Beiträge von Aruna

    Sleipnir: Ich glaube nicht, dass sich hier jemand schämt, weil ein Retriever als "Anfängerhund" bezeichnet wird, sondern, weil viele Ersthundanschaffer glauben, ein Labbi (oder Goldi) würde sich selbst erziehen und von sich aus all die positiven Eigenschaften an den Tag legen, ohne überhaupt negative zu haben. Und deshalb einen solchen Hund eher so nebenher mitlaufen lassen, als sich hundgerecht um ihn zu kümmern.
    Ich jedenfalls würde mir immer wieder einen labbi holen (vlt. sogar irgendwann mal einen zweiten), denn ich finde ihren Charakter absolut mit meinem kompatibel und ich schäme mich absolut nicht für meine Kleine, denn ich habe sie mir bewusst ausgesucht....oder hat sie nicht doch MICH ausgesucht???? ;)

    In unserer verkehrsfreien Strasse gibt es einen Kater, Klausi.
    Wahrscheinlich hält Klausi sich für einen Hund, denn er benimmt sich genau so. Als Aruna Klausi zum ersten Mal gesehen hat ist sie wie wild auf ihn zugestürmt und ich dachte schon: "Au weia, jetzt hat sein letztesStündlein geschlagen." Aber nein, Klausi blieb ganz ruhig sitzen und wartet auf Aruna, daraufhin hat sie sich erstaunt ins platz geworfen, Klausi ist zu ihr hin und hat sich rücklings zwischen ihre Vorderpfoten gelegt. Dann hat Aruna angefangen Klausi zu waschen und zu beschmusen. Kurz darauf stand Klausi auf und forderte Aruna zum Spielen auf. Mann, die beiden sind über die Wiese getobt wir bekloppt. Seitdem liebt Aruna auch Katzen und fordert diese schon von Weitem zum Spielen auf. Leider sind wir bisher noch keiner zweiten Katze wie Klausi begegnet.
    Meerschweinchen kennt Aruna schon seit sie Welpe war, mein Neffe hat 7 Stück davon, die auch alle schon von Aruna gewaschen und durch die Gegend getragen worden sind.
    Das bedenkliche ist allerdings, dass Aruna glaubt, alle Tiere seien friedlich! Sie ist mir mal beim Gassi durch die Felder unterm Zaun durch auf die Kuhweide und hat dort ausgerechnet den Bullen zum Spielen aufgefordert. Mir ist fast das Blut in den Adern gefroren, aber der Bulle hat's gelassen gesehen und hat meine freche Töle ignoriert. Auch zu Pferden will sie immer hin. Wir gehen ab und zu auf den Pferdehof. Dort darf sie mit den Fohlen spielen, weil man sie dort inzwischen kennt und weiß, dass sowohl die Fohlen als auch Aruna gern und friedlich miteinander spielen.

    Warum glauben eigentlich auch viele Labbihalter, dass Labbis Jagdhunde sind? Sie werden zwar mit zur Jagd genommen, aber nicht um zu jagen, sondern um erschossenes Wild zu apportieren. Ursprünglich wurden Labradore als Apporitier- und Fischerhunde gezüchtet, u.a., um den Fischern beim Bergen der Netze zu helfen.
    Wer das weiß, kann einem Labbi schon als Welpe das Jagen abgewöhnen, denn der eigentliche Jagdtrieb ist ursprünglich nur schwach entwickelt. Aruna und ich sind seit ihrem Welpenalter in den Wald gegangen und haben Wild beobachtet. Aruna fand das hochgradig spannend(findet sie heute auch noch) aber wenn sie zu dem Wild hin wollte habe ich sofort ein Leckerchen vor ihre Füße geschmissen und schon war das bei ihr interessanter als das weglaufende Wild. Inzwischen hat Aruna absolut keinen Jagdtrieb mehr, möchte aber nach wie vor alle Tiere kennen lernen, was ich ihr, so weit es möglich ist, auch ermögliche.
    Wer das weiß, wird sicher auch Gelegenheiten finden, seinen labbi artgerecht auszulasten(viel frei laufen, während des Gassigehens Apportierübungen machen, durch unwegsames Gelände streifen, Kopfarbeit in Form von verstecken und suchen usw.)

    Ja Labbis sind Kasperköpfe,Clowns und haben keine wirkliche Individualdistanz, achten deswegen auch die der anderen nicht. Das kann ich als Halterin unterschreiben! Da ich das von Anfang an wußte, haben wir entsprechend geübt. Aruna ist zwar immer noch nicht 100%ig abrufbar, wenn ein anderer Hund in der Nähe ist, ich habe ihr aber beigebracht, dass sie sich keinem Hund von sich aus nähern darf. Das Kommando lautet:"erst fragen". Dann legt sich Aruna sofort ins "platz", bleibt liegen, bis ich entweder zum Anleinen komme, oder wartet, wenn der andere HH das will, bis der jeweilige Hund bei ihr ist. Dann dreht sie sich erst einmal unterwürfig auf die Seite, hebt ihr Bein und zeigt ihren "Personalausweis" (lässt den anderen Hund schnuppern). Erst wenn der andere Hund auch Interesse zeigt fordert Aruna ihn unweigerlich zum Spielen auf.
    Manchmal weiß ich gar nicht, ob ich dieses devote Verhalten gut finden soll..... :/
    Aber sie kriegt jede auch noch so aggressive Töle vom aufgeregten Kläffen zur Ruhe, und das macht sie so offensichtlich, dass sogar ich es "lesen kann. Sie schaut demonstrativ weg, wenn andere Hunde sie anbellen, legt sich hin und macht Beschwichtigungsgesten. Sie ist die Friedlichkeit und Freundlichkeit in (Hunde)person. Und das ist das, was ich an meiner Labbine so sehr schätze: Frieden geht ihr über alles! Dafür nehme ich halt in Kauf, dass sie sich über alles überschwenglich freut, jeden interessant findet und alles auskundschaften muss. Langsam aber sicher werden wir das gemeinsam in geordnete Bahnen lenken.

    Oh, freut mich flubenol. ;) :smile:

    hettibert und @romba:

    Aruna ist nicht schlecht erzogen, jedenfalls in meinen Augen. Aber jeder HH legt nun mal seine eigenen Schwerpunkte fest. ich z.B. will einen Hund, der seinen eigenen Charakter behält und der auch mal Unmut äußern darf, wenn ihr was nicht passt.
    Dafür habe ich immer sehr großen Wert darauf gelegt, dass sie nicht jagt, niemanden belästigt und ordentlich an der Leine geht; sich abrufen lässt, auch unter Ablenkung(daran arbeiten wir noch!)
    Dafür lass ich schon mal 5e gerade sein, wenn sie mich zum Spielen auffordert, obwohl ich eigentlich grad was anderes vor hatte.
    Es wird bei uns nicht vorkommen, dass wir jeden Tag immer wieder das Gleiche machen(...und täglich grüßt das Murmeltier).
    Es ist sicher schwieriger einen Hund so zu erziehen, wie ich das tue , aber ich habe so den Eindruck, dass das meiner Hündin besonders gut gefällt. Wir brauchen halt ein wenig länger, um zu einem Konsenz zu kommen, aber es wird danach nur noch um so schöner, weil ein riesiges Vertrauen da ist. Ich befehle nur dann, wenn etwas (für mich) wirklich wichtig, sicherheitsrelevant oder ein Eingriff in anderer Menschen Dunstkreis ist, ansonsten darf sie ruhig jeder "schlecht erzogen" nennen; wir zwei wissen's besser. ;) :D

    Ach Hettibert, ich hab sie doch so erzogen. ;) Sie kriegt auch jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt. Nicht der Inhalt aber die Dramatik in meiner Stimme, Gestik und Mimik fasziniert sie und mir macht's doch auch Spass. :D
    Ich finde es herrlich, wie mein Sonnenscheinchen darauf reagiert und ich mach das Ganze ja freiwillig.
    Ich weiß - bisschen gaga. Liegt wohl daran, dass ich keine Kinder habe.....

    Seit Neuestem muss ich WIRKLICH für Arunchen kochen! :sad2:
    Sie hat während ihrer Scheinträchtigkeit gemäkelt und mochte kein rohes Fleisch mehr, also muss ich es ihr anbraten und gut mit Kräutern würzen, sonst lässt sie alles stehen. Also ist das, was sie isst, kein BARF mehr, weil das R in BARF ja für "roh" steht. Passt mir gar nicht, aber was soll ich machen? Sie isst NICHTS Rohes mehr!

    Wer glaubt ein Labbi wäre so nebenbei zu erziehen, dem kann ich nur sagen: VORSICHT!!!! Meine Labbine ist ein echtes Powergirl, interessiert sich für alles und jeden, braucht ne Menge Kopfarbeit und ebenso eine Menge Freilauf. Dabei ist sie geneigt, alles, was ich ihr sage mit mir zu diskutieren und meine Kommandos betrachtet sie oft als frei interpretierbare Option.
    Das heißt: ich bin nach Feierabend und an Wochenenden die meiste Zeit mit ihr beschäftigt oder aber ich binde sie in meine häuslichen Verrichtungen mit ein; z.B. geht sie immer mit Betten abziehen. Ich offne die Bezüge und Aruna zieht mit mir zusammen ab. Wenn die Spannbettlaken drauf kommen, muss Hundi erst einmal drunter "begraben werden, bis sie dann freudestrahlend darunter zum Vorschein kommt. Auch Staub wischen tun wir gemeinsam: Aruna bekommt ihren eigenen Feudel, der nach getaner "Arbeit" wegzuschmeißen ist, da sie ihn total zerfleddert. Beim Staubsaugen sitzt sie auf dem Schlitten und lässt sich durch die Räume ziehen, beim Bügeln sitzt sie in ihrem Schaukelstuhl im Wirtschaftraum im Keller und leistet mir Gesellschaft, ab und zu versucht sie dann, mir beim Wäschefalten zu helfen! :schockiert:
    Aber immer muss ich ihr beim Bügeln etwas erzählen oder vorsingen, sonst wuffelt, fiept, quengelt sie sich nen Wolf.
    Also Labbi ist in meinen Augen, wenn man ihn(sie) richtig auslasten will, ein Fulltime Job. Allerdings verordne ich ihr auch ab und zu mal Ruhezeiten, dann zieht sich madame in Schlafzimmer zurück und belegt mein Federbett mit Beschlag.
    Trotzdem würde ich mich immer wieder für einen Labbiclown entscheiden, denn sie haben täglich neue Ideen, wie man Herrchen/Frauchen amüsieren kann.