Na denn:
Ich war 8 und meine Schwester war 4 Jahre alt, als die Damen des Hauses den Herren zu einem Hund überredet hatten.
Die Vorraussetzungen waren ideal: Ein großer Hof, viele Leute mit Hunden drumherum und meine Mutter hatte nur eine halbe Stelle, beziehungsweise war zuerst noch ganz Zuhause.
Also wurden wir Kinder darauf eingeschworen auch mal etwas tun zu müssen, der Vater bekam versprochen, er müsse sich nicht kümmern.
Dann sind wir alle los ins Tierheim gefahren.
Dort angekommen, hatte die Kurze dann doch erstmal Angst, weil Hunde sind schon groß
Wir hatten vorher mit der Leiterin telefoniert und gesagt, dass wir einen Labradormischling suchen würden. Bevorzugt Rüde. Warum weiß ich nicht.
Es war ein Wurf aus Spanien, die Mama sah nem Labbi doch etwas ähnlich und wir entschieden uns für Nico.
Den Hund konnten wir direkt mitnehmen.
Zuhause wurde er dann erstmal von mir und meinem Cousin ordentlich gekuschelt und drehte sich auf den Rücken.
Ein Kommentar meines Cousins, den ich bis heute nicht vergessen hab: "Äh Chrissy. Guck mal, ich glaub da fehlt was."
Tjoa, so wurde aus Nico Nicki und wir haben uns als totale Hundeneulinge geoutet.
Gut, aus der Kiste "Die Kinder helfen mit" wurde die ersten paar Wochen was -danach hat es sich immer weiter zurückgeschraubt.
Schließlich konnte man mit dem Hund nicht spielen: Nicki hat keine Bälle zurückgebracht, am Seil zerren war doof und das Kuscheln war für sie eine Sache von zwei Minuten.
Also wurd sie mehr und mehr Mama's Hund und wir beschränkten uns darauf, ab und an mal mit ihr spazieren zu gehen.
Gott sei Dank war sie ein total lieber und ruhiger Hund und hat sich so ziemlich alles gefallen lassen.
Allerdings muss ich auch gestehen, -jetzt bloß nicht falsch verstehen, ich hab diesen Hund geliebt und ihr Tod ist bis heute noch schrecklich- dass durch den Umstand, dass ich nicht mehr an der Erziehung beteiligt war, die Bindung eher dürftig ausgefallen ist. Sicher, ich habe viel gelernt und im Nachhinein erinnere ich mich an vieles, was die Erziehung anbelangt, aber das Verhältnis Kind-Hund ist bei mir viel weiter auseinander gegangen, als bei meiner kleinen Schwester.
Ich war öfter mit den Pfadfindern und meinen Freunden am Wochenende weg und hab irgendwie "den Draht zu ihr" nicht gefunden.
Ich könnte aber nicht sagen, was meine Mutter hätte anders machen sollen...im Nachhinein war sie ja schon irgendwo froh, dass es "ihr" Hund war.
Hätte sie uns Kinder öfter gezwungen mit dem Hund zu gehen, wäre das ganze vielleich in eine falsche Richtung abgedriftet.
Ich denke, die Tatsache, dass ich erstmal "zugucken" konnte, hat mir geholfen, jetzt Sammy zu haben.
Die kann ich mit in Zeltlager nehmen und mit der gehe ich auch freiwillig spazieren 
Interessant ist hier wiederum meine 15-jährige Schwester: Die möchte zwar, dass der Hund hört, aber dauerhaft üben? No way. Das passt schon. Hier würde ich mir wünschen, dass meine Mutter mal durchgreift, ich bin da nur die große neunmalkluge Schwester 
Fazit: Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, aber ich denke, erst ab 13/4 Jahren, manchmal natürlich auch schon früher, machen sich Kinder Gedanken darum, dass es ein Lebewesen ist, welches dauerhaft gepflegt werden möchte. Ich würd mir nicht wünschen, dass Mama damals Ernst gemacht hat, als sie sagte "Einen Monat kümmert nur ihr euch um den Hund!".
Ich weiß nicht, ob das funktioniert hätte. Eine Woche gings gut, aber dann hab ich mal Nickis Futter vergessen...nene, ich weiß nicht.
Im Endeffekt hat es mir aber denk ich doch gut getan, mit einem Hund aufzuwachsen. Ein Leben ohne kann ich mir nicht mehr vorstellen. Und ich hoffe, dass meine Schwester mit Sammy die gleiche Phase durchläuft, wie ich mit Nicki.
Jetzt bin ich mir natürlich durchaus der Verantwortung bewusst und kümmere mich.
Deswegen auch: Wenn ich Kinder habe, gibt es definitiv einen Hund dazu. Direkt zum Säugling einen Welpen wäre vermutlich zu anstrengend, aber ein gemeinsames Aufwachsen wäre bestimmt schön 
EDIT: Im Nachhinein fällt mir auch auf, dass meine Mutter uns zwar gewarnt hat, dass ein Hund knurrt und das man dann wegzugehen hat, aber sie hat uns unsere Erfahrungen selbst machen lassen und nicht beim kleinsten Pups interveniert. Das rechne ich ihr hoch an.