Nein, das ist ein Missverständnis. Nur 1X Parson wäre genetisch viel zu eng.
Über die (mehrfache) Einzucht der Rassen PJR und Deutscher Pinscher (ggfs. auch über den Umweg "Rassmo" und "Muggin") entstehen wieder deutlich gemäßigtere Mopshunde, bei denen die ehemals übermäßig verkürzten Körperkonturen zur Normalität hin revidiert werden. Unsere Nachzuchten profitieren sehr von unserer Zuchtmethode:
- Durch die tieferen Augenhöhlen stehen die Augäpfel nicht aus dem Gesicht hervor.
- Die Schnauzen sind prominenter und ohne dicke Rollfalte.
- Die Nasenlöcher zeigen wieder eine runde, offene Form.
- Längere Hälse und Rücken machen krankhafte Veränderungen an den Wirbelkörpern unwahrscheinlicher.
- Das Bindegewebe wurde durch unsere Einzuchtmaßnahmen fester, wodurch äußerlich Falten- und Wammenbildung reduziert wird und innerlich Strukturen wie der knorpelige Atemtrakt aber auch der Bänder- und Gelenkapparat wieder belastbarer werden.
- Die Bauchlinie ist hinter der tiefen Brust zu den Flanken hin aufgezogen.
- Eine insgesamt straffe Figur zeigt sich mit einer guten Winkelung der Hinterhand.
Züchterisch befinden wir uns auf dem Weg einer diskontinuierlichen nichtterminalen Kreuzungszucht, die es uns erlaubt, unsere Strategien von Generation zu Generation zu ändern und anzupassen. Das ist übrigens kein neuer, von uns "erfundener" Zuchtweg, sondert eine uralte, in der Haustierzucht sehr bewährte und von Genetikern empfohlene Zuchtmethode zur Bekämpfung der Inzuchtdepression, die beim Standartmops nunmal nicht wegzuleugnen ist. Immerhin gehört der Mops nachweislich zu den Rassen mit dem kleinsten Genpool.
Übrigens: im Rahmen einer Zucht speziell zu pflegende Merkmale wie eine ausgeprägte Jagdpassion sind schon in den F1-Generationen weitestgehend dahin. Wer in dieser Hinsicht Zweifel hegt, kann sich gern entsprechende Fachliteratur zu Gemüte führen. Laut Malcolm B. Willis in "Genetik der Hundezucht" ist die jagdliche Veranlagung rasseabhängig lediglich zu zwischen 10 und 30 % vererbbar.
Um es nochmals klar zu betonen: Im Rahmen unseres Rassebildes ZKR Retromops erkennen wir ganz bewusst die Vielfalt des Erscheinungsbildes der unterschiedlichen prozentualen Beteiligungen an – denn unsere Hunde profitieren genau von dieser!
LG
Birgit