Hallo,
@ Herr Schobert
von meiner Seite der letzte Beitrag
Schade...
Aaalso: Vielleicht bin ich die Sache hier falsch angegangen.
weil ich das Gefühl habe, man muss Dir Details erst aus der Nase ziehen. Tut mir Leid, wenn das unfreundlich klingt - aber eine Aktion, wie Du sie planst, soll vernünftig ablaufen
Das sowas sorgfältig geplant werden muss und vernünftig ablaufen soll ist klar; da stimme ich voll und ganz mit dir überein. Wieso aus der Nase ziehen: Ich gebe ja zu, dass ich anfänglich vielleicht ein wenig blauäugige Fragen gestellt habe. Welche die richtigen Fragen gewesen sind hab ich ja erst durch das Forum erfahren.
Fakt ist, dass der Hund konditionell gerüstet ist. Wenn er das nicht wäre, wären die drei Monate bis zur Tour sehr wahrscheinlich bei weitem nicht genug Zeit um dies noch nachzuholen.
Fakt ist auch, dass er mit Temperaturen um 15 Grad unter Null sehr gut klar kommt, sich sogar wohl fühlt, obwohl er zu dieser Zeit sein Sommerfell hatte (in Deutschland zu diesem Zeitpunkt ca. 20 Grad).
Ich nehme also an, dass sich diese Wohlfühltemperatur mit seinem Winterfell ohne Weiteres um 10 Grad nach unten schieben lässt. Also hab ich ab jetzt drei Monate Zeit ihm sozusagen das Winterfell zu besorgen und ihn auch an seine Ausrüstung zu gewöhnen. So wie ich das einschätze ist dies ein Zeitraum, der dafür ausreicht.
natürlich fühlt sich ein Hund mit kräftigem Fell bei Kälte wohler - sogar mir geht's bei trockenen(!!!) 0 Grad besser als bei feuchten 35. Das ist aber doch keine Basis, auf der man arbeiten kann
Warum ist das keine Basis? Die 35 Grad unter Null waren der absolute Kälterekord in den Berichten, die ich so gefunden habe. Also quasi worst case Szenario (meistens so um die 20 - 25 Grad unter Null). Ich bin mir sicher, dass der Hund bei ausgebildetem Winterfell auch damit klar kommen würde.
Ich nehme, da Du mit Details erst verspätet rausrückst, an, dass Du bereits semiprofessionell gewandert bist, riesige Trecking-Touren hinter Dir hast, Dich mit Kälte und dem entsprechenden Energieverbrauch bei Mensch und Tier auskennst und hier eigentlich nur Kleinigkeiten wissen wolltest.
Ich kenne mich in der Tat mit dem Energieverbrauch von Menschen in solcher Kälte aus. Bei Hunden sieht das anders aus; deshalb poste ich hier. Ich rücke nicht verspätet mit Details raus sondern wusste einfach nicht worauf es genau ankommt, aber das hat sich ja jetzt geändert.
ALLES, was Du dem Hund abnehmen/erleichtern kannst, sollte ABSOLUT selbstverständlich sein - und nicht Thema einer Forendiskussion. Meine Meinung.
Das mach ich von meiner Einschätzung vor Ort abhängig. Wenn mich der Hund bei jeder Etappe trotz Rucksack in Grund und Boden läuft habe ich keinen Grund ihn abzunehmen, oder? Wenn ich merke, dass er mit der Belastung nicht klarkommt nehm ich es natürlich sofort ab, auch wenn es schon nach 5 Minuten ist.
Ich verwende in Notfällen sehr günstige, trotzdem haltbare Booties. Die kosten das Stück weniger als 5 Euro - und davon würde ich mir einfach 20-30 Stück einpacken. Warum bei so etwas Einfachem sparen? Selbst wenn Du sie hinterher wegschmeißt ...
Gute Idee...
Was ist mit sauberem Wasser
Das Wasser wird aus Schnee gewonnen. Wir haben zwei Kocher mit unterschiedlichem Brennstoff dabei. Da klappt auf jeden Fall einer.
Was machst Du, wenn Dein Hund wegläuft (warum auch immer), hat er einen Sender am Halsband?
Auch wenn ich diesen Fall zu nahezu Hundert Prozent ausschliessen kann, sollte man über sowas nachdenken... Tipp?
Wer holt euch raus, wenn es Dir selbst nicht gut geht?
Hab ein GPS mit Notruffunktion. Wenn der Hubschrauber nicht fliegen kann kommt der Motorschlitten (Hab ich mal in einer Reportage gesehen).
Um das ganze nochmal klar zu stellen:
Ich lass mich da nicht von nem Hubschrauber im absoluten Nirgendwo absetzen und irgendwann wieder abholen. Ausserdem habe ich gerade (vor 5 Minuten, ungelogen) die Zusage von einem sehr guten Freund (auch 24) bekommen, der uns begleiten wird.
Folgender Plan: Mit dem Auto zum Hostel (quasi als Basislager). Dann die erste Nacht im Zelt; quasi im Garten vom Hostel. Je nachdem wie sich die Temperaturen entwickeln sogar noch eine zweite Nacht. Dann ein paar Stunden wandern; das wäre dann schon die dritte Nacht unter Realbedingungen in nahezu unmittelbarer Nähe von Zivilisation. Also genug Zeit um zu sehen, wie der Hund damit zurechtkommt. Die weitere Tour ist so geplant, dass man nie mehr als einen Tagesmarsch von Zivilisation weg ist. Ich bin bereit die Tour sofort abzubrechen, wenn ich merke, dass es dem Hund nicht gut geht.
Ich glaube, dass Du das Vorhaben falsch rüberbringst und alles viel harmloser ist, als Du den Eindruck erwecken möchtest.
Wo habe ich denn den Eindruck erweckt, dass ich mich da in die absolute Extreme begebe. Ich will einfach nur auf die schlimmsten Fälle vorbereitet sein. Es wird nur sehr menschenleer. Wenn ich Hochebenen durchquere, kann es sehr kalt werden. Wenn ich dann wieder im Tal bin kann es auch milde minus 5 Grad geben.
@ Askoo
Das Konditionstraining fand nicht mit Blick auf diese Tour statt, sondern einfach nur um die Kondition zu verbessern. Das lief bei mir nicht unter "Vorbereitung auf die Tour" und ich habe es deshalb nicht erwähnt, fälschlicherweise. Das könnt ihr ja nicht riechen.
Wo hält er sich denn nun gewöhnlich auf? Drinnen oder draußen?
Er hält sich im Haus auf wenn ich nicht mit ihm unterwegs bin. Er schläft jedoch in einem Zimmerchen, in dem nahezu Außentemperatur herrscht. Ich hoffe jetzt darauf, dass die Temperaturen möglichst bald fallen, damit er sich daran gewöhnt und Fell ausbildet.
Mir ist, als hättest du vor, einen Drinnenhund von heute auf morgen ins eisige Norwegen zu bringen und zu hoffen, dass ihm über Nacht kiloweise Unterwolle wächst.
Wie kommst du darauf? Das das so wie oben beschrieben nicht funktioniert ist klar.
mit den Temperaturen dort wird er nicht klarkommen
Ich bin mir sicher, dass er mit den Temperaturen ziemlich locker zurechtkommen wird. Wenn ich hierbei einer totalen Fehleinschätzung unterliege, habe ich die oben beschriebene Pufferzone um das zu testen. Also was kann im schlimmsten Fall passieren? Er friert und ich geh mit ihm ins Hostel, fertig.
Noch heute erfrieren jeden Winter Menschen in Skandinavien, auch Einheimische, weil sie das Wetter unter- und ihre Kräfte überschätzen.
Wie schon erwähnt habe ich Erfahrung was Wandern in solchen Bedingungen angeht und treffe deshalb die, oben erwähnten und meiner Meinung nach, gut durchdachten Vorkehrungen am Anfang der Reise. Wenn ich das ganze auf die leichte Schulter nehmen würde, hätte ich hier wahrscheinlich gar nicht nachgefragt, geschweige denn soviel Zeit darauf verwendet um hier Konversation zu pflegen.
@ PattyAron
Ich denke ich habe oben genug gesagt. Wie du richtig festgestellt hast habe ich das ganze gut durchgedacht.
@ Alle
Ich bin aber natürlich nicht bereit die Gesundheit meines Hundes aufs Spiel zu setzen und möchte, dass er auf diese Sache gut vorbereitet ist; deshalb poste ich ja soviel. Ich habe halt wenig Erfahrung damit einen Hund auf so etwas vorzubereiten und wollte hier mit euch eine Art Trainingsplan ausarbeiten. Gleichzeitig bin ich der Meinung, dass wir mit den oben genannten Maßnahmen relativ gut fahren und ich nach der "Testphase im Zelt" guten Gewissens entscheiden kann, ob ich ihm das zumuten kann oder nicht.