Schönen Abend zusammen
unsere July kommt aus der Türkei. Ich denke, wäre sie mein erster Hund gewesen, wäre ich hoffnungslos überfordert gewesen. Sie ist jetzt zwei Jahre alt und lebte ein Jahr davon in einem türkischen Tierheim. Was davor mit ihr war, weiss keiner. Mitlerweile gehen wir aber davon aus, dass sie nicht auf der Straße gelebt hat, sie ist nett und freundlich zu allen Menschen und anderen Hunden. Sie hatte aber vor vielem Angst. Es hat lange gedauert, bis sie ohne weiteres ins Haus, oder ins Auto ging. Vor einer Mülltone am Straßenrand konnte sie panische Angst haben, und zwar so, dass sie sich das Halsband herunter riss. Ich bin recht schnell mit ihr in die Hundeschule, da ich mir nicht erst Hilfe holen wollte, wenn "das Kind in den Brunnen gefallen ist". In der Wohnung und an der Leine ist sie "normal", sobald aber die Leine weg ist, ist sie sehr autonom. Solche Dinge, wie mich verstecken, bis sie mich sucht, könnte ich vergessen. Ich glaube, ich würde tagelang sitzen Bisher habe ich den Schlüssel noch nicht gefunden., aber wir arbeiten daran.
Bevor sie zu uns kam, war sie eine Woche in einer Pflegestelle. Mit der Orga stehe ich in Kontakt und sie sind sehr interessiert daran, wie sie sich weiter entwickelt.
Ich würde es jederzeit wieder einen Hund von einer ausländischen Organistation nehmen, bin mir aber bewusst, dass ich mit July sehr viel Glück hatte und es da noch ganz andere Problemfälle gibt. Meine Freundin hat seit drei Jahren einen Hund aus Rumänien. Er lässt sich von Fremden immer noch nicht anfassen, oft reicht schon wenn man ihn anschaut, und er schnappt zu. An eine Verträglichkeit mit anderen Hunden nicht zu denken, geschweige denn Besuch empfangen. Sie war schon bei sehr vielen Hundetrainern und alle waren mit ihrem Latein am Ende.
LG
Anja