Hallo,
ich bin nun auch Hundeanfänger und habe meine 7 Monate alte Hündin nun seit 3 Monaten.
Ich bin bei einem Hundetrainer, der sehr gefühlvoll und völlig gewaltfrei arbeitet, und zwar bei jedem Hund, nicht nur bei einem solchen Sensibelchen wie meiner Hündin.
Die Leinenführigkeit, die in der Tat etwas anderes ist als Beifuß-Gehen, haben wir geübt, indem immer, wenn der Hund mit seiner Aufmerksamkeit woanders als beim HH ist, die Richtung gewechselt wird. Sobald an der Leine geknabbert oder gezogen, am Boden geschnüffelt wird oder die Aufmerksamkeit des Hundes woanders als beim HH liegt, dreht man sich wortlos um und geht in die andere Richtung. Da kann man selbst schnell einen drehwurm bekommen und es ist anstrengend und zeitraubend, aber meine Hündin lief schon nach kurzer Zeit wirklich perfekt an der Leine.
Diese Übung mache ich auch oft, wenn meine Hündin sonstwie nicht so gut mitarbeitet und auch immer mal wieder so zwischendurch, weil es die Aufmerksamkeit des Hundes in Bezug auf den HH steigert, das klappt bei mir und meiner Hündin und auch den anderen Gruppenmitgliedern supergut.
Ohne Leine-Reißen und pöbeln, ohne Worte. Einfach die Richtung wechseln, die Leine vor dem Bauch in beiden Händen.
Wie gesagt, die Beifuß-Übung ist eine andere.
Man braucht viel Geduld, aber hey, Deine Kleine ist 4 Monate alt.
Das Leine-Schnappen solltest Du anders unterbinden, ich habe das - gewaltfrei! - unterbunden, indem ich einfach eingegriffen und ihr die Leine entzogen habe und deutlich "Nein" gesagt habe. Das hat gut geklappt, aber da ist sicher jeder Hund anders.
Lass Dich doch bitte in einer Hundeschule oder von einem Hundetrainer beraten, die/der ohne Gewalt und Zwang arbeitet. Diese Maßnahme, die Du schilderst, ist so hart gegenüber Deinem kleinen Hund, der es doch einfach nicht besser weiß
Es fördert doch auch nicht Eure Bindung und genau das sollte doch das Ziel sein, dass Ihr eine gute Bindung habt und Dein Hund die Erfahrung macht, dass es super ist bei Dir und es sich immer lohnt, die Dinge zu tun, die Du von ihm möchtest und zu Dir zu kommen (und damit meine ich nicht zwangsläufig Leckerchen, häufig reicht auch eine tolle Spieleinlage oder Gekuschel irgendwann dann auch nur noch das Lob).
Das jedenfalls ist das Ziel meines Hundetrainers und alle Übungen bauen auf diesem Gedanken auf. Mit meiner Hündin klappt das super, für uns beide ist das genau das Richtige. Vielleicht ist das nicht der Königsweg für Dich und Deinen Hund, aber sicher besser als der jetzige Weg.
LG