Beiträge von Robbo

    Hallo, ich lebe auf Sizilien ganz in der Nähe. Die Angriffe der Hunde auf Menschen haben hier in der Bevölkerung großes Entsetzen ausgelöst. Ich kenne das Anwesen, wo die Hunde gehalten wurden seit ca. zwei Jahren und hatte immer Angst, wenn ich beim Spazierengehen mit meiner Schäferhündin daran vorbei musste.


    Hier leben viele halbwilde Hunde, die gehen jedoch Menschen konsequent aus dem Weg oder sind zumindest sehr zurückhaltend. Sie kennen den Umgang mit Menschen, wenn er auch meist nur darin besteht, dass man mit Steinen und Stöcken nach ihnen wirft. Aggressivität konnte ich jedoch bei diesen Hunden nie beobachten. Im Gegenteil, wenn man sich Zeit nimmt und sich mit ihnen beschäftigt, sind sie sehr dankbar und bei jedem Spaziergang am Strand treue Begleiter.


    Anders bei den Hunden, die jetzt diese Tragödie ausgelöst haben. Das Grundstück gehört einem alten, geistig verwirrten Mann, der von den Behörden schon mehrmals aufgefordert worden war, die Hunde so zu verwahren, dass sie das Grundstück nicht verlassen können. Die Hunde haben sich unkontrolliert vermehrt, von Haltung, Fütterung oder gar Pflege kann man eigentlich gar nicht sprechen und der verfügbare Platz war so eng, dass die Hunde sowohl untereinander, als auch nach außen äußerst aggressiv waren. Oft schon sind die Tiere ausgerissen, oft haben sich Nachbarn über die Zustände beschwert, oft wurde der "Besitzer" ermahnt. Doch hat wohl keiner der verantwortlichen erahnt, welche Katatsrophe sich da anbahnt.


    Irgendwann ist nun das ganze Rudel (man spricht von ca. 50 Hunden) ausgerissen und begann, sein Unwesen zu treiben. Schon Tage bevor der Junge getötet wurde, wurden Menschen angegriffen, die jedoch Glück hatten und mehr oder weniger unversehrt davonkamen.


    Seit vergangenen Sonntag nun wird nach den Hunden intensiv gesucht, wobei ein Strandabschnitt von ca. 10 km in Frage kommt. Ein Einfangen und die Unterbringung in einem Tierheim ist sicher nicht durchführbar. Dazu fehlt jegliche Infrastruktur, auch bräuchte man zum Einfangen wohl eine ganze Armee. Man wird die Tiere wohl mit Gewehren und Gift jagen und dabei unvermeidbar auch die Hunde treffen, die einfach ganz harmlos hier leben.


    Das tut einem Hundefreund natürlich weh, etliche der halbwilden Hunde kenne ich und weiß um deren Harmlosigkeit. Andererseits hat eine Familie ihr Kind verloren, eine junge Frau wird ihr Leben lang Schmerzen und Narben und Behinderungen haben.
    Deshalb habe ich volles Verständnis für die Aktionen, die jetzt durchgeführt werden müssen. Natürlich können weder die Hunde aus dem Rudel, geschweige denn, die anderen, halbwilden, etwas dafür. Jedoch ist die Gefahr, dass noch mehr Menschen zu Schaden kommen, zu groß und dafür möchte sicher niemand die Verantwortung übernehmen.