Also wenn ich mir den VPG-Bereich anschaue, verlangt man nicht wirklich Schweres vom Hund.
Fangen wir mit der Abteilung A an: Jeder Hund verfügt über eine äußerst feine Nase. Ich muss ihm lediglich helfen, sein Geruchsgedächtnis zu verfeinern und Erfahrungen zu sammeln. Dafür braucht der Hund nur einen Anreiz, also eine Belohnung, für die sich die Sache lohnt. Außerdem unterscheidet sich das Training ja sehr von den Prüfungsbedingungen, der Hund erhält ja viel mehr Bestätigung, also aus Hundesicht eine lohnende Sache, weil Blutwurst und Katzfutterschälchen bekommen meine sonst nicht
In der Abteilung B muss der Hund laufen, sitzen, stehen, liegen, apportieren, klettern und springen. Alles Dinge, die jeder normale und gesunde Hund auf einem Spaziergang macht. Gut, hier gibt es eine feste Abfolge und es wird eine sehr genaue Ausführung gefordert. Wieder ist es mein Job, die Sache für den Hund angenehm und spannend zu gestalten. Wieder muss ich eine Belohnung finden, für die der Hund gern mitmacht. Die Schwierigkeiten hat nicht der Hund sondern der Hundeführer. Hunde lernen so schnell und reagieren auf so feine Körperhilfen, dass die meisten "Fehler", die der Hund macht, eine Reaktion auf Fehlinformationen von seinem Menschen sind. Hier hat eindeutig der Mensch das meiste zu leisten.
In der Abteilung C lernt der Hund als erstes den Ärmel als Beute zu sehen, die er unbedingt erringen möchte. Also nichts anderes als ein Zerrspiel, wie es viele Menschen mit ihren Hunden um Baumwolltaue und Beisswürste veranstalten, nur weil der Helfer nicht mit dem Hund lebt, darf der Hund gewinnen. Dieser Aufbau dauert lange und muss genau auf den jeweiligen Hund zugeschnitten sein. Da der Hund dieses Spiel sehr mag, lernt er schnell, dass er bestimmte Verhaltensfolgen zeigen muss, damit die "Beute", also der Ärmel sich bewegt. Ein lebloser Ärmel ist so interessant wie ein liegender Ball in der Wiese oder ein Handtuch im Bad.
Vernünftig betrieben ist dieser Sport einfach eine schöne und hundegerechte Sache. Wichtig ist es halt, dass der Hund gesund ist und die erforderlichen Anlagen mitbringt. Der Mensch dazu muss viel lernen und Geduld haben, immer den passenden Weg für seinen Hund suchen und auch einsehen, wenn der Hund eben nicht die geeigneten Anlagen mitbringt. An manchen Dingen kann man arbeiten, an anderen nicht. Das ist aber in jeder Sportart mit Hund so, man kann seine Hunde auch mit Agility, Obedience, DogDancing, DiscDogging, Flyball, Zughundesport oder Hüten kaputt machen. Hier ist der Mensch gefordert.
So wie sich die Art der Hundeerziehung immer mehr wandelt, tuts auch der Hundesport. Die Zeiten von Stachel und Co. sind leider noch nicht vorbei, aber es gibt sie, die Sporthunde, die ohne Starkzwang ausgebildet worden sind und es werden immer mehr! Und es sind durchaus überregional erfolgreiche Hunde dabei 
LG
das Schnauzermädel