Ich habe mir jetzt nicht alle Gegenkommetare zu deinem Anliegen vollständig durchgelesen, aber für mich wiederspricht sich dein Wunsch nach einem Hund vollständig mit deiner derzeitigen Situation.
Du hast also einen Welpen zu dir geholt. Dieser Welpe ist klein und süß und muss jetzt erstmal alle 2-3 Stunden raus. Dahin wo du dich am wenigsten wohl fühlst. Auch nachts, wenn es dunkel ist. Selbst wenn dir keiner etwas böses will, werden die Leute auf dich zukommen, Leute die du nicht kennst, wollen deinen kleinen süßen Hund anfassen, der ersteinmal keinem Angst einflößt.
Selbst mich, die nicht diese Empfindungen zur Außenwelt hat wie du, geht das oder ging das dermaßen auf den Keks. Und von manch einem Menschen möchtest du nicht angequatscht werden, weils eine Gruppe von Jugendlichen ist die du sonst immer nur andere anpöbeln siehst, oder ein Betrunkener. Auch wenn sie dich jetzt wegen deines süßen Welpen anlallen...es macht Angst.
Nächste Szene:
Dein Hund ist ausgewachsen, vielleicht hast du das Glück, und er hat sich seiner Rasse entsprechend zum Beschützer entwickelt. Du musst jetzt nur noch 3 mal am Tag Gassi, dafür aber länger...denn dein Hund brauch Bewegung. Durchschnittlich sagen wir mind. 2 Stunden am Tag. Du begegnest den selben Leuten...der Stress kommt in dir hoch, doch du hast ja deinen Hund dabei und fühlst dich bestimmt gleich wieder sicher...doch plötzlich prescht dein Hund nach vorne, bellt und knurrt die Jugendlichen oder den Besoffenen an die respektvoll ein paar Schritte zurück machen. Aber was ist mit dir, fühlst du dich sicher? Du bist total gestresst, zerrst an der Leine und schreißt deinen Hund an "AUS jetzt!" ...so einen Hund aus seiner Aufgebrachtheit wieder auf den Teppich zu holen ist keine leichte Aufgabe weder körperlich noch nervlich. Das lässt deinen Puls hochfahren glaube mir. Du fängst an diese Begegnungen zu meiden, umgehst bestmmte Orte und irgendwann kannst du nirgends mehr lang weil überall Begegnungen statt finden könnten und du willst diesen Stress, diese Anstrengung nicht noch mal erleben.
Nächste Szeene:
Dein Hund stirbt. Ihr wart ein Herz und eine Seele und du bist wieder ganz alleine. Du bist am Ende.
Ich weiß es klingt krass aber sowas passiert früher oder später. Und es wird zu einem der schrecklichsten Erlebnisse in deinem Leben werden, egal wie es passiert.
... Und das alles wird auf dich zukommen, wenn alles so verläuft wie du es dir wünscht.
Natürlich kann es für dich auch ganz anders laufen mit einem Hund...viel schlimmer.
Ich denke auch das ein Tier dich stärken kann. Aber ich denke nicht das es ein mittelgroßer Hund mit krassem Beschützerinstinkt sein sollte.
Ich kenne beide Seiten...großer Hund, kleiner Hund. Auch wenn ich meinen ersten, großen Hund über alle maßen geliebt habe und er auch in keinster Weise agressiv war. Schätze ich doch sehr die Vorzüge meines jetzt kleinen Hundes. Es ist einfach stressfreier in jeder Situation. Ich fühle mich mit meinem kleinen nicht weniger sicher draußen als mit meinem großen Hund.
Die Größe und Wachsamkeit darf nicht ausschlaggebend sein. Außerdem finde ich manch kleinen Kleffer viel Angsteinflößender als manch Großen. Wieso sonst findet man in den Tierhandlungen so viele Minimaulkörbe, statt große.
Also überleg dir das gut.
Wenn du sowieso schon schnell in Stress gerätst solltest du dir etwas suchen. Das sich abends wenn du heim kommst auf deine kalten Füße setzt und sich kraulen lässt. Das lässt einen schnell jeden Stress vergessen.