Beiträge von freileben

    Wenn dir die Kurzform reicht, dann passt das! Denn selbst das, was in Mias Fall die Kurzform ist, ist hier verdammt lang.

    Also, ich habe sie mit fast drei Jahren bekommen. Sie hatte da schon 8 Vorbesitzer, überhaupt keine Erziehung, panische Angst vor Menschen. Auch vor mir am Anfang, klar. Besonders vor Männern. Zu der Zeit habe ich in einer WG gewohnt mit drei anderen, zwei Männer (einer davon mein Ex-Freund) und einer Freundin.
    So, ich ging noch zur Schule in der Zeit, hatte also viel Zeit für Mia. Die musste ich erstmal an alles gewöhnen und zu Anfang mit Geschirr und Halsband "sichern". Man konnte von Spazieren gehen nämlich gar nicht sprechen, denn sie hatte vor allem Angst, einfach vor allem. Sogar ein herunterfallendes Blatt veranlasste Mia dazu, sich auf den Boden zu kauern und sich einzupinkeln vor Angst. Andere Hunde, fremde Menschen waren die Bedrohung überhaupt. Ich habe sie dann oft ins Auto gepackt, das liebt sie, und bin mit ihr in den tiefsten Wald gefahren, den ich finden konnte, um sie dort mit der Schleppleine laufen zu lassen. Das waren die einzigsten Momente, in denen man sehen konnte, was für ein tolles Wesen dieser Hund sich bewahrt hatte trotz allem.
    Sie ist auch stark misshandelt worden. Als ich sie bekam, hatte sie Milben und Flöhe, biss sich selbst blutig und hatte am ganzen Körper Bisswunden. Sie muss auch geschlagen worden sein, weil sie vor Gegenständen Angst hatte, die "typisch" waren für Schläge, also zum Beispiel Zeitungen, Besenstiele, Hände natürlich. Sie hatte Rippenbrüche, den Schwanz und die Vorderpfote gebrochen, als ich ich sie bekam.
    Dann dachte ich eigentlich, dass sie in unserer WG gut aufehoben wäre, wenn ich in der Schule war. Mein Ex arbeitete von Zuhause aus, Mia musste also nicht allein sein.
    Leider kam irgendwann heraus, dass mein Ex Mia regelmässig schlug und trat, und zwar extra dorthin, wo sie eh schon verletzt war. Meine Mitbewohnerin hat das gesehen, als sie mal eher nach Hause kam. Er muss das über Monate gemacht haben, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich Mia schon länger. Sie schrieb mir sofort eine SMS, ich bin mitten im Unterricht abgehauen um nach Hause zu fahren. Als ich dort ankam, war mein Ex weg- mit Mia. Ich bin raus, hab die beiden stundenlang gesucht und auch gefunden. Dann habe ich meinen Ex verdroschen- sorry, ich bin keinr Schlägerin, aber wer Mia weh tut, dem tue ich weh. Dann bin ich zur Polizei, habe ihn angezeigt, bin dann ein paar Tage bei meiner Freundin untergeschlüpft und habe das alles meinen Eltern erzählt. Die haben mir dann meine jetzige Wonung angeboten, in deren Haus im dritten Stock, da wohne ich heute noch. Mia musste diesen Kerl nie wieder sehen, und ich konnte endlich anfangen, diesen Hund zu therapieren. Hat auch in fast allen Bereichen geklappt, sie hat kaum noch Angst, sie kann so gut wie überall frei laufen und hört aufs Wort. Hat auch kaum noch Angst vor Fremden. Nur die vor anderen Hunden ist geblieben und eben ihre Trennungsangst. Die setzt sich wohl zuammen aus der VErgangenheit und dem, was mein Ex mit ihr gemacht hat. Das ganze ist jetzt fast zwei Jahre her, und er wird einfach nicht besser.

    Hallo,

    ja, das Problem ist, dass Mia vor lauter Angst eben nicht schläft. Sie leckt ihren Kong leer, sucht dann Tische und Arbeitsplatten nach essbarem ab ;) und legt sich dann zwar hin, aber so wirklich entspannt schläft sie nicht. Egal, wie lange ich draußen war.

    Wir haben sie nämlich mal gefilmt, aber das ist leider nicht jeden Tag möglich.

    Hallo,

    ich bin jetzt auch wesentlich entspannter als vor einiger Zeit, als ich noch gar niccht wusste, was kommt :)

    Tja, jetzt gerade trainiere ich wieder. Wir sind erst bei einer halben Stunde. Die meistert sie übrigens, so wie es aussieht. Gestern auch schon ohne einen Mucks. Sie hat sich zwar tierisch gefreut, als ich wiederkam, aber sie war ruhig :) Habe auch schon überlegt, dass ich das ganze dann wohl beschleunigen muss, also n neuen Plan ausarbeiten, aber kein Problem.

    Sie sollte dann schon den ganzen Tag bei der Nanny sein. Das macht vieles einfach leichter, vor allem weil die frau auch kein Auto hat. Bin so froh, dass sie sie nimmt! :)

    Hallo,

    ich bin gerade total im Stress :)
    Einige von EUch haben ja meine verzweifelte Suche nach einem Sitter verfolgt ("Sitter, Pflegestelle oder ähnliches hieß der Beitrag).

    Jetzt sieht es so aus:
    Ab April gehe ich zur Westfalen-Akademie und werde Ergotherapeutin :musik: Die Schulungszeiten sind dort wie normale Berufsschule. Die Frau am Telefon meinte, es KANN passieren, dass ich dann ein- bis zweimal die Woche bis 16:45 Schule habe, und ansonsten bis zwei oder drei. Bis zwei oder drei kann sie ja allein bleiben, je nachdem wann ich anfange, bis 16:45 geht natürlich gar nicht. Das tollste: Ich HABE jemanden, der sie nimmt! Die Mutter einer Freundin, da war sie auch schon oft über Nacht. Sie sagt, sie sei zwar arbeitssuchend, im Moment sieht es aber nicht so aus als würde sich was ergeben. Die Frau ist so wahnsinnig lieb zu Mia, macht mit ihr Suchspiele, kuschelt- besser gehts nicht!

    Aber ein Problem gibt es: Ich mache mit Mia ja zur Zeit Training, und zwar in Bezug auf allein bleiben und in Bezug auf VErträglichkeit mit anderen Hunden. Letzteres wird sie nicht trainieren können.

    Sorgen mache ich mir wegen dem Trennungsangsttraining. Wir gewöhnen sie ja gerade krampfhaft daran, wenigstens drei bis vier Stunden allein zu bleiben. Sollte die Frau Mia dann auch kürze Zeiten allein lassen, oder kann sie den ganzen Tag dabei bleiben? Ich denke schon, oder? Denn sie hat ja Angst, wenn ich weggehe, und ich bin zu der Zeit ja soweiso weg!

    Ach, ich bin ratlos.

    Danke schonmal.

    lg
    freileben