Beiträge von Ginablümchen

    Zitat

    Hallo Ginablümchen, bei uns gibt es einige Wohnungslose mit Hund und ich habe einen relativ guten Kontakt zu denen, weil ich denen eine Zeit lang sämtliches Futter das Perdi nicht vertragen hat mitgebracht habe.... (auch jetzt gibt es immer mal wieder was für die ....) wenn es Dir hilft, kannst Du mir Deine Fragen mailen und ich mache hier mal ein kleines Interview mit denen.... die sind sehr offen und erzählen gerne was über ihre Hunde, wenn man fragt....


    Hi Navilumpi, das würdest du tun??? wow ich bin begeistert :)


    schreibe gerade eine Stoffsammlung zusammen und würde dir gerne die nächsten Tage diese zusenden. kann ich sie dir an deine Email adresse schicken?


    100000 DAnk :)

    Hallo ruelpserle,


    danke für deine vielen Anregungen. Ich möchte darüber schreiben, wie die Hunde sozialisiert sind, was der Hund dem Menschen bedeutet und was deren Beziehung ausmacht. Natürlich gehört für mich auch dazu, welche Schwierigkeiten entstehen (können) wenn man Wohnungslos mit Hund/Tier ist.


    Ich wohne in Hindelang im Allgäu :)


    Liebe Grüße und vielen Dank

    Hallo Ginablümchen,


    so spontan fallen mir als Informationsquellen noch caritative Einrichtungen ein, die sich um Obdachlose kümmern. Dort wird man sicher über jede Menge persönliche Erfahrungen verfügen. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit mit Mitarbeitern einer solchen Einrichtung Kontakt aufzunehmen und diesen auch zu interviewen.


    Oder Streetworker, die ja auch täglichen Umgang mit vor allem jugendlichen Obdachlosen haben. Eventuell kannst du ja einen Streetworker mal bei seiner täglichen Arbeit begleiten.


    Oder wie wäre es mit den Tiertafeln?
    Gerade dort sind doch sicher viele Obdachlose anzutreffen, weil es für sie eine Möglichkeit ist, Futter und teilweise auch ärztliche Versorgung für ihre Hunde zu bekommen.


    Aber ich denke mal, dass du für alle diese Möglichkeiten schon eine größere Stadt als Anlaufstelle haben solltest, da in so ländlichen Gegenden dieses "Problem" nicht so wirklich besteht.


    Generell finde ich die Idee mit den Interviews sehr gut, da es einen subjektiven Einblick in das Leben eines Obdachlosen-Hundes gewähren würde. Allerdings stelle ich es mir schon schwierig vor für dich, so ganz alleine jemanden zu finden, der sich zu einem Interview bereit erklärt.


    Ich komme aus einer etwas größeren Stadt und hier kann man tagtäglich Obdachlose mit ihren Hunden in der Fußgängerzone antreffen.


    Hier mal zwei eigene "Erfahrungsberichte" von mir:
    Über viele Jahre hinweg saß ein älterer Obdachloser immer neben dem Eingang der Sparkassenfiliale in der Fußgängerzone. Ich habe diesem Mann so gut wie immer etwas in seinen Sammelbehälter gegeben, wenn ich grade Geld geholt hatte. (ob das jetzt gut oder schlecht ist, lassen wir mal dahingestellt sein, es war mein Geld und ich habe es gerne gegeben, okay?
    Und jedesmal habe ich auch so einige Worte mit ihm gewechselt, so belangloses Zeug halt.
    Nach einiger Zeit hatte dieser Mann dann einen kleinen Hund. Ein Welpe damals noch. Ab dem Zeitpunkt hatten wir dann ein richtiges Thema zum unterhalten
    Ich hatte ihn darauf angesprochen, was es denn für ein kleiner Welpe sei, wie alt etc.
    Ich hatte damals noch keinen eigenen Hund und es sollte auch noch viele Jahre dauern, bis ich soweit war, dass ein Hund bei mir leben konnte.
    Ich habe dann angefangen, ihm mehr oder weniger zweckgebunden etwas Geld zuzustecken, weil ich halt wollte, dass es dem kleinen Hund auch gut geht. Viele meiner Freunde und Bekannten haben mich damals ausgelcht, so nach dem Motto: Ach, der versäuft das doch eh nur, der Hund ist nur "Druckmittel" damit die Leute ihm mehr Geld geben ......
    Aber nein, ich habe die Erfahrung gemacht, dass er wirklich das Geld so eingesetzt hat, wie ich es mir gewünscht hatte.
    Vernünftiges Halsband, eine gute Leine, eine Thermodecke, damit Hündchen schön warm und trocken liegen kann.
    Ich habe diesen Hund bei dem Obdachlosen groß werden sehen. Und ich war sehr beeindruckt davon, wie gut er sich um den Hund kümmert und wie liebevoll sein Umgang mit ihm war.
    Irgendwann war er dann einfach verschwunden und so sehr ich auch in der Zeit danach Ausschau gehalten habe, ich habe ihn leider nie wieder irgendwo gesehen. Ich hoffe heute noch, dass es sowohl ihm wie seinem Hund gut gegangen ist.


    Und nun die anderer Seite dieser Medaille ;)
    Vor einiger Zeit hatten wir hier in der Fußgängerzone ein massives Problem mit jugendlichen Obdachlosen, die mit ihren Hunden immer einen bestimmten Platz aufgesucht haben. Diese Hunde waren groß und nicht wirklich freundlich. Die Passanten wurden massiv bedrängt um eine "kleine Spende" - und wenn dann so einige große Hunde dabei sind, dann war das manchmal nicht mehr lustig. Das ging soweit, dass sich immer öfter bedrängte Passanten in die Geschäfte geflüchtet haben, weil sie auch Angst vor den Hunden hatten.
    Mehrmals musste diese Gruppe von der Polizei des Platzes verwiesen werden. Sogar die Polizei hatte Probleme mit den Hunden, da diese sehr angriffslustig waren (mal so ganz vorsichtig formuliert)
    Bei diesen Obdachlosen war der Umgang mit ihren Hunden alles andere als freundlich oder gar liebevoll. Da wurde rumgebrüllt, getreten, hin und her geschubst.
    Ganz ehrlich, wenn ich nicht selber viel zu viel Angst vor den Leuten gehabt hätte, dann hätte ich sicher etwas dazu gesagt, aber so mutig war ich dann doch nicht.


    Außer meiner Sicht gibt es daher auch bei den obdachlosen Hundebesitzern nicht nur die, die in einem Hund einfach eine Bereicherung sehen, sondern den Hund als "Prestigeobjekt" oder "Waffe" benutzen. Ganz genau wie bei Otto-Normalverbraucher eben auch.


    So, ist jetzt zwar sehr lang geworden, aber da ich als Nicht-Clubmitglied keine PN schreiben kann und du keine mail-addi freigeschaltet hast, musste ich halt hier den Thread zutexten


    Ich hoffe, meine Anregungen helfen dir weiter und ich drücke dir die Daumen für deine Diplomarbeit.


    Liebe Grüße
    Cavalier


    Hallo Cavalier,


    herzlichsten Dank für deine lange Nachricht :)


    Ich bin stark motiviert nicht nur theoretisch über dieses Thema zu schreiben, sondern auch wirklich auf die Straße zu gehen und befragungen durchzuführen! Ich glaube auch das es schwierig werden wird und vorallem habe ich keine Ahnung wie ich das am besten aufbaue. Hab noch nie so eine Diplomarbeit geschrieben, und habe ehrlichgesagt keine Ahnung wie ich es strukturieren soll. Bzw. wo ich anfangen soll... :( :

    Hallo Goethe,
    danke für deinen Beitrag. Ich wohne im tiefsten Allgäu und unsere Bibliotheken führen keinerlei Bücher über dieses Thema :(


    Mit der Futtertafel etc. ist eine gute Idee, doch was gibt es bei mir in der Nähe wo möglich wäre mich zu informieren? Berlin hat ja auch so ein Projekt wo die Tierärztin kostenlos die Tiere untersucht. Doch das ist natürlich für mich über 700km entfernt.


    Was ist Blochs Pizzahunde?


    Also mich fasziniert die Tatsache (natürlich trifft das nicht auf alle zu) das die meisten Hunde von Obdachlosen/Punkern so super sozialisiert sind und meist auch noch super gepflegt sind. Ich möchte herausfinden, was die Kommunikation zwischen Hund und Mensch ausmacht. Was die Tiere für den Menschen bedeuten, was der Mensch für den Hund bedeutet. Welche Möglichkeiten es in Deutschland gibt das Tier zu versorgen, wie es mit Hundesteuer z.B. ist. oder wie alt diese Hunde im Durschschnitt werden.


    Ansosnten bin ich für alle weiteren Fragen/Ideen die du hast sehr offen!!!


    Herzlichen DAnk und liebe Grüße aus dem kalten Allgäu

    Hallo zusammen,


    danke für den Link, das "Gespräch" habe ich auch schon gelesen. Ich bin mir sehr bewusst, dass es nicht immer der Fall ist, dass gut mit den Hunden umgegangen wird, doch bin ich der MEinung, dass es viele Hunde teilweise viel viel schlimmer in "normalen Familien" getroffen hat, als die auf der STraße.


    Ich habe der Tierärztin aus Berlin eine Email geschrieben und hoffe von ihr zu hören.


    Ansonstne bin ich offen und dankbar für all die neuen Ideen und Meinungen und ERfahrungen.


    Einen schönen Tag