Beiträge von JoeLeutPikant

    Also es gibt mich noch, und den Hund auch.

    Trotz meines Urlaubes derzeit bin ich natürlich nicht permanent anwesend und auch wenn ich lese, muß ich nicht immer gleich was schreiben (zumal ich einmal weiterschreiben wollte, aber es erst geht, wenn ein weiterer User was geschrieben hat). Wie ihr gleich sehen werdet, hat meine Antwort auch einige Zeit in Anspruch genommen.

    Ich versuche jetzt mal, alles geschriebene zu verarbeiten und teilweise auch genauer zu beschreiben oder offene Fragen zu beantworten.

    Was ich lese, geht teilweise in die völlig falsche Richtung.

    Verängstigt? Es gibt für Xena kaum ein unpassenderes Wort. Mag sein, dass sie etwas unsicher ist, aber das überspielt sie dann sehr gut. Sie hat ein Selbstvertrauen, das ich vielleicht nicht habe. Mir ist völlig klar, dass sie mich nicht ärgern will, aber sie zieht ihr Ding durch. Wenn sie bellen will, bellt sie, wenn sie kommen will, kommt sie und wenn sie nicht will, habe ich kaum eine Chance. So hatte ich das auch geschildert. Daß ich ihr Unsicherheit gebe, ist garantiert nicht der Fall. Vom ersten Tag an hat sie von mir klare Regeln bekommen und ich hab auch nicht den hysterischen Kasper gemimt, sondern bin ganz ruhig geblieben.

    Um Ehrlich zu sein, passt ihr Verhalten zu einem Dackel, den ich mal in der Nachbarschaft hatte. Der hat auch gemacht was er wollte und Frauchen stand auf der Terrasse und hat geschimpft und er lag auf dem erbeuteten Sofakissen im Beet.

    Laßt mal das ganze mit dem Opfer und dem Mitleid weg, ihre Vorgeschichte ist vergleichsweise milde verlaufen, soweit man das beurteilen kann. Ein Wanderpokal war sie bisher nicht. Der Mann hatte sich wohl für den Hund nicht interessiert, so dass die Frau wohl als einzige mit dem Hund ging. Also liegt hier ein Erziehungsfehler vor, der mit dem Stachler ausgeglichen wurde (Eine Frau, wenn sie normal gebaut ist, kann den Hund, so wie er ist, anders nicht halten, siehe meine Frau, die über die Straße geschleift wurde).

    Gequält wurde sie eher nicht. Dafür spricht nichts. Im übrigen hat sie eine Grunderziehung erhalten, denn sie folgt normalerweise mir schon. Aber eben nicht so, dass ich sie „unter Kontrolle habe“, also grundsätzlich nicht, wenn sie etwas anderes interessiert. Und das hat sich verschlimmert, weil sie mich anbellt und bellend um mich herum fetzt, wenn sie ein HIER oder PLATZ hört und gerade nicht mag. Sonst ist sie da und liegt dann vor mir und ist lammfromm.
    Und lammfromm war sie auch, als wir sie (ich hasse das Wort:) besichtigt hatten.

    Sicher ist ihr Verhalten auch der Grund für die Abgabe. Auf Dauer wird man verrückt, wenn man den Hund wie eine entsicherte Handgranate bewachen muß und der sich auf alles was sich bewegt zusteuert oder hinzerrt.

    Ich habe auch bei weitem noch nicht alles geschildert, was gewesen ist, es ist aber eine Häufung in den letzten Wochen feststellbar. So bellt sie im Garten alles an, was vorbei geht, das war anfangs nicht der Fall, da hat sie nur ausgewählte Personen mit ihrer Stimme bedacht. Gebellt und bewacht hat sie aber seit dem ersten Tag. Dann werden Stofftiere oder manch anderes zerbissen, sie klaut vom Teller, sobald man nicht hinsieht und und und…

    Zitat: „Ich denke nur schlechtes über Sie“
    Falsch. Ich denke auch positiv über sie, sonst wäre sie schon lange nicht mehr hier. Aber ich kann nicht alles schreiben, was ich denke und was war, dafür reicht die Zeit und der Platz nicht. Der Thread heißt „Probleme mit dem Hund“, also habe ich das Problem geschildert. Hätte sonst nicht jeder geantwortet, welches Problem ich eigentlich habe?

    Der Tipp, im Garten (150 qm) zu bleiben, ist gelinde gesagt undurchführbar. Erstens sind für sie die Gassirunden das Highlight des Tages, noch mehr eingesperrt, und sie dreht völlig am Rad. Hat sie doch jetzt schon zu wenig Auslauf, weil sie nicht von der Leine kann und somit auch mit anderthalb Stunden laufen man ihrem Bewegungsdrang kaum Rechnung tragen kann. Ich gehe halt zu Zeiten, in denen naturgemäß weniger los ist, aber das ist keine Dauerlösung.

    Zu dem, dass sie sofort zu folgen hat, wenn man sie ruft, genau das ist ja das Problem. Ich habe es nie toleriert, wenn sie sich Zeit lässt und Umwege macht oder nicht folgt, aber genau da ist ja das Problem. An der Leine kann ich sie heranziehen, ohne Leine geht nichts, wenn sie nicht will. Da habe ich nur Stimme, Blick und Handzeichen.
    Wenn sie dann bellt und tobt und den Blickkontakt meidet, ist sie ja nicht zu erreichen.
    Der Problematische Vorfall (und nicht nur einer) war ja, dass sie zwischen der Tür rausgerannt ist und den Nachbar anging.

    Was sagt mir, dass sie folgen kann? Die Tatsache, dass sie sonst folgt!
    Sie kann offensichtlich erkennen, wann mein Einfluß reicht (Leine) und wann nicht.

    In drei Monaten zum Wunderhund, das hatte ich natürlich nicht erwartet. Mir wurden aber die vorhandenen Probleme verschwiegen, oder die Vorbesitzer haben die Vermittler vom Tierschutz nicht aufgeklärt.
    Ich bin auch kein Anfänger, was Hunde angeht, aber in drei Monaten muß doch irgendwas zu sehen sein. Sie ignoriert aber alle Erziehungsversuche. Auch wenn sie es in der Übung vielleicht macht, in „echt“ geht alles wie davor, als hätte sie es nie gelernt.

    Ihr Gehör ist in Ordnung. Beispiel. Ich habe einen Clicker eingebaut in die Ausbildung. Kein Klickertraining! Davon halte ich nichts. Sondern ich wollte sie auf ein Geräusch hin trainieren, dass sie kommt, sich ablegt und ein Leckerli erhält. Das sollte mein Schreien ersetzen, da sie, wenn sie sich aufführt und Bellt weder meine Stimme noch ein Blickzeichen aufnehmen kann.
    Funktioniert im Ruhezustand zu 99 Prozent, bei Ablenkung oder anderweitigem Interesse null. Zuhause kann ich im hintersten Keller klicken, dann kommt sie von oben aus dem Wohnzimmer angaloppiert und legt sich vor mich hin und schleckt sich das Maul: Wo ist das Leckerli?! Wenn das Gehör nicht richtig funktionieren würde, ging das nicht.

    Wie gesagt, sie KANN, wenn sie WILL !

    Die besagten zwei Meter waren jetzt nicht so zu verstehen, dass ich immer auf zwei Meter herangehe und dann zack!
    Im Gegenteil! Meist geht der Zirkus los, sobald der andere Hund „fixiert“ ist, das können auch 100 m sein oder mehr. Das Interesse auf mich ziehen? Vergeblich. Rufen, zureden, Leckerli unter die Nase halten, nothing. Aber auf zwei Meter spätestens geht sie ab wie eine Rakete, weswegen z.B. ein Gespräch mit anderen HH gar nicht erst möglich ist. Ich habe dann auch alle Hände voll zu tun und bin froh, wenn HH und Hund weiter sind. Ich weiche auch aus, will heißen ich wechsle die Richtung, weil ich weder in zwei noch in 10 m an dem anderen Hund vorbeikäme, ohne dass sie nicht bellend in dessen Richtung zerrt.

    Inwieweit sie sozialisiert ist, kann ich nicht sagen (außer bei der Pflegefamilie und der Vermittlerin, da hat es prima geklappt), da sie ja auf keinen Hund ruhig und schwanzwedelnd zugeht, so dass es zu Hundekontakten nicht kommen kann. Erstens, weil Kontakt offensichtlich von den HH nicht gewünscht wird (weswegen ich auf Gespräche mit denen dankend verzichten kann) und zweitens weil sie, so wie sie auf die anderen Hunde zugeht besser zustürmt, diese Hunde samt HH auch eher in Abwehrhaltung gehen. Dabei bin ich sicher, sie würde nicht mit jedem eine Keilerei anfangen, aber sag das mal jemand auf den sich dieser Tornado von Hund zubewegt. „Der will doch nur spielen“ klingt da sicher wie ein schlechter Witz.

    Anm: Daß Kontakt nicht erwünscht zu sein scheint, weis ich noch von meiner Tessa. Auch da waren die HH ausnahmslos kurz angebunden oder gleich wieder weg und meine hatte das Nachsehen. Ich habe schon an drei Orten im Landkreis gewohnt, aber seit 7 Jahren hier muß ich feststellen, die unmöglichsten HH wohnen in Klosterlechfeld.

    Eine Absolution will ich und brauche ich nicht. Eine Entscheidung treffen meine Frau und ich, da wir so oder so auch mit den Folgen leben müssen.

    Ich wollte jetzt niemanden angreifen, also nicht persönlich nehmen, ich wollte nur noch mal meinen Standpunkt ausführen und vielleicht offene Fragen soweit als möglich beantworten.

    Fakt ist halt, dass ich einen Familienhund habe, der mit der Familie nirgends hin kann, also dann z.B. beim Ausflug zum Naherholungsgebiet zuhause bleibt, weil ich sonst nur mit Halten des Hundes beschäftigt bin. So war das mit der "Hundehaltung" :???: aber nicht gedacht.

    Bei einer Hundeschule habe ich mir das Arbeiten angesehen und festgestellt, dass ich eigentlich genau dasselbe mache, deshalb meine Zweifel an einem Trainer. Und wie gesagt, einen Kurs besuchen, das wäre es nicht, aber eine langwierige Einzelkiste mit zweifelhaftem Ausgang, daran ist natürlich auch niemandem gelegen.

    Es ist beruhigend zu lesen, dass ich kein Einzelfall bin, aber die Zeitspanne gibt nicht gerade viel Zuversicht. Es schrecken mich vor allem eben Vorfälle, in denen sie nicht folgt und darüber hinaus unberechenbar ist. Bei meiner bisherigen Hündin wusste ich sicher, dass sie niemanden beißt, das war wirklich sicher. Xena ist da schwerer einzuschätzen. Während Tessa immer nur hin wollte und auch schnell wieder da war, scheint Xena doch einigen Menschen und Hunden gegenüber nicht nur neugierig und aufgeschlossen zu sein. Und wenn ich in der Arbeit bin, wer hat sie dann unter Kontrolle? Da liegt die Last vollkommen auf meiner Frau, und das ist fast hoffnungslos.

    Ich hatte mir auch schon gedacht, ein zweiter Hund könnte sie ausgeglichener machen, aber das traue ich mir nicht zu. Was, wenn ich dann noch einen Chaoten mehr habe und … das denke ich besser nicht zuende.

    Leider sind wir im Bekanntenkreis die einzigen Hundehalter. Ich kenne niemanden, der sonst noch einen Hund hätte, somit kann ich ihr auch hier keinen Kontakt zu anderen Hunden ermöglichen.

    Ich bin also noch nicht wirklich zu einer Entscheidung gekommen, das Damokles-Schwert hängt permanent über ihr, soviel ist klar. Denn es ist nicht so, dass ich jetzt eine Entscheidung treffe und dann nie wieder, sondern dann wenn ich sehe, es führt zu keinem Erfolg. Ob der Punkt schon erreicht ist, vermag ich derzeit nicht zu sagen.

    Leichtfertig gebe ich sie sicher nicht zurück.

    Auf jeden Fall danke ich euch für die Anregungen und Tipps, ich werde sie befolgen, soweit ich das nicht eh schon getan habe.

    Erst mal Danke für die vielen Antworten.

    Anfangs war ich die Ruhe selbst. Das ich in kürzester Zeit einen perfekten Hund habe, hatte ich nicht erwartet (Zumal unsere alte Hündin auch reichlich mit Problemen gesegnet war, aber nicht vom Verhalten anderen gegenüber, das war halt ihre Überängstlichkeit)

    Wenn ich dem Impfpass und der Vermittlung glauben darf, hatte sie nur einen Vorbesitzer (+ 2-3 Wochen Pflegefamilie).

    Da ich drei Kinder (8,6,1) habe, kann ich natürlich nicht warten, bis etwas passiert. Vorher muß etwas passieren. Was mir Sorgen macht, ist die zusehende Verschlechterung des Verhaltens. Man fragt sich ernsthaft, wie lange es dauert, bis wirklich Polizei Anwalt oder Haftpflichtversicherung in Anspruch genommen werden oder jemand mal was vergiftetes über den Zaun schmeißt (Ich übertreibe vielleicht, aber alles schon dagewesen)

    Dann ist es auch so eine Sache, den richtigen Trainer zu finden, ohne hunderte von Euros in den Wind zu schießen, die ein Familienvater mittleren Einkommens natürlich nicht hat. Gleiches gilt natürlich auch für langwieriges Training mit Einzelstunden. Das klingt jetzt so, als wäre mir der Hund das nicht wert, aber größere Beträge sind definitiv nicht da!

    Bei meiner Vorgängerin habe ich nie eine Hundeschule besucht und sie hat so gefolgt, daß man mit ihr vor die Tür konnte, mehr wollte ich nie. Kommandos gab es scho, aber die waren sehr begrenzt und ich wandte sie auch nur an wenn es sein mußte (Pfoten abputzen, herkommen, wenn ein Auto kommt...).

    Ich bin niemand der stolz darauf ist, daß der Hund "aufs Wort folgt", aber abrufbar muß er sein. Sonst wird es wirklich gefährlich.

    Im übrigen ist sie nicht unbemerkt aus dem Haus gekommen sondern meine Frau stand daneben und die Kinder gingen raus. Ich war nicht dabei sondern nur in Hörweite. Sie war blitzschnell.
    Ich schimpfe auch oft mit den Kindern, weil sie es nie gebacken kriegen, die Tür zuzumachen. Und jedesmal steht wieder alles offen. Aber in diesem Moment hat sie die Situation genutzt, vielleicht sogar darauf gewartet. Reagieren unmöglich. Und hören tut sie dann nicht mehr.

    schnulli
    Konsequent war ich immer, hysterisch nie. Ich bin immer ruhig geblieben. Aber seit die Vorfälle sich häufen koche ich natürlich innerlich. Das merkt sie sicher, auch wenn ich mir das nicht anzumerken lassen versuche. Wahrscheinlich merkt sie auch meine Anspannung, wenn ein anderer Hund kommt, aussehen tut es aber eher danach, daß sie das jetzt so will und los.
    Es ärgert mich nicht persönlich, aber es ist eine absolut konfuse und untragbare Situation, einen Hund unter Kontrolle zu halten damit nichts schlimmeres passiert. Ich möchte gar nicht wissen, wie das für einen außenstehenden aussieht.

    Den Rest der Antworten muß ich erst noch lesen.

    Erstmal sage ich einfach Danke.

    HALLO!

    Ich will jetzt einfach mal, meinen Frust von der Seele zu schreiben und mir vielleicht noch andere Meinungen anhören, auch wenn mein Entschluß kaum noch ein anderer sein kann.

    Wir haben uns vor drei Monaten eine 2 jährige Mix-Hündin (Hovawart? Schäferhund? Leonberger?) hergetan, da unsere alte Hündin mit 9 gestorben war. Die hatte ich von Anfang an, sie war zwar schwierig, aber das lag an ihrer Überempfindlichkeit vor Geräuschen (Gewitter, runterfallendes Geschirr etc.) Wir wollten einem Hund eine Chance geben, der sonst was weis ich wo landet.

    Eigendlich ist sie auch lieb und anhänglich. Sie zeigte sich anfangs offenbar von ihrer besten Seite. Hundeschule hatte sie angeblich mehrfach, Grundkommandos beherrschte sie. Stop hatte sie in zwei Stunden gelernt. Zur Vorgeschichte sei erwähnt, daß sie angeblich eingeschläfert werden sollte, da der Ehemann von dem Hund noch nie was wissen wollte und die Familie umgezogen wäre und er gesagt hätte, der Hund oder er. Es wären auch 5 Kinder gewesen und bei der Abgabe hätten sie den Hund übergeben ohne Abschied.
    Sie war bei einer Pflegestelle, wo sie mit Kinder Katzen und anderen Hunden problemlos umging. Sie wäre nur Futterneidig, da müsse man darauf achten. (Aber wir haben nur diesen einen Hund, also wen interessiert das schon)

    Am ersten Tag bei uns hatte sie sich gleich eine Blutfehde mit Nachbars Husky-Hündin angelacht, die sie auch bis heute pflegt. Einmal ist sie sogar über den Zaun und die Fetzen sind geflogen.
    Von Anfang an gab es zwei Kategorien Hund: Die, die sie angehen will und die, zu denen sie unbedingt hin will, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie gebärdet sich an der Leine wie ein Killerhund, da fällt es auch schwer, zu unterscheiden, wo sie spielen will und wo Ärger.

    Als sie uns übergeben wurde, bekammen wir noch als Equipment eine Nylonleine, die wirklich gebraucht worden war (ob sie jemals ohne Leine war?) und ein Stachelhalsband „Das werden sie brauchen“ Die Frau aus der Pflegefamilie war angeblich Hundeausbilderin und ich hab ihr das Halsband gegeben und gesagt, sie kann es behalten, ich schmeiße es zuhause sofort in die Tonne. Die Sachen stammten aber nicht von ihr sondern von den Vorbesitzern und mir ist heute klar, wie die Vorgeschichte wohl abgelaufen sein muß.
    Ich kann sie mit einem Norweger-Geschirr halten (mit Mühe) und meine Frau schon nicht mehr. Sie wurde von ihr über die Straße geschleift, als es mal wieder gegen einen anderen Hund ging.

    Bei uns im Umkreis scheint es auch üblich zu sein, dass es keine Hunddekontakte gibt oder höchstens kurz an der Leine beschnuppert wird und dann weiter gegangen. Soweit komme ich aber gar nicht, denn näher als zwei Meter und sie startet durch. Wenn sie sich vorher hinlegt um auf den anderen Hund zu warten, dann weis ich inzwischen, nichts wie weg! Aber auch sonst ist sie unberechenbar. Meine Frau geht nicht mehr mit ihr, weil sie ihr im Ernstfall überhaupt nicht folgt.

    Es geht aber noch weiter.
    Neuerdings folgt sie überhaupt nicht mehr, auch mir nur sehr bedingt und die allerneueste Masche ist es, mich anzubellen und sofort wegzurennen, wenn ich mich ihr nähere (Nicht immer, aber wenn ich ihr ein Kommando wie BLEIB oder PLATZ oder HIER gegeben habe und sie offensichtlich nicht will)

    Gestern hat sie es geschaft, zwischen den Kindern aus der Haustür zu kommen und gleich den ersbesten anzugehen. Es ist zwar nichts ernsthaftes passiert, außer dass ich angepöbelt wurde (Ein anderer Nachbar, der uns schon seit Jahren nicht grüßt, eigentlich kurz nach dem wir hier eingezogen sind) und natürlich dann ein Wort das andere gab. Ich hätte mich entschuldigen wollen (dann aber nicht mehr, wenn man beschimpft wird und geduzt), weil es sieht für einen Unerfahrenen wirklich gefährlich aus und zwischenzeitlich bin ich mir auch nicht sicher, dass sie wirklich nichts tut. Sie hörte dann natürlich auch nicht auf mich und einfangen ging auch nicht, dann schlägt sie Haken und zeigt mir, dass sie gar nicht daran denkt zu folgen. Erst als ich meine Stimme in einem lauten und sehr bedrohlichen Ruf erhoben habe (so habe ich noch nie geschrien), kam sie ganz langsam und legte sich hin.

    So geht das ständig mit den Kommandos. Sie legt sich bei SITZ, sie kratzt sich bei HIER, oft schaut sie mich nicht einmal an, und das Schlimme daran ist, sie kann alle diese Kommandos.
    Beim Üben auf dem Feld geht alles problemlos mit Leine und meistens ohne Leine. Ist sie aber abgelenkt von anderem Hund Hase Katze oder buddelt sie nach einer Maus oder hat sie gerade eine interessante Spur, pfeift sie auf die Leckerlis und lässt mich stehen. Wenn ich dann gehe oder wegrenne, lässt sie das kalt. Aus meinem Versteck sehe ich dann, dass sie nicht einmal nach mir schaut.

    Mein Eindruck ist auch der, dass sie mich nur an der Leine oder im Hause als Rudelführer akzeptiert, aber auch das nicht hundertprozentig. Auf meine Frau hört sie fast gar nicht mehr, auf mich meist nur wenn ich schreie.

    Es ist ärgerlich und auch oberpeinlich, wie sie sich gebärdet. Ich sehe immer neidvoll, wie brav die anderen Hunde weitergehen (oft auch ohne Leine) Und ich muß sagen, ich habe sie null im Griff. Alles andere ist interessanter.
    Anfangs hat es viel besser geklappt beim Üben, aber sie WILL es nicht umsetzen. Da helfen keine Leckerlis, kein ermahnen oder schimpfen und auch nicht das loben, dass ich immer gemacht habe, wenn sie es richtig gemacht hat. IMMER! Auch wenn sie ewig gebraucht hat, habe ich sie gelobt, sobald es richtig war. Sie weis es und sie kann es, davon bin ich überzeugt. Und trotzdem macht sie, was sie will.

    Beim Üben habe ich sie von der Leine gelassen, wie soll sie es sonst lernen, habe Schleppleinentraining versucht und eigentlich alles, was machbar ist.

    Ich habe auch versucht, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen mit dem Kommando SCHAU (was sie nicht gut angenommen hat trotz Lob und Leckerlis), mit Leckerlis, mit ermunterndem Zurufen sogar indem ich losgerannt bin und die gerufen habe, um mit ihr zu toben, alles vergebens. Ich könnte auch mit einem Schweinebraten winken und sie würde mich stehen lassen.

    Jetzt sehe ich mich als gescheitert, demotiviert und mit Bauchweh sitzen, wenn ich nur ans Gassi denke. Ich werde richtig depressiv, wenn ich sie sehe und jetzt ist wohl der Schritt gekommen, sie wieder zurückzugeben. Das ist kein zusammenleben mehr.

    Zwischendurch ist sie dann wieder der liebe Hund, als wenn nie etwas gewesen wäre.

    Dazu kommen noch die Häme und die blöden Kommentare der anderen mit und ohne Hund, manchmal bin ich schon regelrecht angepöbelt worden. Das mit dem wegrennen und mich anbellen macht sie auch im Garten, nicht aber im Haus.

    Fahrradfahren habe ich einmal versucht, aber das ist lebensgefährlich. Ich kann ihr dadurch auch kaum Auslauf geben, denn selbst an der langen Leine ist sie auf mein Tempo reduziert und die Geschwindigkeit die sie bräuchte, bekomm ich nicht hin. Denn wenn alles einsehbar ist und niemand zu sehen ist, lasse ich sie manchmal noch von der Leine und sie rennt und schlägt haken und ist quicklebendig. Aber das ist jedes Mal eine Lotterie, ob sie wieder kommt, bevor es zu Katastrophe kommt.

    Zuletzt war es eine Katze und ich hab ewig gebraucht, bis ich sie wieder hatte (Katze auf Baum, sie immer wieder Haken geschlagen und irgendwann dann doch gekommen) Das kanns doch nicht sein!

    Ich glaube auch nicht an eine weitere Hundeschule, weil ich davon überzeugt bin (wie auch in einem anderen Beitrag schon gelesen), dass sie wieder ihre Spielchen mit mir macht, sobald wir alleine sind. Jetzt habe ich ständig die Telefonnummer von diesem privaten Tierschutzverein in der Hand, um dort anzurufen. Eigentlich will ich das nicht, aber ich bin mit meinem Latein am Ende. Denn lange halte ich das nicht mehr durch. Für mich ist Hundehaltung zum Alptraum geworden.

    Ist es denn wirklich Angst? Unsicherheit? Oder "einfach nur" eine Marotte. :???:

    Ich habe ein ähnliches Problem, kann bei meiner Xena aber nicht den Hauch von Angst erkennen. Eher das Gegenteil.
    Bei jedem Hund gibt es Theather. Einige kann sie nicht leiden und steigert sich derart hinein, daß sie fast nicht zu halten ist (Nachbars Husky vor allem! Was da abgeht! :kopfwand:
    Bei anderen will sie nur hin und macht sich so lautstark bemerkbar, daß sie damit natürlich Hund samt Leinenanhang verängstigt! Und schon ist es wieder gelaufen.

    Auch bei mir ist es so, daß die gesamte Nachbarschaft entweder mich :motz: oder einen Bogen um mich macht.

    Das mit dem Prügeln glaube ich, das könnte so gewesen sein. Aber alles und jeden? Da muß mehr schief gelaufen sein (kein Kontakt zu anderen Hunden und Menschen, außer negativem)

    Ich versuch gegen Xenas "Eifer", mit Leckerlis und zureden sie Abzulenken, allerdings nur bei denen mit nennenswertem Erfolg, wo sie spielen oder einfach nur hin will. Wenn Husky, dann :datz:
    Ich habe mir so eine Leckerli-Tasche für den Gürtel besorgt, da brauch ich nur zu rascheln, und sie ist auf Fuß mit dem Kopf neben der Tasche.
    Vielleicht wäre das ein Ansatz?

    Sie ist gleich alt und auch irgendwie Schäferhund o.s.ä. Und ich hab sie auch seit zwei Monaten

    Evtl bei Begegnung mit entspr. Zielpersonen die Leine festmachen (Laterne...), wenn jemand kommt, damit du beide hände frei hast, um Leckerlis zu geben, zu streicheln und ihn evtl leicht runterzudrücken, sollte er bei der Begegnung Platz machen müssen. (Wär auch mein Ziel, daß sie einfach liegen bleibt und abwartet.

    OK, daß er Zeit braucht ist einsehbar, wenn es darum geht, ihn nicht zu bedrängen, aber irgendwann muß man anfangen.

    Wie ist das mit den Leckerchen? Interessieren die ihn gar nicht? Dann versuch es mal mit völlig anderen. Der beschreibung nach geht er, wenn er nicht die Leckerlis bekommt. Und wenn doch, was dann? Geht es dann besser.

    Ich mußte meine erst heiß machen darauf, seither habe ich etwas mehr Erfolg. (Bei mir sind die Probleme aber outdoor)

    Also mal wechseln, und erst ein wenig anfüttern mit den L., damit sie vlt. feststellt, die will ich und dafür mach ich auch was.

    Übrigends: Wenn Du Trockenfutter nimmst, fütter weniger und verwende es als Leckerlis. Mit vollem Bauch macht ein Wenig Anstrengung keinen Sinn für den wau, oder...?