es ist spannend, auf diesen Treffen zu schauen, wie die einzelnen Hunde arbeiten, wie sie sich geben, sich selber ein Bild zu machen wie andere ihre Hunde ausbilden usw. Und dann muss man sich selber ein Ziel setzen - unabhängig von anderen. Ich war bei den Chessies in einem Jahr dabei ohne dass mein Hund gearbeitet hat - aber ich habe so viele Tipps bekommen, Freunde gewonnen und soviel mitgenommen - für mich und meine Hunde, dass es einfach nur klasse war.

    Ich werde Ende September vermutlich bei dem Curly-Treffen dabei sein - ob Amelie da aber auch apportieren wird, dass kann ich noch nicht sagen - die hat derzeit so viel bunte Knete im Kopf ... Aber ich finde es interessant sich auszutauschen - von Bylvie weiß ich, dass viele die gleichen Fehler machen - Hunde ähnliche Probleme mitbringen und dann die unterschiedlichen Lösungsansätze zu erfahren, dass zeichnet für mich solche Treffen aus.

    Bei den Chessies ist es z.B. bei erfahrenen Leuten usus, dass der Hund im ersten Jahr nur aus der Hand gefüttert wird.

    Jojo81:
    Du brauchst für mich nicht extra wiederholen, was du bereits geschrieben hast, ich bin des Lesens zund Verstehens durchaus mächtig. ;)

    Ich habe nicht geschrieben, dass man so innerhalb kürzester Zeit in die obersten Wettbewerbsklassen gelangen kann, aber es gibt auch andere Leute mit moderateren Ambitionen. Und ich habe NUR von Grundlagen gesprochen, nicht vom Aufbau. Dass man unweigerlich Fehler machen wird, habe ich auch erwähnt.... Kostet natürlich Zeit, das wieder auszubügeln.

    Klar, wenn man schon aus dem ersten Hund in kürzester Zeit eine perfekte Apportiermaschine machen will, braucht man einen Spezaltrainer von Welpenbein an. Wie bei jedem anderen Spitzensport auch. Aber manche Leute haben andere Prioritäten.

    Ich bin froh, herrscht bei den Spaniels noch Aufbruch- und Pionierstimmung, und noch nicht so der Perfektionismus eines ausgefeilten Prüfungsbetriebes. Bin gespannt, im September mal bei einem Workingtest zuschauen zu können. :smile:

    das war nicht auf dich bezogen, ich habe dich nur zitiert, um liv klar zu machen, dass mehrere Leute mit Sachverstand das so sehen. Ich stimme dir in allen Punkten zu!

    Bei uns war der Grund für den Neuaufbau übrigens nicht die Teilnahme an Workingtests - meine Hündin ist stark schussempfindlich und zeigte andere Unsicherheiten, die Arbeit hat sie aufgefangen. Aber auch dafür brauchte ich wasserdichte Basics, sonst hätte der Weg nicht funktioniert. Die reproduzierbare Stresssituation auf Workingtests war am Anfang Teil des Trainings. Dass wir heute erfolgreich an sowas teilnehmen, war nie abzusehen - freut mich aber umso mehr.

    Ich würde aber heute jedem raten auf die Basics besonders viel Wert zu legen - gerade bei so sensiblen Rassen wie der Curly oder Chessie. Das hat nichts mit Apportiermaschine zu tun, sondern es vermeidet Stress und Frustration bei Hund und Hundeführer.

    Aber ICH schreib, das jemand, der Hundeausbildung VERSTANDEN hat, durchaus einen jungen Hund so ausbilden kann ich den ersten 1,5 Jahren (um mal eine Zahl zu nennen), dass dieser Hund für eine Ausbildung in welchem Bereich auch immer, nicht VERSAUT ist.

    Liest du überhaupt was die anderne und ich geschrieben haben? Gerade der Dummysport ist so komplex, dass man durchaus viel versauen kann - auch mit Erfahrung in der Ausbildung von Tieren.

    Genauso kann ich (mit einem entsprechenden Händchen) einem Retriever oder Spaniel in Eigenregie eine Grundlausbildung und -erziehung angedeihen lassen. Inklusive beginnendes Dummytraining, wenn ich mich gründlichst informiert habe. Soweit stimme ich Liv zu in ihrer Relativierung. Dass danach beim Fachausbilder nur noch Feinheiten notwendig sind, ist natürlich Unsinn und beruht auf Unkenntnis der Anforderungen, da braucht es wie schon gesagt noch einiges mehr. Und man muss damit rechnen, viele Fehler zu machen, die ein erfahrener Ausbildner vermieden hätte.

    Nochmal für dich - es ist ein riesiger Unterschied, ob ich meinen Hund nur auf einer Dummy A führen will, oder auf Workingtests. Bei letzterem ist die Fleißarbeit am Anfang der Schlüssel zum Erfolg.

    Mein Hund lief Fuß, mein Hund apportierte - aber eben nicht richtig korrekt für Dummy aufgebaut und durchgearbeitet. Die Linings waren nicht 100%, die Rückwege erst recht nicht, die Abgabe war nicht richtig sauber usw. Die Arbeit habe ich hier auch daheim gemacht - aber wie es danach aussehen soll und in welche EInzelschritte ich den Apport zerlege und warum dies und das wichtig ist - das habe ich mir zeigen lassen. Gerade wenn man noch nie einen Hund für Dummy aufgebaut hat, dann sind es genau diese Kleinigkeiten, die einem eben hinterher fehlen.

    Andererseits ist nicht jeder fachspezifische Trainer das Gelbe vom Ei. Sehe ich auch an meinem Fach, dem Mantrailing. Genauso wie beim Dummytraining gibt es da je nach Gegend lokal nur recht zweifelhafte Angebote. Kann mir gut vorstellen, dass das auch bei Ausbildern für Jagdgebrauchshunde sehr durchzogen ist....

    Das kann ich leider bestätigen ... ich bin bis zu 400km meinen Trainern gefahren (einfach) - aktuell habe ich das Glück, dass ein Trainer hier in die Ecke gezogen ist und ich somit nur 60km einfach habe. Daher gönne ich mir aktuell auch 2 Trainings im Monat zzgl. einem Workingtest und meisten noch einer weiteren Prüfung/Veranstaltung. Damit bin ich fast jedes Wochenende mit den Hunden unterwegs - es ist mein Hobby und ich liebe es :hurra: :hurra: :hurra:

    @AnjaNeleTeam - bei Bedarf kann ich dir gerne ein paar Trainer nennen - allerdings sind die alle von dir mind. 110 km entfernt.