Beiträge von judgemeifyoucan

    Ja, das macht natürlich Sinn - hätte ich mir auch selber denken können :headbash:

    Den Kontaktabbruch bzw. Verhinderung der Kontaktaufnahme praktizieren wir schon seit ca. zwei Wochen. Ich erkenne mittlerweile recht gut, wann der Hund keine Lust mehr hat oder gar nicht erst Kontakt aufnehmen möchte und unterbinde das dann auch. Die HH gucken natürlich gerne blöd, wenn ich einfach weitermarschiere und ihnen keinerlei Beachtung schenke, aber sie haben auch doof geguckt, als ich noch eine Terrormaschine an der Leine/im Freilauf hatte, sobald sich ein Hund genähert hat :lol:
    Andererseits achte ich auf möglichst viele positive Begegnungen, für die ich ihm mein OK gebe. Er geht inzwischen schon viel gelassener auf Hunde zu, hat nicht mehr diesen schlimmen "Zwang", zu jedem Hund gehen zu "müssen" und die Kontakte verlaufen insgesamt viel ruhiger.

    So bekloppt es auch klingt, aber nach der schlimmen Leinenaggressionszeit tut es richtig gut, mal die umgekehrte Situation zu erleben - fremder Hund macht Theater an der Leine, während der eigene ruhig nebenherläuft und am besten noch vertrauensvoll und interessiert hochschaut und wir uns einig sind: "der interessiert uns NULL" :ops:

    Das Totstellen kann man leicht aus dem Platz aufbauen, indem man ein Leckerli eng am Körper des Hundes in Richtung Rute führt. Um es zu bekommen, wird der Hund mit dem Kopf folgen, dabei kippt er schon von selbst leicht zur Seite. Zunächst clickert man bei Schulter-Boden-Kontakt und baut das dann immer weiter aus.
    Aus dieser Übung kann man später das Auf-den-Rücken-Rollen und die ganze Rolle aufbauen.

    Zum Männchen machen stellt man sich im Sitz direkt hinter den Hund und hält ein Leckerli über seinem Kopf hoch, sodass er es mit hochgestreckter Schnauze nicht ganz erreichen kann. An den Beinen des Menschen kann der Hund sich anfangs mit dem Rücken "stützen", so wird es dem Hund oft angenehmer.

    Fürs Beibringen des Sockenausziehens zeigt man dem Hund ein Leckerli, legt es auf die Fingerspitzen und zieht eine (alte :D ) Socke nur einen cm darüber. Hundi zieht dran und belohnt sich durch Freilegen des Leckerlies gleich selbst. Meiner haute anfangs allerdings triumphierend mit der Socke ab :headbash: Die Socke zeiht man immer weiter über die Hand.
    Klappt das gut, zieht man die Socke zunächst nur über die Zehen und animiert den hund, auch hier am andeen Ende zu ziehen. Das leckerlie gibt es bei Erfolg dann umgehend aus der Hand. So fährt man fort, bis der Hund die Socke komplett ausziehen kann.

    Ich will als nächstes das überaus praktische Türzumachen trainieren, bin mir aber über die beste Methode noch nicht ganz im Klaren.
    Lichtschalter betätigen ist auch nett und nicht schwer aufzubauen, geht aber natürlich nur bei entsprechend großen und je nach Schalter kräftigen Hunden.

    Meiner Meinung nach geht mit Clicker im Tricktraining alles besser. Und irgendwie klappen Tricks auch immer flotter als Übungen aus dem Grundgehorsam :D

    Zitat


    Aber aus dem, was Du schreibst, würde ich meinen, dass Dein Hund alles andere als selbstbewußt ist, sondern sehr schnell bei Hundebegegnungen/-ansammlungen verunsichert ist.

    Das sehe ich auch so (und nicht nur bei Hundebegegnungen), zumal wir unsere wirklichen Probleme recht schnell damit in den Griff bekommen haben, dass ich meinem Hund mehr Sicherheit gegeben und mehr "Stärke" (im Sinne von Führungsqualität) demonstriert habe.
    Da Hunde ja aber keinen Gemütszustand "vortäuschen" können, wundert es mich umso mehr, dass er sich trotz seiner Unsicherheit offensichtlich zunächst bei JEDEM Hund stark fühlt und das nach außen stark demonstriert...

    Dass Ferndiagnosen immer schwierig sind, weiß ich natürlich, aber Gedanken und Anregungen interessieren mich trotzdem sehr :smile:

    Hallo ihr Lieben,

    nachdem ich hier nun schon eine ganze Weile still mitlese, möchte ich auch mal aktiv eure Erfahrung in Anspruch nehmen :D

    Mir fällt im Rahmen von längeren Hundebegenungen, bei denen die HH stehenbleiben und die Hunde ausgiebig spielen, immer wieder auf, dass die Hunde oft vor meinen Füßen rumwuseln. Beobachtungen zufolge liegt das daran, dass mein Hund während dieser Begenungen immer wieder die räumliche Nähe zu mir sucht/aufrechterhält.
    Auch wenn unter den hunden nicht gespielt wird und ich mit anderen HH stehenbleibe, entfernt sich mein Hund maximal ein paar Meter.
    Wird das Spiel durch mich oder den anderen HH beendet und gehe ich weiter, so läuft mein Hund sofort bei Fuß mit mir mit, ohne dass ich ihn dazu explizit auffordere (maximal ein lapidares "Komm", was bei uns ein ziemlich weiches Kommando ist).

    So. Jetzt werdet ihr sicher denken - schön, w ist das Problem, dein hnund achtet eben gut auf dich, ihr habt eine tolle unsichtbare Leine - was fragst du hier überhaupt nach? :D

    Weil: wir eben keine unsichtbare Leine haben, bzw. gerade hart daran arbeiten, eine zu bekommen :lol: Vielmehr ist es so, dass mein Hund (Terrier-Podenco-Mix) draussen am liebsten nur sein eigenes Ding durchzieht, Fährten verfolgt und kaum auf mich achtet.
    Gut, wir arbeiten jetzt seit drei Wochen intensiv mit der Schleppi und das ganze hat sich schon extrem verbessert, aber dieses Verhalten im Spiel hat er auch schon gezeigt, als er mich draussen ansonsten weitesgehend ignoriert hat.

    Interessant zu wissen ist für die Deutung vielleicht noch, dass mein Hund trotz seiner zwei Jahre noch extrem verspielt ist und es für ihn (außer Fährten :roll: ) nichts Schöneres gibt als Hundekontakte. Er MUSS zu jedem Hund...daraus hatte sich zwischenzeitlich sogar eine nette Frust-Leinenaggression entwickelt, die wir aber mittlereweile schon recht gut im Griff haben.

    Auch interessant für die Deutung ist vielleicht sein Verhalten bei Hundebegegnugen: zunächst plustert er sich wahnsinnig auf, stolziert im Imponiertrab auf den anderen Hund zu, stellt auch schon mal die Bürste auf und will allgemein ordentlich Eindruck machen, tritt dabei sehr selbstbewusst auf. Im direkten Kontakt wird er dann (sofern er nicht gleich die aktive Spielaufforderung bringt) aber oft recht kleinlaut, dreht den Kopf/Körper seitlich und lässt den Anderen ohne Gegenwehr oft aufreiten (er selbst tut das nie und hat auch eine hohe Tolreanzschwelle gegenüber dem Aufreiten). Sofern es nicht zum Spiel kommt, in dem er immer voll aufgeht, erscheint er dann konträr zum vorherigen Verhalten sehr zurückhaltend und fast unsicher.

    Da er mein erster eigener Hund ist, tue ich mich mit dem Interpretieren einiger Verhaltensweisen noch etwas schwer und hoffe daher auf rege Beteiligung bei der Frage, warum mein Hundi ausgerechnet bei seiner Lieblingsbeschäftigung so extrem auf mich zu achten scheint, während er mich sonst gerne mal links liegen lässt (ließ) :headbash:

    LG Sarah