Beiträge von Osiris

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    Es kommt ja weniger darauf an, ob groß oder Klein bzw. Rottweiler oder Shelti, sondern gemessen an den persönlichen Veraussetzungen der Menschen realistisch abzuwägen und zu erkennen, wo die eigenen Grenzen sind und ob man tatsächlich den Sachverstand, das Geld und die Zeit hat, dem Hund/der Rasse gerecht zu werden, um ihn vor allem für seine Umwelt nicht zur Belästigung bzw. im Extremfall zur Gefahr werden zu lassen.

    Schwierig. ;)
    Die meisten Menschen wissen ja nicht mal von sich selbst, wann sie für ihre Umwelt zur Belästigung werden... :hust:

    Ich oute mich jetzt mal:
    Ende der 80er und in den 90er Jahren hatte ich eine kleinere Mix-Hündin die ich sehr oft den Kindern mitgegeben habe, wenn die durchs Dorf gestreift sind.
    Zu dieser Zeit war das noch völlig normal, da gab es diese Hysterie noch nicht und Unfälle waren selten, bzw. haben wir noch nichts davon erfahren.
    Gerade dieser Hund war genau der richtige Begleiter. Die Hündin war stets frei, ohne Leine und hat immer sehr gut auf die Kinder aufgepasst. Die sind zusammen miteinander herumgeturnt und haben so manches Abenteuer miteinander durchgestanden.
    Ich hätte das mit keinem meiner anderen Hunde gemacht, aber die war völlig ok.
    Ich bin immer noch der Meinung, dass Hunde und Kinder ein gutes Team sind - wenn es passt. Und das geht nicht mit jedem Hund, aber imho durchaus mit einigen.

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    ...
    Und ich glaube, Du, Osiris, unterschätzt die Instinkte einer Mutter, die ihr Kind in Gefahr sieht. Klar ist es nicht voraussehbar, aber ich habe schon einige Mütter gesehen, die sehr viel schneller, stärker, entschiedener waren, als sie ihr Kind in Gefahr sahen, als sie dies normal waren ;)

    LG Falbala

    Nicht doch. Ich unter- aber ich überschätze auch nichts. Ich habe auch eine Tochter. ;)
    Und einen Bruder, der vor den Augen meiner Mutter überfahren wurde. Und die war in dem Moment wie völlig gelähmt...

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    Warum ist es denn so Schlimm darüber nachzudenken, was man in einer solchen Situation tun KÖNNTE und an was es gelegen hat?

    Ich weiß, das es immer anders ist, wenn es dann wirklich passiert...aber gleich zu sagen, alle Überlegungen nutzen nichts, finde ich halt nicht produktiv...eher traurig.

    Ganz einfach: Du schreibst nicht etwa "...man könnte..." ja so und so handeln, sondern Du schreibst:

    <Zitat> "Ja klar ist man geschockt...aber mal ehrlich, wenn mein eigener oder ein anderer Hund sich in meinem Kind verbeißt, bleibe ich bestimmt nicht geschockt stehen und warte ab, bis der Angriff zu Ende ist...Schock hin oder her...ich weiß das man im ersten Augenblick schreit...aber dann reagiert man.
    Und wenn man auf einem Hof steht wie in diesem Fall (der sowieso schon voller Schutt war) hätte ich mir irgendeinen schweren Gegenstand genommen un dem hund eins übergebraten...auch NACH ein paar Minuten." <Zitat Ende>

    Und das ist einfach unrealistisch.
    Denn wenn dieser worst case passiert, dann steht man unter Schock und da ist es nicht vorausehbar wie man reagiert.
    Du verkennst einfach die Ausnahmesituation in der sich ein Mensch bei einem solchen Ereignis befindet, da ist nichts mehr mit ruhig und überlegt handeln, man sitzt nicht zuhause am Computer und kann darüber nachdenken, was zu tun ist. Da strömen schreckliche Gefühle durch den Körper, riesige Adrenalinschübe, innerhalb von Millisekunden, die jeden überlegten Gedanken im Keim ersticken. Um in einer solchen Situation überlegt zu handeln ist normalerweise jahrelanges intensives Training nötig. Und das können nur sehr wenige Menschen.
    Die jenigen, die solche schreclichen Tragödien von außen und vor allem hinterher betrachten haben immer gut reden. Aber die, die schon mal sowas oder ähnliches erlebt haben, wissen, dass da der Verstand völlig aussetzt, oft können sie sich hinterher nicht mal mehr richtig an den Tathergang erinnern.
    Deswegen finde ich es nicht so toll, sich hinzustellen und zu behaupten, dass man selbst natürlich alles viel besser und ganz anders gemacht hätte. Das ist für mich reine Selbstüberschätzung, tut mir leid.

    Natürlich kann man überlegen, wie man reagieren könnte um tatsächlich Hilfe zu leisten, aber das bleibt immer rein theoretisch solange diese Situation nicht erlebt wurde und niemand kann sicher sein, dass das in solchen Momenten überhaupt noch erinnert werden kann. Dessen sollte man sich bewusst sein.
    Auch und gerade als Hundehalter.

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    ...
    ...ich weiß das dies nicht immer möglich ist um einen Übergriff zu unterbrechen.
    Ja klar ist man geschockt...aber mal ehrlich, wenn mein eigener oder ein anderer Hund sich in meinem Kind verbeißt, bleibe ich bestimmt nicht geschockt stehen und warte ab, bis der Angriff zu Ende ist...Schock hin oder her...ich weiß das man im ersten Augenblick schreit...aber dann reagiert man.
    Und wenn man auf einem Hof steht wie in diesem Fall (der sowieso schon voller Schutt war) hätte ich mir irgendeinen schweren Gegenstand genommen un dem hund eins übergebraten...auch NACH ein paar Minuten.

    Wer von Euch Müttern würde NICHT eingreifen?

    Hätte...könnte...würde man...
    Niemand weiss im Voraus, wie er/sie sich verhält wenn wirklich sowas passiert. Ich halte es für vermessen zu behaupten, man selbst würde es natürlich viel besser und ganz anders machen.
    Auch eine Form der Selbstübeschätzung... ;)

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    ...
    Wie gesagt, ich will keinem Menschen verbieten sich einen Hund zuzulegen.
    Egal welches Alter - er muss den eigenen Anforderungen gerecht werden können und wir Halter müssen auch den Ansprüchen unserer Vierbeiner gerecht werden können.

    Eben und da leiden leider Menschen aller Altersgruppen sehr häufig an Selbstüberschätzung.
    Richtige Hundeerziehung und -Haltung ist wirklich keine Frage des Alters oder der Kraft.

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    Ist sehr hypothetisch, klar, Osiris.... wusste nicht, wie ich es ausdrücken soll.


    Weil es ein Gesetz der Natur ist. Z.B. finden Frauen in ihren fruchtbaren Tagen andere Männer schön, als wenn sie schwanger sind. In ersterer Zeit wählen sie starke, mit guten Genen ausgestattete, in zweiterer Zeit hingegen weichere Männer, die mehr Sorge tragen können. Dies als Beispiel bei Menschen.

    Es geht aber nicht um Partnerwahl. Und auch da hätte uns im Laufe der Evolution nur die Verpaarung der Stärksten nicht weiter gebracht. Da säßen wir nämlich immer noch in Höhlen und hauten uns mit Keulen auf die Köpfe statt so komplizierte Geräte wie Computer zu bedienen... ;)

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    Versteht Ihr, was ich meine? Ein Rottweiler wird sich vielleicht schon instinktiv daran orientieren, welcher "Rudelführer" auch der physisch Stärkere ist, weil es sicherer, besser ist für das Rudel.

    LG Falbala

    Was nutzt ein dummer, aber physisch starker Rudelführer? Genau - nichts!
    Deshalb geht es nicht um körperliche Kraft und bei gleicher Befähigung wäre es deshalb völlig wurscht, wie stark oder wie alt der Rudelführer ist.
    Ein umsichtiger, ruhiger und vor allem erfahrener Rudelführer wäre sogar vorzuziehen und das ist i.d.R. nicht der jüngere. ;)

    Zitat

    ...
    Ich hab das anders gemeint... nämlich so, dass bei GLEICHER BEFÄHIGUNG - der Hund evtl. den Kräftigeren, Jüngeren bevorzugt.

    Lg Falbala

    Das ist so hypothetisch, dass man das nicht beantworten kann. Es gibt keine zwei Menschen mit GLEICHER Befähigung. Von daher kann niemand Deine Frage beantworten.
    Aber wieso sollte auch ein Hund den jüngeren kräftigeren bevorzugen?

    Zitat

    Also ich muss Euch jetzt mal was fragen - wo ihr grad alle so gut drauf seid, nütz ich das schamlos aus..... :D :lol:

    Ausgehend davon, dass wir ja festgestellt haben, dass es egal ist, ob jung oder alt. Wenn ich jetzt einen 40-jährigen starken, charismatischen Mann nehme, mit einer festen, "autoritären" Grundstimme (nicht schreien, sondern einfach eine kräftige Stimme), und als zweites Beispiel eine ältere Frau, die auch in Haltung und Gestik nicht mehr so stark ist und auch die Stimme schwächer ist.

    Ist es nicht so, dass ein Hund ersterem mehr folgt, als Zweiterer? Selbst dann, wenn beide genau gleich kompetent sind? Einfach weil der Mann durch sein ganzes Auftreten mehr Stärke ausstrahlen kann als besagte Frau? Oder ist Haltung, Gestik, Charisma, Stimme nicht entscheidend, wenn es um die Kontrolle über einen Hund geht. Speziell wenn es ein ebenso starker, beispielsweise Rottweiler ist, interessiert mich das. Dies alles meine ich so, dass keinerlei Gewalt angewendet wird.

    Weiss da einer was? :D

    LG Falbala

    Es gibt Leute, die sind ganz klein und flüstern nur mit dem Hund und der folgt auf's Wort.
    Es kommt nur darauf an, dass man weiss was man wie macht. Dann braucht es keine Äußerlichkeiten.
    Nicht der stärkste ist Rudelführer, sondern der intelligenteste. Bzw. der, den Hunde dafür halten... ;)

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    ...
    Reflexe, Kraft richtig, alles läßt im Alter nach.

    Aber, was die Reflexe nicht mehr so hergeben, sagt mir meine Erfahrung. Ich kann meine Hunde lesen und weiß was gleich passieren wird, kann darum beizeiten reagieren.

    Kraft, ich weiß einfach nicht warum ich die in der Hundeerziehung benötigen sollte. Meine Stimme dirigiert und hält meine Hunde im Gehorsam und nicht meine Muskelkraft.

    Ist dann eines Tages der Überblick weg, ja dann wird´s Zeit für´s Seniorenwohnheim. Dann kann ich mich selbst nicht mehr versorgen. :D

    ...

    :gut: