Ich kann mir kein Szenario vorstellen in dem ich einen Hund gänzlich abgeben müsste.
Ich habe für alle im direkten Umfeld Leute, die sie ohne zu zögern von heute auf morgen nehmen würden, egal ob vorrübergehend oder fix.
Wen ich mehr lieb habe kann ich auch nicht sagen. Obwohl Ally zB gar nicht wirklich mein Hund ist, die gehört hier her und damit wird sie lieb gehabt, unweigerlich.
Würde mir was passieren würde Bonnie bei meinem Freund bleiben. Und sonst siehe oben.. ich würde wohl alle irgendwo unterbringen.
Hab ich auch immer gedacht. Vorher. Und als ich Anjou hatte.
Jetzt wo Jouci bis heute nicht alleine bleibt weiß ich, dass es Situationen gibt, die nicht tragbar sind. Für Jouci nicht, der sich völlig stresst. Für Anjou nicht, den er völlig stresst. Und für mich nicht, die da auf Dauer nicht mit Leben könnte.
Nicht jeder wohnt bei Papa im Mietshaus mit super toleranten Nachbarn, die eher mit anpacken als mir (begründet) das Ordnungsamt auf den Hals zu hetzen.
Nicht jeder hat eine berufsunfähige Mum, die in den allermeisten Situationen einspringen kann und das auch macht.
Nicht jeder hat Freunde und Bekannte, die die letzten Notfälle noch auffangen und einen unterstützen.
Partner gibt es bei mir nicht und wird es sobald auch nicht. Da muss man da immer Leute mit einbeziehen, die auch das gute Recht haben nein zu sagen. Und es fühlt sich auch nicht gut an permanent Menschen mit einbinden zu müssen. Ich bin jemand, der sehr gerne eigenständig ist. Eigentlich habe ich es nur durch / für die Hunde gelernt um Hilfe zu bitten. Weil die da über meinem Stolz standen.
Hundesitter habe ich natürlich eingebunden und so ein System aus Freunden, Familie und bezahlten Sittern gebastelt, das viel aber nicht alles aufgefangen hat. Ein paar Tage die Woche für ein paar Stunden am Stück gab es immer in denen sie alleine waren.
Hundetagesstätten habe ich alle gecheckt, war mit meinen Arbeitszeiten nicht kombinierbar.
Und nein, was für mich keine Option gewesen wäre, wäre meine Zukunft was Geld & Glücklichsein mit der Branche in der ich arbeite abzuhaken nach Jahren des Studiums.
Meine Hunde haben nichts von einem unglücklichen Frauchen - oder einem ohne Geld.
Zum Glück musste ich trotzdem nicht eine Sekunde darüber nachdenken Jouci abzugeben. Es war nur der Einstieg in die Branche und ich wusste, dass es zeitlich begrenzt ist.
Aber aus dieser Zeit habe ich gelernt, dass man nicht immer wissen kann was einen erwartet, wenn man einen Hund holt bzw. dass man nie alle Eventualitäten ausschließen kann. Und ich habe verstanden, dass es Situationen im Leben gibt, wo eine Abgabe die einzig richtige Option ist - im Sinne der Tiere.
Meine Jungs untereinander haben zum Glück nie echte Probleme gehabt. Aber auch da kann ich mir vorstellen, dass es Dinge gibt, die man nicht in der Hand hat.