Beiträge von lotuselise

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    Wenn ich der Gast wäre:
    ich würde den Schlüssel zur Lösung des Problems aussschließlich bei den den Haltern sehen. ICH würde von Freunden durchaus erwarten, dass sie den Hund in Zukunft kontrollieren und sichern, wenn Besuch da ist. Würden sie dies nicht machen, dann würde ich es vorziehen, dem Hund nicht zu begegnen.

    Für mich ist es eine totale Paradigmenverschiebung, dass ich als Gast überlegen soll, wo ich mich bitte hinsetze, ob ich einen Knochen des Hundes anschaue oder womöglich eigenständig die Toilette betrete. Sorry ich bin vieles, aber nicht der Erzieher fremder Hunde.

    Meine verteidigt gegen Fremde ihr Futter und die Couch. Ihr Vertrauen muss man sich hart erarbeiten, das dauert - die Besucher bleiben ihr fremd.

    Ich weiß es, lass sie nicht aus den Augen, wenn wir Besuch haben. Ich glaube nicht, dass sie je ein Hund wird, der sich über Besuch freut, besser gesagt schieb ich deswegen auch keinen Stress.
    Vielleicht wird es irgendwann, vielleicht auch nicht.

    Aber, es ist so wie mit einem Kleinkind: in meiner Wohnung sorge ich dafür, dass nichts passiert - ist ja relativ Rille ob der Besuch auf den Murmeln ausrutscht und sich den Hals bricht oder ob ihn der Hund beißt.

    Bin ich woanders ist es ebenfalls wie mit einem Kleinkind: ich kann nicht erwarten, dass die Leute, bei denen ich zu Besuch bin ihre Wohnung kindersicher machen wenn sie selbst keine haben.

    Ich kenne meinen Hund, aber ich kann nicht erwarten, dass jeder, der hier reinkommt meinen Hund kennt oder lesen kann. Also muss ich die Situationen regeln.

    Dazu gehört auch, dass hier definitiv kein Kauzeugs auf dem Boden rumliegt. Fressen und Ruheplatz stehen so, dass der Besuch da nichts zu suchen hat: er muss weder in die eine Ecke des Wohnzimmers noch hinter den Esstisch, geschweige denn ins Schlafzimmer.

    Meine Kinder durften nicht auf der Couch essen, das war schon immer so - der Hund auch nicht usw. usw.

    Vielleicht hilft Kindererziehung doch auch bei der Hundeerziehung: das allerliebste Spielzeug, das dem Kind "heilig" war, kam weg wenn Besuch kam: hätte es sowieso nur Streit gegeben bzw. einen riesen Katzenjammer falls es kaputt gegangen wäre. Es musste nicht sein, dass mein Kind dieses Spielzeug "teilt".

    Es sind so viele Kleinigkeiten, die eigentlich wie von alleine gehen - wenn man drüber nachdenkt.....

    Dazu gehört noch, dass man das Wort "dankbar" generell aus dem Wortschatz streicht wenn man über Hunde spricht....

    Ich würde die Sache anders angehen.
    Halt Dich aus allem raus was diese Nachbarin betrifft, lass es einfach gut sein.

    Sich darauf zu konzentrieren, was bei ihr alles schief läuft, ist verschwendete Energie.
    Arbeite dafür lieber an Deinem "Bonusprogramm".
    Die Nachbarn sind wahrscheinlich nicht so doof wie Du glaubst.

    Ich gehe z.B. wenn ich sehe, dass unser Hausmeister da ist, gezielt mit dem Hund an ihm vorbei wenn ich das Haus zum Gassigehen verlasse.
    Er sieht mich gehen, er sieht mich kommen.
    Mit dem Ergebnis: beim Hundehaufenproblem unserer Wiese sind wir "außen vor". Es ist bekannt, dass wir mit unserem Hund dauernd unterwegs sind, andere Nachbarn nicht....

    Beide Nachbarshunde haben viel gebellt. Ist doch supi. Wenn unsere mal bellt, dann wird kein Drama draus gemacht. Im Gegenteil - "bei uns hört man gar nicht dass wir einen Hund haben".

    Wenn Du die Dinge ein wenig anders betrachtest, dann kann es sogar ein Vorteil sein "Alptraum-Hunde" als Nachbarn zu haben. Damit überlebt man selbst unbeschadeter, als wenn die ganze Nachbarschaft super erzogene/brave Hunde hätte....

    Deshalb: arbeite an Deinem Plus statt an dem Minus für Deine Nachbarin. Du kannst immer noch etwas unternehmen falls es ungerecht Dir gegenüber wird. Aber erst dann.

    Ich dachte wir tauschen uns hier übers: "was ist da schiefgelaufen", "wo liegt das Problem" und "wie könnte eine Lösung aussehen" aus.

    Ich bin ziemlich enttäuscht, wenn die Diskussion ins "aber der Hund hatte aus seiner Sicht Recht" und "aber der Mensch muss das doch dürfen" abgleitet.

    Weil es in der Regel der TS null weiterhilft. Es ist für den Besuch völlig unwichtig warum ihn der Hund getackert hat - er möchte nicht gebissen werden. Und für die TS ist es im Ergebnis nur wichtig, dass der Besuch und die Freundschaft nicht durch Beißvorfälle belastet wird.

    Wenn hier erklärt wird, "welchen Film" aus Hundesicht ein Hund fährt, und versteht warum die Situation aus dem Ruder gelaufen sein könnte - dann meint man noch lange nicht: ist okay, der Hund darf das, laissez faire etc.
    sch*** auf den Besuch und die Freundschaft obendrein.

    Wenn man ein Problem mit seinem Hund lösen möchte, dann muss man erstmal verstehen wie der Hund tickt und was sein Verhalten auslöst, damit man gegensteuern kann.

    Wenn man sich ledigllch auf die Worte: inakzeptabel, respektlos etc. beschränkt, dann könnte man dem Hund gleich nur eine drüberziehen, damit er Drohen und Beißen sein lässt und weiß wer hier für "Recht" und Ordnung sorgt. Das will doch aber niemand....

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    :gut:
    Da bin ich ganz bei dir.
    Egal aus welchem Grund der Hund dieses Verhalten zeigt (und das war ja wohl nicht der erste Vorfall dieser Art), sowas ist im Zusammenleben mit Menschen, mit Besuch, den man empfängt etc. wirklich indiskutabel. Nach so einem Vorfall würde der Hund auf absehbare Zeit keinen Sofaplatz mehr bei mir haben, ich würd die Auslösesituationen analysieren und Überlegungen anstellen was der Grund dieses Verhaltens ist (Unsicherheit, Ressourcenverteidigung, Unterschreitung der Individualdistanz etc.) und mir auf Basis dessen einenm Trainingsplan zurechtlegen.
    Wer sich dabei alleine überfordert fühlt - was ja völlig in Ordnung ist - lässt einen guten Trainer zur Problemanlalyse ins Haus kommen!

    Seh ich ganz ähnlich. Diese Couch im Flur ist absolut unglücklich gewählt. Egal, ob ein Trainer kommt - es wird einen Zeitraum geben, in dem man trainiert.
    Währenddessen steht die Couch aber immer noch dort - und ist verlockend. Wer würd sich da nicht draufsetzen um sich die Schuhe zu binden?

    Wenn man sich statt dieser Couch einen normalen Hundekorb vorstellt, der dort steht - kein Mensch würde je auf den Gedanken kommen sich in den zu setzen um sich die Schuhe zuzumachen.

    Ein Ruheplatz für den Hund, so wie ich ihn verstehe, schließt aus, dass dieser von Hinz und Kunz als Sitzgelegenheit mißbraucht wird.

    Ein vernünftiges Training wird doch wahrscheinlich folgendermaßen aufgebaut sein:
    - Ressourcen werden dem Hund gezielt zugeteilt.
    -- Dinge, die ausdrücklich seins sind
    -- Dinge, die er auf Nachfrage erhält, die aber "meins" bleiben z.B. auf die Couch springen
    -- Dinge, die tabu sind.

    In etwa wie bei einer Ampel, Grün, Gelb und Rot.

    So wie die Couch momentan genutzt wird, ist sie "Niemandsland". Weil der Halter sie nicht klar zugeordnet hat, kann der Hund ihre Bedeutung genauso wenig einschätzen.

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    ??? Meinst du speziell diesen Hund oder wenn allgemein von roh gesprochen wird?

    Gesendet von meinem GT-S5830 mit Tapatalk 2

    Ich meine speziell diesen Hund in dieser Anzeige - hätt ich vielleicht dazu schreiben sollen, sorry.
    Der Grund für meine Annahme ist die Tatsache, dass die beiden verschenkt werden sollen.

    Malis sind für mich absolut tolle, wenn auch keine Jedermanns-Hunde. Für mich aber auch das Paradebeispiel für einen Hund, der eben nicht so mal ebenher als netter Familienplüsch läuft,
    wer würde, wenn er es "richtig" macht so einen Hund anschließend verschenken??

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    Jaja.. jede Methode klappt bei jedem Hund und jeder Gruppe und das natürlich auch in jeder Situation. Die einzelnen Hunde ignorieren wir. Die äußeren Umstände ignorieren wir.

    Wär es in der Realtität doch auch so easy :roll:


    lotuselise: Ich habe bei Pepper auch daran gearbeitet, sie selbstständiger zu bekommen. Ich möchte keinen Hund der meint, ohne mich eingehen zu müssen. Aber ich möchte auch (ehrlich gesagt) keinen Pan mehr. Da wird es langsam besser, aber dennoch. Der ist nämlich auf dem Trip 'Jaja mach du nur, ich geh mein Ding machen. Ist mir das zu langweilig, dann gebe ich mich vielleicht, aber auch nur vielleicht, mit Dir ab!'
    Da ist mir ein Hund doch deutlich lieber, der seine Umwelt wahrnimmt, sich aber dafür entscheidet 'Mit der Alten ist es cooler' und im Rahmen der gesteckten Grenzen auch selber Entscheidungen trifft, die nichts mit mir zu tun haben..
    Im Grunde will ich einen Mix aus den beiden extremen :nixweiss:

    Den Fett markierten Satz finde ich den wichtigsten von Dir - und der beschreibt genau das, was ich meinte:
    Unabhängigkeit und Freiheit innerhalb der gesetzten Grenzen.

    Diese Grenzen haben wir als Menschen als Gesetze. Und na ja, im Prinzip regieren wir unsere Hunde nach dem Absolutismus: "L´état ce moi". Klar könnte man so krass "regieren", dass der Hund fragen muss: "Mutti, darf ich bitte Luft holen?". Aber ich denke das macht hier keiner.
    Wir versuchen eher den Hund so zu formen, dass er unsere Gesetze und ethischen Regeln einhält. Innerhalb dieser gibt es wiederum sehr wohl Unabhängigkeit und Freiheit....

    Zitat

    Nach dieser Aussage hättest Du bei mir gar keinen Hund mehr bekommen.
    Wer im Tierschutz einen Hund holt, zahlt ja nicht den Wert des Hundes, sondern eine Schutzgebühr, die allen Tierheim-Insassen zu gute kommt.
    Was denn, wenn Du den Border nimmst und der stirbt ein Jahr später. Denn nicht nur alte Hunde sterben.

    Mal ganz ehrlich. Wenn ich einen alten Hund aufnehmen würde, einen "suche Couch für schönen Lebensabend, brauche Medikamente", dann würde ich mich weigern 450 Euro für ihn hinzublättern.

    Okay, ich wäre wirklich kein A**. Aber wenn ich nachweisen kann, dass ich den Jahresvorrat der Medikamente, die der Hund braucht bereits gekauft hab, würde ich den Preis entsprechend drücken.

    Meine Nachbarin hat aus dem TH eine alte Katze geholt. Angeblich alles in bester Ordnung. Schön, angefangen hat es mit einer Zahnsanierung, diese Katze ist aber eine einzige "Baustelle". Wir witzeln schon immer, ob sie nen Dauerauftrag über 100 Euro monatlich mit unserer Tierärztin gemacht hat.

    Meine Nachbarin liebt ihre Miezen, keine Frage. Aber einen Platz, der so ein Schweinegeld investiert ist Gold wert.
    Weshalb man bei der Schutzgebühr durchaus ein Auge hätte zudrücken können.....