Ich versuche mal alles so genau wie möglich zu beantworten.
Eins vorweg, ich habe eine wichtige Info vergessen: Bei Nico wurde vor ca. zwei Monaten eine vergrößerte Herzklappe festgestellt. Durch den Druck muss sein Herz schneller und stärker arbeiten, was auf Dauer zu einer Überbelastung führen kann. Eigentlich sollte dieses Gefäß zw. Herz und Lunge im August in einer OP geschlossen werden.
Fangen wir mal so an, wir hatten vor Nico nur einen Hund, den wir auch ohne jegliche Erfahrung aufgenommen haben. Wir haben keinerlei schlechte Erfahrungen mit Funny gesammelt, sie hat nie gebissen und hat kein einziges Mal ein aggressives Verhalten gezeigt.
Also kann ich ganz klar sagen, Erfahrung war im Nachhinein NICHT vorhanden.
Die Leiterin der Welpenschule war gleichzeitig die erste Hundetrainerin von Nico.
Kommandos lernen, bei Fuß gehen lernen sollte Nico mit Leckerlis, hat auch geklappt. Er hat auch gelernt, dass bestimmte Bereiche im Haus für ihn tabu sind, diese Grenzen überschreitet er auch nie.
Den anderen Hundetrainer haben wir ausgesucht, als wir merkten, dass man allein mit Leckerlis nicht weiterkommt mit Nico. Er hat jeden unglaublich laut angebellt, wollte zur Begrüßung springen, aus Freude beißen. Wir hatten das Gefühl, die erste Trainerin konnte uns nicht so weit helfen.
Der zweite Trainer hatte sonderbare Methoden, die aber funktioniert haben.
- wenn Nico mich aus Freude anspringt und beißen will, in die Seite zwicken
- wenn Nico schnappt oder leicht beißt, Schnauze packen, da lt. Trainer Dominanzverhalten
- Wenn Nico nicht hören will oder zu lange und laut bellt, mit einer gefüllten lauten Dose schütteln
Bei allen Befehlen war er aber von Anfang an „stur“, damit meine ich, dass die Befehle fast immer drei, vier Mal ausgesprochen werden müssen, bis er sich dazu durchringt zu folgen. Meistens kommt nach dem Ausführen ein murmelnder Knurrer, aber kein aggressiver, sondern eher so „ich will aber eigentlich gar nicht“. Teilweise steht er kurz nach einem „sitz“ einfach wieder auf, und stellt unsere Konsequenz auf die Probe.
Das meine ich auch mit „Dominanz ausleben“, wir haben das Gefühl er will der Chef sein.
Für nicht ausgeführte Kommandos wurde Nico nie bestraft, weil wir meistens so lange konsequent bleiben, bis er tut was wir wollen.
Wenn Nico beißt, wurde meinem Vater beigebracht, den Hund zu Boden zu drücken, und solange zu warten, bis Nico sich „entspannt“. Ohne Gewalt, jedoch so, dass er den Hund für eine Weile im Griff hat. Dann den Hund „zur Strafe“ für eine ganze Weile an einer Stelle im Haus anleinen.
Ihm wurde nie Essen weggenommen, er wurde nie geschlagen.
Draußen verhält sich Nico gg.über anderen Menschen ganz normal, nur bei Hunden wird er aggressiv.
Nico hat in bestimmten Situation auch schon öfter einen Maulkorb getragen, wir haben ihn spielerisch daran gewöhnt und er hat keine Probleme damit.
Zur Auslastung kann ich sagen, dass der Hund drei bis vier Mal tgl. rauskommt, sich auch richtig auspowern kann, im Sommer fährt mein Vater zusätzlich mit ihm mit dem Fahrrad täglich längere Strecken.
Wir haben das Gefühl, durch diese zwei Trainer, die so unterschiedliche Meinungen haben, unsicher zu sein, was der Hund natürlich merkt. Wir wissen nicht, in welche Richtung wir lenken sollen, und welche Erziehung die „Richtige“ ist, ganz klar haben wir einfach viel zu wenig, oder gar keine Erfahrung, aber wir wollen nicht aufgeben!
Wir kommen aus dem Raum Regensburg. Vielleicht kennt jemand einen guten Trainer.
Meine Eltern waren gestern noch bei der Tierärztin von Nico, sie bietet Verhaltenstherapien für aggressive Hunde und ihre Herrchen an. Evtl. wäre das eine Möglichkeit!?!?