Beiträge von Trace

    Ich kenne das so, dass man Collies 3-4h täglich auslasten muss und die, ähnlich wie Australian Shephards, extrem anspruchsvoll sind, was eben Auslastung angeht.

    Das ist - entschuldige - Quatsch. Kein Hund braucht täglich 3 bis 4 Stunden "Auslastung". Ich gehe davon aus, dass du Border Collies meinst, über die sich diese Annahme leider nach wie vor sehr hartnäckig hält. (Border) Collies brauchen genau wie jeder andere gesunde Hund ausreichend Bewegung und sie sollten etwas zu tun haben, bei dem sie auch ihren Kopf anstrengen können/müssen/dürfen. Ich denke immer, dass auch das eigentlich für jeden Hund gelten sollte.

    Ich hatte eine Zeitlang ein ähnliches Problem mit meinem Kleinpudelrüden, nur hat es sich noch nicht ganz so arg gezeigt oder er war da resilienter, ich weiß es nicht.

    Bei ihm war es hilfreich, viel zusammen zu erleben. Training, Spaziergänge, andere Hunde treffen, ... was man eben so macht. Und dann mit keiner Erwartung an ihn. Wenn er oder ich einen schlechten Tag hatten, blieb er eben an der Leine, dann kam ich auch nie zum Schimpfen. Viel Spaß miteinander haben, Dinge tun, in denen die Belohnungsrate enorm hoch ist (bei uns war das Tricktraining).

    Und vor allem hat er mit der Zeit (wieder) gelernt, dass auf mich Verlass ist und er sich an mir orientieren kann und von mir Hilfe bekommt. Das hat allerdings ein bisschen gedauert. Mittlerweile läuft er z.B. auch über Gittertreppen, obwohl er die super gruselig findet, wenn ich ihm vermittle, dass das ok ist. War zu der schwierigen Zeit undenkbar.

    Leine dran, zur Decke führen, belohnen. Ganz simpel.

    rein positiv in den Griff bekommen.

    Hmmmm, nein.

    Einen Hund mithilfe des Hilfsmittels Leine daran zu hindern, ein von ihm gewähltes Verhalten auszuüben (zur Tür rennen und bellen) bzw. ihn mit diesem Hilfsmittel dazu zu bringen, ein von mir erwünschtes Verhalten auszuführen (auf die Decke gehen), ist nicht "rein positiv".

    Oh ja, das ist mir auch aufgefallen. Das regt mich beim Anschauen selbst auf. |) Ist mir in dem Moment gar nicht aufgefallen, oft spiegelt das bei mir aber auch Aufregung. Aber wie auch immer, nächstes Mal mache ich mir die Haare zurück!

    Das liebe ich aber gleichzeitig auch so an diesem Sport: der Hund ist völlig frei, er könnte alles mögliche machen - und doch entscheidet er sich fürs Agi und gibt sich allergrößte Mühe, die Kommandos umzusetzen. Dieses Zusammenspiel aus Freiheit und Kontrolle. Aus Kommandos abarbeiten und Geschwindigkeit.

    Ganz genau! Ich denke auch manchmal, für Leute, die so gar keine Ahnung von Hundesport haben, sieht das bestimmt nach nicht viel aus. Aber damit hängt sooo viel zusammen!

    Ich liebe diesen Moment sehr, wenn der Hund frei am Start sitzt, mich anschaut und aufs Go wartet. :herzen1:


    Und noch mehr liebe ich das Ziel: wenn sie um mich rumspringen und sich feiern, weil sie sich selbst grade auch so richtig gut fanden. :herzen1:

    Oh ja! :herzen1: Kann ich beides absolut nachvollziehen. Dieser Moment, wenn er am Start sitzt und total aufmerksam ist und einfach darauf wartet, dass ich ihm sage, wann er loslegen darf. Und im Video von der Second Chance sieht man am Ende auch total, wie Elliot strahlt und alles und sich selbst toll findet. :herzen1:

    Trace richtig schöne Videos - ihr macht das beide richtig toll. =)

    Wegen der Geschwindigkeit: das kommt mit der Zeit. Die jungen Hunde müssen sich ja auch erstmal an die Turnierathmosphäre gewöhnen. Auch wenn sie schon häufig mitgenommen wurden - selbst laufen ist noch mal was ganz anderes. Und auch daran, dass der Mensch plötzlich so komisch aufgeregt ist muss Hund sich erstmal gewöhnen.

    Bei den allermeisten Hunden, die ich kenne hat sich die Geschwindigkeit mit der Zeit entwickelt, wenn die Hunde einfach sicherer wurden und sich an das ganze drumherum gewöhnt hatten.

    Auch Kalle ist in seinem ersten Start verhaltener gelaufen als er das jetzt tut. Er ist halt auch schon einige Turniere gelaufen.

    Das meinte ich gestern mit: Turniere laufen lernen die Hunde nur beim Turnier laufen. =)

    Danke dir! =)

    Ich bin da gestern auch mit der Einstellung hin: Wir üben jetzt mal, wie es bei einem Turnier laufen würde, wenn es ein Turnier wäre. xD Wir sind bisher auch nur dreimal im RO gestartet und eben bei der BH, also ein bisschen kennt er meine Aufregung schon, aber ich finde, Agi ist eben auch noch mal ein anderer Kontext. Aber ich bin echt froh, dass wir das so jetzt gemacht haben - den Erststart haben wir hinter uns und jetzt kann ich auch optimistisch auf die nächsten Turniere blicken. =) Bin sehr gespannt, wohin uns das noch führt!

    Unser erster Start im Agi war geplant für Ende März. Da ich aber ein großes Thema mit Aufregung habe, das irgendwie umgehen wollte und es durch Zufall alles gepasst hat, habe ich Freitagabend spontan für Sonntag gemeldet. Drei VereinskollegInnen waren auch da, war also echt passend.

    Meine Befürchtungen waren so ein bisschen, dass Elliot mit der Aufregung bzw. der Atmosphäre dort nicht gut umgehen kann und/oder, dass er alle Parcourshelfer begrüßt und/oder dass er am Zaun steht und dort Menschen und Hunde begrüßt. Er kennt das Training dort, aber eben kein Turnier. Aber quasi nichts von dem, was ich befürchtet habe, ist eingetreten. Er hat das soooo so gut gemacht! :applaus:

    Im A-Lauf war es ein Dis, weil Elliot dann doch kurz die Richterin begrüßen gegangen ist und dann die Hürde nochmal von der falschen Seite genommen hat. Mit dem Dis kann ich ehrlich gesagt gut leben, auch wenn es mich im Nachhinein ein bisschen "ärgert", weil ich das gut hätte verhindern können, wenn ich einfach schneller geschaltet hätte. Aber auch das sind alles Erfahrungen, die man eben erstmal machen muss, von daher alles gut.

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    Und die Second Chance war dann fehlerfrei :party:

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    Erst im Nachhinein ist mir dann aufgefallen, dass er für seine Verhältnisse echt langsam unterwegs war. Sonst muss ich gut rennen, um dranzubleiben, gestern nicht. Da merkt man dann doch, dass die Atmosphäre Auswirkungen auf ihn hatte. Ich weiß natürlich, dass das bei vielen von euch anders aussieht (auch in der A0) und dass er da noch sehr langsam ist.

    Ich mag, wie ruhig und konzentriert er alles abarbeitet und bis auf den kleinen Ausrutscher war er wirklich immer bei mir, was für uns sehr lange ein sehr großes Thema war. Ich glaube, mehr Tempo bekommt er dann auch wieder mit mehr Routine. Daher bin ich mit der Erfahrung gestern einfach glücklich und froh, wie gut es lief! :mrgreen-dance:

    Das Schlimme ist, all das klingt sehr nach "es ist ja nichts passiert". Das mag sein. Aber muss immer erst was passieren, bevor man dann doch handelt? Ein Hund, der mit Maulkorb gesichert ist, ist ganz sicher nicht "geknebelt". Der kann mit Maulkorb alles ganz normal tun. Hecheln, trinken, teilweise auch fressen. Nur eben nicht zubeißen bzw. kann er das theoretisch, aber er kommt halt mit den Zähnen nirgendwo an. Diese Abneigung der Menschen gegenüber Maulkörben werde ich nie verstehen.

    Es tut mir leid, dass ich mich so kritisch äußere, denn man merkt, wie viele Gedanken du dir machst. Aber trotzdem scheinst du (noch) nicht zu erkennen, welches Potenziel da schlummert. Natürlich kann es auch sein, dass es nie zu einem Beißvorfall kommt. Dass er nie einen anderen Hund verletzt oder gar tötet. Dass es immer bei "ist ja nichts passiert" bleibt. Aber die Konsequenzen, die es nach sich zieht, wenn dann eben doch was passiert, sind furchtbar. Und warum man die bewusste Entscheidung trifft, einem solchen Vorfall eben nicht vorzubeugen, indem man dem Hund die Möglichkeit lässt, seine Zähne einzusetzen, kann ich einfach nicht nachvollziehen.

    Mein Kleinpudel hat beim Tierarzt ein Mal sehr gezielt abgecheckt, wo die Hände der Tierärztin und die der Tierarzthelferin sind. Dem ging es in der Situation richtig scheiße, er hatte miese Bauchschmerzen, hohes Fieber und die Spritze hat ihm richtig weh getan. Seitdem hab ich beim Tierarzt den Maulkorb dabei, damit wir ihn sichern können, wenn es doch mal unangenehm wird. Der hat nicht mal in die Richtung geschnappt und trotzdem ist mir jetzt klar, dass seine Zündschnur in solchen Situationen kurz sein könnte.