So, sorry, wenn ich jetzt nicht auf die einzelnen Fragen eingehe. Einfach mal ein aktueller Bericht:
Die erste Nacht mit den Schmerzen und der Unruhe von Samstag auf Sonntag war ja sehr schlimm wie geschrieben.
Die nächste war nicht gut, aber besser.
Von Montag auf Dienstag habe ich dann erst nur mit Nux Vomica (nach Chris Tipp) begonnen, Spascupreel kam erst heute. Die Nacht war auch okay.
Seit Montag (für mich noch heute) gebe ich beides (und weiterhin Traumeel und Zeel). Und die Nacht ist eine Katastrophe. Bzw. fing es schon früh abends an (sonst immer erst um 2, 3 Uhr nachts). Es hat gar nichts bewirkt. Also zumindest nicht nach den Symptomen.
Der Zustand musste sich aber ändern. Ich habe also in der Klinik angerufen und nachgefragt, was sie mir in der Situation empfehlen. Die Ärztin war zwar nicht meine Behandelnde, aber machte einen sehr guten Eindruck am Telefon (trotz Nachtschicht und Not-OP). Hat sich viel Zeit genommen für mehrere Telefonate. Habe dann schnell noch Novamin (vglb. Novalgin)-Tabletten besorgt und es damit versucht. Eine halbe Stunde bis Stunde später, hat er nach über drei Stunden herumtigern und quengeln geschlafen. Etwas über eine Stunde. Jetzt ist er wieder eine ganze Weile wach und unruhiger denn je. Habe noch Mal in der Klinik angerufen und nachdosiert. Keine Wirkung...
Was die Ärztin mir nur sagte am Telefon. Sie glaubt nicht, dass es direkt die Nieren sind, also im Sinne von akutem Nierenversagen. Weil er nicht die kleinsten Anzeichen von Übelkeit hat (und die hat er von Zeit zu Zeit), kein Erbrechen, kein Durchfall. Ich hab sie gefragt, ob es die Spondylose sein kann, aber da passen seine Krämpfe nicht richtig zu. Sie vermutet eher eine Nebenerscheinung der Nierengeschichte (oder durch sonst was): Luft im Bauch, Magenkrämpfe. Wirklich viel konnte sie am Telefon natürlich nicht sagen. Wenn es nicht besser wird, sollte ich morgen rein kommen.
Jetzt sitze ich hier und überlege, ob ich nicht den letzten Schritt gehen soll. Es wird jedenfalls nicht noch eine Nacht in diesem Ausmaß geben, das steht fest. Das hier ist die Letzte der Art.
Wenn er nicht immer noch Kämpfen würde, wär ich schon längst so weit. Aber er zieht sich nicht zurück, er kommt nicht zur Ruhe, er gibt nicht nach. Er versucht wegzulaufen, es nervt ihn, er will es abschütteln.
Und er frisst immer noch gern. Er genießt seine Leckerchen.
Er stöbert durch den Schnee im Garten...
Alle reden immer von diesem einen Moment, dem Aufgeben, wo der Lebenswille erlöscht, wo er nicht mehr frisst, wo er zeigt, dass er nicht mehr kann.
Er läuft immer schlechter, er hat Schmerzen und er hat diese Umtriebigkeit, diese Verwirrung. Aber was er in keinster Weise hat ist irgend ein Zeichen des Aufgebens. Und ich kenne meinen Hund. Ich beobachte ihn so genau.
Und auch wenn ich es schlimm finde es einzugestehen: Ich will dieses Zeichen sehen. Ich will, dass er aufgibt. Weil ich seinen Zustand so schlimm finde. Nicht so schlimm im Sinne von untragbar, aber nah an der Grenze. Und vor allem so schlimm, weil ich genau das doch nie für ihn wollte.
Und weil ich nicht drauf eingestellt war. Alles deutete auf ein ganz anderes Ende hin. Erbrechen, Durchfall = Nieren und Ende durch Hilfe. Nierenkoma = Ende durch Abwarten. Aber das jetzt hat keiner erwartet.
Ich weiß nicht wie die Nacht zu Ende geht. Und ich erwarte natürlich von niemandem, dass er mir eine Entscheidung abnimmt. Die überlasse ich nicht mal meiner Familie, das ist meine Sache.
Was mich aber interessiert... Wie ist das mit dem Fressen, mit dem Aufgeben? Habt ihr das bei euren bisherigen Hunden auch immer so erlebt? Oder kennt ihr auch diese Kämpfer, die immer weiter machen?
Kann ich wirklich eine Entscheidung gegen meinen Hund treffen, gegen seinen Willen? (die Frage ist natürlich wieder nicht zu beantworten, aber die ist es, die mich beschäftigt).