Ich hätte Elliot beinahe nicht haben dürfen, weil ich mich beim zweiten Besuch nicht genug gefreut habe.
Da hatte ich halt auch Bedenken und Sorgen angesprochen und so und dann hieß es, wir würden uns ja gar nicht auf ihn freuen. Nach einem weiteren Gespräch hat sich das dann aber wieder geklärt und das Ergebnis sitzt hier. Hat mich zu der Zeit aber sehr sehr mitgenommen.
Na da sah sie ja am Montag schon echt wieder gut aus. Das war bei uns ganz ganz anders.
So eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist auch einfach fürchterlich schmerzhaft. Klar sehen die Hunde dann nicht mehr glücklich aus. Aber ich denke, wenn sie jetzt schon wieder so fit ist, sieht´s doch gut aus.
Wie sie da liegt, in ihrem Körbchen. Sie sah sehr müde aus, Deine süße.
Das war sie. In den ersten zwei Tagen konnte sie gerade noch laufen. Da habe ich sie immer zum TA, nach Hause, nach draußen getragen. Und sie hat sich immer einfach hingelegt und alles ertragen. Sie war so unendlich tapfer. Beim Calcium musste sie jedes Mal brechen und selbst da - vorne hochgehievt, alles rausgelassen was raus musste und wieder hingelegt. Stundenlang.
trace, aufmunternd weil Du es geschafft hast damit zu leben, damit klar zu kommen. Weil Kimi jetzt 3 Jahre älter ist und lebt! Das tut gut. Es ist einfach schön sowas zu lesen. So furchtbar wie das alles war, ist es schwer das zu verdauen
Das schaffst du auch, glaub mir. Es dauert wirklich. Man kann das einfach auch nicht fassen, wie schnell es im Fall der Fälle doch gehen kann. Und ich habe auch immer wieder Phasen, in denen ich mich ärgere, weil ich vor ihrem Verlust so große Angst habe statt einfach die Zeit mit ihr zu genießen. Aber auch das lässt nach. Du musst nicht nur Zoey Zeit geben, sondern auch dir.
Da scheiden sich die Geister und da ich lieber das tu was der Tierarzt sagt, behalte ich das füttern so bei, auch wenn ich wieder arbeiten gehe, wird es 4 mal täglich sein. Immer wieder zwischendurch. Und das obwohl meine Philosophie eine andere ist.
Achso, das hab ich vergessen. Anfangs waren wir auch bei 6-7 Mini-Mahlzeiten, mittlerweile füttere ich immer noch dreimal am Tag. Einfach, weil ihr Magen das sonst nicht vernünftig verarbeiten kann. Und ich habe vorher auch nur einmal gefüttert... kann dich also verstehen.
nd Du hast mir Mut gemacht. Genau das ist wovor ich Angst habe, einen chronisch kranken Hund der immer spezielle Pflege benötigt. Aber die werde ich ihr sowieso bieten, nur wäre es mir lieber ich mache das aus Vorsicht und nicht weil es wirklich notwendig ist.
Kann ich auch gut verstehen. Aber wie gesagt, eigentlich ist es nicht so schlimm, dieses "chronisch krank". Ich habe mich auch lange dagegen gesperrt und wollte unbedingt hören, dass sie wieder gesund ist. Aber darauf kommt es gar nicht an. Niemand würde ihr anmerken, dass sie krank ist, wenn man es ihm nicht sagte. Wenn du diesen kleinen, energiegeladen, leicht verrückten Hund siehst, würdest du niemals darauf kommen, dass sie "chronisch krank" ist. Aber das ist ein Prozess, ich habe auch lange gebraucht, um das so zu sehen.
Zoey ist 1 verdammtes Jahr alt. Sie ist so freundlich, verschmust und ich muss kapieren dass ich das Leben mit ihr genießen muss anstatt ständig Angst zu haben
Kimi hätte ihren dritten Geburtstag fast nicht erlebt, also auch da: Vollstes Verständnis. Wir waren so fassungslos, sie sollte erst drei (drei!!!) werden und nicht vorher schon sterben. Ist sie aber auch nicht. Sie ist mittlerweile sechs und es geht ihr super. Diese Geschichte beeinflusst übrigens auch nicht die Lebenserwartung. Aber man muss eben ein Hundeleben lang ein Auge auf das Futter haben.
Danke Trace! Für mich war das der erste richtige aufmunternde Post.
Ich weiß nicht, inwiefern das aufmunternd ist. Ich habe genau diesen Horror auch erlebt. Ich weiß leider noch sehr genau, wie das war, wie es sich angefühlt hat und versuche lediglich, Verständnis zu zeigen und von unseren Erfahrungen zu berichten.
Übrigens weiß ich spätestens seitdem auch nicht mehr, wie ich ohne Kimi überhaupt leben soll. Keine Ahnung, ob ich überhaupt noch mal atmen kann, wenn sie nicht mehr ist.
Ja, man macht sich auch Jahre später noch Gedanken und Sorgen. Aber man lernt wirklich, damit umzugehen. Es dauert nur seine Zeit.
Du kannst mir auch gern per PN schreiben, wenn irgendwas ist.
Am nächsten Tag ging es noch einmal zum Tierarzt und zum letzten Mal an den Tropf. Insgesamt ging es Kimi schon wesentlich besser, aber immer noch unglaublich schlecht. Auf die Frage hin, ob sie denn nun über den Berg sei, hieß es, wir sollen das Wochenende abwarten (an einem Freitag war sie zuletzt am Tropf gewesen) und wüssten dann mehr. Es sah jedoch schon gut aus. Allein, dass sie das überlebt hatte, grenzte schon an ein Wunder, daher hielt ich mich daran fest, dass sie den Rest nun auch noch schaffen würde.
In den nächsten beiden Tage waren die gleichen Beobachtungen zu machen wie schon vorher: Kimi wurde nach und nach etwas munterer, fraß gut, legte sich aber schnell wieder hin. Auch hier gab es wieder einen Moment, der sich mir eingeprägt hat: Als es ihr schon wieder etwas besser ging, stand Kimi vor mir, mitten im Zimmer und wedelte mich an. Ohne jeden ersichtlichen Grund. Normalerweise ist dieser Hund Lebensfreude auf vier Beinen und es hat mich so sehr gefreut, so sehr gerührt, dass sie wieder vor mir stand und sich einfach so freute, dass mir die Tränen kamen. So kannte und kenne ich meinen Hund. Und alles andere würde jetzt auch werden, ganz bestimmt!
Das Futter nahm sie weiter gut an und vertrug es auch sichtlich gut. Keine Vorkommnisse mehr, die an irgendwelche Verdauungsprobleme erinnerten. Am nächsten Montag dann die erlösenden Worte: Sie ist über den Berg. Bis heute kann sich niemand erklären wie, warum, aber sie hat es überlebt. Trotz absolut katastrophaler Werte. Es grenzte wirklich an ein kleines Wunder, was selbst die Tierärztin zugeben musste und die hatte bis dahin sicherlich noch ganz Anderes gesehen.
Bis Kimi wieder kleine Runden spazieren gehen durfte, dauerte es vom Tag des Zusammenbruchs an ca. 10 Tage. In diesen 10 Tagen schlief sie fast nur oder lag im Körbchen und ruhte. In diesen 10 Tagen hat sie so ziemlich sämtliche Muskulatur, die wir vorher langsam aufgebaut hatten, abgebaut. Zwar hatte sie kein Gewicht verloren, aber sichtlich an Substanz. Ihr schlechtes Knie machte wieder Probleme, schließlich hatten die Muskeln ja auch eine Stützfunktion ausgeübt, die nun fehlte.
Nach zwei Wochen insgesamt begannen wir, nach und nach und ganz langsam die Runden wieder auszudehnen. Kimi wollte immer viel mehr, aber man merkte ihr an, dass sie es einfach noch nicht schaffte.
Die Muskulatur hatte sie nach knapp vier Monaten fast wieder; was einmal vorhanden war, lässt sich schneller wieder aufbauen als wenn man ganz am Anfang beginnen muss. Dann konntesie wieder normale, große Runden gehen, konnte wieder am Fahrrad mitlaufen und auch ihr Knie machte deutlich weniger Schwierigkeiten.
Auf Kimi lastet kein Schatten der Krankheit; die hat sie überwunden, auch wenn sie nie wieder völlig gesund und unbelastet sein wird. Sie ist nicht ruhiger geworden, nicht erwachsener und nicht nachdenklicher. Sie ist genau so temperamentvoll, energiegeladen und genau so ein Kindskopf wie vorher.
Mich macht das einfach wütend... ich zahle mich dumm und dusselig, renne von hier nach da, nehme mir Urlaub, mache alles was ich kann damit ich zoey helfen kann inklusive GUTEM Futter, obwohl ich barfte aber da schon weiß, ich traue mir das nicht mehr zu für zoey, ohne was falsch zu machen und ich werd hier nur als doof dargestellt oder nicht verantwortungsbewusst.
Doch, ich bin eigentlich ein ruhiger Mensch, diplomatisch, nie in Streitlaune. Aber ich bin vollkommen fertig aus Angst um meinen Hund! Da brennen die Sicherungen dann durch.
Und eine Therapie ist wirklich das was ich brauche, ich werde damit nicht fertig und damit ist meinem Mädchen auch nicht geholfen.
Ich kann dich vollkommen verstehen. Aber im Moment gibt es Wichtigeres, als dass die Inhaltsstoffe vom Futter supergut sind. Nämlich dass die BSD sich erholt und wenn dann dieses Futter das Futter der Wahl ist... dann ist es eben so. Ändern kannst du es später immer noch, habe ich auch gemacht.
Im Spoiler ein ausführlicher Bericht, vllt hilft es dir etwas:
Spoiler anzeigen
Angefangen hat all das am 9. März 2016. Im Nachhinein fällt es mir wirklich schwer zu sagen, was genau an Kimi zunächst auffällig war; sie war sehr nervös, fahrig, zitterte immer wieder leicht. Die Koordination der Hinterbeine fehlte etwas und so taumelte sie immer wieder ganz leicht mit der Hinterhand. All das hätte mich normalerweise zum Abwarten bewogen, aber an diesem Tag wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmte und so machten wir uns glücklicherweise direkt auf den Weg zum Tierarzt.
Dort mussten wir zunächst noch warten und verbrachten so noch ca. 45 Minuten im Wartezimmer. In dieser Zeit baute Kimi immer weiter ab. Sie fing an zu würgen, spuckte Schleim, wurde immer aufgeregter und zitterte immer mehr. Sie „verlor“ Kot einfach so im Wartezimmer. Da ich dachte, sie müsse vielleicht einfach, ging ich mit ihr vor die Praxis auf eine Wiese. Sie wollte sich hinhocken und fiel mit den Hinterbeinen einfach um. Letztlich musste ich sie festhalten, weil sie allein nicht mehr stehen bleiben konnte.
Als wir sie dann der Tierärztin vorstellten, hatte sie noch mehrmals Schleim erbrochen, noch mehrmals Kot abgesetzt, schlotterte am ganzen Körper und die Hinterhand knickte ihr immer wieder ein. Sie baute rapide und immer weiter ab. Die schnelle Reaktion der Tierärztin rettete ihr wirklich das Leben: diese nahm Kim noch Blut ab, um unverfälschte Ergebnisse zu bekommen, brachte sie ins Röntgen, um einen möglicherweise verschluckten Fremdkörper identifizieren oder ausschließen zu können und hängte sie dann direkt an den Tropf. Kimi ließ diese ganze Prozedur über sich ergehen, aber ich glaube, sie konnte auch gar nicht anders, ihr fehlte die Kraft. Ganz verzweifelt und ängstlich sah sie mich an, als würde sie mich fragen, was mit ihr passiert. Aber ich wusste es doch auch nicht. Ich konnte ihr nur sagen, dass wir ihr helfen, dass wir unser Bestes geben, damit es ihr bald besser geht. Erst nach und nach wurde mir der Ernst der Lage bewusst, denn auf die Frage hin, ob Kimi wieder gesund wird, bekam ich die Antwort „Wir arbeiten daran und tun unser Bestes“. Ich musste Kimi in der Praxis lassen und nach Hause fahren. In Absprache mit mir wurde sie leicht sediert, damit ihr enormer Stresspegel etwas absinken konnte und so die Behandlung leichter möglich machte. Also verabschiedete ich mich von ihr, mit der bangen Frage im Hinterkopf, ob ich sie überhaupt noch einmal lebend wiedersehen würde. Was die Tierärztin da auf ihrem Arm aus dem Raum trug (ich war froh, dass Kimi so mich verlassen hatte und nicht ich von ihr wegging!), war ein kleines Häufchen Elend.
Erst nachmittags konnte ich wieder zu ihr. Kimi erkannte mich sofort und wedelte direkt mit der Rute. Es war so ein herzzerreißender Anblick, wie sie dort im Körbchen lag, immer noch am Tropf, offensichtlich total fertig und sich trotzdem freute, mich zu sehen. Die Infusionen ließ sie jedes Mal brav über sich ergehen: Sie legte sich einfach hin und wartete ab. Am ersten Tag war sie auch zu kaum etwas Anderem fähig. Es war so unfassbar; morgens mit einem gesund geglaubten Hund zum Tierarzt zu gehen (wir hatten ja nicht einmal die Idee, dass die Lage so schlimm sein könnte!) und nach Hause zu kommen mit einem Hund, der fast gestorben wäre und noch in Lebensgefahr schwebte.
Zuhause angekommen wurde sie in ihr Körbchen verfrachtet und schlief. Aber irgendwie war sie unruhig, sie fand nicht die richtige Schlafposition und war – verständlicherweise – etwas durch den Wind.
Gegen 17h waren wir Zuhause gewesen, ab ca. 18h fielen uns starke Muskelzuckungen in den Hinterbeinen auf. Es sah tatsächlich aus, als würden sich unter der Haut Würmer bewegen. Also rief ich sicherheitshalber noch einmal bei der Tierärztin an, die uns bat, wieder zu ihr zu kommen. Sie sah sich das Ganze an, war sichtlich besorgt und verabreichte Kimi weitere Infusionen. Diesmal Calcium, da Kimi durch ihren Zusammenbruch vermutlich einen Mangel erlitten hatte. Leider bekam ihr das Calcium nicht gut und sie erbrach sich erneut – diesmal Blut. Rückblickend war das für mich ein Schlüsselmoment, den ich immer und immer wieder vor Augen hatte. Das war der Moment, in dem ich dachte, wir müssten jetzt entweder in die Tierklinik fahren oder könnten Kimi gleich an Ort und Stelle einschläfern. Doch glücklicherweise war nichts dergleichen nötig. Zwar war auch die Tierärztin dann noch besorgter als ohnehin schon (Kimi hatte nachmittags MCP erhalten, welches Erbrechen eigentlich verhindern soll), stellte aber geistesgegenwärtig fest, dass das Blut geronnen war. Wir vermuteten im Nachhinein, dass durch das ständige Würgen einige Gefäße geplatzt waren und das Blut daher kam. Das Calcium tat aber seine Wirkung: die Muskelzuckungen ließen deutlich nach und Kimi wurde wesentlich ruhiger.
Anschließend sahen wir uns noch die Röntgenaufnahmen vom Morgen an. Ein Fremdkörper war nicht zu erkennen, allerdings war im Magen gar nichts zu erkennen, weil er dermaßen aufgegast war. Die Darmwände waren extrem aufgebläht. Irgendetwas schien einfach ganz und gar nicht zu stimmen. Hätte die Behandlung nicht angeschlagen, wäre ein Ultraschall nötig geworden. Als mögliche Ursachen nannte die Tierärztin dreierlei: Ein Fremdkörper, den Kimi verschluckt hatte (was ich für sehr unwahrscheinlich hielt, da Kimi nicht der Hund ist, der Fremdkörper einfach frisst), eine Infektion oder eine mögliche Vergiftung. Was es nun letztlich war, werden wir nie wissen. Gift konnte leider nie ausgeschlossen werden, es liegt jedoch nahe, dass sich die Erkrankung langsam unbemerkt anbahnte und dann in diesem Zusammenbruch gipfelte.
Insgesamt jedoch machte Kimi nun einen besseren und stabileren Eindruck, sodass wir sie wieder mit nach Hause nehmen durften. Endlich fand sie auch zur Ruhe und schlief.
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Tag 1 – abends
Abends erbrach sie sich noch mehrmals, zuletzt einmal nachts. Blut war bis dahin auch immer noch etwas zu sehen, am nächsten Morgen allerdings nicht mehr.
Frühzeitig machten wir uns auf den Weg zum Tierarzt, wo Kimi wieder einige Infusionen und Medikamente erhielt. Diesmal konnte ich die ganze Zeit bei ihr bleiben. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir dort waren, ob es zwei oder drei Stunden waren. Wieder brachte sie das Calcium zum Erbrechen, ansonsten jedoch blieb sie die ganze Zeit über ruhig liegen und wartete einfach ab. Neben dem Calcium erhielt sie noch Glucose und natürlich Natriumchlorid.
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Zweiter Tag am Tropf
Die Tierarzthelferin rief im Labor an und machte etwas Druck, dass dringend erste Ergebnisse der Blutuntersuchung benötigt würden. Gegen Mittag kamen diese an und zeigten, dass die Bauchspeicheldrüse katastrophale Werte ergeben hatte.
Kurzer Exkurs für alle, die interessiert sind an den genauen Werten: der Amylase-Wert wäre bis 1264 noch im Rahmen gewesen, bei Kimi betrug er 13.486. Der Lipase-Wert hätte bei unter 298 sein sollen, bei ihr war er bei 9.464. Spezifische Prankreaslipase wurde ebenfalls überprüft, sollte unter 2.000 liegen und war bei Kimi nicht mehr messbar; also so hoch, dass es nicht mehr dokumentiert werden kann.
Die Tierärztin machte mir anhand dieser Werte noch einmal den Ernst der Lage bewusst: Sie habe schon andere Hunde gehabt, die weniger hohe Werte hatten und daran gestorben waren. Aber Kimi lebte, sie sprach gut auf die Behandlung an und alles Weitere werde man nun sehen müssen. Über den Berg war sie nicht, machte aber schon einen deutlich stabileren Eindruck als noch am Tag zuvor.
An diesem Tag nach dem Kollaps durfte sie auch wieder häppchenweise fressen. Zunächst bekamen wir eine kleine Dose Nassfutter vom Royal Canin Intestinal Low Fat mit nach Hause, von dem sie ungefähr alle Stunde bis alle eineinhalb Stunden einen Esslöffel haben durfte. Das Futter kam von Anfang an gut an und die sieben kleinen Portionen, die sie an diesem Tag bekam, behielt sie bei sich. Ich weiß nicht mehr, wie wir an diesen Tagen die Zeit verbrachten. Kimi schlief die ganze Zeit, wurde alle eineinhalb Stunden zum Futtern geweckt, ging ungefähr auch in diesem Rhythmus nach draußen zum Lösen und dann ging es auch direkt wieder ins Körbchen, um weiter zu schlafen. Sie war sehr geschafft in diesen Tagen. Zwar kam zunehmend ihre Lebensfreude wieder und sie unternahm ein paar erste kleine Anläufe zu spielen, aber sie wurde auch sehr schnell müde und ließ es dann so von selbst sein.
Ich weiß allerdings noch, dass ich gefühlt alle zehn Minuten nachgesehen habe, ob sie nach atmet. Das ist eine Erfahrung, die ich keinem, wirklich niemandem, wünsche. Die ständige Angst, die Ungewissheit, die Hilflosigkeit, diese Ohnmacht… es war schrecklich.
Ich habe diesen Horror mit meiner Hündin vor drei Jahren erlebt. Sie wäre fast gestorben und im Übrigen waren ihre Werte noch viel viel schlechter als bei deiner Hündin (ist als Mutmacher gemeint). Ich kann deine Gedanken voll und ganz verstehen und möchte mal ein paar davon aufgreifen. Bei meiner Hündin ist eine Pankreasinsuffizienz geblieben, da sich das Organ nie wieder erholt hat. Sie wird ein Leben lang Diätfutter brauchen und daran wird sich auch nichts ändern. Es ist am Anfang schwer damit umzugehen, einen chronisch kranken Hund zu haben und sich damit abzufinden. Anfangs dachte ich immer noch, die Hoffnung darauf, dass sie irgendwann wieder ganz gesund ist, sei das Wichtigste, aber damit lag ich falsch.
Ich weiß ja gar nichts! Und ich habe SO eine Angst, dass sowas durch Unachtsamkeit von mir jemals wieder passieren kann.
Was wenn ich mal nicht sehe wenn sie etwas frisst? Was wenn sie gras frisst, mal was aus dem Müll klaut?
Ja, das kann nochmal passieren. Aus Unachtsamkeit, aus Unwissen, aus blödem Zufall... mach dir nichts vor, es KANN wieder passieren. Aber wenn man ein Auge darauf hat, ist die Wahrscheinlichkeit dafür relativ gering. Auf jeder Feier, auf der wir sind, sage ich immer als allererstes, dass Kimi AUF KEINEN FALL irgendwas vom Tisch haben darf, auch nichts, was runtergefallen ist. Und ich erkläre auch immer, dass es so ist, weil sie chronisch krank ist und dadurch wirklich extreme Probleme bekommen kann und nicht deshalb, weil ich so streng bin. Bisher hatte dafür jeder Verständnis, wirklich jeder. Für den Notfall habe ich immer Pankreatin Zuhause. Sie hat einmal bei einem Spaziergang eine Maus gefangen und gefressen - so schnell konnte ich gar nicht gucken. Zuhause hab es dann Pankreatin und sie hat es zum Glück gut vertragen. Ansonsten ist ein Tierarzt wichtig, den du jederzeit erreichen kannst oder die nächstgelegene Klinik. Am besten jemanden, den du auch anrufen kannst, wenn du dir einfach mal unsicher bist.
Also Gastro Futter von Royal Canin steht auf dem Speiseplan. Da ich von dem Futter absolut GAR nichts halte, hab ich sofort einen Termin bei meinem Tierarzt gemacht, wo ich gestern war.
Auch er empfiehlt dieses Futter. Ich könnte kotzen.
Also Tierheilpraktiker angeschrieben und direkt einen Termin für heute bekommen.
Nun haben wir einen Plan um sie zu unterstützen, sie bekommt besseres Futter (sobald es da ist), natürlich auch Fettreduziert und machen in 1 1/2 Wochen eine erneute Blutuntersuchung in der wir dann feststellen: hat sie Schäden beibehalten, ist alles wieder gut, war es echt nur akut, etc.
Sorry, aber stell mal deine Überzeugungen hintenan. Meine TÄ sagte damals: Mit diesem Hund gibt es KEINE Versuche mehr. Nie wieder. Ich habe vorher auch gebarft und es seitdem nie wieder gemacht, weil die Möglichkeit, sie daran sterben zu sehen, so groß war. Wenn du sie unbedingt selbst ernähren willst, dann würde ich das mithilfe eines Ernährungsberaters tun und unbedingt gekochtes Futter anbieten! NUR Gekochtes! Kimi bekommt derzeit das Dog Intestinal und Dog Sana Pferd von VetConcept. Das ist nicht das Beste, aber sicher besser als RC. Auch das RC habe ich nach der akuten Pankreatitis einige Monate weiter gefüttert. Mein Rat: Halte dich an den TA! Der weiß, wovon er spricht. Wenn deine Hündin das unter seiner Obhut überlebt hat, dann kann er so schlecht nicht sein, denn die Chancen stehen bei solchen Sachen mitunter denkbar schlecht. Ich würde ihr auf keinen Fall Futter geben, dass der TA nicht abgesegnet hat. Oder setze dich mit anderen TÄ, Kliniken, usw. in Verbindung, aber mache solche Futterversuche bitte niemals einfach so allein! DAS ist wirklich gefährlich.
Gibt es hier Leute deren Hunde auch mal eine akute Pankreatitis hatten und danach wieder total fit und gesund wurden? Nie wieder Probleme hatten?
Bei uns war es nicht so, nein. Wie gesagt, das Organ wurde zerstört. Kimi wird nie wieder "komplett gesund" sein, die Insuffizienz bleibt. Aber: Sie muss einfach nur eine andere Ernährung bekommen als andere Hunde. Mehr ist es nicht. Mittlerweile habe ich kein Problem mehr mit diesem "chronisch krank". Es ist eben so. Und abgesehen von der anderen Ernährung führt sie ein völlig normales, gesundes, fittes Hundeleben.
Ein Futter voller Getreide, welches MEIN Hund nicht verträgt? Ein Futter voller Schrott, welches den pankreas zwar entlastet aber sicherlich NICHT das einzige Futter auf dem Markt ist, welches für diese Krankheit geeignet ist?
Ich würde da ehrlich gesagt mal ein bisschen die Füße still halten und dem Hund vorerst das füttern, was die Bauchspeicheldrüse verträgt. Es muss ja nicht für immer sein, aber nach einer akuten Pankreatitis würde ich nichts tun, was die BSD wieder irgendwie belasten könnte.
Kann ich total nachvollziehen. Ich bin ja jemand, den viele Rassen interessieren und faszinieren und da sind die unterschiedlichsten Hunde dabei.
Aber als es dann wirklich darum ging, wer oder was hier einzieht, war es am Ende doch irgendwie immer wieder der Pudel. Und so bezweifle ich mittlerweile, dass hier jemals was anderes einzieht. Meine Trainerin prophezeit es mir auch schon, dass ich immer wieder und nur Pudel haben werde. Aber ehrlich? Ist mir recht.
@Secans : Die Vorurteile beim Pudel begegnen einem immer wieder. Auch nach mittlerweile 5 Jahren Pudelhaltung werde ich immer schräg angeguckt, wenn ich erzähle, was für eine Rasse ich habe. Und fast immer kommt dann "Aber nicht mit solchen komischen Frisuren, oder?" Und da ich das ja je nach Lust und Laune mache, war meine Antwort dann auch schon mal "Ähm... doch.". Andererseits sind Begegnungen eigentlich immer positiv. Viele Leute freuen sich, wenn sie Pudel sehen und sagen, wie schade es ist, dass man sie hier nur so selten sieht.
Pudel sind einfach tolle Hunde (für mich eben DIE Hunderasse), aber man muss schon mit ihrer Art können.
Letztens waren wir zusammen mit meiner Schwiegermutter und ihrem Beagle unterwegs. Der Beagle immer an der Leine, trottete so ganz gemütlich vor sich hin. Und das ist eigentlich auch kein Schlaftabletten-Hund, aber Spaziergänge sind mit ihm eben so (außer er sieht/wittert Wild, dann rastet er aus). Dass sie dann meine zwei Pudel, die durch die Gegend bolzen und rennen und springen und eben einfach schnell sind anstrengend findet, kann ich gut verstehen.
Wenn ich mich beim Loben zu sehr freue, kann es gut sein, dass mir der Hund ins Gesicht gesprungen kommt. Aber nicht, weil sie so schlecht erzogen sind oder so drüber oder gestresst, die sind einfach so. Und mir geht´s da wie dir, ich habe sowas tausendmal lieber, als einen Hund, den ich fünfmal bitten muss, ob er jetzt doch bitte bitte mal was mit mir machen möchte. Und für alle, die mir das jetzt wieder rumdrehen wollen: Nein, ich sage nicht, dass nur Pudel aktiv sind und alle anderen Hunde lahm. Ich beziehe mich hier lediglich auf Pudel, weil ich zwei habe und es in diesem Thread um diese Rasse geht.
Der Pudel macht auf mich den Eindruck, dass ich halt alle paar Wochen mal 2-3 Stunden investieren muss (ohne Showfrisur) und dann vielleicht 1x pro Woche kurz durchbürsten. Finde ich, dafür dass man dann auch einen nichthaarenden Hund hat - pflegeleicht
So ist es auch.
Kimi (Zwergpudel) ist aktuell kurz, hat aber noch Zöpfe auf dem Kopf. Die Zöpfe mache ich so alle zwei bis drei Tage neu. Das dauert etwa 5min. Ca. einmal die Woche wird sie gebürstet und/oder geblowert. Dauert ca. 10min. Alle zwei Wochen bade ich sie (aber auch nur, weil sie komisches Kastratenfell hat), das dauert etwa eine halbe Stunde. Gerade habe ich sie ganz nebenbei schnell geschoren, hat vllt 15min gedauert. Das mache ich alle paar Wochen. Da sind wir also bei einem wöchentlichen Zeitaufwand von ca. 25min durchschnittlich.
Elliot (Kleinpudel) hat aktuell einen Miami Clip, auch mit Zöpfen. Bei den Zöpfen das gleiche, ca. 5min Aufwand alle zwei bis drei Tage. Die Zöpfe könnten natürlich sofort ab, ich mag das halt und deswegen bleiben sie. Er wird vllt 2mal die Woche gebürstet, dauert bei ihm etwas länger. Er ist aber auch gerade in einer Filzphase. Durch das lange Fell an den Beinen dauert das baden und föhnen bei ihm etwa 45min. Scheren geht auch recht nebenbei, ca. 25min. Durchschnittlich etwa 40min die Woche.
ICH finde das nicht aufwändig. Ich mag lieber sowas als ständig Haare überall zu haben und mich ständig mit Fusselrolle abrollen zu müssen. Mir macht es allerdings auch Spaß.
Mich nervt dieses Thema mittlerweile so ungemein. Wenn ständig Leute, die gar keinen Pudel haben, behaupten, die Pudelhalter spielen das aber auf jeden Fall runter! Nein. Eben nicht. Es will nur einfach keiner glauben.
Ich habe auch noch keinen einzigen Pudel kennengelernt, der eine Schlaftablette wäre. Ich habe aktuell den Vergleich zu einem Labbi als Showlinie. Letztens habe ich mal Cavaletti draußen aufgebaut und auch mit dem Labbi was gemacht. Am Anfang fand er das noch ganz gut, gibt ja Futter. Dann hatte er irgendwann keinen Bock mehr, hat erst alle Stangen einfach umgenietet und wollte dann außen rum laufen. Und immer musste ich motivieren, motivieren, motivieren. Und dann kamen meine beiden Pudel dran, die sich fast überschlagen vor lauter ichwillichwillichwill, bei denen ich null motivieren muss, eher im Gegenteil den Ball flach halten, damit sie ordentlich arbeiten.
MIR macht diese Art Spaß, ich würde bekloppt werden mit so einem Hund wie jetzt diesem Labbi (ja, ich weiß natürlich, dass längst nicht alle Labbis so sind und er wahrscheinlich sogar die Ausnahme, er musste jetzt einfach als Beispiel herhalten).
Ich mag das. Dieses "Was machen wir jetzt?" und völlig egal, was wir machen, Hauptsache es macht Spaß. Denn wenn es mir Spaß macht, macht es zu 99% auch den Hunden Spaß. Ich mag dieses leicht Verrückte, leicht Bekloppte und ich kann es mir ohne nicht vorstellen. Ich weiß aber auch, dass viele diese Art anstrengend finden, weil sie keine Lust haben, auf sowas den Daumen drauf zu haben.