Hallo Steffi,
also noch mal im Detail:
draussen:
wir laufen den gehweg lang, die riesenlauscher von Xanna sind auf vollem empfang, der Blick auf den Boden vor ihr, neben ihr, manchmal auch hinter sich gerichtet. sie scannt andauernd die umgebung ab, visuell und akustisch. Wenn eine Fliege (!) in ihrer unmittelbaren nähe ist und , jetzt kommts, ihr zu nahe kommt , sagen wir mal weniger als einen halben Meter, dann schnappt sie danach. (und zwar dolle, klackklack knallen die zähne aufeinander. Danach Schwanz einklemmen und ab durch die Mitte.)
Wespen und Bienen: die hören sich einfach anders an, wen diese ihr draussen zu nahe kommen, (im Gehen) dann ergreift sie die Flucht. Manchmal auch die Situation, sie sieht eine Biene auf einer Blume auf der Wiese sitzen, stiert hin, Panik in den Augen, und entweder Flucht oder schnappen, dann schnell weg, Ich denke, dass ist ein reiner Verteidigungsimpuls.
Ein paar Beobachtungen:
- ohne Leine ist es immer besser, sie hat mehr Spielraum zum Ausweichen
- Ohne Leine legt sie sich auch ab und zu auf eine schattige Stelle in der Wiese und hält auch mal einen dicken Brummer im Vorbeifliegen aus ohne aufzuspringen
- generell, sonnige Wiesenabschnitte durchläuft sie sehr ungern und wenn sie muss, dann mit schnellen Schritten um schnell wieder ins Schattige, auf den Weg (weniger Bienen) oder ins Gebüsch zu kommen
Drinnen, dazu gehört auch Auto, U-Bahn etc. ist es prinzipiell viel schlimmer.
Eine Stubenfliege im Wohnzimmer reicht völlig aus um sofort ins dunkle Bad zu flüchten, geschweige denn Wespen, da steigert sich das noch mal.
Sie hat die letzten Wochen 200 m vor dem Parkplatz die Bremse reingehauen, will heißen, sie weigert sich in das Auto zu steigen. Was auch schon dazu geführt hat, dass ich sie getragen habe, wenn es nicht anders ging, oder mal eine ganze Woche alles zu Fuss oder mit dem Fahrrad gefahren bin, damit sie diesen Stressfaktor nicht hat.
In der U-Bahn fahren geht, so lange keine Fliege im Abteil ist, wenn das der Fall ist, muss ich die nächste Station aussteigen und an die Oberfläche. Sie dreht dann richtig durch...
Im Büro habe ich letztes Jahr den genialen Einfall gehabt, ihr eine große dunkle Transportkiste unter einen Tisch zu stellen. Am Anfang hat sie sich geweigert, aber seit diesem Sommer akzeptiert sie diese dunkle Box als Rückzugsort. Außer, es saust lautstark eine Wespe oder Fliege um ihren Tisch rum, dann haut sie auch daraus sofort ab.
Und noch ein Fazit meinerseits: es geht eben schon sehr lange so, 3 Sommer, da hat sich so einiges gefestigt.
Wir haben es erst mit Ignoriern probiert, das war grundverkehrt, dann mit Clickertraining, hat nicht ausgreciht, dann mit Globuli, null wirkung, dann mit Bachblüten, null Wirkung und dann mit craniosaklaler Therapie, die Dame meinte, Xanna hätte Verklebungen im Gehirn, und wäre vielleicht als Welpe gegen etwas hartes gestoßen, ich könnte mich jetzt noch in den Allerwertesten beißen, wenn ich daran denke, wie viel Zeit (und Geld) wir mit diesem hirnverbrannten Zeug verplempert haben.
Tut mir leid, dass ich immer so Riesenromane schreibe, aber da hat sich in den letzten Jahren eine Menge aufgestaut.
Liebe Grüße, Tina