Beiträge von Schnaudel

    9 Stunden allein finde ich auch ein wenig arg lang für einen Hund.
    Zu bedenken ist ja auch: in der übrigen Zeit fallen eventuell auch noch Dinge an, bei denen Hundi nicht dabei sein kann... Arztbesuche, Einkäufe etc.pp.

    Was ist nach der Nachtschicht, wenn Du nur noch pennen willst (und auch musst, denn die nächste Nachtschicht wartet schon).
    Ein Vorschlag wäre: eventuell sich mit jemandem zusammentun, der ebenfalls einen Hund hat/möchte und sich die Schichten so zu legen, dass man die Hunde gegenseitig betreuen kann.
    So etwas hat im Bekanntenkreis gut funktioniert, aber man muss sich natürlich aufeinander verlassen können.

    Ansonsten würde ich mit der Anschaffung noch warten. Lebensumstände ändern sich, Arbeitszeiten ändern sich, schon mit Partner lässt sich so manches Betreuungsproblem aus der Welt schaffen.

    Ich denke auch nicht, dass dieses Problem mit Auslastung allein in den Griff zu kriegen ist. Auch ein ausgelasteter Hund bleibt ein Rudeltier, der seine Menschen vermisst. Und wenn ihm nachts die Anwesenheit seines Menschen egal wäre, dann würde er nicht so liebend gern in dessen Nähe schlafen.

    Von daher denke ich: erst die Rahmenbedingungen passend machen, Betreuung klären, dann Weggefährte.

    Wir hatten auch so einen Problemkandidaten.
    Tierheim, konnte null allein bleiben.

    Was soll ich sagen? Es hat ein Jahr gedauert, bis das Grundvertrauen, dass auch wirklich, wirklich jemand wiederkommt vorhanden war.
    Intensives Üben, Toleranz der Nachbarn.

    Manchmal muss man diese Minischritte sehr lange beibehalten und kann nicht schnell steigern. Lange Zeit oft, aber wirklich nur kurz gehen. Die Nachbarn haben uns wohl schon für plemplem gehalten, weil wir (mit gestellter Uhr) in der Tiefgarage im Auto saßen und "schön Musik hörten".

    Ach so, wir haben jeden Tag geübt. Auch Samstags, Sonntags.

    Einsperren würde ich auf keinen Fall. Für den Hund soll die Situation des Alleinbleibens so "normal" wie möglich sein, und ich lege großen Wert darauf, dass er sich frei bewegen kann in der Wohnung, auch wenn er allein ist. Dass er das Zimmer wechseln kann, wenn es in einem zu warm wird, dass er sich "verkrümeln" kann, wenn im Hausflur oder draußen Geräusche, etc. sind.

    Vielleicht findest Du eine Lösung, wie Du das Alleinbleiben wieder kleinschrittiger üben kannst?
    Und übe unbedingst in kleinen Zeitdosen weiter, auch wenn er schon 1 x am Tag allein war.

    Zitat


    klar verstehe ich es. ;) ist nur die frage, was für den hund jetzt besser ist.

    wenn ich mir vorstelle, dass der ehemalige halter meines hundes jetzt ankommen würde, würde ich mich bedanken. sehen und ihn zurückbekommen, käme gar nicht in frage. :hust:

    gruß marion


    Das war lange Zeit nach der Aufnahme eines TH-Hundes meine Horrorvision, dass jemand vor der Tür steht und meint: Hi, ich bin der xyz und ich will meinen Hund wieder. Da es sich um einen Abgabehund handelt, wäre er rausgeflogen.

    Bei jemandem, der seinen Hund so vermisst und gesucht hat, liegt die Sache anders.

    Nö, ich weiß nicht ob ich den Hund zeigen würde (Hergeben, jetzt nach xxx Jahren - n i e m a l s. Weil ich Angst hätte, dass der Hund in einen emotionalen Ausnahmezustand kommt. Und der EX-Halter ebenso. Aber über den Hund spechen, Photos schenken, das würde ich wohl machen, damit die frühere Halterin beruhigt ist.

    Zitat


    Danke an Schnaudel,
    dass sich auch mal jemand gemeldet hat, der mit Kromfohrländern Erfahrung hat und diese auch an den TE weitergeben konnte. :gut:

    Gern geschehen, auch wenn ich das dunkle Gefühl habe, dass ich nicht das "Gewünschte" erzählen konnte. :|

    Sollten seitens der TS noch Fragen sein, beantworte ich diese, soweit ich kann, gerne. Meine Einstellung bezüglich der Eignung eines Kromfohrländers für ständige Fremdbetreuung bleibt aber nach wie vor sehr ablehnend. Da gibt es sicher Rassen, die einen ständigen Wechsel der Bezugspersonen sehr viel besser verkraften oder sogar richtig mögen.

    Wie gesagt, unseren Kromi gibt es leider nicht mehr, aber unsere Familie war zu seinen Lebzeiten in der "Kromi-Szene" recht aktiv, hielt ständig Kontakt mit Besuchen und Gegenbesuchen beim Züchter und nahm an den Kromfohrländertreffen teil.

    Ich melde mich hier nochmals als Kromi-Erfahrener.

    Ein Kromi ist eigen mit rudelfremden Menschen. Den kannst Du nicht immer mal so parken, Rentner, etc.
    Es handelt sich um eine eher distanzierte Rasse - im Leben würde ich die nicht "irgendwelchen" Kindern anvertrauen.

    Unser hatte viele wunderbare Eigenschaften, aber er war garantiert nicht "everybody´s best friend".

    Hier nochmals eine Beschreibung:

    Zitat

    Fremden gegenüber ist der Kromfohrländer ein zurückhaltender Hund. Kinderfreundlich ist der Kromfohrländer nur bedingt, was jedoch erheblich mit der Aufzucht beim Züchter zu tun hat. Ein an Kinder gewöhnter Hund wird mit Kindern gut zurecht kommen.

    Unbedingt muss der Kromfohrländer in der Wohnung gehalten werden. Auch wenn er auch mal wenige Stunden alleine bleiben kann, so sucht er doch die ständige Nähe zu seinem Herrn. Sprünge aus dem Stand bis in Brusthöhe sind Ausdruck größter Freude. Der Kromfohrländer will überall dabei sein, und das hat er- soweit es möglich ist- auch verdient. Niemals sollte er zu lange alleine sein! Dies dankt er einem durch seine unglaubliche Treue und Anhänglichkeit

    Quelle:http://www.von-der-aragorner-hoehle.de/kromfohrlaender.htm

    Passt auf unseren 1 zu 1.

    Ich persönlich finde 8,5 Stunden auch etwas lang, selbst wenn zwischendurch ein Gassigang eingeplant ist.

    Die Frage beim Kromi ist doch auch: es gibt kaum Hunde von Notorgas, wie wollt Ihr bei Euren Arbeitszeiten einen Welpen die erste Zeit betreuen? Denn für einen jungen Hund ist die Zeit bei weitem zu lang, und mit ein paar Wöchelchen Urlaub ist es dann ja nicht getan.

    Wir hatten übrigens mal einen Kromi, und er war einer der extremsten 1-Mann-Hunde, der mir je untergekommen ist. Der war nur glücklich, wenn meine Mutter da war.
    Urlaubsbetreuung konnte nur ich machen, weil er mich von Welpenbeinen an kannte, selbst ich hatte meine Not, ihn zum Fressen zu bewegen, wenn meine Eltern mal ohne ihn auf Tour waren.
    Alleinbleiben konnte er (ca. 5 Stunden ohne Probleme), aber bei ihm speziell kann ich sagen: 8,5 Stunden pro Tag ohne nennenswerte Gesellschaft - NIE IM LEBEN.
    Das ist jetzt nur die Schilderung von unserem Kromi, ich kann Dir nicht sagen, ob dieses 1-Mann-Verhalten rassetypisch ist.

    Zitat


    der hund lebt nunmal in einer gesellschaft mit menschen. seit jahrmillionen. und wenn ihm etwas nicht gefällt, muss er eben woanders hingehen. jeder soziale hund macht das.

    Nö. Ich behaupte mal ganz frech, nicht jeder soziale Hund macht das. Das hätten wir so gern. Und dann ist das ach und oh groß, weil Hunde doch so anders sind. Hunde leben in einer Symbiose mit uns, aber sie bleiben Hunde.

    Zitat

    steht das kind unter meinem schutz, hat der hund es nicht zurechtzuweisen..

    Steht das Kind unter Deinem Schutz hat es nicht automatisch narrenfreiheit. Dann ist es Dein Job, dafür zu sorgen, dass es sich den Hunden nicht in völlig inadäquater Weise nähert.

    Zitat


    ich meinte das allgemein, dass man sich doch als vermittler (sei es zucht oder th) um das wohlbefinden des hundes im neuen zuhause kümmern muss.. und wenn man da doch ein wenig erfahrung hat, glaub ich kann man schon zwischen den zeilen ein wenig lesen.

    :hust: Im hiesigen Tierheim - Minifragebogen, kein Gespräch. Ich nehme es ihnen nicht mal übel, dafür ist bei dem Andrang dort gar keine Zeit. Keine Vorkontrolle. Wir hätten sonstwo hausen können, der Hund wurde uns so mitgegeben.
    Nachkontrolle gab es, es wurde geschaut, ob der Hund noch vorhanden ist.

    Wir lieben unsere Wundertüte, denn die ist er wirklich. Und mit einem eifrigen Wächter ist es in einem Mehrparteienhaus am Anfang nicht immer einfach gewesen. Mit einem Hund, der zunächst keine Männer mochte, auch nicht. Dass er mit seinen zwei Jahren am Anfang NULL leinenführig war ... na ja. War eigentlich eines der kleineren Probleme.

    Ich würde immer wieder einen Tierheimhund nehmen.
    Aber ich kann auch absolut die Menschen verstehen, die einen Welpen ganz von Anfang an prägen, erziehen und begleiten möchten und die sich eine Rasse suchen, deren Eigenschaft voraussichtlich zum eigenen Lebensstil passt.