Ich berichte mal von meiner Erfahrung. Ich habe einen Rotti und einen Dobi-Rottimix, dazu kommt dass es ein intaktes Pärchen ist (Rüde sterilisiert).
1. Was ändert sich mit einem Zweithund (positives und negatives) im Zusammenleben (Alltag?)
- Man kann die Hunde eher nicht mehr überall mitnehmen.
- Meine Hunde sind im Team nicht mit anderen verträglich - also Hundekontakte und Schwätzchen mit anderen HH kommen selten vor, das war früher anders.
- Wenn die Hündin läufig ist gibts ein paar Schlaflose Nächte und etwas Stress für mich und den Rüden. Das ist aber bei anderen Konstellationen nicht gegeben.
- Meine Hunde haben den ganzen Tag einen Spielkameraden und spielen auch wirklich viel und schön miteinander (beim Gassi und im Garten). Das wäre sonst vielleicht 3 mal im Monat der Fall, wenn wir einen anderen Hund treffen der auch spielen darf und will.
2. Macht ein Zweithund wirklich nicht mehr arbeit?
Doch, definitiv. Auch der zweite Hund will erzogen und beschäftigt werden und ist bestimmt kein Selbstläufer.
3. Kommen außer den "Üblichen" Kosten (Futter, Schule, TA etc.) noch besondere Kosten dazu?
Also bei mir nicht.
4. Wovon hängt es ab, ob man "Zweithundgeignet" ist?´
Vom Ersthund, vom potenziellen Zweithund und von dir und deinen Lebensumständen! Genannt seien hier besonders die Punkte Wohnug(ssuche). Ich würde mit zwei Rottis bestimmt keine Wohnung mehr finden, ich hab mir den zweiten erst geholt als ich (innerhalb der Familie) eine Wohnung sicher hatte, in der ich auch mit beiden willkommen bin.
5. Eignet sich ein Welpe oder ein "erwachsener" Hund besser als Zweithund?
Mein Zweithund war (wie mein Ersthund auch) bereits 10 Monate alt als ich ihn bekam, von daher kann ich dazu nichts sagen.
6. Wie ist das mit Dominanzgehabe untereinander? Sind da Probleme zu erwarten?
Bei meinem Pärchen kann ich das gut händeln, aber eine andere Hündin im Haushalt würde früher oder später zum Kampf führen - einem ernsten.
7. Welches Umfeld sollte gegeben sein?
Kommt auch wieder auf die Hunde an. Ich hab mit dem zweiten noch 3 Monate in der Stadt gewohnt (Leinenpflicht überall, für Freilauf extra raus fahren, jedoch auch dort total überlaufen) und es war furchtbar, weil es für den Hund nicht das passende war. Mein Ersthund hatte damit kein Problem.
8. Welche Voraussetzungen sollte der Ersthund mitbringen?
Er sollte andere Hunde eben gut finden. Finde heraus, welche Hunde dein Ersthund gut findet und welche eher nicht.
9. Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Zweithund?
Ich hab ihn mir vor Beginn meiner Abschlussarbeit geholt, während dieser hatte ich ja genug freie Zeit.
10. Gibt es Rassen die sich gar nicht als Zweithund eignen?
Rassen denke ich nicht, aber sicher Individuen.
11. Erzieht der Ersthund den Zweithund?
Mein Zweithund hat sich einiges positives vom ersten Abgeschaut (Souverenität in manchen Situationen z.B.), der erste aber auch negatives vom zweiten (Anspringen, aufdrehen...)
12. Können Hunde zu zweit wirklich besser "Alleinebleiben"? Oder sitzen dann zwei jaulende Hunde da?
Bestimmt fallen mir noch mehr Fragen ein. Und ja - es ist sehr generell gehalten da es (wenn überhaupt) früüühestens in 1-1,5 Jahren soweit wäre.
Die Hunde sollten beide das alleinebleiben gelernt haben. Wenn es beide nicht können hast du zwei heulende Hunde die sich gegenseitig noch verrückter machen. So eine Konstellation hatte ich vor ner Weile mal über mir wohnen... das war nicht besonders schön.