Beiträge von Schnaudel

    Ich möchte Dich nicht fertig machen.
    Ich habe beruflich mit Russland zu tun (ich bin Russistin) und beobachte die "Szene" dort sicherlich schon etwas länger :smile:

    Leider ist mir aufgefallen, dass inzwischen sehr viel über Mittelmeerkrankheiten aufgeklärt wird.
    Kaum eine TS-Orga klärt vernünftig über das Risiko, das das Sticker Sarkom mitbringt auf. Leider! Das ist so wahnsinnig wichtig für uns alle als Gesellschaft, aber auch für Dich, die Du Verantwortung für Deinen Ersthund trägst. In Schweden ist wegen des Sticker Sarkoms schon mal eine Diskussion aufgekommen, ob man den Import von Straßenhunden nicht ganz einstellen sollte, um die Hunde in Schweden zu schützen. Es ist also kein pillepalle-Problem.
    Das Sticker Sarkom ist unter Russlands Straßenhunden keine Exotenkrankheit.

    So etwas könnte man verhindern, wenn vorher von den Orgas besser aufgeklärt wird, aber auch Du als Adoptant solltest das wirklich, wirklich ernst nehmen. Und ja, indirekt geht das uns alle als Hundehalter an.

    Als Tipp: keinen Schnüffel-Leck-Kontakt der neuen Hunde (auch der Deiner Eltern), bis wirklich gut untersucht wurde. Das würde für alle Hundekontakte gelten, bis die Hunde untersucht sind.

    Zitat

    Über so viel Naivität kann ich nur den Kopf schütteln.

    Einen unterernährten Hund kann ich päppeln. Dazu habe ich Zeit.
    Flöhe können auf eigene und auch gerade Fremdhunde in der Umgebung übergehen, sind aber leicht behandelbar.
    Beim StickerSarkom sieht das ganz anders aus, gerade wegen der Ansteckungsgefahr!
    Wenn ich daran denke, dass unbedarfte Hundehalter wie Du ihre Hunde mit anderen Hunden in Kontakt kommen lassen und sich so Krankheiten unnötiger Weise ausbreiten könnten, macht mich das echt sauer.
    Denn genau das ist es, was den Auslandstierschutz in Verruf bringt.

    Da gebe ich Dir recht. Sogar 100%!

    Hat die Orga denn nichts im Vorfeld darüber an Informationen herausgegeben? Das würde doch wohl absolut dazugehören, wenn man Hunde an Stellen vermittelt, wo bereits andere Hunde wohnen.

    Ich weiß, das klingt jetzt nervig. Aber bitte informiere Dich selbst insbesondere über das Sticker Sarkom. Das ist eine reine Importkrankheit, sehr viele Tierärzte hier haben das noch nicht live gesehen und deswegen auch nicht wirklich auf dem Schirm.
    Ist ein wenig so, wie die TB beim Menschen, für die Ärzte in Russland gehört es zum Alltag, hierzulande wissen viele Mediziner nicht mehr so ganz viel über die Krankheit und Behandlung.

    Zitat

    Das habe ich jetzt gerade von Hunden aus Russland öfters erlebt, dass in D dann ein Sticker Sarkom diagnostiziert wurde.

    Ja, bitte mach Dich mit dieser ansteckenden Krebserkrankung im Vorfeld vertraut, damit Du selbst im Falle von Symptomen diese schnell einordnen kannst. Denn auch Dein Hund kann sich anstecken, wenn einer der Hunde aus Moskau betroffen ist.

    Ich sage das ziemlich selten, aber hier würde ich doch raten:
    Werde Dir erst einmal selbst klar, was Du von dem Zusammenleben mit einem Hund erwartest. Es hört sich alles noch ein wenig, verzeih, unausgegoren an, leicht romantisch: lieb haben und in der Sonne skaten.
    Du klingst auch sehr ambivalent, was die Übernahme von Verantwortung angeht.
    Vielleicht erprobst Du erst selbst, wie das Alleinleben klappt, schaust, was Dir wichtig ist, wie sich Dein Rhythmus einpendelt.
    Auch würde ich warten, bis die Sache mit dem Auslandssemester klar ist. Das würde ich vorher in Ruhe absolvieren. Eltern im Hinterhalt zu haben, ist eine feine Sache, ich würde mich aber nicht zu sehr darauf verlassen. Das kann schnell in die Hose gehen, besonders wenn eine Schwester allergisch reagiert.

    In D ist es bei Eigentumswohnungen so, dass die Eigentümergemeinschaft ein Wort mitredet, was die Hundehaltung angeht (Deine Eltern sind dann Teil dieser Gemeinschaft). Mit einstimmigem Beschluss kann sie allen Eigentümern die Hundehaltung untersagen. Bitte kläre ab, wie das in Ö und speziell in Deiner Wohnanlage ist, um auf der sicheren Seite zu sein. Wie ist die Nachbarschaft so? Auf ein wenig Toleranz ist man schon angewiesen. Auch ein lärmender Hund (Stichwort: allein bleiben) kann in einem Mehrfamilienhaus zum Stressfaktor werden.

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    Da stimme ich zu, Direktvermittlung ist tatsächlich eine schwierige Sache und damit wie auch mit der "Pflegestelle mit Aussicht auf Übernahme" wird meiner Meinung nach viel Mist gebaut.

    Inwiefern wird nach Deiner Ansicht mit der Pflegestelle mit Aussicht auf Übernahme Mist gebaut? Das ist ja gerade hier im Forum ein oft gelesener Tipp, "dann werd doch erst mal Pflegestelle".

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    Es tut mir ja leid das ich mich frage, warum man nicht zb das Projekt von Münchner Tierheim Müncher Rettet eure Mietze(http://www.katzenhaus.tierschutzverein-muenchen.de/home.0.html) gezeigt wird sondern Frank Weber der Hundert mal sagt holt euch Auslandshunde und jeden Hund nach Deutschland karrt

    Dazu, einfach mal ohne Wertung: mit Frank Weber hat der bmt einfach ein Medientalent gefunden. Das muss man einfach mal konstatieren, egal ob man jetzt 100% auf seiner Linie steht. Er macht eine gute Arbeit, und die Website seines Tierheims hier in Hamburg war dem Auftritt des eingesessenen HTV (Hamburger Tierschutzverein) einfach um Lichtmeilen voraus. Das, wofur er steht, kann er halt gut an die Öffentlichkeit bringen.

    Wie ich schon erwähnte, wird es beim HTV wirklich in der letzten Zeit viel, viel besser, und sie präsentieren sich auch im Netz wesentlich vorteilhafter.

    Teilweise spielt sicherlich auch die Altersstruktur bei hiesigen Vereinen eine Rolle. Vielleicht hat man da im Inland z.T. die Medienentwicklung ein bisschen verpennt, ebenso was das Thema: "Interessenten wie gute Kunden stets fair und nett behandeln" angeht. Aber das sind ja Punkte, an denen gearbeitet werden kann.