Hallo!
Also, wenn er an der Leine zieht (leichter Druck) verlangsamt er sein Tempo einfach mittlerweile, dann brauch er auch nicht den vollen Weg zurückzulaufen.
Zieht er stark an der Leine (zB uuuunbedingt am Busch schnüffeln) läuft er wieder in seine Position -die ist eben bei uns hintenrum rechts einordnen- und muss sich dort meinem Tempo anpassen.
Ich laufe einfach mit meinem Tempo weiter wie ich es will, aber gehe dann als Belohnung richtung Busch. Zieht er wieder, muss er eben noch einmal um mich herum, da ich stehenbleibe und nicht nachgebe, bis er sich auf diese Art und Weise orientiert hat.
Er rennt aber nicht die ganze Zeit um mich umher, da
a) es ihm zu blöde ist, wenn er irgendwo hinwill, den ganzen Weg nochmal zurücklaufen zu müssen und er dann lieber beim ersten leichten Ziehen schon langsamer geht.
und
b) ich wenn er an der Leine geht ihm Hilfe anbiete, in dem ich schon bevor e zieht, seine Aufmerksamkeit auf mich lenke, in dem ich ihm "mach langsam" sage.
Natürlich ist jeder Hund individuell, aber ich habe das Gefühl, dass wenn der Hund zieht, weil er etwas interessantes sieht/riecht, was ja so ziemlich alles ist bei den meisten ("hui ein Baum!" "hui eine Straße!") und man stehenbleibt, damit sich der Hund an einem orientiert, das interessante Ziel trotzdem erfasst werden kann.
Bei Alfons habe ich die Erfahrung gemacht, dass es durch dieses Zurücklaufen und Ziel aus den Augen verlieren einen größeren Effekt hat.
Anfangs hat es dann schon ein wenig genervt, dass er oft um mich herumlaufen musste, aber stehen bleiben ist ja auch nicht so die Lieblingsbeschäftigung.
Wir sind auch wirklich sehr (!!!!) schnell zu Erfolgen gekommen, weil es ihn anscheinend genauso annervt, eine Extrarunde drehen zu müssen.
Auf die Schuhbindfrage:
Also, wenn tatsächlich mal etwas ist, und ich stehenbleiben muss, setzt er sich von sich aus meistens schon hin.
Aber trotzdem würde ich, wenn ich etwas mache, es nicht einfach tuen, ohne ihm ein Signal zu geben (Stopp, Sitz, Hier, was auch immer man sagt).
Wegen dem Verknüpfen:
Theoretisch kann man ja das ziehen mit dem Verknüpfen was man möchte.
Ich persönlich fands eben praktisch mit dem hintenherum gehen und einordnen. wenn ich loslaufe, läuft er frei weiter und schöpft den Radius aus den er hat.
ordnet er sich ein und ich sage Sitz, sitzt er eben, ordnet er ein und ich sage Fuß läuft er bei Fuß weiter (wobei wir da noch üben müssen).
Ich denke er verknüpft es nicht wie einen Befehl "WEIL ich ziehe MUSS ich das jetzt machen", sondern eher wie eine Maschine oder ein Intelligenz spielchen "Ich komm nicht weiter, ah ok... so funktionierts".
Und da er auf das Spielchen wenig Lust hat, versucht er es von vornerein zu vermeiden, in dem er meine (für ihn angenehmere) Alternative nutzt, sein Tempo zu verringern.
Was ich gut hieran finde ist, dass es nicht nach Länge/Abstand geht, die er von mir entfernt seien kann, sondern um das Prinzip "gehe ich nicht auf das langsame Gehen ein, muss ich einen Umweg gehen", egal WIE lang bzw. kurz die Leine denn nun ist.
Das ganze findet übrigens ohne "nein" und "fein" statt.