Kann ja sein, dass das heute so ist. Ich habe meine Information aus der Schrift "Ausbildung des Border-Collies zum Hütehund", die mir aus dem Englischen übersetzt vorliegt und schon ein paar Tage älter ist (schätze so 70er Jahre). Kann auch sein, dass auf der Insel früher ausgebildet wird als auf dem Kontinent oder in D.
Ich habe immer früh mit der Ausbildung angefangen, wenn ich es eng betrachte gleich am ersten Tag. Gut, da kam es mir auf Nein (was schon saß) und Meins an. Den Rest habe ich zumeist unterwegs nebenher gemacht. Etwa die Richtungen, indem ich einfach nur sagte rechts, links, geradeaus, ohne vom Hund konkret etwas aktiv zu verlangen. Das ergab sich schon von alleine, dass rechts eben diese Richtungsänderung sein muss, wenn wir anschließend immer nach rechts abgebogen sind. Platz, bleib und such habe ich in Spiele eingebaut, auch auf Spaziergängen, wobei hier meine Frau mitwirkte. Das kann man auf diese Weise auch schon sehr früh anfangen.
Apportieren haben meine Hunde mit etwa 14 Wochen angefangen. Schüssel war leer, aber es war noch Appetit da. Also bekam ich die Schüssel vor die Füße geworfen. Da bot es sich an, dass ich das schamlos ausnutzte
. "Bring mit" und in die Küche zum Geschirrspüler gegangen. Dort dann die Schüssel gegen Futter getauscht. Seither ist das abendliches Ritual bei uns, dass ich etwas Futter aus der Ration entnehme und auf den Geschirrspüler lege. Die leere Schüssel bringen die Hunde zu mir, wir gehen in die Küche und am Geschirrspüler wird getauscht. Weil das so gut klappt, überlege ich gerade, wo ich die Bonbons für die Kinder deponiere - am Geschirrspüler oder besser im Geschirrspüler
.
Das ist noch keine vollständige Apportierausbildung, aber es ist der Grundstein. Und man muss sich nicht auf den Kopf stellen, um dem Hund etwas im "schulischen Rahmen" beizubringen. Der Rest, also die Vervollkommnung z.B. des Apportierens, kommt dann später so nach und nach. Mit 5 Monaten z.B. bekam unser Rüde im Urlaub ein Körbchen, mit dem er das Geschirr vom Zelt zum Essplatz (10 m) getragen hat. Zu Hause, so mit 6 Monaten, kam meine Frau vom Einkaufen. Der Hund schappte sich unaufgefordert sein Körbchen aus der Küche und kam zum Auto. Das Ergebnis war eine Arbeitsteilung: Einer am Auto, einer in der Küche und der Hund pendelt stolz wie ein Spanier zwischen Auto und Küche. Zuerst kaum einmal 1 kg im Körbchen, jetzt (mit gut 2 Jahren) sind auch 6 kg kein Problem.
Klar, bei den Methoden stellt sich die irgendwie berechtigte Frage, ob sich der Hund nicht selbst ausgebildet hat. Auf der anderen Seite: Könnte er es, wenn es nicht gezielt gefördert worden wäre?