Naja, die Grundhaltung die man eben im Moment hat ist davon abhängig wieviel "gute" und wieviel "schlechte" Situationen man just durchgemacht hat.
Meine Grundhaltung war (mit der territorialen Haustürsituation und dessen Umgebung) vor ein paar Wochen mehr als ganz unten...es begann wieder der Kreislauf: Angstattacke, dessen Kreislauf ich selbst körperlich nicht durchbrechen konnte.
Nach vielen kleinen positiven Trainingseinheiten begann ich wieder lockerer zu werden...positive Sequenzen taten sich auf...zb. wurden fremde kleine Hunde vor unserer Haustür nicht mehr anfixiert und durch das zeigen und benennen "aufgelöst"
nun ist mir aber vor ein paar Wochen dann folgendes passiert...ich erzähle es nicht gerne, aber "Gefahren" dessen passieren halt auch.
...ich bin morgens von meiner üblichen Freilaufrunde mit dem Auto zurückgekehrt...sah auf der Wiese vor unserer Haustür den "ärgsten" Feind meiner Hündin(ein Rotweiler)...ich dachte mir, den lässt du erst mal im gebührenden Abstand vorbei...
als er mit Herrchen am anderen Ende der Wiese war, stieg ich aus, weil ich dachte er würde wie immer weiter gehen...ich holte meinen Hund raus und sah plötzlich wie der Rotweiler und Herrchen zurückkamen
...naja ich mir erstmal nichts dabei gedacht, hab mein Clicker Ritual gemacht und bin schnell zur Haustür...mußte aber meine Aufmersamkeit auf das Aufschließen der Tür richten...in dem Moment hat sich meine Hündin aus dem Halti bzw. Conny Collar (zieh ich ihr nie wieder ohne zweites Halsband an) rückwärts rausgewunden...ist zu dem freilaufenden Rotweiler gelaufen und hat ihn angegriffen (soweit zu meinem "ängstlichen" Hündchen und zum Thema gefährliche Rotweiler
)
...Oh mann, dachte ich das war`s...der Mann schrie und trat nach meiner Hündin (was ich wahrscheinlich auch getan hätte)
...aber zum GLÜCK war meine Hündin wirklich nur auf Vertreibung aus und es gab ein kurzes Gerangel, Gebelle und geknurre...dann schnüffelte sie an Rottis Hinterteil...ich ging dann ganz langsam auf sie zu und nahm sie am Halsband...ich entschuldigte mich in aller Form und natürlich war der Mann sehr aufgeregt...ich meinte das sie mir aus dem Halsband geschlüpft wäre...aber er glaubte mir nicht (wahrscheinlich meinte er, ich hätte sie absichtlich zu ihm laufen lassen, da er seinen Rotweiler nicht angeleint war und keinen Maulkorb trug).
ich sagte ihm er möchte bitte schauen, ob sein Hund irgendwelche Verletzungen davongetragen hatte...aber da war nichts (Gott sei Dank).
...danach war ich erstmal bedient...mir ging es schlecht...mein Mann meinte zwar ich solle nicht so einen Aufstand machen und fand das erstmal lustig (Männer halt)...mir aber war eben das ganze zu Gemüte gestiegen und das Angstgefühl wenn ich rausging kam wieder.
Also mußte ich wie Shoppy schrieb der Sache erstmal aus dem <<Weg gehen...denn der Rotweilerbesitzer machte erst Recht jetzt einen auf "Begegnungstour" und das fand ich auch nicht nett...aber ich hatte absolut keine Lust die Aufregung meiner Hündin und mir zu steigern...also ging ich der Sache aus dem Weg und ging einfach dann nicht wenn der Rotweilerbesitzer hier lang ging (ich kannte die ungefähre Zeit).
Aber wie Fanta auch schon schrieb...es gibt Situationen, die halt nicht fröhlich pfeifend abgehandelt werden können...da kann man sich was vormachen wie man will...die Einstellung dazu muß man sich erst wieder hart erkämpfen...der Körper reagiert anders.
Mittlerweile ist es wieder "normal" geworden und wir haben in der letzten Zeit sehr viele Fortschritte machen können...aber dem Rotweiler gehe ich immer noch aus dem Weg.
Auch mit positiver Einstellung, kann einem eine ungeahnte Situation aus der Bahn werfen.