Beiträge von Cuvac

    Hallo zusammen,


    Ich kenne das Problem von nächtlichem Bauchgrummeln bei meiner Nase auch. Bei ihm wars aber wohl nicht die Magenübersäuerung, sondern kolikartige Bauchkrämpfe. Symptome waren da Unruhe, lautes Bauchgrummeln, sichtliches Unwohlsein, Schmerzen. Er musste aber nicht sein grosses Geschäft verrichten.


    Ich hab angefangen, ihm abends eine heisse 7 zu geben. Das sind Schüsslersalze Nr. 7, einige Tabletten in heissem Wasser aufgelöst, mit einem Schluck Ziegenmilch für die freiwillige Aufnahme. Seit er das kriegt, hat er nie mehr Bauchgrummeln gehabt! Und das völlig unschädlich und nebenwirkungsfei...


    Kurze Frage: Was ist MCP?


    Gruss - Cuvac

    Ui, da wäre ich vorsichtig. Preydummies sind zwar eine super Sache, wenn man das Ding aber einfach so fliegen lässt, kann das besonders bei einem Jagdhund negative Folgen haben. Besonders Sichtjäger rennen dann schnell mal allem hinterher, was sich bewegt. So etwas muss ganz klar aufgebaut werden. Am Besten mit Kommando, Ritual und Generalisierung. Das Kommando kann auch ein "Yuppi, hols!" sein, aber es muss für den Hund klar sein. Ich würde solche Spiele im Rahmen eines "spielerischen apportierens" machen, wenn überhaupt (dabei kann man auch sehr gut das Warten und die Geduld des Hundes trainieren). Oder, willst Du die Aufmerksamkeit Deines Hundes bei Dir, oder im Unterholz? Dieses "Jagen" sollte man immer mit dem Hund gemeinsam machen, auch wenn man den Futterbeutel versteckt. Dies fördert die Bindung ungemein. Sonst wird der Hund bald mal selbstständig auf die Suche nach der Beute gehen, da er sie ja immer selbstständig findet.


    Hat der Hund keinen Zug auf dem Geschirr, wenn er eine 10 Meter lange Leine hinter sich herschleift? :p


    Doggymum, ich glaube, Du machst das ganz richtig. Mit genügend Training und Konsequenz glaube ich, dass Du das auch ohne Trainer schaffst. Ich finde es noch viel schöner, wenn ich ein Problem mit meinem Hund gemeinsam erarbeite, ohne dass uns jemand "reinpfuscht" (und solche Trainer gibts leider viele). Ihr beide lernt dadurch viel mehr. Ich bin jedenfalls immer irgendwie ein bisschen gehemmt, wenn ich nach der genauen Anleitung eines Trainers etwas erarbeiten soll, und dieser dann noch zuschaut. Das geht eigentlich meistens in die Hose, und ich brauche mehr zeit, als wenn ich es alleine probiert hätte. Wenn man seinen Hund "spührt" und ein Auge für die Kommunikation hat, klappt das schon. Und es ist ja nicht so, dass Du Deinen Hund nicht im Griff hättest, deshalb hat ja Dein Hund wann immer nötig die Leine dran. Das heisst, Du handelst verantwortungsbewusst. Nicht jeder, der sich Trainer nennt, tut das! Ich kenne einen Fall, da lies ein Trainer fünf (!) Hunde mit Jagdproblem, ausgerüsstet mit einem Stromhalsband, gemeinsam im Wald frei laufen. Rate mal, was passiert ist? Der Typ hat wie wild die fünf Fernbedienungen gedrückt... und nichts passierte... Da staunt der Laie... Und die Hunde jagen heute noch... Und der Trainer ist heute noch international bekannt.
    Und ich glaube, dass die genannten Bücher sich besser mit dem Schleppleinentraining auskennen, als jeder Trainer. Meine Meinung.


    Ich arbeite ja auch mit Leckerchen, und differenziere dabei. Wenn Nase beim Abrufen auf dem direkten Weg zu mir kommt, gibts Leckerchen + fein gemacht. Wenn er super schnell kommt, gibts ein bisschen mehr Leckerchen + super fein gemacht. Wenn Nase erst nach mehrmaliger Aufforderung kommt, was ab und an vorkommen kann, gibts nur ein "fein gemacht", schick ihn wieder los, und rufe ihn ziemlich bald wieder (bevor er das Ende der Leine erreicht hat). Da kommt er dann immer zügig = Leckerchen + fein gamacht. Der Hund muss die Möglichkeit haben, Fehler zu machen. Dadurch lernt er viel schneller, als wenn ich ihn zu etwas "zwinge" (in diesem Beispiel wäre das das Heranziehen des Hundes an der Leine).


    Übrigens: wenn mein Hund zieht an der kurzen "normalen" Leine, wenn er wo hin will, bleibe ich einfach stehen und blockiere die Leine. Sobald er mich anschaut gibt es ein "fein", und krame entweder ein Leckerchen hervor, dann kommt er zu mir, oder beschleunige den Schritt, dass er ohne zu ziehen da hin kommt, wo er will als Bestätigung. Das klappt gar nicht schlecht. So habe ich jetzt immer seinen Blickkontakt, sobald er Zug auf der kurzen Leine hat.


    Gruss und viel Spass beim gemeinsamen Training mit Deinem Hund - Cuvac

    Kommt natürlich immer darauf an, wie gerne der Hund spielt. Um mit dem Spiel zu belohnen ist das Timing wichtig. Eigentlich sollte man genau dann mit dem Spielen beginnen, wenn man sonst ein Leckerchen geben würde. Beim Schleppleinentraining kann das heissen, dass wenn der Hund vorläuft, man kurz vor erreichen des Leinenendes beispielsweise das Kommando für Halt gibt. Wenn der Hund dies ausführt, und einem anschaut, zaubert man das Spielzeug hinter dem Rücken hervor. Ich schmeiss dann das Spielzeug nicht weg, sondern spiele mit meinem Hund bei mir (fördert die Bindung). Bei meinem Hund klappt das prima so. Ich locke ihn aber nicht mit dem Spielzeug. Er muss schon erst das machen, was ich will. Wenn er das tut, ist für mein Hund auch das zu mir laufen zum Spielen eine Bestätigung (wenn nicht gerade was interessanteres zu tun ist...).


    Gruss - Cuvac

    Hallo Leute,


    Interessantes Thema... Leider keine Seltenheit...


    In der Schweiz ist seit 1. September 2008 die neue Tierschutzverordnung in Kraft. Diese schreibt vor, dass Hundehalter VOR der Anschaffung eines Hundes einen Theoriekurs, und nach der Anschaffung einen Praxiskurs besuchen müssen. Das ganze nennt sich Sachkundenachweis. Wer schon mal einen Hund hatte, muss den Theoriekurs nicht mehr besuchen (find ich schade, denn schon mal einen Hund besessen zu haben, ist ja eigentlich kein "Qualitätssiegel"). Das ganze nennt sich Sachkundenachweis SKN, und soll zum besseren Schutz der Hunde beitragen. Da werden dann hoffentlich zukünftige Welpenbesitzer informiert, dass der Hund mindestens 8 Wochen alt sein muss. Und vieles mehr...


    Hoffentlich schreckt dieser SKN auch vor unüberlegten Spontankäufen und der einfallsreiche Idee Hunde zu verschenken ab. Wäre wirklich wünschenswert. Wie das Ganze jedoch kontrolliert und durchgesetzt werden soll, ist noch total offen. Geklärt ist seit kurzem nur, welche Ausbildung man besucht haben muss, um die SKN geben zu können. Man wird ja bald sehen, welchen Einfluss diese Ausbildungspflicht haben wird.


    Gruss - Cuvac

    Hallo Doggymum,


    Deine Probleme sind mir bestens bekannt. Zu Punkt 1: So wie Du das beschreibst, ist Dein Hund noch nicht bereit, um ohne Leckerlies zu trainieren. Wieso sollte er auch gehorchen, ohne Aussicht auf was Feines? Ich halte es mit meinem Hund so: Im Training gibts immer Leckerlies. Zwischendurch natürlich auch mal ne Übung ohne, aber in unregelmässigen Abständen. Die Leckerlies muss man sehr langsam abbauen, wenn man das überhaupt will. Willst Du mit Deinem Hund Prüfungen ablegen, oder wieso willst Du auf Leckerlies verzichten? Oder bietest Du wehnigstens eine Alternative zu Leckerlies als Motivation (Spiel oder Suchen,...)? Gehst Du auch ohne Aussicht auf Lohn längere Zeit arbeiten? Ich nicht. Das muss auch mein Hund nicht. Wenn er was gut macht, gibts auch was dafür. Spiel, Suchspiel oder Leckerchen. Die einzige Ausnahme ist die Prüfung, da man da ja nicht darf. Inzwischen ist die Erwartungshaltung jedoch so hoch, da er sonst immer was kriegt, dass er da auch ohne motiviert genug ist (manchmal :D )


    Zu Punkt 2: So, wie sich das anhört, arbeitest Du nicht mit Schleppleine, sondern einfach mit langer Leine. Bei richtiger Anwendung der Schleppleine sollte diese nämlich nie auf Zug sein! Ausserdem MUSS sie immer an einem Geschirr angemacht werden! Ganz sicher nicht an einem Anti-Zieh-Geschirr, Würgehalsband, oder gar Halti. Das kann schlimme Verletzungen und Abnützungserscheinungen geben! So verursacht Du Deinem Hund Schmerzen und Druck. Absolut kontraproduktiv fürs Training... Druck erzeugt lediglich Gegendruck...


    Wenn Dein Hund im Wald enorm zieht, geh mit ihm einfach nicht mehr in den Wald, bis Du ein Training aufgebaut hast. Offensichtlich sind die Reize für Deinen Hund im Wald viel zu hoch, wenn er da noch mehr zieht. Baue zuerst das Training mit der Schleppleine am Geschirr sauber auf, ritualisiere und generalisiere es. Gute Bücher zum Schleppleinentraining sind: Mit 10 Metern zum Erfolg, oder Antijagdtraining.


    Gruss und schönen Tag
    Cuvac

    Hallo Leute!


    Auch ich habe Positives zu berichten! Mein "Kleiner" kriegte den Chip am 1. Dezember implantiert. Am 2. Dezember war er deutlich von der Rolle... Ich hatte ihn tagsüber bei einer Kollegin zu Pflege, wo er doch tatsächlich 9 mal im Haus markierte... Schreibe das jetzt mal dem Chip zu, da am nächsten Tag trotz gleicher Umstände wieder alles im Lot war.


    Danach sind mir keine weiteren Veränderungen negativer Art aufgefallen. Er hat bereits ein paar Tage nach der Implantierung deutlich grösseren Appetit gezeigt. Ich hätte nie gedacht, dass mein Hund einmal richtig gerne und mit Freude fressen würde! Er hatte immer rumgemäckelt, egal ob TF oder Barf (hatte aus Verzweiflung schon fast alles ausprobiert...). Dank dem veränderten Fressverhalten konnte mein sonst-immer-eher-magerer nun schon ein bisschen Substanz aufbauen. Muss schon bald aufpassen, dass er nicht zu dick wird!


    Allgemein hört er besser auf mich, ist viel weniger mit rumschnüffeln und markieren beschäftigt (da ist wohl noch ein bisschen Gewohnheit drin), er spielt noch lieber, ist freudiger bei der Arbeit, und ich kann seine Aufmerksamkeit eher auf mich lenken - dies schreibe ich der neugewonnenen Verfressenheit zu.


    Hundebegegnungen sind wir zwar in letzter Zeit nicht aus dem Weg gegangen, jedoch hat es sich so ergeben, dass wir kaum fremden Hunden begegnet sind. Daher kann ich da noch nicht viel sagen. Neulich traffen wir einen Hund, der in ca. 50 Meter Entfernung an uns vorbeilief. Wir waren grad am Spielen im Schnee (sicherheitshalber mit Schleppleine), und mein Grosser musste nur 2 Sekunden lang nach dem anderen Hund schauen und konnte sich gleich danach wieder auf das Spiel mit mir einlassen! Sonst musste er immer starren und je nach dem imponieren.


    Wie geht das bei Euch bei der Begegnung mit früheren Erzfeinden? Nimmt Zurzeit-nicht-mehr-ganz-Rüde diese auch gelassener? Ich hab da ein bisschen Respekt vor diesen Begegnungen, da es sehr wohl sein kann, dass Hund zwar gelassen reagieren würde, ich aber durch meine Anspannung alles zur Sau mache. Deshalb gehe ich es lieber langsam an, und taste mich da heran.


    Die Hoden sind auch bei meinem deutlich kleiner geworden. Habe schon fast Angst, dass sie in die Bauchhöle zurückrutschen könnten. Behalte dies wohl besser im Auge... :shocked:


    Wie geht es bei Dir, Finnrotti, bei der Begegnung mit Menschen die nach Rüde riechen? Hast Du da schon Erfahrungen machen können? Ich haben ja dasselbe Problem, konnte es aber noch nicht "testen" (hab ich ebenfalls Respekt vor, und auch ein bisschen Bammel).


    Und: wie ist es denn in Finnland mit kastrierten Rüden? Gelten die auch als gedopt? Hab mal in einem australischen Forum eine Diskussion über das Ausstellen von gechipten Rüden gelesen. Ist ja auch sehr umstritten, von wegen, dass sich der Hund nicht so zeigt, wie er wirklich wäre mit Testosteron. Ich fände es aber schade, wenn gechipte Hunde nicht ausgestellt werden dürften. Sie sind ja nach "Ablaufdatum" wieder zum decken bereit. Ausserdem wäre ja eine möglichst grosse Zuchtbasis bei allen Rassen wünschenswert. Und da sehe ich riesige chancen dank Chip! Jetzt muss nicht mehr jeder seinen Rassehund noch bevor er sein "Erbmaterial" richtig zeigen kann kastriert werden... Was meint Ihr dazu?


    Liebe Grüsse - Cuvac mit Zurzeit-nicht-mehr-ganz-Rüde

    Ich will auch so nen Balaka haben !! :D Bitte, bitte! Aber lieber bevor er geinzuchtet wurde... Rassestandard? Wer braucht das... Aber auch die "Ursprungshunde" der Balankas sollten selbstverständlich auf ihre Gesundheit geprüft worden sein...


    Ich selbst habe auch einen Rassehund, ja sogar einen zur Zucht zugelassenen Deckrüden. Daher habe ich mich eingehender mit den Themen Genetik und Zucht befasst. Dabei bin ich zur Erkenntniss gelangt, dass das alles eigentlich gar nicht sein muss. Designerhunde? Wieso nicht? Was spricht dagegen? Eigentlich eine sehr gute Entwicklung, wenn man dabei darauf achtet, dass ähnliche Rassen gekreuzt werden (also nicht ein Hütehund mit einem Jagdhund, oder so).


    Eigentlich bin ich sogar inzwischen der Überzeugung, dass wir um die gezielte Zucht neuer Rassen aus den bestehenden, oder um Einkreuzungen, nicht herum kommen können. Schauen wir uns die heutige Situation realistisch an. Hunde gibt es seit rund 14'000 Jahren. Die Mitochondriale DNA-Analyse hat ergeben, dass die gesamte Hundepopulation höchstwahrscheinlich von 2 Wölfinen abstammt. Von da an entwickelten sich Naturrassen (in einem geographischen Gebiet, wie beispielsweise heute noch in Indien) und vom Menschen gesteuerte Rassen nach Fähigkeiten der Hunde.


    Vor nun etwa 150 Jahren ist der Rassehype ausgebrochen. Und was ist dabei entstanden? Unzählige, zwar offiziell anerkannte Rassen, dafür aber auch immer kränkere und leistungsschwächere Hunde. Das hat verschiedene Gründe. Hauptgrund ist sicherlich der viel zu kleine Genpool in den einzelnen Rassen.
    Eine Rassereine Hündin wirft Welpen, von welchen die Mehrzahl kastriert wird, bevor die genetische Veranlagung überhaupt geprüft werden kann. Von den verbleibenden werden die meisten gar nicht zur Zucht zugelassen, und von den übrigen ist einer besonders "schön" (=dem kurzzeitigen Geschmack entsprechend), und räumt besonders viele Titel ab. Der darf dann auch mal decken, aber nur die schönsten paar deckberechtigten Hündinnen, die aber ja nicht aus der Leistungs-, sondern Schönheitslinie abstammen und dazu noch genau die richtige Farbe haben. Merkt ihr was? Bei vielen Rassen ist eine Inzucht mittlerweile unumgänglich geworden - solange man Einkreuzungen verbietet. Und die hochgelobte Linienzucht führt langfristig zu riesigen Problemen einer Population. Da aber nur kurzfristg gedacht wird, spielt auch das keine Rolle. Und die Heritabilität schon gar nicht...


    Der inzwischen viel zu hoch gewordene Inzuchtkoeffizient in einzelnen Rassen führt zu einer Inzuchtdepression, welche nachweislich die Leistungsfähigkeit der Nachkommen mindert (in der Milchwirtschaft hat man das schon lange rausgefunden). Diese werden auch anfälliger für Krankheiten. Man nimmt sogar an, dass Epilepsie eine direkte Folge der Inzuchtdepression ist. Durch Linienzucht werden also die nachfolgenden Generationen immer kränker. Wenn zu viele Allele gleich sind, werden andere "vernachlässigt". Auch sollte man sowieso nie mit dem "Leistungsstärksten" oder "Schönsten" züchten, da es ein "Perfekt" einfach nicht gibt, und die spezifischen Merkmale im "Durchschnitt" am Besten vertreten sind. So gäbe es auch gar keine Qualzuchten, da Mutationen ausgemerzt würden. Aber schön ist selten wirklich schön, und gut ist leider nicht gut genug.


    Bei Designerhunden mag es in erster Linie auf Schönheit ankommen. Es wird aber über kurz oder lang keine andere Möglichkeit geben - wenn es denn unbedingt Rassehunde immer geben wird müssen. Und der schöne Nebeneffekt, wenn man zwei homozygote linien kreuzt ist, dass dadurch eine enorme Steigerung in Leistung und Vitalität erreicht wird (Heterosis-Effekt). In der Nutztierhaltung schon lange gang und gäbe, und fonktionniert so lange diese leisungsfähige neue Rasse heterozygot bleibt. Mischlinge sind also gesünder, solange natürlich auch da auf die erblichen Anlagen geschaut wird. Dominante und rezessive "schlechte" Gene sollten natürlich auch da nicht vorhanden sein.


    Zum Besispiel der Berner Sennenhund: einst stolze, gesunde Rasse, heute zwar immer noch sehr schöne Hunde, die aber leider kaum mehr gehen können, sehr anfällige Augen haben, mit Krebs belastet sind, und im schnitt gerade mal traurige 5 Jahre alt werden. Einer Einkreuzung zur Genesung der Rasse steht wohl nur noch die FCI dazwischen...


    Können wir auf diese Errungenschaft der weltweiten Rassemanie, des Profilierungs- und Schönheitswahns, wirklich stolz sein? Muss jeder selbst mit seinem Gewissen vereinbaren können. Ich bin zwar selbst auch ein riesiger Fan von Rassehunden - bin stolz, wenn ich einen erkenne auf der Strasse - hab selbst einen - und finde die einzelnen Eigenschaften enorm faszinierend - aber, wo führt uns das hin? Und ob Hund mit oder ohne Papiere, spielt doch auch gar keine Rolle, solange die Ahnen aus der gleichen "Schublade" kommen. Denn das haben schon unsere Ahnen richtig erkannt: Jagdhund + Jagdhund = ziemlich sicher Jagdhund.


    Es Grüsst - Cuvac (Sorry - ä bisslä läng gwordn..)

    Ich finde das ehrlich gesagt ganz schön krass... Das Nackenschütteln und in die Kehle beissen heisst unter Hunden ganz klar "Alarmstufe rot". Hunde wie auch Hundeartige verwenden das Kehlebeissen und Nackenschütteln zum Töten ihrer Beute! Es gehört nicht zum normalen Spielverhalten unter ruldelfremden Hunden.


    Du schreibst, dass es der Kleinen gar nichts ausmacht. Bist Du sicher? Hunde, die unter Stress stehen, können dies auch sehr gut mit einem "fiddle about" zeigen: was für unsere Augen wie Spass und Spiel aussieht ist für den betroffenen Hund Stress pur, den er versucht durch sein Verhalten zu überspielen (machen wir ja auch manchmal...). Es ist nicht ganz einfach, dies zu erkennen, besonders da es nicht mit eingezogener Rute und winseln zu tun hat. Und Blut heisst auch Verletzung, und somit auch ein gewisses Infektionsrisiko. Auch wenn die Haut noch so dünn ist, kann die eigentlich recht viel aushalten. Dein Hund ist einfach viel zu grob. Das hat nichts mehr mit spielen zu tun. Das ist ernst!


    An Deiner Stelle würde ich dies ganz klar unterbinden, und zwar schon am Ansatz. Ich würde ihn für die nächsten paar Wochen gar nicht mit anderen Hunden spielen lassen. Er darf noch andere Hunde sehen, und diese eventuell kurz begrüssen falls dies in einem "normalen", freundlichen Rahmen abläuft, und sonst würde ich jegliches Spielen mit rudelfremden Hunden einfach nicht zulassen. Als Ausgleich würde ich vermehrt mit dem Hund spielen, und ihm die korrekte Beisshemmung beibringen, und Bindung aufzubauen.


    Im Moment mag das alles noch süss und lustig aussehen, was Dein (glaube ich zumindest) noch junger Hund da zeigt. Aber das kann sich zu einem riesigen Problem entwickeln. Übernimm jetzt schon die Führung für Deinen Hund und regle die Situationen für ihn. Wenn Du ihn gewähren lässt, wird er schnell lernen, die Dinge für Dich zu regeln. Und glaube mir, ich weiss wovon ich spreche.


    Musste da leider auch erst meine eigenen Erfahrungen sammeln... aber als Besitzer des Hundes, der immer (nicht offensichtlich) unterlegen war, und auch das "fiddle about" gezeigt hat. Eines Tages hat er sich das dann icht mehr gefallen lassen. Noch heute gibt es nur sehr wenige auserwählte Hundefreunde, mit denen ich ihn rennen lassen kann, ohne dass die Situation kippt... Es kann wirklich sehr viel "kaputt" gehen beim unkontrollierten Spiel, du unsere Hunde sehr schnell lernen...


    Es Grüsst - Cuvac

    Hallo zusammen,


    Wirklich interessantes Thema!


    Also zuerst mal grundsätzlich: Die Rassehunde deren Rassestandards, auf die wir alle so unheimlich stolz sind, gibt es nicht länger als ca. 150 Jahre. Vr dieser Zeit wurde hauptsächlich nach Leistung und Einsatz gezüchtet, d.h. die geeignetsten Tiere wurden miteinander verpaart, wobei das Aussehen keine grosse Rolle spielte. Rassen im heutigen Sinn gab es ja noch nicht. Dies hatte ganz klar zur Folge, dass die damaligen Hunde gesünder und leistungsfähiger waren - only the fittes survived, und reproduzierten sich. Damals ist es kaum jemandem in den Sinn gekommen, beispielsweise Hunde zu züchten, die kauf Luft kriegen aufgrund ihrer eingedrückten Nasen. Wenn man uralte Bilder und Zeichnungen von Hunden anschaut, sehen diese einander viel ähnlicher (sehen ursprünglicher aus), als sie es heute tun... Die genotypische Auslese (nach genetischer Ausstattung) war einfach viel wichtiger als die Auslese nach Phänotyp (Erscheinungsbild).


    Meines Wissens muss eine Rasse, um nach FCI anerkannt zu werden, zuerst in einem Landesverband anerkannt werden. Da sind die Voraussetzungen nicht überall gleich. Deshalb hat die Schweiz so viele rassen :roll:
    Um anerkannt zu werden, muss aber sicherlich eine bestimmte Zuchtbasis vorhanden sein (d.h. mehrere "zuchtfähige" Tiere müssen vorhanden sein), und es muss über mehrere Generationen gezüchtet worden sein. Das alles muss natürlich auch festgehalten, dokumentiert und beschrieben sein, wie auch der Standart der neuen Rasse. Und natürlich kostet das auch was...


    Ich finde die Entwicklung zu "Designerhunden" gar nicht so schlecht. Bald werden viele der hochgelobten Rassen durch Mutation, Qualzucht, Inzuchtdepression (unter anderem Auslöser für Epilepsie), und schlichtweg zu kleiner Zuchtbasis zum Aussterben verurteilt sein. Der ungesunde Hang zu Schönheit und zu viel Leistung wird sich rächen...


    Er grüsst - Cuvac

    @ Ati und Aaron


    Für mich ist es genau so schwer vorstellbar - aber es kann passieren!!! Unfälle sind immer eine konstellation unglücklicher Umstände - sonst würden sie gar nicht erst passieren... Diese Äusserungen hier sind alle reine Spekulation! Nur der Jäger selbst weiss, was passiert ist, und niemand sonst! Mutmassungen helfen niemandem weiter, nicht einmal dem nächsten Hund, den sich dieser Herr zulegen wird.