Beiträge von Nocte

    Kleine Anekdote dazu:


    Ich war als Rucksacktourist in Indien unterwegs und am (fast) letzten Tag hab ich mit zwei anderen Touris beschlossen eine kleine Bergwanderung zu machen. Eine bei Besuchern beliebte Route. Wir waren schon auf dem Rückweg und der Ort schon in Sichtweite als plötzlich vor uns zwei wilde Hunde standen. Wir drehen uns um, um einen Umweg um die Tiere zu machen, da waren wir auch schon umstellt von etwa sieben ziemlich räudig ausehenden wilden Hundebiestern. Wir hatten echt Panik. Einer von meinen Begleitern hatte dann die rettende Idee, die auch locker nach hinten hätte losgehen können. Er nahm eine Stein vom Boden und holt aus um zu werfen, besinnt sich aber noch, macht nur die Wurfbewegung und behält den Stein in der Hand.
    Die Hunde sind genauso schnell abgerückt, wie sie aufgetaucht sind.


    Sehr, sehr gruselige Begegnung.

    Solche Begegnungen mit verwilderten Hunden und Hundegruppen hatte ich auch schon. In Griechenland hat uns das auf einen Baum getrieben und der Autoreifen musste dran glauben. In Russland haben wir sportlichen Ehrgeiz entwickelt und sind gerannt ... Mir ist das nur einmal passiert, dass ich allein war und das war besser, weil nicht auch noch die Gruppendynamik dazu kam. Aber schön sind solche Begegnungen nicht. Die Hunde-Gruppen sind schon recht routiniert beim Jagen. Wenn ich mir vorstelle, dass ein Rudel Wölfe bei bester Gesundheit an Stelle der Hunde gewesen wäre .... da schaudert es mich.

    30 Schafe sind die offizielle Lesart. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass dort auch geschossen wird und eben bei diesen Trails die Menschen (bewaffnet) anwesend sind. Die Bedingungen sind nicht vergleichbar. Sie sind räumlich nicht vergleichbar, baurechtlich, rechtlich und auch schutztechnisch nicht.


    Bei einem solchen Trail müssten hier jede Menge Hebel in Bewegung gesetzt werden, weil es dabei zwangsläugif zu Eingriffen in den Straßenverkehr kommt. Selbst das Mitführen einer Waffe wäre schon verboten und frei laufenden Hunde führen ja gern mal zu einem Herzinfarkt.
    Selbst wenn z.B. ein Begleitschutz schießen dürfte - was er nicht darf - braucht man dann eine schussfeste Herde und in Deutschland darf nicht ortseinwärts geschossen werden. Da wären wir dann wieder beim Blecheimerwurf.
    Die USA sind nicht mit Deutschland vergleichbar. Dass die Gegebenheiten an sehr vielen Orten keinerlei effektiven Herdenschutz erlauben, zeigen unsere steigenden Risszahlen. Die inoffiziellen Risse und die nicht gemeldten noch dazu genommen, ergibt sich ein Anstieg, der zum Anstieg der Wolfspopulation passt. In Sachen Herdenschutz tut sich allerdings GAR NICHTS. Wir Weidetierhalter können lediglich unsere E-Zäune nutzen, wo es geht HSH einsetzen oder gleich gar von einer artgerechten Haltung ablassen. Da sind aber sämtliche anderen Probleme, die die Wölfe und demnächst Bären mitbringen, völlig unberücksichtigt. Radfahren im Wald, Gassi gehen, Ferienlager-Nachwanderungen, Pilze sammeln, ein Picknick im Grünen u.s.w. - das will zwar keiner hören, aber dass diese Dinge in einigen Gegenden schon nicht mehr gefahrlos möglich sind, ist Fakt und mit steigenden Rudelgrößen werden sie nicht ungefährlicher.

    Man lässt nach einer Wolfssichtung in dem Gebiet und mit den Bauten auf dem Hof 2 Schafe dort allein? Zwei Schafe allein ist schon nicht schön für die Tiere, aber die hätte man doch zur Not in einen schnellen Palettenverschlag in einem der Stallgebäude erstmal sicher verstauen können und dann nach Feierabend versuchen, etwas "sicheres" zu bauen. Da fehlt mir irgendwie das Verständnis.

    Und jetzt hat der nur 3 Hunde. In dem Beitrag aus USA wurden je 100 Schafe 1 Hund gefordert - macht bei 1100 Schafen 11 Hunde.

    Und auch das ist zu wenig, wenn das jagende Rudel mit 12 .. 13 oder mehr Wölfen auf der Weide steht. Hatten wir den schon?


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    In den Kommentaren tauchen diverse Fragen auf:


    - Wolf oder Bär oder fremde Hunde?
    - War die HSH-Hündin etwa allein?
    - Hat evtl. ein Mensch die Hündin getötet?
    - Waren die Weidetiere nicht im Nachtpferch?
    - War etwa kein Mensch bei dem Angriff dabei, um die Hunde zu unterstützen?


    Daneben die üblichen Kommentare. Von Beileid über selbst Schuld u.s.w. ist alles dabei.

    Ich meinte verfrachten zwar nicht wörtlich, sondern nur die geziehlte Schaffung von Wanderungsbrücken, dem Vollschutz u.s.w., allerdings geht auch aus anderen Schriftstücken hervor, dass die EU die gezielte Aussetzung sehr wohl als probates Mittel erachtet, um die Besiedlung und Ausbreitung voranzutreiben.


    Rein perssönlich hege ich nicht den geringsten Zweifel daran, dass bei dem ein oder anderen Tier nachgeholfen wurde. Dazu sind mir Wanderungsbewegungen von Tieren, das gehäufte Ersterscheinen auf Truppenübungsplätzen und selbst bei einer exponentiellen Ausbreitung die gehäufte Zuwanderung in den letzten Jahren einfach zu viele Zufälle.


    Davon ab, ist mir vollkommen egal, ob ausgesetzt oder nur unter Vollschutz gestellt. Ich halte beides für Irrsinn.

    Schreckliche Vorstellung, wie diese vielen Schafe abstürzen.
    Ich möchte mal vorsichtig einen Gedanken einbringen bzw einfach nur mal die Meinungen der Viehhalter dazu abfragen:
    z.B. in bestimmten afrikanischen Regionen gibt es ja ebenfalls inzwischen Probleme mit Raubkatzen und den Viehherden bzw auch Menschen, die sie halten. Oder auch Ernteschäden durch Elefanten, die Existenzen stark bedrohen. Da wird auch seit Jahren daran rumgetüftelt, wie man die Menschen, ihr Vieh, ihre Felder schützen könnte - vieles wurde und wird ausprobiert, manches erweist sich als gut, manches als schlecht bzw nutzlos. Dennoch habe ich den Eindruck, dass hierzulande kaum jemand fordern würde, die Großkatzen oder Elefanten abzuschießen, solange man nicht definitiv davon ausgehen kann, dass keine andere Lösung möglich ist.
    Wo liegt der Unterschied?

    Neben den Dingen, die bereits erwähnt wurden, gibt es sehr wohl auch geschützte Plantagen und Zonen, in denen Elefanten und Löwen legal geschossen werden dürfen. Neben den vollkommen unterschiedlichen Lebensbedingungen, ist der Wolf nunmal alles andere als vom Aussterben bedroht. Es würde auch kein Mensch verstehen, wenn man bei uns Elefanten und Leoparden aussetzt, um sie als Art zu erhalten. Der Wolf ist nicht bedroht, aber er bedroht die Weidehaltung, die Erhaltung weiter Kulturlandschaften, die Sicherheit im ländlichen Raum. Der Wolfsschutz - der keiner ist - bedroht tatsächlich bedrohte Arten, birgt rechtliche und sicherheitstechnische Gefahren und ist nicht zu finanzieren. Mir sind echte Muffel, Haselhühner, Feldhasen und diverse Pflanzen deutlich wichtiger, weil sie wirklich bedroht sind. Dies einer unbedrohten und hybridisierten Art zu opfern und obendrein noch Menschen in mittelalterliche Zustände zu zwingen, erschließt sich mir nicht. Die vorhandenen Weiten zu schützen, um den Wolf und auch den Bären in Europa zu erhalten, das ist sicher sinnvoll, aber nicht, diese Tiere in großer Zahl zwischen Autobahnen, Dorfstraßen und Menschen zu verfrachten.

    Irgendwie schaurig. Lieber in den Tod stürzen als gefressen zu werden.


    (mir ist schon klar, dass die nicht so denken)


    Für den Schäfer aber ein Wahnsinn. Auf einen Schlag so viele Tiere zu verlieren.

    Ich finde das auch schaurig und die Panik, die die Tiere hatten, mag ich mir nicht mal vorstellen. Wenn man sowas liest, dann fragt man sich doch, warum die uneingeschränkten Befürworter solcher Rewilding-Projekte nicht verstehen, dass unsere Ahnen diese Raubtiere nicht grundlos in unseren Breiten ausgerottet hatten. Stellt euch das mal zu einer Zeit vor, zu der man noch mit Kutschen und Viehwägen fuhr.

    Klippenjagd ist für Wölfe typisch. Ein Rudel bekommt die sicher sehr leicht über die Klippen getrieben und wenn ich mir ansehe, dass auch ein Hütehund eine ganze Herde dirigiert, scheint das mit dem Bären nicht so abwegig.

    Man wundert sich und staunt:


    Wolf reißt erneut Schafe
    - MOZ.de


    Auf FB gibt es ein Foto aus der Südwestrundschau vom heutigen Tage. Darin ein kurzer Artikel zum Wolf aus dem Schluchsee. Ein Satz ist spannend:


    "Nach Angaben des Senckenberg-Instituts für Wildtiergenetik handelt es sich um einen von drei Welpen, die im vergangen Jahr in Schneverdingen in Niedersachsen ausgesetzt worden sind."

    Was ist daran Hetze, wenn die Wolfsgegner auf natürliches Verhalten von Wölfen immer wieder aufmerksam machen, um deutlich zu machen, dass nichts dran ist am armen scheuen Raubtier? Es ist ja nicht gerade so, dass die Weidetierhalter und Dorfbewohner ein Mitspracherecht hätten, wenn es darum geht, ihnen (uns) gefährliche Raubtiere, gegen die sie weder sich, noch ihre Tiere schützen dürfen, zuzumuten. Außerdem hat sich die Befürworter-Seite nicht durch eine realistische Einschätzung oder Belehrbarkeit hervorgetan.