Beiträge von Elli85

    Hallo alle zusammen!


    Ich habe heute mal gegooglet, da ich mit einer Verfechterin von Hr. F. zusammengerauscht bin.
    Eine kurze Erklärung:


    Ich betreibe als Nebenjob Hundesitting und habe regelmäßig zwei Hunde da, deren Besitzer den ganzen Tag über arbeiten und ihre Hunde währenddessen nicht alleine lassen wollen. Ich studiere und deswegen funktioniert das nebenbei ganz gut, da ich ja zwischendrin immer wieder heimkomme, um mit meinen beiden Hunden zu gehen und dann geh ich mit den beiden anderen eben auch noch danach. Ich achte auch darauf, dass das kein bloßes Gassi gehen ist, sondern dass die Hunde beschäftigt werden und auf ihre Kosten kommen.


    Zur Zeit habe ich jedoch einen Problemhund, der leider keinerlei Erziehung genossen hat, da es dem Frauchen zu anstrengend war, irgendwas zu machen. Jimmy ist mittlerweile 1,5 Jahre alt und seit ein paar Monaten regelmäßig jeden Tag während der Woche (und manchmal noch das ganze Wochenende) bei mir. Zu Anfang war das eine totale Katastrophe. Ich konnte ihn nicht laufen lassen, da er abgehauen und nicht wiedergekommen ist, er hat geschnappt, an jeden Baum und Strauch hingezogen und alles angebellt, wovor er Angst hat (und er hat vor verdammt vielen Dingen Angst). Ich hatte mir überlegt, dem Frauchen zu sagen, dass ich das nicht machen kann, weil das wahnsinnig anstrengend mit ihm ist, aber nachdem sie sagte, sie gibt ihn weg, wenn sie keinen Hundesitter mehr findet, hab ich ihn behalten und angefangen mit ihm zu arbeiten. Schwierig ist halt, dass er bei ihr was anderes macht, als bei mir, da sie auch keine Tipps annimmt. Mittlerweile kann ich ihn aber laufen lassen und er kommt i.d.R. auch zurück, wenn er gerufen wurde, außer er hat einen schlechten Tag. Soviel zur allgemeinen Vorgeschichte.


    Da ich mit meinen beiden Hunden Probleme bekam (ich hatte vorher noch nie zwei Hunde und hatte die Gruppendynamik unterschätzt), begann ich Einzeltraining mit den beiden. In München ist es gar nicht so einfach, einen geeigneten Hundetrainer zu finden, der auch bezahlbar ist, aber ich hatte Glück. Durch einen Tipp fand ich eine Hundetrainerin, zu der ich zwar eine halbe Stunde mit dem Auto fahren muss, die mir aber wirklich sehr weiterhilft, menschlich und hündisch voll in Ordnung ist und auch bezahlbar. Sie will ihre Schützlinge auch nur alle 14 Tage sehen, da sie möchte, dass man Zeit zum arbeiten hat und nichts von Abzocke hält.
    Ich hatte das Problem, dass meine Hunde an der Leine und frei bald zusammen auf alles losgegangen sind, was denn da so kam. Artemis ging noch einigermaßen, aber mein Rüde Tristan (8Monate) ging gar nicht mehr. Jeder Spaziergang war eine Qual. Mittlerweile ist es aber wirklich deutlich besser geworden und Hunde sowie Frauchen sind entspannt und können normal Gassi gehen (auch wenn noch nicht alles wegtrainiert ist).
    Um nicht zu weit auszuholen und wieder auf mein ursprüngliches Thema zurückzukommen, sei gesagt, dass die Hunde bei dem Konzept meiner Trainerin nicht gelobt werden, wenn sie Befehle einfach missachten und irgendwann ankommen. I.d.R. wird ignoriert, aber wenn das Verhalten so daneben war, dass quasi eine Rudelgefährdung stattgefunden hat, dann darf sich der Rabauke eine Standpauke abholen. Dies sieht dann so aus, dass man sich den Hund nimmt, unter die Schnauze greift und verbal wiederholt, welcher Befehl eigentlich grad Sache war und dass das so nicht geht. Bei ganz grobem Fehlverhalten dürfen die Jungs auch mal abtauchen, was nicht heißt, dass sie mit dem Rücken am Boden liegen und an die Kehle gefasst werden, sondern die Hand wird in den Nacken des Hundes gelegt und durch einen leichten Druck taucht dieser quasi selber ab. Ich weiß, dass viele die Hände über dem Kopf zusammenschlagen werden, aber ich schlage meinen Hund nicht, sondern sage ihm Bescheid, wenn es wirklich nicht anders geht. Bei meinen beiden hilft dies ungemein und ich muss das auch wirklich nicht regelmäßig anwenden.


    Nun zu Jimmy: Der hat sich heute so daneben benommen, dass ich ihn abtauchen lassen musste. Ich hatte ihn freilaufend und der Herr meinte irgendwann, dass er mich verarschen kann und kam immer etwas ran, wenn ich ihn rief, machte sich dann aber wieder aus dem Staub. Ich bin umgekehrt, in andere Richtungen gelaufen, hab ihn ignoriert etc, aber der ließ sich nicht anleinen. Irgendwann (nach 20 Minuten Stress) wars dann soweit, dass ich ihn wieder bekommen habe und dann gabs eben den Anschiss. Er war dann sehr schuldbewusst, zeigte Beschwichtigungssignale und ließ sich anleinen. Allerdings hatte ich dann sofort eine "tolle" Hundebesitzerin am A****, die mir erzählt hat, wie schlecht ich das eigentlich mache etc. Zur weiteren Erklärung: Sie war die ehemalige Hundesitterin von Jimmy und hat ihn relativ schnell abgegeben, weil sie keine Zeit hatte, sich mit ihm auseinanderzusetzen (ich frag mich, was die beim Gassi gehen mit ihm gemacht hat...).
    Jedenfalls kam dann die Sprache auf Hr. F., von dem sie total begeistert ist und ich durfte mir letztendlich den Vorwurf anhören, warum ich da nicht hingehe. Als ich aus dem Gespräch ging und meinte, dass ich eben schon Zeit habe, mich mit Jimmy auseinanderzusetzen und dies auch tue und somit Besserung eintritt und sie mir doch meine Meinung lassen soll, wurde sie aggressiv und ausfällig. Ich ging dann und sie brüllte mir sogar noch hinterher.
    Ich fand das so unglaublich, dass ichs einfach mal schildern musste. Anscheinend färbt der Umgang des Hundetrainers auch auf seine Kunden ab. Jedenfalls bei denen, die das dann immer noch total unterstützen und nicht hinterfragen....


    LG