Beiträge von Abessinierin

    Vorischt Marika, auch bei gesunden ist die Festhaltetherapie nach Prekop mit Vorsicht zu genießen und kann auch auch da nicht einkalkulierte Folgen haben.

    Ich sehe immer noch nicht, warum ich aversive Methoden bei einem Hund anwenden soll um ein Verhalten zu unterbinden. Zumindest nicht, wenn es sich hierbei nicht um absolutes Notfallmanagement handelt.

    Es bringt mir nichts, der Hund lernt nichts.

    Ich kann dir nur sagen, wie das in HH gehandhabt wird: Hier darfst Du Hund nur auf ausgewiesenen Flächen laufen lassen. Bist im Besitz eines Hundeführerscheins, dann auch auf freigegebenen Flächen wie z.B. Abschnitten der Alsterwiesen.

    Ansonsten darfst Du es nicht und zahlst im Ernstfall eine nette Strafe.

    Oh, Marika, ich bin sachlich.

    Fehlen Dir vielleicht die Argumente oder kannst Du mir nicht folgen?

    Ist doch eigentlich ganz simpel: Mach ich das Festhalten wie Blaschke-Berthold, sprich konditioniertes Markersignal, Griff ins Geschirr und Hund raus aus der Situation oder mach ich wie Prekop, zur Brechung des Willens und Solidiarisierung mit dem Ausführenden in Sinne des Stockholm-Syndroms?

    Ersteres ist eindeutig Management, zweiteres ist mehr als umstritten und zieht Trauamata erwiesenermaßen nach sich.

    Okay, dann wäre wir beim Festhalten.

    Der Punkt ist, praktiziere ich es wie Blaschke-Berthold, also Griff ins Geschirr und Hund raus aus der Situation oder wie Jirina Prekop. Erbarmungslos und bis zur Aufgabe aufgrund völliger Erschöpfung?

    Manu, wenn ich beim Thema "Selbstverteidigung, Gefahrenabwehr und Notwehr/Nothilfe" gegenüber meinem Hund bin, was hab ich dann alles übersehen und wo waren meine Handlingsfehler?

    Hmm, Manu, m.E.n. ist es meist ein Kombi aus Übersehen, zu spätes Agieren, falsches Agieren, Unsicherheit beim Halter, was so Probs auslöst....

    Zeigen und Benennen zwingt Dich, Dich mit Dir, Situation und Hund auseinanderzusetzen und hat Clicker als Hilfe zum punktgenauen Markieren.

    In meinen Augen nicht die schlechtestes Methode für Hundehalter.

    Nicht jeder Russell wird als Kalle geboren.... Aber Du hast Recht, Russells sind selber Hirnträger und wollen so überhaupt nicht gefallen.

    Okay, Konflikte sind wertvoll in der Beziehung, soweit so gut. Nur müssen sie dann auch so ausgetragen werden, dass beide Seiten was daraus mitnehmen und lernen.

    Und ein Hund unter Stress und Druck lernt nichts ( der Mensch übrigens auch nicht!).


    Und was nützt dem Hund in dem Moment eine zweite Baustelle mit mir? Wo er sowieso schon so hochgepusht ist, dass er blockiert?

    Zumal Verhalten a. den Weg für Verhalten a.1. ebnet und dieses auch nicht umkehrbar ist, sprich er den Weg zurück in seinem genetischen Verhaltenscode nicht hat?

    Grins, Frank, ich bin auch nicht immer nett... Nur Hund ist mir intellektuell unterlegen und ich setz mich da doch lieber mit Individuen auseinander, die mir auf der Ebene gewachsen sind. Verbal.

    Nur, Deine antowrt beantwortet meine Frage nicht.

    Warum soll ich mit aversiven Mitteln arbeiten, wenn es auch anders geht?

    Vorallem mit den Gedanken im Hinterkopf, die für mich mehr als nur schlüssig sind:


    Hmm, Frank, kennst Du Shoppys Fred "Zeigen und Benennen"?

    Der ist in dem Zusammenhang wirklich lesenswert.

    Ebenso das, was über den sog. Geschirrgriff von Blaschke-Berthold und das Arbeiten mit positiver Verstärkung in Kombi mit Markersignalen so zu finden ist.

    Warum soll man denn mit negativer Verstärkung/ aversiven Mitteln arbeiten, wenn es auch anders geht?

    Um es mal mit Martina Schoppes Worten auf den Punkt zu bringen:

    Sie arbeitet ohne aversiven Trainingsmethoden da sie sie:

    a. nicht braucht.

    b. sie eine gute Beziehung zum Hund nicht torpediert ( und ich setze noch hinzu, dass ich auch eine schlechtere Beziehung zum Hund nicht weiter verschlechtern möchte)

    c. sie ineffektiv sind

    d. sie bewirken, dass ein falsches Verhalten Aufmerksamkeit bekommt und dadurch schon bestätigt wird

    e. man unweigerlich in einen Konflikt mit dem Hund tritt ( in meinem Augen mach ich zu bestehenden Baustelle noch eine zusätzliche auf und das braucht in dem Moment weder ich noch der Hund)

    f. weil positive Wege nachhaltig funktionieren, das Vertrauen, die Bindung und die Kooperationsbereitschaft gestärkt wird.

    Warum also greife ich zu aversiven Mitteln anstatt mit Management ein unangemessenes oder gefährliches Verhalten des Hundes unmöglich zu machen oder es beim Auftreten durch zuvor antrainiertes Markersignal für ein Alternativverhalten abzubrechen?