Hallo!
Ich möchte mich bei euch bedanken für eure guten Tipps und lieben Worte!
Isy ist dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen: sie hat die Krise überstanden! Ich habe schlimme Tage hinter mir, und komme deshalb erst jetzt zum Antworten. Ich weiß leider nicht, wie das hier funktioniert, und ob meine Antwort noch jemand liest, aber ich möchte es zumindest versuchen.
Isy hatte ein so schlimmes Lungenödem, dass sie mehrere Tage in der Klinik bleiben musste, und einen Sauerstoffschlauch und diverse weitere Behandlungen bekommen hat. Die Ärzte haben nicht geglaubt, dass sie es noch einmal schafft - doch das Lungenödem wurde besser, man hat es auf weiteren Röntgenbildern richtig gesehen! Die Ärztin gibt ihr allerdings dennoch nur noch ein paar Monate, sie meinte, eine längere Zeit, wäre ein Wunder. Aufgrund des Herzfehlers würde das Lungenödem wieder kommen, trotz der Tabletten, immer häufiger und häufiger, und eines Tages würde sie es nicht mehr aus der Krise raus schaffen. Dann müsste sie eingeschläfert werden, damit sie nicht erstickt, denn aufgrund des Lungenödems kann sie dann nicht mehr richtig atmen. So lautet die knallharte Diagnose. Ich hoffe natürlich auf ein Wunder. Wir werden Isy jedenfalls so lange es geht nicht einschläfern lassen.
Ich möchte euch nicht mit langen Krankheitsgeschichten langweilen. Aber ich möchte kurz schreiben, was ich in den vergangenen Tagen gelernt habe:
1.) Wenn euer Hund komisch atmet, so ein Hecheln ohne den Mund zu öffnen, dann geht sofort zum Arzt! Denn das ist wohl meistens ein Zeichen für ein Lugenödem. Ein Lungenödem entsteht oftmals gerade bei kleinen Hunden aufgrund eines Herzfehlers. Ein Herzfehler kann aber lange unentdeckt bleiben. Er macht die Hunde zwar ein bisschen träger, aber man denkt, dass das eben am Alter liegt. Der Herzfehler führt dazu - kurz und unmedizinisch gesagt - dass das Wasser nicht abtransportiert werden kann und die Lunge voll Wasser läuft. Der Hund erstickt dann langsam und qualvoll. Gerade wenn es heiß ist, denkt man aber, dass der Hund eben unter der Hitze leidet, versucht ihn zu kühlen etc... Tatsächlich geht es bei einem Lungenödem aber um Stunden. Es ist möglich, den Hund aus der Krise zu holen! Es gibt Hoffnung! Geht sofort in eine Tierklinik/ zum Arzt, beharrt auf einem Röntgenbild der Lungen.
2.) Wenn ein Arzt sagt, ihr Hund wird bald sterben, dann sind die unbeschwerten Tage endgültig vorbei. Über allem lastet ein Schatten der Vergänglichkeit. Kaum wird man das Gefühl los, dass man jetzt jede Stunde intensiv auskosten muss. Man wird milde, lässt dem Hund mehr durchgehen, ständig kommen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit in einem hoch. Fazit: genießt die unbeschwerten Jahre mit euren Tieren!
3.) Alles ging so schnell vorbei! Gerade noch war Isy ein Welpe, plötzlich ist sie ein Senior mit einer Tablettenbatterie so voll wie die eines schwerkranken Rentners. Man glaubt nie, dass diese Zeit kommen wird, doch sie kommt. Und dann brauchen die Hunde unsere Solidarität und unser Verständnis. Ein alter, kranker Hund aber ist auch - ich muss das schreiben - sehr anstrengend und sehr viel Arbeit. Durch die Entwässerungstabletten, die Isy nun dreimal am Tag nehmen muss, kann sie den Urin nicht länger als zwei bis drei Stunden halten. Auch Nachts nicht. Das heißt: entweder man geht auch nachts mit ihr raus - oder der Teppich ist voller Urinflecken. Bevor man einen Hund kauft, sollte man sich bewusst sein, dass ein alter Hund diese "Aufopferung" von uns benötigt. Und da muss die ganze Familie mit an einem Strang ziehen - denn alleine würde ich auf dem Zahnfleisch gehen.
4.) Medikamente sind teuer. Unsere werden uns jeden Monat rund 100 Euro kosten. Wir verzichten lieber auf Urlaub, als dass wir unseren Hund ohne Medikamente leiden lassen. Die Medikamente helfen. Doch nur wenn sie ganz regelmäßig dreimal am Tag gegeben werden. Jemand muss das machen - egal ob alle berufstätig sind oder nicht.
5.) Bitte fragt einen weinenden Tierhalter in der Klinik nicht, was denn eigentlich los ist mit seinem Tier! Ich wurde mehrfach gefragt, und habe diese Neugier als große Belastung empfunden. Ein paar einfühlsame, aufmunternde Worte (wie hier im Forum) hätten mir besser getan.
Isy ist meine Freundin, sie gehört in unsere Familie. Wir werden sie nicht im Stich lassen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, mit was für einem erbarmungswürdigen Blick sie mich angeschaut hat, bevor ich mit ihr in die Klinik gerast bin. Ich werde diesen Hundeblick niemals vergessen. Man fühlt, dass etwas nicht stimmt.
So, nun mache ich aber Schluss, denn ich bin wieder traurig.
Schön, dass ich dieses Forum gefunden habe. Ich werde dabei bleiben.
Vielen Dank und viele Grüße!
Valerie