Hallo,
alle Achtung, was Beate und Markus hier geleistet haben. Diese Hunderasse ist nicht leicht zu erziehen. Sie unterscheidet sich karakterlich erheblich von denen uns bekannten Hunderassen. Wir haben alle Beiträge (zumindest die von Beate und Markus) gelesen und können uns gut in die jeweilige Situatin hineinversetzen.
Seit Weihnachten sind wir stolze Besitzer eines 6 Wochen alten Carpatin Welpen. Wir haben diesen direkt von einem Schäfer aus Rumänien erhalten, der sich in der Regel niemals von einem Gesunden Hund trennen würde. (Vitamin B
)
Der Schäfer selektiert bereits im frühen Stadium kranke, schwächliche und überzählige Tiere aus. Das hört sich für uns Westeuropäer erst mal grausam an, ist aber insofern notwendig, da die verbleibenden Tiere die Schaafherden gegen Wölfe und Bären verteidigen müssen. Nur die stärksten sind hierzu in der Lage.
Der Karakter des Hundes ist stark davon abhängig, ob er aus einer Züchtung oder von Arbeitstieren abstammt. Letztere steckt das Arbeiten im Blut, was bedeutet, dass sie eine Aufgabe brauchen, die sie sowohl physisch als auch geistig fordert. Diese Hunde wachen ohne Schäfer über mehrere Tage über die Schaafe und arbeiten hier mit Schäferhunden zusammen. Für eine Stadtwohnung ist Dieser gänzlich ungeeignet.
Wir gehen davon aus, dass Markus so einen ausselektierten Hund eines Schäfers gefunden hat. Ein großes Glück für den Kleinen.
Diese Rasse wird seit der Bronzezeit beinahe unverändert in Rumänien vorgefunden. Deshalb ist er in seiner Art ebenfalls sehr ursprünglich.
Personen mit der dieser Hund bis zu seinem 6. Lebensmonat in regelmäßigen Kontakt war werden als "Herdenmitglieder" betrachtet. Danach wird er Fremden gegenüber sehr misstrauisch. Im Rudel versucht er immere wieder seinen Platz zu finden. Seinen Herrn (Rudelführer) folgt er bedingungslos und beschützt ihn bis zu letzt.
Bei Markus weiß er nicht, welche Stellung er nach der Geburt des Babys eingenommen hat und ist deshalb unsicher und zieht sich zurück. Dieses Verhalten ist bei Rüden noch deutlicher ausgeprägt. Trotz allem ist er als Familienhund bestens geeignet. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn der Hund erst mal seinen Beschützerinstinkt gegenüber dem Baby entwickelt hat. Er wird sein "Schaaf" gegenüber allen Fremden versuchen zu beschützen. Knurren und Bellen wird die Folge sein, sollte sich ein Fremder seiner Meinung nach zu nah an das Kind heran machen. Ignoriert der Fremde diese Warnung, wird er diesen schnell zeigen, wer hier das Sagen hat.
Vieles hielt ich für "Märchen" des Hirten, als er uns die Fähigkeiten des Hundes beschrieb. Seit einigen Wochen staune ich nur, was uns unser kleiner Karpaten-Bruno so alles beschert.
Vom ersten Tag (mit 4 Wochen) meldet er, wenn er seine Geschäfte erledigen muss. Selbstverständlich passiert schon mal ein Malheur, aber immer dort, wo wir Zeitungen ausgelegt haben.
Da er ja noch ein Baby ist, schlafe ich bei ihm in der Nähe, er im Gang, ich im Wohnzimmer (wäre ja noch schöner, wen es umgekehrt wäre
)
Letztens fiel Sohnemann aus dem Bett und weinte im Halbschlaf vor sich hin. Plötzlich fing der Hund an zu jaulen und lief unruhig im Wohnzimmer auf und ab. Schnell war klar warum. Kind wieder im Bett, Hund wieder ruhig.
Wir können Beate und Markus nur zu Ihrem Nachwuchs, dem Hund und der geleisteten Arbeit gratulieren.
Anbei ein Foto von unserem Kleinen mit 4 Wochen und seinem großen Bruder. Der Papa war gerade bei der Arbeit ! 
Carmen und Günther
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