Beiträge von UnserCarlos

    Guten Morgen und Dankeschön ihr Lieben!


    Ich habe es ja verbockt - durch meine Unwissenheit - warum also sollte Carlos für meine Fehler büßen?? Und wenn man dann auch noch gesagt bekommt: "Noch so ein verrückter Appenzeller?? Nein Danke!" oder "Lassen Sie den lieber einschläfern, den will so oder so keiner mehr", da wird man echt verrückt. Carlos ist ja ein Seelchen - wenn auch manchmal ein Beratungsresistentes.


    Er hat noch einige Baustellen, aber die Grundaggression ist raus und das ist die Hauptsache. Ich weiß, worauf ich achten muss und wie ich mit Carlos arbeiten muss. Manches ist mir noch nicht so bewusst, aber wir tasten uns daran.


    Jetzt sind wir 4 Tage wieder in Russland und Carlos probiert hier wieder alles aus, was er darf und was nicht. Er fängt wieder an an der Leine zu ziehen, ignoriert Kommandos, etc. Also hat der Gute nun Hausleinenpflicht und er muss sich wieder alles erarbeiten. Aber gut, ich denke, das kommt von der anderen Umgebung.


    Ben: Das Wetter ist hier sehr ähnlich. Recht nass und windig. Aber gut, es ist Winter... Bald kommen ja die wärmeren Tage. :p

    Das Clickern mach ich als Überbrückung, da ich gerade nicht Longiere. Ich muss erst die Sachen besorgen -was hier in Russland etwas schwieriger ist.


    Das mit dem Sinn nicht sehen kann ich mir vorstellen. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.

    Nun sind wir im fernen Krasnodar und ich bin erstaunt, wie schnell Carlos sich von der für ihn sehr anstrengenden Reise erholt hat. Die war wohl für ihn alles andere als schön und die russischen Packer am Flughafen haben ihn auch nicht wirklich sanft behandelt (kurz; ich bekam die Kiste mitsamt Carlos vor die Füße geschmissen.... Diese A***). Aber im Bulli (ein Fahrer von Cl. hat uns abgeholt) kam er nachdem ich ihm etwas gekrault habe, schnell zur Ruhe. Und als er gelüftet wurde, er danach in der Wohnung 2 (!) Näpfe voller Wasser und sein Futter vertilgt hatte war die Welt doch wieder in Ordnung. Gestern habe ich dann einfach kleine Runden mit ihm gedreht, dass er alles abschnüffeln konnte. Allerdings wollte er noch nicht an die Hauptstraße. Aber das kommt die nächsten Tage auch wieder.


    Heute morgen wollte ich mit Carlos auf unsere Wiese und wurde bitterlich enttäuscht. Die Wiese haben die als Schuttabladefläche missbraucht. Da war kein durchkommen und alles war komplett vermüllt. Mann.... Ich muss mir das mal genauer anschauen, wenn es trocken ist. Gut, dann muss ich mit Plüschi wohl auf dem Sportplatz apportieren üben. Und fürs Longieren muss ich mir noch mal was überlegen..


    Na, wir haben heute auf dem Weg mit dem Apportel gearbeitet. Er hat dabei sehr konzentriert und genau gearbeitet und sogar als andere Hunde kamen, hatte er eine Bringerquote von 100%!! Seine kleine goldene Freundin hat auch dabei zugeschaut und Plüsch hat sich super benommen. Allein durch die regelmäßige Arbeit mit ihm hat er ein wesentlich besseres Grundgehorsam erlangt. Bevor er etwas macht, schaut er mich erst an und wartet auf meine Reaktion. Wie gestern Abend. Im Dunkeln kamen uns vermummte Männer entgegen (früher ist Carlos dahin geschossen). Ihm war es unheimlich, aber er schaute erst zu mir und als ich den Kopf schüttelte ging er ohne Probleme an den beiden vorbei!! Dafür gabs natürlich ein superlecker!


    Schaut mal, das habe ich noch geschrieben, als wir uns entschlossen hatten, Carlos die Chance zu gewähren:
    Hier meine Ideen für das Handling mit dem Dicken:


    - ich komme am 7.11. wieder nach Deutschland und werde am Freitag erst mal die Wohnung präparieren. D.h. die Küchentür wird mit einem Kindergitter gesichert, die Transportkiste wird aufgestellt und so im großen und ganzen werden ein zwei Plätze für ihn bereitgestellt
    Stand heute: Küche ist der Taburaum schlechthin. Aber ich muss sie nicht mehr sichern, da Carlos das gut akzeptiert - und sollte er Tage haben, an denen er meint, er müsste es wieder ausprobieren, bekommt er die Hausleine an und wird zur Not fixiert. Aber das reine Anlegen der Leine reicht normalerweise. Während wir in der Küche sind, liegt Carlos auf einen seiner Plätze und schläft. Die Box ist auch aufgebaut - da ich nebenbei Boxentraining mache.


    - Carlos wird nur gesichert an Hanni rangelassen, d.h. er bekommt eine Hausleine und ich vermeide das Zusammentreffen der beiden mit Essen (Hanni isst dann ausschließlich in der Küche, Carlos hat aber auch seine komplette Ruhe vor Hanni, wenn er sein Fressen von mir bekommt)
    Im normalen Umgang ist Carlos nicht mehr gesichert, aber ich lasse die beiden keine Minute allein. Allerdings muss ich eher Carlos vor Hanni retten als umgekehrt. Carlos zeigt keinerlei aggressives Verhalten Hanni gegenüber. Beim Essen sind die beiden aber getrennt. Sollte Hanni mal mit einem Keks oder etwas Obst durch die Gegend flitzen geht Carlos in die Box, die bei uns steht. Ihm macht das nichts aus, sondern pennt dort ein. :)


    - es werden keine Ressourcen frei herumliegen lassen
    Das gilt immer noch. Die Ressourcen bekommt Carlos ausschließlich von mir - z.B. wenn wir spielen. Danach wird alles wieder weggeräumt.


    - das Umfeld ist informiert, nicht dass sie sich wundern dass ich Carlos mal mit MK herumlaufen lasse
    Ich mache zwar MK - Training, aber zurzeit brauche ich ihn nicht. Hier muss ich mal schauen, wie das mit dem Essen finden draußen ist.


    - ich werde mit einem Trainer an dieser Problematik arbeiten und zwar sehr intensiv, damit ich das in Russland handeln kann
    Jupp, das Training war sehr intensiv und auch sehr aufschlussreich für uns beide. Das Gute an der ganzen Geschichte: Carlos zeigte sich meist sehr kooperativ und so konnte man schon einige Probleme mit leichten Lösungsschritten angehen. Wichtig bei Carlos: KONSEQUENZ und REGELN! Aber da muss ich an mir arbeiten - obwohl das immer besser klappt.


    - Carlos wird noch einmal gesundheitstechnisch komplett durchgecheckt und sein Futter umgestellt (weg von Diätfutter)
    Ich war mit Carlos beim TA und habe ihn komplett umkrempeln lassen - mit Blutbildern, Untersuchungen, Reflextests, etc. Alles super. Carlos einzige Baustelle ist und bleibt die Hüfte. Allerdings ist er durch die Gewichtsabnahme wesentlich schmerzfreier und agiler geworden - und seine Stellreflexe fallen nun nahezu normal aus. Das jetzige Futter ohne Getreide verträgt er sehr gut. Es macht ihn sehr gut satt und er scheint keine Heißhungerattacken zu haben. Ebenso gut: er frisst super, hat einen guten Output und hat seine Optimalfigur erreicht.


    - an sich wird die Erziehung komplett von vorne anfangen - mit neuen Kommandos wie Drop ( https://www.youtube.com/watch?v=ndTiVOCNY4M ) , er soll nicht ins Bett oder aufs Sofa, etc. - also komplette Regeln
    Sind wir dabei. Und es läuft super. Die Betten- und Sofaregel stellt er gar nicht mehr in Frage sondern mummelt sich genüsslich auf seine Decke ein. Wenn er in meiner Abwesenheit aufs Bett hüpft, reicht nur noch das Hören meiner Schritte und ich höre ihn vom Bett hüpfen. Je mehr Regeln Carlos hat um sich zu orientieren, umso zufriedener scheint er mir. Die ganzen Grundkommandos habe ich durch positive Verstärker (Click+Belohnung) aufgebaut und er ist mit Freuden dabei. Rückruf muss ich noch machen - aber an der Schlepp ist er fast überall abrufbar. Drop steht auch auf meiner Liste, aber durch das Apportieren bringt er mir auf Kommando auch alles.


    - es muss wieder ein kompletter Beziehungsaufbau stattfinden
    Durch Dummy, Longieren, Clickern und den Regeln hat sich unsere Beziehung sehr zum Positiven gewendet. Er orientiert sich in unsicheren Situationen immer mehr an mir, statt wie gewohnt nach vorne zu schießen. Oder als hier gestern geböllert wurde, lag er ganz seelenruhig neben mir und pofte. Früher war er nicht mehr zu beruhigen und verkroch sich irgendwo.


    - in Russland haben wir ab Januar ein Nanny, so kann ich mit Carlos einiges an Zeit verbringen und mit ihm arbeiten. Ich habe mir auch so Sachen wie Trickdogging, Dummyarbeit, Reizangel, etc. überlegt
    Da habe ich die Tage evtl zwei Vorstellungen. Eine von denen kann sogar Deutsch. Ich bin echt gespannt. Und wir machen nun Trickdogging (angelehnt an DOGDANCE); Dummyarbeit und Longieren. Fürs Longieren muss ich nun erst mal ein paar Sachen besorgen.


    - mein Mann unterstützt mich und nimmt mir Hanni ab. So kann ich mich auf Wuffi konzentrieren. (ICH übernehme die Arbeit. ;-))
    Das kommt meinem Mann sehr gelegen. Er sieht Carlos ja eher als Kuscheltier. Mehr nicht.... Das Gute: mein Mann redet mir nicht mehr in die Erziehung rein und macht auch das, was ich ihm sage. So ziehen wir an einem Strang.


    Plan B:
    - sollte Carlos für Hanni eine Gefahr darstellen, habe ich bei mir in der Nähe eine Art Pension gefunden, die ihn professionell betreuen und ihn in eine PS bzw. Zuhause vermitteln
    - in Russland: wir haben eine Riesenwohnung mit Gästetrakt. Sollte das hier auftreten können wir ihn separieren und ich fliege dann mit ihm nach Deutschland. Mein Mann arbeitet dann von zuhause aus und kann Hanni betreuen.

    Bis jetzt zeigt Carlos nicht die geringste Aggression uns gegenüber. Aber ich habe ihn auch immer im Auge und gebe ihm keinen Anlass zu handeln. Carlos scheint darüber sehr erfreut und überlässt mir die Entscheidungsgewalt. Und das ist schon löblich. Sicher hat er auch Ar***hundtage, aber die kann man gut händeln.


    So und nun habe ich noch eine Frage bzgl Carlos:
    Warum dreht er beim Trickdogging so auf?? Er wird da furchtbar nervös und wartet auf den Click. Und wenn er mal einen Fehler macht ist er sehr frustriert und fiepst. Wie kann ich da mit ihm umgehen?? Beim Dummytraining und Longieren ist er wesentlich ruhiger. Er bellt zwar am Anfang, aber das legt sich nach ein zwei Minuten.

    Puh, was eine Mischung und was ein besch** Situation!


    Als erstes: Regeln müssen her.


    - Der Hund bekommt eine Hausleine und wird nur noch per Hand von euch gefüttert - oder aus einem Futterbeutel.
    - Klare Regeln: keine Ressourcen frei zugänglich, Küchen- Bett und Sofaverbot (nicht wegen Dominanz sondern wegen der Kontrolle)
    - der Hund hat ein zwei feste Plätze wo er liegen darf (rumlungern in der ersten Zeit nicht gestattet)


    Er scheint gelernt zu haben, dass er das Oberwasser hat. Also: Futter und alles andere bekommt er nur, wenn er mit euch kooperiert (Dummytraining, Unterordnung, etc.). Aber trotzdem alles positiv bestärken.


    Aber grundsätzlich würde ich auch einen guten Trainer suchen - der weiß, wie man mit solchen Hunden arbeitet.

    Dankeschön für eure lieben Antworten. Leider war das vor ein paar Wochen ganz anders und ich wurde richtig angefeindet.


    Ja, Carlos ist ein richtiger Appi, der sehr an seiner Familie hängt. Und ich habe den Fehler gemacht, dass ich ihn nicht bei uns gelassen habe. (und den Pflegis einen Hund aufgedrückt habe, der schon einige Baustellen mit sich brachte und die ich nicht gesehen habe - was mir so unendlich leid tut)


    Carlos mag keine Fremden, ist extrem gestresst bei Besuch (es sei denn er kennt den schon ewig) und er muss auch niemanden außer uns um sich haben. Aber das muss er auch nicht. Es ist mir wichtig, wie er zu uns ist - und da ist er ein wahrer Traum. Er ist sehr lieb zu unserer Kleinen und eine wahre Knutschkugel. :D Und obwohl er so rüppelig erscheint, ist er ein Strumpfhosenheld vor dem Herrn und meine Aufgabe ist es, ihm Sicherheit zu geben.


    Wir werden nun immer mehr ein Team und er arbeitet jedes Mal sehr konzentriert und mit Feuereifer mit. Er ist halt ein Hund, den man überzeugen muss. Hat er kein Vertrauen in meine Kompetenz will er das regeln (was vor ein paar Wochen noch ein großes Thema war).


    Aber ich habe mich vor über 3 Jahren für ihn entschieden, ich habe meine Fehler gemacht - aber ihn dafür büßen zu lassen?? Das wäre fies und gemein.

    Hallo Foris,


    nach einer gewissen Abstinenz melde ich mich nun mal wieder mit meinem Schnappenzeller Carlos. Der Hund, der seine Pflegis bedroht hatte und wo mir diverse Leute angeraten haben, ihn DRINGENDST abzugeben - denn er würde wahrscheinlich uns alle zerfleischen wollen...Besonders unsere kleine Tochter... :muede:


    Nun, was soll ich sagen... Er ist noch hier. Er liegt gerade hinter mir und träumt wahrscheinlich von dem spannenden Spaziergang, den wir heute hatten. JA, er ist HIER und er bleibt auch bei SEINER Familie. Denn immerhin ist er UNSER Nichtjedermannhund!! :D


    Für diejenigen die es nicht mitbekommen haben: wir sind aufgrund des Berufes meines Mannes immer für 2 Jahre in Südrussland. Im Herbst war es dann so, dass wir innerhalb kürzester Zeit zwischen Krasnodar und Deutschland pendelten. So haben wir beschlossen, dass wir Carlos in eine Pflegestelle geben, die wir im Sommer kennengelernt haben. Sehr liebe Menschen mit Hundeerfahrung. Nur habe ich da eins nicht bedacht: Einen Appenzeller gibt man nicht in eine PS- es sei denn, der Hund kennt diese seit Jahren. Leider mussten dass die Pflegis ausbaden, da Carlos angefangen hat aggressiv und sehr taktisch das Essen der Menschen zu verteidigen und als Obergau das Pflegeherrchen zu hüten. So dass Carlos nicht mehr handelbar war und er anschließend in eine andere PS kam. Bis ich meinen Russlandaufenthalt abbrechen konnte und Carlos zu uns holen konnte.


    Noch aus Russland habe ich mir eine Trainerin besorgt, die sich sehr gut mit Appenzellern und mit Problemhunden (die auch schon eskaliert sind) auskennt und habe als doppelten Boden eine Möglichkeit, Carlos kurzfristig unterzubringen, sollte er nur im Geringsten eine Gefahr für die Kleine darstellen.


    So habe ich nun sehr intensive Wochen mit dem Herrn Plüsch verbracht und wir haben sehr viel übereinander gelernt. Z.B. dass er ein Hund ist, der sehr viele Regeln braucht, weil er sehr unsicher ist. Aber auch, dass er sehr kooperativ ist und nur dankbar ist, dass er wieder bei uns ist (und dass er lieber tausendmal fliegen würde, dafür aber bei uns ist, als dass er wieder woanders landet). Ich bin so froh, dass ich mich FÜR ihn entschieden habe!


    Sicher, es ist jetzt einiges anders. Und ich musste sehr umdenken, aber es ist nicht so problematisch wie gedacht. Was bei uns nun anders ist?? Das hier:


    - Sofa und Bett sind Tabu. Er hat seine Plätze, da darf er liegen (nicht wegen der ganzen Dominanztheorie, sondern einfach weil er die Begrenzung braucht)
    - die Küche ist TABU
    - beim Thema Essen sind meine Kleine und Carlos getrennt
    - sein Fressen muss er sich verdienen oder er wird per Hand gefüttert (findet er toll)
    - er hat nun seine Jobs: wir machen intensiv Dummytraining und Longieren (was ich auch in Russland weiterführen kann)
    - ich achte sehr auf die Genauigkeit der Durchführung der Kommandos
    - ich mache außerdem Boxentraining
    - aber im Großen und Ganzen: ich mache ALLES positiv und versuche sein Vertrauen wiederzugelangen


    Am Anfang war Carlos nur ein nervöses Hemd. Nur die kleinste Abweichung von der Norm brachte ihn zum Verzweifeln und er war nur schwer zu beruhigen.


    UND JETZT??


    Carlos wird immer ruhiger und scheint wirklich sein Vertrauen in mich wiedergefunden zu haben. Er ist bei allem mit Feuereifer dabei und versucht immer wieder zeigen zu wollen, was er kann. Es macht einfach Spaß mit ihm. Zuhause nimmt er die Regeln gut an, braucht aber hin und wieder die ein oder andere Ermahnung. Aber mit einem Blick kann ich ihn überall da hin schicken wo ich ihn haben will. Aggressiv wurde er uns gegenüber in der ganzen Zeit nicht.


    Gesundheitlich ist er topp fit - wenn seine Hüfte nicht wäre. Ich habe ihn komplett durchchecken lassen - falls es doch ein organischer Hintergrund wäre.


    Es ist noch ein langer Weg, aber eins weiß ich jetzt: CARLOS GEHÖRT ZU UNS!! Egal was manche hier gesagt haben. Und welche Mails ich bekommen habe! Und selbst die Trainerin meinte zu uns: Mensch, dein Hund liebt dich! Er gehört zu euch! In guten wie in schlechten Zeiten heißt es beim Menschen, also dann auch bei uns - oder?


    Im Wohnzimmer warten, während wir in der Küche essen


    Suchspiele sind seine Meditation


    Kommando SCHAU


    Er läuft jetzt immer motiviert mit mir mit


    Und so sieht das Schleppleinentraining aus.


    Er läuft vor. Ich bleibe Stehen. Die Schleppleine hatte noch keinen Zug, sondern er drehte sich zu mir um, überlegte, und kam dann zu mir und setzte sich zu mir! Und ich habe ihm kein Kommando oder ähnliches gegeben! :lol: (Vorher hat er einfach weitergezogen)





    Und weiter gings und Carlos lief die ganze Zeit Beifuss


    Ablage weil ein Jogger kam - kein Problem mehr!


    Dummytraining klappt bestens und wir sind inzwischen bei einer fehlerfreien Rückgabe von 95%



    Er geht jetzt auf Kommando in seine Box und bleibt auch dort.


    Wie ihr seht, klappt es sehr gut mit ihm. Aber ich merke immer wieder, dass er noch sehr viel Arbeit braucht. In fremden Umgebungen ist er noch sehr nervös, aber er orientiert sich sehr an mich und das ist eine tolle Grundlage.


    Also liebe Kritiker: Wir schaffen das!

    Schade, dass ich nur von einem hier eine Antwort bekommen habe, welche Anlaufstellen es gibt.


    Und nun zu meiner Entscheidung: Ich werde Carlos noch eine Chance geben. Ich habe einen Hundetrainer gefunden, die sich mit solchen Fällen auskennt und mit mir arbeiten will. Carlos zeigt sich in der jetzigen PS sehr kooperativ und keinesfalls aggressiv. Auch habe ich viele Unterhaltungen mit Fachleuten geführt (besonders mit Menschen, die langjährig Appenzeller halten und trainieren) und ich denke, das können wir händeln.


    Er muss wahrscheinlich nur noch einmal mit nach Russland kommen und für den Rest haben wir eine familienbezogene Entscheidung getroffen.


    Keine Sorge um meine Tochter: in Punkto Essen werden sie nicht zusammentreffen. Carlos bekommt absolutes Küchenverbot und ich werde mit Box, Maulkorb und Hausleine arbeiten. Und er bekommt ein komplettes Gesundheitscheckup und eine Ernährungsumstellung. (Und ja, er kennt Maulkorb und die Box)


    Für die sorgenvollen hier: Keine Angst, ich habe auch einen Plan B, falls Carlos wider Erwarten eine Gefahr für unsere Kleine darstellen sollte. In dem Fall kommt er umgehend an eine Stelle, wo die sich mit solchen Hunden auskennen und die diese an kundige Menschen vermitteln - kein Tierheim.


    Welcher Hund hier ist ohne Fehler oder Macken? Sind eure alle so perfekt? Da Carlos uns gegenüber keine Aggressivität gezeigt hat, bekommt er die Chance.


    So, jetzt dürft ihr mich zerreissen!

    Danke, beiden habe ich schon geschrieben.


    Weißt du, im Moment gehen meine Überlegungen in alle Richtungen. Gerade wegen meiner Tochter und auch wegen Carlos, den ich unendlich lieb habe.

    Hallo,


    ich habe ein Problem mit meinem Appenzeller Rüden Carlos (3,5 Jahre, kastriert). Wir haben in seit klein auf und es gab bis jetzt keine nennenswerten Probleme. Nun ist es so, dass in den letzten 1,5 Jahren einiges an Veränderungen aufgetreten sind: wir haben nicht nur Familienzuwachs bekommen (Unsere Tocher 15 Monate) sondern müssen auch zwischen Russland und Paderborn pendeln (Projektarbeit von meinem Mann). Carlos war die erste Zeit (7 Monate) mit und da wir im Herbst in einem sehr kleinen Abstand nach Russland bzw. wieder zurückfliegen wollten, haben wir uns entschieden, Carlos in Pflege zu geben und ihn dann November wieder abzuholen. Nun hat sich dort allerdings ein Riesenproblem eingeschlichen: erst hat er eine Futteraggression und anschließend eine Aggression ggüber seine PS entwickelt, die fast eskalierte (sie haben sich wahrscheinlich nicht durchsetzen können). Jetzt ist er in eine andere PS (wo er noch nicht auffällig geworden ist). Nun habe ich Bedenken, dass er sich diese unschönen Dinge, die er in der vorherigen PS gelernt hat auch bei uns anwendet. Und das wird mir zu heikel mit unserer kleinen Tochter.



    Uns wurde geraten, dass wir mit einem Trainer das Aggressionslevel uns gegenüber testen sollten. Dazu bin ich auch bereit, allerdings brauche ich einen Plan B (Pflegestelle bis hin zum neuen Zuhause), wenn Carlos nun eine Gefahr für unsere Tochter (die gerade anfängt die Welt zu entdecken und auch ab und an mal einen Keks in der Hand hat) darstellt. Sollte der Test gut ausfallen, möchte ich auch mit ihm intensiv arbeiten.



    Habt ihr Adressen für Anlaufstellen?



    Er ist so ein toller Hund (gelehrig, kooperativ, eine Riesenknutschbacke) , der nur sehr unsicher ist und dann appenzellertypisch nach vorne geht. Leider haben wir nur bis Anfang Januar Zeit um festzustellen, ob das Verhalten für uns händelbar ist, da es dann wieder nach Russland geht (und ich dann alleine trainieren muss).



    Könnt ihr uns helfen?? Ich bin im Moment leider noch in Russland und kann außer organisatorische Sachen nichts machen.


    Danke für eure Hilfe!

    Nein, Carlos war die erste Zeit mit uns in Russland. Nur es ist eine Großstadt und der Dicke hat sich nicht wirklich wohl gefühlt, da keine vernünftigen Auslaufflächen vorhanden sind (die sind hier nicht wirklich hundefreundlich) und das Wetter (sehr heiß) nicht wirklich appifreundlich sind. Normalerweise ist es noch tief in den November um die 25 Grad (dieses Jahr ist es hier sehr kalt). Deswegen war Carlos bei einer Pflegestelle. Und wir wollten ihn dann im November wieder abholen und im Januar wieder zusammen zurückfliegen.


    Nur ist in der Zwischenzeit etwas unschönes passiert. Die Situation zwischen Pflegeherrchen und Carlos ist eskaliert. Abends, als er Carlos aus dem Wohnzimmer führen wollte, hat Carlos ihn angegangen. Es war kein Essen oder so im Spiel. Er wollte nur nicht aus dem Zimmer (was abends immer verschlossen wird). Das Pflegeherrchen konnte gerade noch einen Stuhl zwischen sich und Carlos bringen. Als sich die Fronten beruhigt hatten, fing Carlos aber an ihn zu fixieren und ihn zu maßregeln, wenn er was "falsch" machte. Ich habe gestern früh die Nachricht bekommen. :( Daraufhin hatten die beiden richtig Angst vor Carlos und wir alle haben schleunigst einen anderen Platz für Carlos gesucht. Jetzt ist er bei einer anderen Stelle, die Erfahrung mit "eskalierenden und schwierigen" Hunden haben.


    Und ich sitze hier und bin nicht nur geschockt, sondern ich weiß auch nicht, wie ich weiter verfahren soll. Kann ich mir Carlos noch einmal zumuten? Alleine schon - aber besonders mit der Kleinen? Ein Training mit einem erfahrenen Trainer dauert Monate - und hier im fernen Russland kann ich das nicht leisten. Ist es überhaupt gut, dass Carlos immer wieder einen Wechsel der Orte mitbekommt? Er braucht jetzt nichts mehr als eine ruhige, souveräne Hand, die ihn führt und ihn trainiert. Kann ich das leisten? Oder ist Carlos bei einer Familie ohne kleinem Kind besser aufgehoben? Was soll ich machen??


    Ich bin fix und fertig und weiß nicht, was ich machen soll. Meine Bedenken: wenn ich ihn wieder aufnehme und nun wirklich was passiert - z.B. weil Hanni gerade das in der Hand hat, was er will - und sie eine Verletzung davonträgt, ist er die Bestie, die er in Wirklichkeit nicht ist. Aber es braucht so lange, bis er es gelernt hat, dass er mit nicht bösartigem Verhalten auch ans Ziel kommt.


    Ich habe auch mit der Trainerin gesprochen, die Carlos gesehen hat. Sie meinte, neurologische Geschichten wie ein Tumor sind keine Erklärung für sein Verhalten - er geht zu geplant und taktisch vor.