Beiträge von lotuselise

    1. Zur Frage, warum sich die Hunde hier verändern
    Ich denke es liegt u.a. an der Masse der Eindrücke, die hier entstehen. Im Ausland liegen die TH zum Teil quasi am Ende der Welt. Da gibt es bei unheimlichen Begegnungen die Möglichkeit großräumig auszuweichen, was in der Stadt drei Straßen weiter entspräche.

    Außerdem werden die Hunde im Ausland oftmals im Rudel gehalten. Die Artgenossen bieten eine gewisse Geborgenheit. In eine Familie zu kommen ist für sie wahrscheinlich so, wie wenn wir ins Ausland ziehen und nur "Bitte" und "Danke" in der Sprache können. So entsteht erstmal eine große Unsicherheit / Angst.

    Kann ich nachvollziehen, irgendwo, für mich wäre der Aufenthalt in Tokio mit dem Menschengewusel der absolute Alptraum.

    2. Mal angenommen ich betreibe den TS im Ausland. Habe eine Anzahl kranker oder schwer vermittelbarer Hunde da sitzen. Heißt, ich brauche Geld. Wie entfernt ist der Gedanke, den Rüden x nochmal auf die Hündin y drauf zu lassen, wenn ich weiß, da entsteht ein Mix, der in Deutschland gefragt ist, als Welpe weggeht. Dann hätte ich ca. 200 Euro Reingewinn nach der Vermittlung, weil nur die Impfung, nicht die teure Kastra ansteht.
    Mit diesen 200 Euro könnte ich weitere Hunde kastrieren oder die Unvermittelbaren versorgen.

    Tu ich´s oder tu ich´s nicht ist hier die Frage??

    3. Mit dem auf der Straße lassen ist das so eine Sache, wenn man sich z.B. die Vorgehensweise in Rumänien ansieht.

    4. Ich find es schade, wenn man aus lauter Zweifel an den Orgas keinem Auslandshund mehr eine Chance geben würde. Ich schau unsere Kleine an und denk mir: "Du hast ein schönes Leben". Alles andere versuch ich in den Hintergrund zu schieben und ich denk das tun viele.

    5. Zu deutschen Tierheimen und ihren Anforderungen: man muss einen Garten haben und soll nicht arbeiten, so ist das bei uns. So teuer wie es bei uns ist, schließt das eine fast das andere aus. Wenn das TH also quasi die Entscheidung trifft, ihre Hunde gehen nur an Großverdiener, dann ist es nicht mein Problem, sorry.

    Mal ne vorsichtige Frage: gibt es eigentlich irgendwo eine Sammlung von seriösen und unseriösen TS-Vereinen im www? Damit mein ich nicht den Zusatz e.v.???

    Machen die sich wirklich die Mühe und karren die Tiere wieder zurück? Ich mein z.B. Rumänien ist ja nicht mal eben um die Ecke.

    Stimmt es wirklich, dass die Tiere innerhalb der Orgas verschoben werden?

    Könnten User hier, die Einblick haben, vielleiccht eine Liste aufstellen, woran man eine seriöse Orga erkennen kann.

    Auch ich zweifle einiges an, manches ist merkwürdig. Andererseits wäre es gemein Menschen, die sich wirklich total engagieren, vorzuverurteilen.

    Wie kann ich als Laie beurteilen, ob es sich um umfangreiche Hilfe oder ein "florierendes Geschäftsunternehmen" handelt? Wo ist die Grenze dazu?

    Ich glaube es kommt immer darauf an, wer dieses Schild aufstellt:
    - Schilder nach der Straßenverkehrsordnung Anlagen zu §§ 40-43 StVO
    dahinter steht ein Gesetz

    - Schilder nach einer Verordnung z.B. Leinenpflicht oder Antikackschild der Gemeinde

    Beides sind öffentlich-rechtliche Hoheitsmaßnahmen, zum Tragen kommt z.B. das Landesimmissionsschutzgesetz §12

    - von Privatpersonen aufgestellte Schilder haben m.E. keinen Rechtscharakter.

    Eine Ausnahme dazu stellt das Schild mit dem Abschlepphinweis vom Privatgrund dar. Dann liegt eine Besitzstörung vor und das BGB § 859 berechtigt zur sofortigen Selbsthilfe:

    (1) Der Besitzer darf sich verbotener Eigenmacht mit Gewalt erwehren.
    (2) Wird eine bewegliche Sache dem Besitzer mittels verbotener Eigenmacht weggenommen, so darf er sie dem auf frischer Tat betroffenen oder verfolgten Täter mit Gewalt wieder abnehmen.
    (3) Wird dem Besitzer eines Grundstücks der Besitz durch verbotene Eigenmacht entzogen, so darf er sofort nach der Entziehung sich des Besitzes durch Entsetzung des Täters wieder bemächtigen.
    (4) Die gleichen Rechte stehen dem Besitzer gegen denjenigen zu, welcher nach § 858 Abs. 2 die Fehlerhaftigkeit des Besitzes gegen sich gelten lassen muss.

    Dies greift bei einem Kackhaufen natürlich nicht.

    Der Besitzer der Wiese könnte Dich also nur anzeigen, so dass aus der privaten Auseinandersetzung eine Ordnungswidrigkeit wird.

    Ich glaub da würde ich auch den bequemen Weg wählen und einen Sichtschutz anbringen. Die Bambusmatten find ich eigentlich häßlich und wenn der Zaun nur 80cm hoch ist, dann labbert der auch nur rum.

    Gut, das ist dann ein Tag Arbeit, dafür hast Du danach wenigstens Ruhe.

    Zu den Kindern: ich glaube, dass die wenigsten es richtig böse meinen mit dem Hund. Es wird einfach nur geneckt und geärgert. Umso lustiger, wenn Hund sich aufregt und sich nicht wehren kann weil ein Zaun dazwischen ist

    Sie sind sich nur nicht bewusst darüber, dass ein Hund sich die Dinge anders merkt und einprägt z.B. Baseballkappe = Feind.

    Von den Eltern, die nicht auf dem Spielplatz dabei sind, kannst Du keine Unterstützung erwarten. Was werden die Kids wohl Zuhause erzählen?
    "Neben dem Spielplatz wohnt so ein blöder Hund, der kläfft dauernd".
    Das sie ihn ärgern lassen sie dabei unter den Tisch fallen.

    Die Eltern werden die Aussage nicht hinterfragen, es ist angenehmer wenn stehen bleibt: mein liebes Kind - der böse Hund. Genauso wie ihre Kinder sehen sie auch nicht, dass das Handeln ihrer Kinder etwas bewirkt. Es ist ja eigentlich nix passiert, außer dass Dein Hund bellt. Wenn Dein Hund dann anfängt Kinder zu hassen, hast Du das Problem, nicht sie.

    Also raff Dich auf und los geht es mit dem Zaun....

    ich hab so ein kleines Täschchen, dass ich mit dem Karabiner an der Gürtelschlaufe festmache.
    Wenn ich das nicht dabei hab, dann stopf ich die Leckerchen durchaus auch mal in nen Kackbeutel. Hundi findet das super spannend, den letzten Rest aus der Knistertüte zu futtern :D

    Zitat


    Da widersprichst Du Dir ein wenig.... Wenn man die Dinge mit voller Konzentration angeht, dann muß einem klar sein, daß der Hund an der Straße entweder wirklich absolut zuverlässig im Gehorsam steht oder eben an der Leine ist. Und dann brauche ich dem Hund auch nicht ins Fell zu packen...

    Und ja: Natürlich sind wir Menschen, natürlich machen wir Fehler. ABER dann ist das "Spinnst Du jetzt ganz" an den Hund schon total fehl am Platz und das müßten wir uns dann höchstens selber fragen, weil wir nicht aufgepaßt haben.

    Und genau diese Diskrepanz stößt mir hier ein wenig bitter auf. Einige (nicht alle) stellen manche Dinge so dar, als wäre es die "Schuld" des Hundes und deswegen wird der Hund "bestraft". Dabei ist es zu 99,9 % unser Fehler. Da lohnt es sich, das alltägliche Handeln immer wieder mal zu hinterfragen. Ich bin auch immer wieder und immer noch tagtäglich damit beschäftigt, das Zusammenleben mit meinen Jungs zu optimieren. ICH bin halt auch nur ein Mensch.
    Aber ICH bin (noch) nicht damit zufrieden mit meinem Umgang mit den Jungs.

    Ich unterstelle niemandem hier, daß er seine Hunde quält. Aber dennoch kann ich doch sagen, daß ich manche "geistige Einstellung" zur Sache ein wenig Schade finde. Oft oder sogar meistens heißt es nämlich: Es geht nicht anders, weil....
    und ich sage: Es geht wohl auch anders, es ist nur unbequemer....
    Entweder man steht zu seiner Sache, dann sollte man auch ruhig zugeben, daß man nur zu faul und zu bequem für andere Lösungen ist...
    oder man steht nicht dazu und probiert doch mal das eine oder andere aus.

    Ich glaube den Hundehalter, den Du beschreibst, den gibt es einfach nicht.
    - der immer perfekt einschätzt, ob ein Kommando zu 99,9% oder tatsächlich zu 100% sitzt
    - der immer jede Situation zu 100% voraussieht
    - der immer seine eigentliche Persönlichkeit zugunsten der Sachlichkeit ausblenden kann.

    Und wenn ich jetzt sage: "Spinnst jetzt ganz", dann ist das ein Ausdruck von Überraschung, von einer unerwarteten Reaktion seitens des Hundes. Mit Schuldzuweisung hat das rein gar nix zu tun.

    Edit: muss mich entschuldigen, da ich hier falsch gelesen haben...upps

    Es ist ja schön, dass es HH wie Dich gibt, allerdings weiß ich nicht genau, wie ich Dich einordnen soll:
    - bist Du wirklich so perfekt wie Du es hier darstellst, dann müsste ich ja fast andächtig zu Dir aufsehen....oder
    - gehörst Du zu den anderen unperfekten Menschen wie ich auch?

    Doch dann frage ich mich, warum Du gleich ne Keule wirfst......

    Ich sehe es so:
    Wenn der Hund kein Partner- / Kindersatz sein soll, was ist er dann?
    Unsere Hündin ist meine Leidenschaft, mein Hobby.

    Niemand fällt perfekt vom Himmel, aber ich hab zumindest den Ehrgeiz gut zu werden. Es ist wie z.B. Skifahren. Da stellt es auch den besten Profi irgendwann mal auf und er fällt auf die Nase.

    Wichtig ist doch, dann wieder aufzustehen, wenn was schief geht. Zu denken: "Hoppala, was war das jetzt?". Zu schauen, ob ich was übersehen hab und mir zu überlegen, wie ich es das nächste Mal besser angehen kann.

    Auch da kann es sein, dass ich erstmal kurz sauer bin, weil es einfach Mist war. Entscheidend ist doch, dass ich versuche mich zu verbessern.

    Natürlich sind Skier eine Sache, der Hund ist ein Lebewesen. Ich möchte auf keinen Fall einen Hund, der so leblos ist wie ein Paar Ski. Auf der anderen Seite seh ich mich verantwortlich, weil ich der agierende Part bin, der beides führt.

    Das Spannendste daran ist, dass es auf der einen Seite funktionieren soll, auf der anderen ein Lebewesen ist, dem ich ein glückliches Leben ermöglichen will.

    Das Schönste daran ist das entsprechend positive Feedback.

    Wenn ich aber schnell den Hund ins Fell packe, weil er grad meint, er müsste quer über die Straße zu seinem besten Hundekumpel laufen, dann wäre es natürlich super schön ein ganz tolles Abbruchkommando zu haben.
    Aber will ich mich darauf verlassen?
    Soll ich mich dann neben meinen überfahrenen Hund stellen und sagen: "Ups, heut hat es nicht geklappt".
    Nein, dann bin ich lieber der fiese "Ins-Fell-Greifer", der ein mürrisches: "Ich glaub Du spinnst jetzt ganz" ranzt.
    Das ist vielleicht nicht schön, aber ich hab wenigstens gehandelt und mein Hund lebt.

    Um wieder auf den Vergleich Sport / Hund zurückzukommen: am unglaubwürdigsten sind für mich die, die bei einem Mißgeschick sofort auf das Material / Hund schimpfen.
    Ich kann den allerbesten Fallschirm haben, wenn ich beim Packen penne, dann fall ich eben runter wie ein Stein.
    Also muss ich die Dinge mit voller Konzentration angehen.

    Ich schätze Leute sehr, die sagen können: "Haste das gesehen, wie ich dort gescheitert bin? Auf sowas hab ich keine Lust mehr, das war super unangenehm - was könnte ich denn verbessern?"

    Diese Fragen kann ich hier stellen oder eben in nem anderen entsprechenden Forum. Für Tips von Profis bin ich dankbar und die letzte Antwort, die ich, wo auch immer, hören will ist:

    "Du bist einfach zu blöd, das wird nie was"