Beiträge von HerrSchobert

    Ist das nicht eine einfache Kalkulation?


    180,- € pro Jahr summieren sich nach 10 Jahren (wir hoffen einfach mal, dass Dein dreijähriger Hund mindestens 13 Jahre alt wird) auf 1800,- €.

    So gerechnet ist alles, was günstiger ist als 1800,- €, ein Schnäppchen.


    Und auch wenn der Hund "alltagstauglich" aus Halterinnensicht ist, spricht ja nichts dagegen, sich einfach etwas fortzubilden, mal zu schauen, was andere Menschen für Alltagstauglichkeit halten, vielleicht auch einfach Kontakte zu knüpfen ... manche Menschen geben sogar regelmäßig Geld für Fort-/Weiterbildungen aus, die sie gar nicht unbedingt brauchen :-)


    Kurz: Unter finanzieller Sicht finde ich die Rechnung simpel. Kosten erfragen und vergleichen. Aus persönlicher Sicht finde ich die Rechnung noch simpler: Vorkurs ist gut. Würde ich doch glatt auch mal machen (ich halte seit deutlich über zehn Jahren Hunde - also wäre es mal an der Zeit, meine eingefahrenen Glaubensgrundsätze zu hinterfragen ...).



    Marc Albrecht

    Hmm ... der Thread beginnt mit "Ebay" - also der Verkaufsplattform.

    Dann geht es aber plötzlich um Ebay-Kleinanzeigen (was nicht mehr zu Ebay gehört, auch wenn der Name dank eines Lizenzabkommens noch benutzt werden darf).


    Was ist denn gemeint?


    Bei EBAY bin ich auch skeptisch. Als "normale" Verkaufsplattform mit denselben Qualitätssicherungs-Mängeln wie Amazon oder Otto kann ich Ebay akzeptieren, nicht aber für Lebewesen (IMHO).


    Bei Ebay-Kleinanzeigen (Adevinta) bin ich genau andersherum "drauf", ich bin da bei KÄUFEN schon so oft auf die Nase gefallen (betrogen worden), dass ich dort fast gar nicht mehr schaue - ABER hier lebt derzeit ein Hund, der über genau diese Plattform zu uns gekommen ist (relativ zufällig, aber nichts desto trotz). Wir haben (wir sind meine Hündin und ich, Frauchen überlässt Hundesachen mir) einen Vorabbesuch bei den zukünftigen Ex-Besitzern gemacht und die haben dann, nachdem sie sich bewusst für uns entschieden haben, den Hund bei uns abgeliefert, damit sie nochmal eine "Sicherheitsprüfung" machen können. Es gibt regelmäßig Bild-Updates, wir sind in losem Kontakt.

    DAS wäre ... sagt mein Bauchgefühl ... bei EBAY schwer möglich durch die "Verkaufsorientierung".


    Marc Albrecht

    Dann brauche ich ja nichts mehr zu schreiben - @Lilyyy hat mich schon gut wiedergegeben :-)


    Dass frau etwas, das ich sage, anders sehen darf, meine ich genau so, wie ich es geschrieben habe. Ma(n)n darf das auch, tut es erfahrungsgemäß aber sowieso, auch ohne meine Erlaubnis.


    Zwischen Begegnungen und Kontakten unterscheide ich auch - zwar nicht immer deutlich sprachlich, inhaltlich aber auf jeden Fall. Mit "Nein" habe ich auch schon immer versucht zu arbeiten - das hat aber nicht jeder meiner Hunde so verstanden, wie ich es gemeint habe (Emma Peel z.B. hat es als Aufforderung verstanden, noch lauter zu werden), daher stimme ich auch WorkingDogs zu (würde es aber nicht ganz so ... hmm ... als aggressiv missverständlich? formulieren): Körperliche Signale, auch sehr deutliche, sind bei manchen Hunden notwendig, bei anderen sinnvoll (und, wieder erfahrungsgemäß, manchmal fehl am Platz, wenn Hunde mit menschlicher Körpersprache Verständnisprobleme haben).


    Nur eines noch (ich werde das hier aber nicht vertiefen, weil ich da grundsätzlich komplett und ganz und gar anderer Ansicht bin):

    > Dennoch denke ich, muss man hier klar Fressen und Leckerlies differenzieren


    ... ich widerspreche dem (subjektiv) ausdrücklich. Die allermeisten Tierhalterinnen, die ich kenne, machen zwischen beidem "einen Unterschied", was zu Überfütterung ihrer Tiere führt. Dies ist kein Pferdeforum, daher bleibe ich nur beim Hund: Viele sind schlichtweg viel zu fett, Punkt. "Aber er/sie kriegt ja nur xyz Gramm am Tag" - ja, weil "Leckerli ja was anderes als Fressen sind". Genau.

    Mehr sage ich nicht dazu. Ich meine es ja auch nicht böse - ich bleibe nur dabei, dass Leckerli in der Erziehung (für mich) nie und nimmer überhaupt gar keine Funktion haben, full-stop :-)


    Marc Albrecht

    Meiner Erfahrung nach kann eine "Sammlung" von Tips und Tricks eher frustrieren als helfen. Wenn man nämlich die vielen, vielen unterschiedlichen Ansätze alle selbst ausprobieren muss, werden viele beim eigenen Hund nicht funktionieren und man kommt nicht weiter.


    Ich kann ein paar Gedanken - aber keine endgültigen Lösungen - anbieten, die weder Anspruch auf "richtig, genau so" erheben noch verallgemeinerbar sind:


    "Ich gehe schon da lang, wo wir selten Hunde treffen" hat mir in der Vergangenheit mächtig Probleme verschafft, jede dann doch stattfindende Begegnung war so "besonders", dass die austickende Hunde-Dame erst recht Dampf gemacht hat. Für meine Hunde habe ich kapiert, dass ICH der Hebel bin, der "Austick" oder "rumoren, aber bei Cheffe bleiben" bin. Wenn ich ruhig und cool bleibe - nicht nur "äußerlich", sondern eben wirklich, auch gefühlt - bleiben meine Hunde "bei mir" (Fokus, Aufmerksamkeit). Wenn ich Angst vor der Situation habe, mich unwohl fühle - exponentieren (gibt es das Wort schon?) meine Hunde das. ICH bin wichtig, das muss mir klar sein, dann fokussieren sich meine Hunde auch auf mich. Wenn ich nur meine Hunde für wichtig halte - dann sehen die das ganz genauso und verhalten sich entsprechend.


    Wenn Hundebegegnungen wichtig sind - und für mich sind sie das, ich habe gerade erst wieder die Bestätigung erlebt, wie viel ruhiger, zufriedener und gehorsamer ein Hund MIT EINEM ZWEITEN ist/wird (egal, was manche "Hundetrainer" in ihren Podcasts so erzählen) - wenn Begegnungen also wichtig sind, dann sind es diese, FÜR DIE WIR RAUSGEHEN. Sie sind das Ziel, sie sind die Belohnung. Darauf fokussieren wir uns. Mein Mädel, das noch vor einem knappen Jahr gerne zieeeeemlich weit ihre "Reichweite" beim Freilauf ausgekostet hat, ist heute viel mehr "bei mir" (näher dran), wenn sie weiß, dass wir einen ihrer Kumpels besuchen. Vorher - und hinterher auf dem Heimweg. Also: Die Begegnungen sind das Ziel, nicht das Hindernis.


    Mit Leckerli arbeite ich nicht. Nie. Auch nicht bei Pferden. Meine jahrzehntelangen Erfahrungen mit dieser Einstellung sind ausnahmslos positiv. MEINE Bestätigung soll wichtig sein. UNSER gemeinsames Interesse soll wichtig sein. Fressen gibt's zuverlässig immer sowieso bei mir - das ist nichts, für das ein Tier Tricks lernen muss, das ist "Lebensgarantie", so wie die sicheren Schlafplätze und die Kuscheleinheiten.

    Da darf frau gerne anderer Ansicht sein - ich habe so viele schlechte Beispiele für Leckerli-Erziehungen gesehen, dass ich mich DAVON nicht mehr überzeugen lasse.

    Suchspiele sind etwas anderes!


    Als Variante zu den Gedanken: Wenn die Spaziergänge nur die Spaziergänge als Ziel haben, wäre ich als Hund aber auch gelangweilt :-) Spazieren zum Sich-Lösen: Klar, keine Frage. Dann ist aber das Häufchen (bei Industriefutter auch DER HAUFEN) das Ziel :D Ansonsten sind wir draußen, weil wir einen GRUND dazu haben. Und sei es zu schnüffeln, zu gucken, Fotos zu machen, Pferde zu zählen, Zaun zu kontrollieren. Wenn wir "nur latschen", dann machen wir dabei auch mal Konzentrationsübungen. Je kürzer, desto besser, es soll ja Erfolgserlebnisse geben. Oder mal sitzenbleiben, ranlocken, dann zur Belohnung kurz miteinander sprinten ...


    Und ja, das geht alles auch, wenn man selbst alt ist. Ich bin ein alter Sack. Ich habe Hunde, damit ich das nicht merke.


    Marc Albrecht

    Ich habe mittlerweile (ich war hier vor einigen Jahren schon aktiveres Mitglied) einige Hunde "gehen lassen müssen" und kann daher aus meiner subjektiven Erfahrung nur eines empfehlen (und dies ohne Einschränkung):

    Es gehört zum Tierehalten dazu, Schluss zu machen, wenn es an der Zeit ist. Rechtzeitiges Schluss-Machen ist der ultimative Liebesbeweis, den wir unseren Tieren geben können.


    Die restlichen elf Absätze, die ich hier noch dazugeschrieben habe - eigene Erfahrungen, Beispiele, emotionaler Support - habe ich gestrichen. Da oben steht, was ich einem mir völlig unbekannten Menschen sagen kann, der vielleicht diese Erfahrungen einfach noch nicht hat.


    Marc Albrecht

    Moin,


    ich knipse seit ein paar Jahren fast nur noch mit dem Handy, weil ich vor allem üben will, Motive, Licht, Stimmung "in den Griff" zu bekommen. Wenn's dann qualitativ besser sein soll, gehe ich extra mit einer Spiegellosen los - obwohl ich von der (technischen) Qualität vieler Handybilder heute begeistert bin, finde ich, dass man mit größeren Sensoren doch noch mehr Spielraum hat.



    Handy: OnePlus 6, RAW Modus, Nachbearbeitung in PS Express direkt am Handy (Highlights runter, Shadows leicht hoch, Sättigung zurück)


    Marc

    > Auch 100 Hunde sind kein Garant für Kompetenz !


    Eben. Genau das habe ich ja auch nicht behauptet (dass die Quantität die Qualität bestimmen würde). Sondern andersherum, dass Qualität nach meiner Meinung bei fehlender Quantität nicht genügt.

    Dass jeder eigene Erfahrungen gemacht hat und, wenn er NUR auf diesen Erfahrungen urteilt, sich irren kann, ist, glaube ich, klar :) (noch jemand ein Komma?)


    > das hieße da nämlich "ab in die Wurst".


    Genau das heißt es eben nicht! Wenn ein Trainer sagt "kann ich nicht", dann kann ich "ohne Verlust" den nächsten ausprobieren. Es gibt ja nicht nur einen Trainer auf der Welt (und die Top-oder-Flop-Philosophie bei vielen Pferdeleuten habe ich noch nie verstanden ...)
    Wenn ein Trainer aber "rumprobiert" und mir und meinem Hund/Pferd/Kampfmeerschwein nachhaltige Probleme verschafft (wie eine Hundeschule, die ich besucht habe, das m.M. bei mir geschafft hat), dann ist das schlimm.
    Darum ist mir ein Trainer, der seine Grenzen kennt, lieber als einer, der mich als Versuchskaninchen missbraucht.


    Darum finde ich es schlecht, dass die meisten Hundetrainer sich weigern, ihre "Methode" (die, soweit ich das durch Recherchen meistens herausbekomme, gar keine "Methode" ist, sondern einfach Glück, dass sie bisher hatten) offenzulegen. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass Können sich nicht dadurch verschlechtert, indem man es zeigt, anwendet und auch weitergibt. In der Tierszene ist dieser Standpunkt (wie zu beweisen ist) völlig isoliert.
    Darum finde ich es schlecht, dass Praktika den Praktikanten Geld kosten. Nicht, weil ich den Aufwand für den Praktikumsanbieter nicht nachvollziehen könnte! Aber abgesehen davon, dass man durch Lehren selbst am besten dazulernt (und die eigene Arbeit in Frage stellt, was ja wohl die meisten TV-Hundetrainer nicht tun), wäre es in meinen Augen der richtige Ansatz für die sich derzeit formierenden Interessensverbände der Hundetrainer, für gute, herausragende Praktikumsplätze zu sorgen, die für eine ausgesuchte Zahl von Praktikanten kostenlos ist. Klar, dann kommt nicht jeder zum Zug. Das Leben ist schon eines der härtesten.

    > entschuldigung, aber ich teile diese Meinung nicht ganz


    Dafür brauchst Du Dich ganz sicher nicht zu entschuldigen :)


    Ich halte überhaupt nichts von Trainern irgendeiner Art, die ihre Erfahrung auf wenige "Durchgänge" stützen. Es gibt einfach zu viele Eventualitäten, zu viele "erstaunliche Ausnahmen", die man einfach auch mal erlebt haben muss (und sei es, um die eigenen Grenzen zu erfahren!), als dass ich mich mit irgendeinem mir anbefohlenen Lebewesen in die Hände eines "ich habe 5 Hunde erfolgreich erzogen"-Trainers begeben würde.
    Da können wir, glaube ich, ganz getrost völlig konträrer Meinung sein. Ich würde z.B. auch niemals einen Pferdefachmann (oder -frau) alleine an unsere Ponies lassen, der/die nicht eine breite Palette an Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Pferden gemacht hat. No way!
    Bei den Pferdedentisten / Dentalpraktikern erwarten einige Ausbilder z.B. x-hundert durchgeführte Behandlungen. Das halte ich in der Sache für richtig. Auch wenn die Gefahr von Betriebsblindheit theoretisch besteht, so überwiegt für mich ganz klar das Argument der breiten Erfahrung (und der Grenzen des Möglichen).


    Ganz dummes Beispiel: Ich habe einen "schwierigen" Hund, gehe mit ihm zu einem 5-Hunde-Trainer, der sagt "hatte ich noch nicht, schauen wir mal", und der versagt - und ich habe ein Problem. Gehe ich mit diesem Hund zu einem 1000-Hunde-Trainer und der sagt "tut mir Leid, da kann ich nicht helfen, so etwas hatte ich schon mal und ich kann das nicht", bin ich besser dran. (Klar, der Feld-Wald-Wiesen-Trainer sagt nicht "ich kann das nicht", der sagt natürlich "das geht nicht", aber die Bottomline ist dieselbe).