Was bedeutet Brachyzephalie?
Kurzköpfige Hunde werden als brachyzephal bezeichnet ("brachis" = kurz und "cephalus" = Kopf)
(...)
Welche Rassen sind betroffen?
Hauptsächlich der Mops, französische und englische Bulldoggen, Malteser, Shi-Tzu, Pekinesen, Boston Terrier und Boxer. Natürlich gibt es auch brachyzephale Hunde, die nur sehr geringe oder keine Beschwerden haben. Gibt es diese Erkrankung nur bei Hunden oder auch bei anderen Tieren? Brachyzephalie ist auch bei manchen Rassekatzen wie Perserkatzen und Exotic Shorthair sehr verbreitet und kann zu sehr ausgeprägter Atemnot führen.
Wie erkennt man eigentlich, ob ein Hund Atembeschwerden hat?
Alle schnarchenden Atemgeräusche sind ein Hinweis auf eine unnatürliche Verengung der oberen Atemwege. Viele Hunde hecheln oft, können schlecht bis gar nicht durch die Nase atmen und sind nicht belastbar. Manche Tiere haben Probleme beim Fressen, da sie während der Futteraufnahme nicht ausreichend Luft holen können. Bei Belastung, Stress oder Wärme und in fortgeschrittenen Fällen auch ohne besonderen Anlass werden Tiere ohnmächtig und fallen um.
(...)
Haben brachyzephale Hunde noch andere Probleme?
Leider ist es durch die Zuchtauslese noch zu weiteren Fehlentwicklungen gekommen. Die Zunge ist bei vielen Tieren im Verhältnis zur Maulhöhle viel zu groß, häufig beobachtet man Zahnfehlstellungen. Bei vielen Tieren ist die Speiseröhre vor dem Herzen gering- bis mittelgradig erweitert. Das zu lange und oft extrem verdickte Gaumensegel verursacht bei vielen Tieren einen ständigen Würgereiz, der zu häufigem Erbrechen führen kann. Dies ist vergleichbar der Situation, wenn Menschen sich einen "Finger in den Hals stecken".
Die Knorpel in Kehlkopf und Luftröhre sind besonders beim Mops sehr weich und können kollabieren. Bei Französischen Bulldoggen sehen wir oft eine extrem enge Luftröhre (Hypotrachea) und angeborene Veränderungen an der Wirbelsäule.