Beiträge von Hedges

    Olianda, das tut mir sehr sehr leid für euch. Und genau diese Situation will ich für Hazel ja nicht.
    Und dennoch ist es "allmächtig" zu entscheiden, sie frühzeitig gehen zu lassen... Es soll ja für sie eine Erlösung sein, irgendwie. Einen Hund einschläfern zu lassen, der vielleicht noch gar nicht "will" kommt mir falsch vor. Genauso falsch finde ich es, sie unnötig leiden zu lassen.


    Pinky, wahrscheinlich hast du recht und ich vermenschliche das gerade. Ich möchte es aber auch keinem Tierarzt zumuten, einen Hund einzuschläfern, der vielleicht noch nicht "so weit" ist.
    Mein Mann meint, wir sollten das Wochenende abwarten. Vielleicht ist das richtig.


    Ich danke euch für euer feedback.


    Traurige Grüße
    Andrea

    Ich danke dir, Pinky.


    Ich lebe seit August mit dem Gedanken, sie kurzfristig gehen zu lassen. Mal verzweifel ich, mal versuche ich rational zu sein...
    Und wenn unsere Tierärztin nicht ab dem Tag, als die Gebärmuttervereiterung diagnostiziert wurde, Urlaub gehabt hätte, wäre Hazel jetzt schon tot, vermute ich. Das hat mich aber auch sehr verunsichert, weil sie nachfolgend ja noch eine sehr gute Zeit hatte.


    Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll...

    Sie trinkt und geht Gassi. Die Urinmenge scheint mir insgesamt noch ok. Es dauert halt sehr lange. Fieber hat sie nicht. Schleimhäute scheinen mir ok.


    Sie ist kein Hund, der viel zeigt. Bei Sammi weiß ich immer, wie es ihm geht (auch leider derzeit nicht gut). Hazel ist da anders. Sie ist zu Hause immer schon eher inaktiv und schläft viel. Galga halt.

    Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll und ein aussagekräftiger Titel fällt mir auch nicht ein.


    Wir haben (noch) zwei Hunde Sammi, 15 - 17 Jahre und Hazel 11 Jahre.
    Bei Hazel wurde im August ein Übergangszellkarzinom am Basengang und eine Veränderung an der Gebärmutter diagnostiziert. Grund für die Diagnostik war, dass sie schlecht Urin absetzen konnte.
    Die Gebärmutter sollte so schnell wie möglich herausgenommen werden, da sie stark vergrößert war und auf die Blase drückte. Unter der Narkose wurde eine Blasenspiegelung gemacht. Der Blasengang war so zugewuchert mit einem Übergangszellkarzinom, dass es nicht möglich war, bis in die Blase zu gelangen. Wir wurden noch während der Narkose angerufen und uns wurde geraten, die große OP nicht mehr durchzuführen und Hazel noch eine schöne restliche Zeit zu machen. Sobald sie keinen Urin mehr absetzen würde, sollten wir sie gehen lassen. Wohl durch die Endoskopie der Blase war der Urinabsatz zunächst deutlich besser.


    Nachfolgend (einige Wochen später) hörte sie auf zu fressen und es ging ihr nach meinem Empfinden sehr schlecht. Der Urinabsatz war aber noch relativ gut. Ich bin in die Klinik und es wurde eine heftige Gebärmuttervereiterung diagnostiziert, bei der man eigentlich eine Not-OP gemacht hätte. Die Ärztin meinte, Hazel mache nicht den Eindruck wie ein Hund, den man gehen lassen sollte, so dass ich einer weiteren Behandlung zugestimmt habe. Sie hat Hormone bekommen, die den Muttermund öffnen, um dem Eiter eine Möglichkeit zu geben, abzufließen, und nach zwei Wochen ging es ihr tatsächlich wieder gut. Sehr gut sogar. Seitdem bekommt sie durchgehend ein Antibiotikum, Magenschutz, Metacam und Buscopan.


    Nun frisst sie seit gestern wieder ganz schlecht. Gestern Abend konnte ich ihr noch ein Steak schmackhaft machen. Heute hat sie noch nichts gefressen. Nicht einmal das Riesenpaket mit Hundeleckerchen, das heute ankam, hat sie interessiert. Der Urinabsatz hat sich verschlechtert. Es läuft noch, dauert aber lange, bis es anläuft, dann nur in einem sehr dünnen Strahl.
    Wenn es "nur" der Urinabsatz wäre, würde ich denken, dass wir sie nun noch genauer beobachten müssen. Ich habe aber Sorge, dass sie vielleicht einen Nierenstau oder so etwas hat.
    Vielleicht ist die Gebärmuttervereiterung auch zurück gekommen.
    Oder es sind Metastasen.


    Oder sie hat nur Magen, was sie immer mal wieder hatte, ihr ganzes Leben lang.


    Ich weiß nicht, ob ich wieder Diagnostik betreiben lassen möchte. Ein Ultraschall tut zwar nicht weh, stresst sie aber sehr. Eigentlich ist sie durch jeden Klinikaufenthalt gestresst.


    Mit der Klinik hatte ich vereinbart, dass wir sie bei einer Verschlimmerung gehen lassen. Aber wie schlimm muss es werden? Noch ist sie nicht in einem Zustand, in dem ich bei einem gesunden Hund denken würde, dass es etwas ernstes ist. 1 1/2 Tage nicht fressen war immer mal wieder normal für sie. Aber sie ist ja kein gesunder Hund.


    Wir haben vor zwei Jahren und vor drei Jahren einen Hund einschläfern lassen müssen. Bei beiden war uns klar, dass der Moment gekommen war. Es war jeweils eine relativ akute Verschlechterung in einem hohen Alter mit eindeutigen Symptomen.


    Und jetzt weiß ich nicht weiter...
    Sie wird sterben. Die Diagnose ist tödlich. Und sie soll nicht leiden. Lass ich sie jetzt frühzeitig gehen? Oder warte ich, bis ich ein sicheres Gefühl habe und lass sie vielleicht leiden? Und was mache ich mit Sammi? Soll er dabei sein?


    Falls es jemand geschafft hat, bis hierher zu lesen, freue ich mich über Ratschläge...


    Danke.

    Ich möchte mal einen Zwischenstand geben für alle, die sich vielleicht in ähnlicher Situation befinden.


    Wir haben uns ja gegen die Operation entschieden und es war die richtige Entscheidung. Sammi lebt weiterhin und die Tumore bereiten ihm keine offensichtlichen Schwierigkeiten. Altersbedingt baut er einfach ab und die große Hitze derzeit ist natürlich auch nicht gut für ihn.
    Wir hatten (und haben) jedoch trotz der Diagnose noch eine gute Zeit. Er ist jetzt geschätzte 14 1/2 bis 17 1/2 Jahre, was für einen Hund mit 32 Kg ja schon ein ordentliches Alter ist.


    Im Nachhinein würde ich nie wieder so einen Ultraschall ohne akute Veranlassung machen lassen.


    LG
    Andrea

    Wir haben die zweite Meinung einer niedergelassenen Ärztin eingeholt, die tendenziell auch gegen eine OP war. Die zweite Klinik hier in Duisburg möchte ich eher nicht fragen, dort scheint immer operiert zu werden.


    Wir haben uns jetzt auch gegen die OP entschieden und hoffen, dass die Tumore langsam wachsen.


    Vielen Dank für eure Antworten.

    Ich weiß, Tüdeldü,


    ich rede natürlich auch mit meinen Freunden, die Sammi lange kennen, darüber und habe die Meinung einer zweiten Ärztin eingeholt.
    Tendenziell sagen alle, in Würde sterben lassen.


    LG
    Andrea

    günstigenfalls 12 Jahre alt ist und maximal 15 Jahre.

    Er ist günstigstenfalls 13 Jahre und lebt seit zwölf Jahren bei mir.


    Ich vergaß zu erwähnen, dass er im laufenden Jahr bereits zweimal (mutmaßlich) ein Vestibularsyndrom (oder was zentrales) hatte, von dem er sich aber jeweils sehr schnell erholt hat.


    Zudem ist er bei fremden Menschen eher unverträglich. Ein Klinikaufenthalt bedeutet für ihn maximalen Stress. Und er ist sehr auf uns und unser kleines Rudel bezogen. Schläft bei uns in der ersten Etage im Bett (das wir abgesägt haben, damit er gut reinkommt) und wäre todunglücklich, wenn er nicht mehr die Treppe hoch käme. Auch bleibt er nie freiwillig zu Hause, wenn wir offensichtlich spazieren gehen. Selbst wenn es ihm nicht gut geht, will er mit.


    Lebensverlängerung um jeden Preis?

    Lebensverlängerung um jeden Preis will ich gerade nicht, wollte ich auch bei mir nicht.
    Medizinisch sinnvolle Maßnahmen natürlich schon...


    So schwer, eine richtige Entscheidung zu treffen.


    LG
    Andrea

    Puh... Danke für eure Antworten. Aber wie befürchtet, bin ich jetzt bin ich auch nicht klüger. Leider. Eure Antworten spiegeln all das wieder, was mir auch durch den Kopf geht.

    Was mute ich dem Hund noch zu für welche gewonnene Lebenszeit?

    Das war auch das Argument des Arztes, wobei natürlich niemand sagen kann, welche Lebenszeit er noch hätte. Er ist im letzten Jahr deutlich gealtert, auch wenn ich ihn für sein Alter, das ja nur geschätzt ist, noch recht fit finde.


    Aus meiner Sicht kommt ihr um eine OP gar nicht herum, denn wenn die Milz erst platzt, ist es meistens fast schon zu spät und man erkennt das oft nicht schnell genug.
    Im Prinzip heißt nicht operieren nur Warten, bis die Milz platzt und dann einschläfern.


    In eurem Fall hätte ich die OP schon lange gemacht, wo das Risiko, dass irgendwo Metastasen sind noch gering war.

    Genau das heißt es natürlich. Warten und die letzte Zeit so unbeschwert wie möglich machen oder operieren mit der vagen Möglichkeit, dass er dadurch noch ein, zwei Jahre gewinnt bei hoffentlich gleichbleibender Lebensqualität und der ebenso vagen Möglichkeit, dass er durch die OP massiv abbaut und wir die ihm ohne OP verbleibende Zeit sehr unangenehm machen.
    Ich weiß, auf welche Anzeichen ich achten muss. Die Klinik ist zwei Kilometer entfernt und rund um die Uhr besetzt und falls die Milz reißt, würde er unverzüglich eingeschläfert....


    Das Risiko, dass irgendwo Metastasen sind, war ja noch nie gering, da er seit Jahren tumoröse Veränderungen hat, deren Gutartigkeit ich einmal bestätigt habe. Und letztlich habe ich mich auf die Einschätzung der Klinikärzte verlassen. Es hat auch bei der erstmaligen Feststellung niemand gesagt, sofort operieren, obwohl ich natürlich danach gefragt habe und es natürlich getan hätte. Da hieß es noch, abwarten und kontrollieren und ggf bei Veränderungen die Milz entfernen.
    Die zweite Kontrolle ergab auch keine OP-Indikation und die dritte führte zu dem Tumor außerhalb der Milz. Da hieß es relativ klar: nicht operieren.
    Die letzte Kontrolle habe ich eigentlich mehr für mich machen lassen und mich hat die dann eröffnete Möglichkeit einer OP überrascht, weil die Aussage zuvor so eindeutig anders war.


    Mir geht es nicht darum, nichts unversucht zu lassen. Ich will nicht alles versuchen, sondern das machen, was mutmaßlich für meinen Sammi der beste Weg ist.
    Die Hündin, die wir im Sommer haben einschläfern lassen, hatte sicher kein schönes letztes Jahr. Sie war dement, blind und taub, niereninsuffizient, inkontinent, herzkrank und wir wussten nie, wie es ihr ging. Da sie aber immer wieder kurze Zeiten hatte, in denen Lebensfreude spürbar war oder in denen sie mit großem Appetit gegessen hat oder sie am Schuhregal schnüffelte, um herauszufinden, ob ihr Herrchen schon von der Arbeit zurück ist (Arbeitsschuhe) hatten wir nicht den Eindruck, das Recht zu haben, über ihr Leben zu entscheiden. Allerdings war sie ihr ganzes Leben lang irgendwie beziehungslos, fast autistisch, so dass es extrem schwer war, ihr Befinden einzuschätzen.


    Ein solches Leben wünsche ich keinem Hund. Und dennoch würde ich einen alten Hund deshalb nicht einschläfern lassen, solange noch etwas da ist, was Lebensqualität ausmacht und ihn sein altes Leben leben lassen.
    Sammi hat Freude an seinem Leben, ganz eindeutig. Auch wenn sein Leben kleiner ist als früher, beschwerlicher und er viel schläft. Und natürlich wünsche ich mir, dass er den aktuellen Zustand noch Jahre behält. Die Wahrscheinlichkeit dürfte aber gering sein.


    Manchmal wünsche ich mir, es nier erfahren zu haben, dann müsste ich jetzt nicht entscheiden. Und in der Klinik ist mir genau das gesagt worden...aber ich wollte es wissen.


    LG
    Andrea