Natürlich kann überlegt werden, ob eine "Einzelprinzessin" dermaßen das eigene Leben bestimmen sollte.
Bevor es da Missverständnisse gibt, wie BieBoss schon schrieb, will ich niemandem etwas unterstellen, wir können hier alle nur aus der Ferne und auf Basis subjektiver Beobachtungen/Schilderungen urteilen und kommentieren :-)
Es war doch allen ersichtlich, dass die Hündin oft gemaßregelt wurde wegen zunächst übergriffigen empfundenen Verhaltens gegenüber dem Welpen.
Die Futtersituation z. B. hätte möglicherweise völlig einfach gelöst werden können, indem man der Hündin als "Nachschlag" etwas Welpenfutter gibt, wenn sie eher als der Welpe fertig ist.
Zustimmung von meiner Seite. Ich habe bei unserer aktuellen Neulings-Einführung auch ein, zwei kurze Futter-Diskussionen unterbinden müssen und bin natürlich die erste Zeit immer dabei gewesen. Jetzt sollte alles geklärt sein, beide wissen, dass sie immer etwas bekommen und dass ich zuteile, wer was und wieviel kriegt.
Auch zur "Aufmerksamkeit" meine Zustimmung: Ich habe mehrmals bei Neuzugängen beobachtet, wie "die Alten" deutlich sichtbar "Schiss" hatten, dass sie jetzt nicht mehr (jede und jeder für sich) "die Nummer Eins" sind. Daher gibt es bei mir bewusstes Gruppenkuscheln, was übrigens auch prima dabei hilft, mit dem Körper zwischen den Neubekanntschaften zu bleiben und sie damit vorsichtig und jeden für sich "In Schutz durch Herrchen" schnüffeln zu lassen. Und dann gibt es eben auch gezielte Einzel"maßnahmen". Der eine Hund möchte lieber mal in Ruhe "einfach nur hier sitzen" (Zitat Loriot) und dankt es einem dann nach zehn Minuten mit einem Küsschen, wenn man sich "einfach nur dazu setzt, die Klappe hält und die Hände bei sich". Der andere möchte ganz intensiv den ganzen Körper massiert bekommen - und beides muss eben möglich sein OHNE Eifersucht.
Das muss man auspendeln - und dazu muss man die Ruhe und Zeit haben. In Stress mit dem Gefühl "ja, du jetzt auch noch eben schnell" hat das keinen Sinn.
Und dies möchte ich auch noch loswerden: Ich behaupte nicht, dass jeder Hund zum Glücklich sein Artgenossen IM HAUS bei sich haben muss. Ich habe im anderen Thread nur so formuliert, weil meine Hunde - in meiner Beobachtung zumindest - immer ausgeglichener waren, wenn sie immer mindestens einen Artgenossen um sich hatten. Auch und sogar die Omma-Zicke, die alles und jeden als Untertan sehen wollte. GANZ ohne andere Hund (das hatten wir zwischenzeitlich, als Dr. Schobert weg war) war definitiv auch nicht richtig.
Und da mein Kommentar hier jetzt sowieso zu lang ist: Ich habe kürzlich einen Podcast gehört (generell gruselig, aber egal), in dem der "Hundespezialist" absolut und dringend und total von Mehrhundehaltung abgeraten hat. Er hat zwar verschiedene Gründe vorgebracht, aber letztlich drehte es sich dabei nur um den Menschen - dass Hunde eben auch gesellige Tiere sind, hat für ihn NULL Bedeutung gehabt. Dass Menschen (das ist meine Meinung!) nur Hund(e) halten sollten, wenn sie sich das sowohl räumlich als auch finanziell als auch zeitlich als auch nervlich leisten können (und dann eben überlegen sollten, was sie persönlich unter "artgerecht" bitte verstehen möchten) - hat für diesen "Hundeprofi" kein Gewicht gehabt.
Meine überwiegend negativen Erfahrungen mit Hundetrainer(innen, außen, umzu) fühlten sich einmal mehr bestätigt an. Gru. Sel. Ig.
Marc Albrecht